Tristan

Tristan

Audio-Disc
5.02

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Beschreibung

Der weltfremde Dichter Detlev Spinell hat sich in die eisige Hochgebirgsluft des Sanatoriums Einfried zurückgezogen. Als Literat ist er bislang erfolglos geblieben, seine einzige Veröffentlichung ist ein schmaler Roman, »gedruckt auf einer Art von Kaffeesieb-Papier«. Eines Tages kommt die kränkliche, aber musisch begabte Gattin eines hanseatischen Kaufmanns ins Sanatorium, von der sich Spinell sofort angezogen fühlt. Noch bevor sie stirbt, kommen sich die beiden durch Wagners »Tristan und Isolde« näher. Gert Westphal liest diese berühmte Erzählung von Thomas Mann mit heiter-ironischem Ton in voller Länge. Ungekürzte Lesung mit Gert Westphal 1 mp3-CD | ca. 1 h 47 min
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Audio-Disc
Seitenzahl
N/A
Preis
15.50 €

Autorenbeschreibung

Thomas Mann, geboren 1875 in Lübeck, ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Werk zeichnet sich durch sprachliche Komplexität aus. Für »Buddenbrooks« erhielt Thomas Mann den Literaturnobelpreis. In den 30er-Jahren musste er Deutschland verlassen und veröffentlichte im Exil in den USA viele wichtige Schriften und Reden gegen den Nationalsozialismus. Thomas Mann starb 1955.

Beiträge

2
Alle
5

Großartige Novelle, wünschte ich hätte sie schon eher gelesen

5

Immer wieder sensationell, wie Thomas Mann auf engstem Raum Verdichtung und Andeutung zu einem aussagekräftigen Stück Literatur zu machen versteht. Musik und Tod, Leben und Kunst, Tätigkeit und Betrachung – die Reihe der Gegensatzpaare ließe sich fortsetzen, es gibt viele verarbeitete literarische Motive, die Abrechnung mit einer ziellosen Wagner-Schwärmerei, natürlich die Fähigkeit, Personen zu charakterisieren – und vor allem gibt es die grandiose sprachliche Umsetzung der wesentlichen Teile von Wagners "Tristan und Isolde". Detlev Spinell, ein Schriftsteller, "bloß aus Lemberg gebürtig", überredet die kranke Gabriele Klöterjahn zum Klavierspielen. Sie spielt den Klavierauszug vom Blatt, preziös und präzise. Wie Thomas Mann das in Worte faßt, ist schlichtweg grandios. Ich kann die Musik hören, die Szene sehen – "O, sink hernieder, Nacht der Liebe!" Während im Opernhaus die Musik enthüllt, was passiert, das für die Zeitgenossen Unaussprechliche offen zutage treten läßt, geschieht im Aufenthaltsraum von "Einfried": nichts. Spinell wird von seinen Empfindungen überwältigt, aber nicht zum Liebesakt emporgerissen. Seine Impotenz setzt sich in einem sehr einseitigen Wortgefecht mit Herrn Klöterjahn fort und findet ihren Tiefpunkt, als er vor dem drallen, lebenstüchtigen Kinde Klöterjahns Reißaus nimmt.

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