Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.
Beiträge
Am Anfang echt gut, dann flacht es ab...
Spontan zu einem Thomas Mann Buch gegriffen... Am Anfang hat es mir echt gut gefallen, dann wurde es aber sehr zäh und langweilig... Es gibt definitiv bessere Bücher von Thomas Mann, aber: Das Buch ist ja auch nicht vollendet!
"Es lief dies, wie man sieht, auf eine Art von Doppelleben hinaus, dessen Anmutigkeit darin bestand, dass es ungewiss blieb, in welcher Gestalt ich eigentlich ich selbst und in welcher ich nur verkleidet war. [...] Verkleidet war ich in jedem Fall. Und die unmaskierte Wirklichkeit zwischen den beiden Erscheinungsformen, das "ich selber Sein", war nicht bestimmbar, da tatsächlich nicht vorhanden." Eher durch Zufall habe ich vor einigen Wochen das Hörbuch dieses Romans angefangen, gelesen von Boris Aljinowic. Der Roman ist leider ein Fragment geblieben – ursprünglich sollten die Memoiren des Felix Krull als ein sechsteiliger Roman erscheinen, Thomas Mann schrieb jedoch nur die ersten drei Teile. Dennoch ist das Buch empfehlenswert. Der Plot ist selten mitreißend, doch es ist die wunderschöne Prosa, die mich gefesselt hat. Der Held/Antiheld Felix Krull, ein selbstverliebter Hochstapler, geht mit einer einnehmenden rhetorischen Finesse, Höflichkeit und Feinsinnigkeit durchs Leben, was ihn nicht unbedingt zu einem klassischen Sympathieträger oder einer Identifikationsfigur macht, aber auch nach der Lektüre nicht loslässt. Ich denke auch einige Wochen nach Beendigung des Romans noch immer wieder an Felix Krull und seine Abenteuer und versuche mir vorzustellen, welche Ideen Thomas Mann für den jungen Hochstapler noch gehabt haben mag. Vielleicht wollte er Felix Lebensweg aber auch bewusst offen und unserer Fantasie überlassen. Wie Krull selbst feststellt: "Das Wort ist der Feind des Geheimnisvollen und ein grausamer Verräter der Gewöhnlichkeit."
Irgendwo zwischen ellenlangen Beschreibungen und unterschwelliger Hornyness verbrigt sich ein reizender Plot
Ein Roman für den man Zeit, und in meinem Fall viel Geduld, braucht. Nachdem ich bereits einige Novellen von Thomas Mann mit großer Begeisterung gelesen habe wollte ich mich nunmehr mal an einem seiner etwas längeren Romane versuchen. An einer Stelle des Buches folgt ein mehrseitiger Absatz darüber, warum es doch wichtig ist, dass jetzt erstmal alles ganz detailgenau beschrieben werden muss, bevor wir im Plot weitermachen, gefolgt von mehrseitigen, detailgenauen Beschreibungen. Das an sich bildet eine recht gute Zusammenfassung darüber wie sich dieser Roman lesen lässt. Die Geschichte des Hauptcharakters ist interessant und unterhaltsam und auch die unfassbar langen Beschreibungen sind aufgrund ihres detailreichtums eigentlich recht interessant. Die dazwischen angesiedelten, ewig andauernden inneren und äußeren Monologe sind aber selbst mir zu viel und haben mich einige Nerven gekostet. Sprachlich ist das ganze wunderschön gehalten - nicht überraschend für einen Roman von Thomas Mann. Absolut fasziniert bin ich außerdem davon wie unterschwellig (und stellenweise sehr direkt) horny das Ganze stellenweise ist. Moderne Smut-Literatur ist langweilig dagegen.
Schade, dass es "nur" einen Teil der Memoiren gibt. Wurde mit Verlauf richtig gut.
Sprachlich genial (wenn man die langen, für Thomas Mann typischen Schachtelsätze, die bisweilen über mehr als eine Seite reichen zu schätzen weiß) und brilliant vorgetragen von Boris Aljinovic. Zwar mit einigen Längen (das Buch ist wahrlich kein Actionthriller), dafür aber auch mit echten Highlights (genannt seien nur die vorgetäuschte Epilepsie bei der Musterung und das scheinbare sprachliche Genie bei der Vorstellung beim Hoteldirektor!). Abrupt endet das Buch auf der ersten Station der "Weltreise" in Lissabon - es ist halt unvollendet geblieben. Insgesamt trotzdem ein echter Hörgenuss.
