Deine kalten Hände

Deine kalten Hände

Taschenbuch
3.8112
Man Booker PrizeBesessenheitMänner Und FrauenBildhauer

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Beschreibung

Nobelpreis für Literatur 2024

 Von der Autorin des internationalen Bestsellers »Die Vegetarierin«

Ein großer Roman über die Einsamkeit der menschlichen Existenz. Eines Tages verschwindet der Bildhauer Jang Unhyong beinahe spurlos. Er hinterlässt seine faszinierenden Gipsabdrücke von Händen und Körpern – und ein bewegendes Tagebuch, das seine lebenslange Suche nach Nähe und Wahrhaftigkeit in einer Welt voller Masken schildert.

»Han Kang erzählt zugleich mit großer Brutalität und großer Poesie – eine Mischung, die nur wenigen Schriftstellern gelingt.« stern

 »Man kann sich dieser Stimme nicht entziehen.« Independent


Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
312
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Han Kang wurde 1970 in Gwangju, Südkorea, geboren und ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Für »Die Vegetarierin« erhielt sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize, »Menschenwerk« erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. »Weiß« war ebenfalls für den Booker Prize nominiert. 2024 erhielt Han Kang den Nobelpreis für Literatur. Sie lebt in Seoul. Im Aufbau Verlag sind »Die Vegetarierin«, »Menschenwerk«, »Deine kalten Hände«, »Weiß« und »Griechischstunden« lieferbar. Mehr zur Autorin unter han-kang.net.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
70%
1%
45%
10%
75%
25%
100%
100%
30%
20%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
25%
90%
100%
100%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam0%
Mittel0%
Variabel100%

Schreibstil

Einfach100%
Komplex0%
Mittel0%
Bildhaft (100%)Poetisch (100%)Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

34
Alle
4.5

In "Deine kalten Hände" setzt sich Han Kang wieder mit der Frage der Identität und den Zwängen der Gesellschaft auseinander. Was ist das wirkliche Selbst, was ist nur Schein? Auch dieser Roman ist drastisch in seinen Schilderungen und beschreibt Figuren, die durch die Erwartungen anderer schwer leiden mussten.

4

Skurril - verwirrend - schwere Themen

Ich weiß tatsächlich nicht, warum ich das Buch bis zum Ende gelesen habe. Literarisch ist es top, nur thematisch super krass an manchen Stellen. Es enthält Missbrauch, Magersucht und auch körperliche Gewalt. Und zum Ende gibt es lauter lose Fäden. Das ist meine Meinung und es lässt mich etwas verwirrt.

3.5

Schwere Kost! ;-) 😜

Dies ist ein sehr körperlicher Roman. Das grosse Interesse an besonderen Körpern der Modelle, die den Künstler Unhyong faszinieren und von denen er Gipsabdrücke anfertigt ist das Hauptthema. Besondere Körper meint aber nicht einfach besonders schöne oder auffällige. Wir begleiten den Künstler auf den langen Weg herauszufinden, worin genau sein Interesse besteht. Es zeigt sich auch, dass Unhyong Interesse an den Frauen hat, es geht ihm um den Bezug zu den einzelnen Modellen mit ihren Körpern, ein Zusammentreffen, das meistens mehr als gestört ist. So verstrickt sich der Künstler in die Beziehungsmuster, welches oft in einer Eskalation mündet. Wer Han Kang kennt, weiss um ihre grosse Kunst, mit Worten umzugehen, aber auch von ihrem Hang zu Extremen. Die sehr bizarre Geschichte, die mich oft an den Rand der Übelkeit brachte, wird vor allem durch die angewandte Sprache aufgewertet. Die Geschichte ist fantastisch erzählt und ermöglicht eine direkte Nähe, der Inhalt ist aber oft sehr unangenehm und zeitweise schwer zu ertragen. Ich gebe zu, neben der Bekanntheit der Autorin hat mich vor allem das Cover angelockt, welches für mich ein sehr schönes, besonderes ist. Hier kann man schnell in die Irre geraten. Ich hatte etwas anderes erwartet. Ein literarisch hoch zu bewertendes, im Kern aber äusserst unangenehmes Buch. Besonders zu loben ist Heikko Deutschmann, der dem Protagonisten eine sehr passende Stimme gibt! Jetzt brauche ich aber erst einmal eine Han Kang Pause!

5

Die Dunkelheit dieser Körperhüllen Wie ein Leitmotiv zieht sie sich durch das Buch: die Maske, die Hülle, die Schale. Der Bildhauer Jang Unhyong ist besessen davon. Sie prägt sein ganzes künstlerisches Werk, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne: er zeigt Gipsabdrücke menschlicher Körper und damit den Inbegriff des Oberflächlichen. Ohne Interpretation oder emotionale Suggestion seinerseits präsentieren sich seine Skulpturen dem Zuschauer und lösen dennoch einen starken, oft verstörenden Widerhall aus. Was zeigt ein Mensch dem anderen von sich selbst? Wie viel davon ist wahrhaftig und wie viel nur schöner Schein? Jang Unhyong misstraut nicht nur seinen Mitmenschen, sondern wähnt sich selbst gänzlich hohl und leer. Nur Oberfläche. Nur Maske. Keine Substanz. Die Ursachen seiner Obsession liegen in Jang Unhyongs Kindheit. Als kleiner Junge beobachtete er seine Eltern mit scharfem Blick und sah, was anderen verborgen blieb: die leere Schönheit seiner Mutter, die hohle Herzlichkeit seines Vaters – emotionale Kälte verborgen hinter gesellschaftlicher Konvention. Als Leser spürt man den Nachhall dieser Kälte auf jeder Seite. Ein Großteil der Handlung wird als Auszug aus Unhyongs Tagebüchern erzählt, und das liest sich oft vage unbehaglich, auf diffuse Art unangenehm. Wie ein ständiger Misston, der eine instinktive emotionale Ablehnung auslöst, wie das Quietschen von Fingernägeln auf einer Kreidetafel. Die Menschen, denen der Bildhauer im Laufe der Handlung begegnet und die eine Rolle in seinem Leben spielen, sind ebenfalls gefangen in diesem Zerrbild von Schein und Sein. Selbst die schönste Fassade wirkt so grundlegend falsch, so erbärmlich, dass man als Leser kaum glauben kann, dass nur Unhyong dies bemerkt. “Mir war klar geworden, dass sich die Wahrheit immer in einem von mir selbst gesteckten Rahmen bewegte. Was mir tatsächlich passierte und welche Gefühle ich dabei hatte, spielte überhaupt keine Rolle. Ich musste nur auf die von außen geforderte Weise reagieren und mit den eigenen Gefühlen klarkommen, sei es durch Geduld, Verdrängen oder Vergeben. Letzten Endes war ich so oder so gezwungen, das Vorgefallene selbst zu verarbeiten, unabhängig davon, ob ich im Namen der Wahrheit handelte oder nicht.” (Zitat) Interessanterweise wird den meisten Charakteren ein Name verwehrt, sie werden auf einen Anfangsbuchstaben reduziert: Da ist zum Beispiel H., die Schriftstellerin, die Unhyong nach dem Grund seiner Arbeit fragt und ihn dadurch zum Führen des Tagebuchs veranlasst – obwohl er die Frage zunächst als kindisch abtut. Die wichtigste Frauengestalt des Buches ist in meinen Augen die stark übergewichtige L., deren weiche Hände Unhyong so verzaubern, dass er zahllose Abdrücke von ihnen nimmt. Mit ihr beginnt er eine zunehmend obsessive Liebesbeziehung, und sie verkörpert am deutlichsten die Gratwanderung zwischen Maske und wahrem Ich, denn ihr Äußeres und ihr Inneres passen nie zusammen. Das Triumvirat der weiblichen Charaktere wird von E. vervollständigt. Diese erscheint zunächst wie die in jeder Hinsicht perfekte Frau, hat sich diese Perfektion jedoch bis zur Selbstaufgabe antrainiert. Bei Unhyong und einem seiner Bekannten löst sie Gefühle von Verschmutzung und Übelkeit hervor, ohne dass sie dies begründen könnten. Die Frage, ob ich dieses Buch mochte, lässt sich nicht leicht beantworten. Es ist unbequem, sperrig, gelegentlich abstoßend, oft verstörend. Seine Figuren sind nicht liebenswert, die Geschichte macht keinen Spaß und ist auch nicht auf herkömmliche Art spannend. Dennoch bietet es eine hochinteressante Studie seiner wichtigsten Charaktere und ihrer Abgründe – ein Spiel mit Identität und Erwartung, das in meinen Augen nie trivial oder langweilig wird. Bisher habe ich zwei Bücher der Autorin gelesen, “Menschenwerk” und “Deine kalten Hände”. Beide sind nicht die Art von Lektüre die man zur Unterhaltung liest, dann zuschlägt und vergisst. Tatsächlich glaube ich, dass die Bücher von Han Kang dieser viel zitierten Anforderung Franz Kafkas an die Literatur Genüge tun: “Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.” Was bleibt also am Ende – und muss so ein Buch überhaupt eine Botschaft haben? Han Kang reißt den Charakteren nur für wenige kurze Augenblicke die Masken herunter, ihre Einsamkeit und emotionale Verkümmerung hat eine Aura der Unvermeidlichkeit an sich. Und vielleicht muss man mehr darüber gar nicht sagen. Nur den großartigen Schreibstil, der auch bei poetischen, zarten Bildern keine Gleichgültigkeit zulässt, möchte ich noch erwähnen. FAZIT Der Bildhauer Jang Unhyong ist bekannt für seine Gipsabdrücke von Körpern und Gesichtern. Die Leere dieser Hüllen spiegelt wider, wie verloren er sich fühlt in einer Welt der Masken, und wie überzeugt er von seiner eigenen inneren Leere ist. Als er verschwindet, nimmt sich die Schriftstellerin H. im Auftrag seiner Schwester seine Tagebuchaufzeichnungen vor und erfährt von seinen Beziehungen zu zwei Frauen, die beide auf ihre eigene Art die Unvereinbarkeit zwischen dem innersten Sein und dem äußeren Schein verkörpern. So wunderbar die Sprache daherkommt, so schwer verdaulich ist oft der Inhalt. Die Charaktere und ihre Geschichte verstören, ekeln manchmal sogar an, machen es dem Leser alles andere als leicht – und dennoch würde ich das Buch jetzt schon als Jahreshighlight bezeichnen. Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog: https://wordpress.mikkaliest.de/2019/03/04/han-kang-deine-kalten-hande/