Absolute Leseempfehlung!
Nach den „Buddenbrooks“ ist dies der zweite Roman von Thomas Mann, den ich im Jahr 2025 gelesen habe und es werden weitere folgen! Anfangs empfand ich diesen Roman wesentlich anspruchsvoller als die „Buddenbrooks“ kam jedoch immer besser rein und die letzten 100-150 Seiten vergingen wie im Fluge. Meinetwegen hätte der Roman noch wesentlich umfangreicher sein dürfen.
Gegen die Wehrpflicht
Mir gefällt besonders das Kapitel wie sich Felix Krull mit gutem Schauspiel bei der Wehrtauglichkeitsprüfung verhält. Es hat mir in anderen Dingen in meinem Leben sehr geholfen. :-)
Bekenntnisse eines angehenden Thomas-Mann-Lesers
3 Sterne bedeuten für mich keineswegs Mittelmaß, sondern eine lesenswerte Lektüre, die mich über weite Strecken begleitet und bereichert hat. Im Kosmos der Hoch- bzw. zeitlosen Literatur ist dieses Werk eine spielerische, von Witz und Ironie geprägte Komödie, die den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringt. Sprachlich – wie für Thomas Mann üblich – ist es ein reiner Genuss. Ich persönlich halte ihn für den größten Sprachvirtuosen der deutschen Literatur. Seine Sätze tragen eine Eleganz, die ihresgleichen sucht. Im letzten Drittel des Romans ging mir allerdings etwas die Puste aus. Die Konzentration, all die feinen Wendungen, Nuancen und ironischen Zwischentöne aufzunehmen, ließ spürbar nach – auch, weil das Buch weniger von dramatischer Spannung lebt, sondern vielmehr von einer kunstvoll stilisierten Selbsterzählung mit subtiler Moral. Ich bin überzeugt: Bei einer zweiten, konzentrierteren Lesen hätte dieses Buch für mich das Potenzial zu 4,5 Sternen. Auch wenn es nicht mein liebstes Werk von Thomas Mann ist, würde ich es der zeitgenössischen Unterhaltungsliteratur immer wieder vorziehen – weil es fordert, formt und Spuren hinterlässt.
Unterhaltsam, Felix Krull trotz seiner Täuschungen symphatisch.
Wo war die Hochstapelei? 😅
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Autorenbeschreibung
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.
Beiträge
Am Anfang echt gut, dann flacht es ab...
Spontan zu einem Thomas Mann Buch gegriffen... Am Anfang hat es mir echt gut gefallen, dann wurde es aber sehr zäh und langweilig... Es gibt definitiv bessere Bücher von Thomas Mann, aber: Das Buch ist ja auch nicht vollendet!
"Es lief dies, wie man sieht, auf eine Art von Doppelleben hinaus, dessen Anmutigkeit darin bestand, dass es ungewiss blieb, in welcher Gestalt ich eigentlich ich selbst und in welcher ich nur verkleidet war. [...] Verkleidet war ich in jedem Fall. Und die unmaskierte Wirklichkeit zwischen den beiden Erscheinungsformen, das "ich selber Sein", war nicht bestimmbar, da tatsächlich nicht vorhanden." Eher durch Zufall habe ich vor einigen Wochen das Hörbuch dieses Romans angefangen, gelesen von Boris Aljinowic. Der Roman ist leider ein Fragment geblieben – ursprünglich sollten die Memoiren des Felix Krull als ein sechsteiliger Roman erscheinen, Thomas Mann schrieb jedoch nur die ersten drei Teile. Dennoch ist das Buch empfehlenswert. Der Plot ist selten mitreißend, doch es ist die wunderschöne Prosa, die mich gefesselt hat. Der Held/Antiheld Felix Krull, ein selbstverliebter Hochstapler, geht mit einer einnehmenden rhetorischen Finesse, Höflichkeit und Feinsinnigkeit durchs Leben, was ihn nicht unbedingt zu einem klassischen Sympathieträger oder einer Identifikationsfigur macht, aber auch nach der Lektüre nicht loslässt. Ich denke auch einige Wochen nach Beendigung des Romans noch immer wieder an Felix Krull und seine Abenteuer und versuche mir vorzustellen, welche Ideen Thomas Mann für den jungen Hochstapler noch gehabt haben mag. Vielleicht wollte er Felix Lebensweg aber auch bewusst offen und unserer Fantasie überlassen. Wie Krull selbst feststellt: "Das Wort ist der Feind des Geheimnisvollen und ein grausamer Verräter der Gewöhnlichkeit."