2

Das Hörbuch ist gut vorgelesen. Die Geschichte ist sehr eigen und leider überhaupt nichts für mich.

3

Schwermütig und kalt

Ein für mich etwas "merkwürdig" aufgebauter Roman. Bin ein grosser Lesefan der Autorin , leider aber nicht von diesem Werk. Es fühlte sich wie 2 in 1 Buch an. Der Protagonist wirkte kalt, unsympathisch und distanziert. Themen wie Übergewicht, Bulimie und Selbstverletzung wogen in der ersten Häfte schwer , nur gab es zur Hälfte hin einen Cut. Das Personen nach Buchstaben benannt wurden war etwas anders und zum Ende irritierent. Das Ende habe ich nur überflogen , da ich nach 3/4 des Buches nicht mehr die Lust hatte es weiter zu lesen. Es wirkte wie sein Titel ...kalt...

5

„Du bist wirklich erbärmlich … Ich wusste von Anfang an, dass du ein erbärmlicher kleiner Junge bist.“ Sie kicherte ins Leere. „Aber deine Augen haben mir so gut gefallen.“ Mein erstes Buch von Han Kang und was soll ich sagen... Sie hat den Literaturnobelpreis mehr als verdient erhalten.

4.5

Wow

Das Buch hat wieder einmal den typischen Han Kang Stil, wichtige Themen werden verstörend dargestellt und der Leser wird pausenlos gefesselt.

Wow
4.5

Ich mag ganz ehrlich diese Art von Literatur sehr… kaum einer vermag es, den inneren Dialog den man manchmal mit sich selbst ausführt, so gut darzustellen… Und ja! Hier ist er brutal, direkt, schonungslos,ehrlich und zeigt manchmal die intrusiven Gedanken der Menschen. Dies verbunden mit Kunst und menschlicher verkorkster Interaktion, macht dieses Buch wieder zu einem kleinen Goldstück in meinem Regal… Aber definitiv (naja wie fast alle Bücher von Ihr) nur ein empfehlenswertes Buch wenn man den Geschmack des Gegenübers etwas einschätzen kann.

4

Manche Stellen fand ich interessant, andere ziemlich merkwürdig und stellenweise krank. Alles in allem war es unglaublich atmosphärisch und hat mir ziemlich gut gefallen.

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