Irgendwo zwischen ellenlangen Beschreibungen und unterschwelliger Hornyness verbrigt sich ein reizender Plot
Ein Roman für den man Zeit, und in meinem Fall viel Geduld, braucht. Nachdem ich bereits einige Novellen von Thomas Mann mit großer Begeisterung gelesen habe wollte ich mich nunmehr mal an einem seiner etwas längeren Romane versuchen. An einer Stelle des Buches folgt ein mehrseitiger Absatz darüber, warum es doch wichtig ist, dass jetzt erstmal alles ganz detailgenau beschrieben werden muss, bevor wir im Plot weitermachen, gefolgt von mehrseitigen, detailgenauen Beschreibungen. Das an sich bildet eine recht gute Zusammenfassung darüber wie sich dieser Roman lesen lässt. Die Geschichte des Hauptcharakters ist interessant und unterhaltsam und auch die unfassbar langen Beschreibungen sind aufgrund ihres detailreichtums eigentlich recht interessant. Die dazwischen angesiedelten, ewig andauernden inneren und äußeren Monologe sind aber selbst mir zu viel und haben mich einige Nerven gekostet. Sprachlich ist das ganze wunderschön gehalten - nicht überraschend für einen Roman von Thomas Mann. Absolut fasziniert bin ich außerdem davon wie unterschwellig (und stellenweise sehr direkt) horny das Ganze stellenweise ist. Moderne Smut-Literatur ist langweilig dagegen.
Schade, dass es "nur" einen Teil der Memoiren gibt. Wurde mit Verlauf richtig gut.
Sprachlich genial (wenn man die langen, für Thomas Mann typischen Schachtelsätze, die bisweilen über mehr als eine Seite reichen zu schätzen weiß) und brilliant vorgetragen von Boris Aljinovic. Zwar mit einigen Längen (das Buch ist wahrlich kein Actionthriller), dafür aber auch mit echten Highlights (genannt seien nur die vorgetäuschte Epilepsie bei der Musterung und das scheinbare sprachliche Genie bei der Vorstellung beim Hoteldirektor!). Abrupt endet das Buch auf der ersten Station der "Weltreise" in Lissabon - es ist halt unvollendet geblieben. Insgesamt trotzdem ein echter Hörgenuss.
Absolute Leseempfehlung!
Nach den „Buddenbrooks“ ist dies der zweite Roman von Thomas Mann, den ich im Jahr 2025 gelesen habe und es werden weitere folgen! Anfangs empfand ich diesen Roman wesentlich anspruchsvoller als die „Buddenbrooks“ kam jedoch immer besser rein und die letzten 100-150 Seiten vergingen wie im Fluge. Meinetwegen hätte der Roman noch wesentlich umfangreicher sein dürfen.
Gegen die Wehrpflicht
Mir gefällt besonders das Kapitel wie sich Felix Krull mit gutem Schauspiel bei der Wehrtauglichkeitsprüfung verhält. Es hat mir in anderen Dingen in meinem Leben sehr geholfen. :-)
Bekenntnisse eines angehenden Thomas-Mann-Lesers
3 Sterne bedeuten für mich keineswegs Mittelmaß, sondern eine lesenswerte Lektüre, die mich über weite Strecken begleitet und bereichert hat. Im Kosmos der Hoch- bzw. zeitlosen Literatur ist dieses Werk eine spielerische, von Witz und Ironie geprägte Komödie, die den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringt. Sprachlich – wie für Thomas Mann üblich – ist es ein reiner Genuss. Ich persönlich halte ihn für den größten Sprachvirtuosen der deutschen Literatur. Seine Sätze tragen eine Eleganz, die ihresgleichen sucht. Im letzten Drittel des Romans ging mir allerdings etwas die Puste aus. Die Konzentration, all die feinen Wendungen, Nuancen und ironischen Zwischentöne aufzunehmen, ließ spürbar nach – auch, weil das Buch weniger von dramatischer Spannung lebt, sondern vielmehr von einer kunstvoll stilisierten Selbsterzählung mit subtiler Moral. Ich bin überzeugt: Bei einer zweiten, konzentrierteren Lesen hätte dieses Buch für mich das Potenzial zu 4,5 Sternen. Auch wenn es nicht mein liebstes Werk von Thomas Mann ist, würde ich es der zeitgenössischen Unterhaltungsliteratur immer wieder vorziehen – weil es fordert, formt und Spuren hinterlässt.