Der Zauberberg
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.
Beiträge
Am Anfang und eigentlich lange hat mir der Roman sehr gefallen. Es macht Spaß, die Eingewöhnung Hans Castorps zu verfolgen und die anderen Patienten und Beschäftigten kennen zu lernen. Ich mochte auch Manns ausschweifende und ironische Erzählart. Auch die philosophischen Abhandlungen, z.B. über das Vergehen der Zeit, fand ich schön. Und so widersinnig es ist: Ich hatte Lust, mich in eine Decke zu hüllen und Liegekur zu machen 😅 Aber zum Ende hin ist es mir doch auch sehr lange geworden und ich hatte immer weniger Lust, mich darauf zu konzentrieren.
Ich muss zugeben das ich den Anfang sehr mühsam fand und ich schon zweimal so weit war das Buch wegzulegen…. aber ich blieb dran und es hat sich gelohnt…. mit der Zeit kam ich immer mehr in die Geschichte und in den Schreibstil hinein …. es las sich mit der Zeit immer flüssiger und auch die Geschichte nahm zunehmend mehr Fahrt auf…. Ich konnte mir die einzelnen Personen bildlich genau vorstellen und mich auch emotional (vor allem in die Hauptperson) hineinversetzen …. viele waren mir nicht sympathisch …. aber genau das machte es für mich immer interessanter… das Zusammenspiel der einzelnen Personen und wie sich diese im laufe der Geschichte verändern…. einzigartig erzählt.
Viele haben mich vor diesem Roman gewarnt. Germanistik Studenten würden diesen Roman hassen und nur deren alteingesessenen Professoren würden ihn vergöttern. Unnötig kompliziert und viel zu ausschweifend. Ich habe mich, allen rufen zum trotz,dennoch dazu entschieden es zu lesen. Erstmal geh ich davon aus, das nicht jeder Germanistikstudent auch ein Bücherfreund ist und dann könnte man die Kritikpunkte so ziemlich jedem Klassiker zuordnen. Dennoch habe auch ich meine Schwierigkeiten. Sicherlich schreibt Thomas Mann Grammatikalisch hervorragend und war eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Leider sind (Ganz klar nur meine Meinung) seine Beschreibungen einfach nicht interessant. So schafft er es, dass ich wie Hans Castorp in eine Art Schlafphasen hineinfalle. Ich konnte das schwerfällige und müde leben in dem Sanatorium gerade zu spüren. Das spricht dann natürlich wieder für die geschriebene Atmosphäre, die uns Thomas Mann hier bietet. Das Buch ist Arbeit. Die Konzentration muss hoch sein. Dafür das eigentlich kaum was passiert, es ist paradox. Die ausschweifenden (Streit)Gespräche zwischen Settembrini und Naphta sind wirklich eine Hausnummer und ganz ehrlicher weiße, bin ich da auch manchmal nicht mehr mitgekommen. Stellenweise dachte ich, ich lese ein Sachbuch. So war es das Ende, dass mir das eigentliche Motiv des ganzen Buches gezeigt hat. Es war auch das Ende, welche meine Bewertung etwas erhöht hat. Alles in allem verstehe ich um den Wert des Romans, seine Stellung als Weltklassiker hat es sich sicherlich verdient. Der Abbildung der damaligen Gesellschaft innerhalb des kleinen Hauses, die persönliche Entwicklung Hans Castorps, sowie der philosophische Blickwinkel der Zeit, waren interessante Themen. Als Ganzes leider zu langweilig.

Puuuh. Wo beginne ich, wo höre ich auf 😂. Zunächst habe ich mich nach Abschließen des Buches tatsächlich gefühlt, als hätte ich einen Berg bestiegen. Der Beginn ließ sich meines Erachtens super lesen. Ich war wirklich rasch bei Hans Castorp und hab mich wie sein Schatten gefühlt. Wir kamen zusammen in Davos am Bahnhof und dann gleich im Anschluss physisch auf dem Zauberberg an, beobachteten alles , lernten die dortige Gesellschaft kennen und nach und nach, ganz langsam tauchte ich mit ihm in den Zauberberg hinab. Korrekt : HINAB. Mann bedient sich hier u.a. der griechischen Mythologie. Wir sinken also quasi mit Hans in die Unterwelt hinunter. Hier verlieren sich oftmals Zeit und Raum. Dies wäre dann auch schon das erste große Motiv des Zauberbergs: Die Zeit. Meiner Meinung nach hat Mann es extrem gut verstanden, den Leser selbst die Zeit an manchen Stellen vergessen zu machen bzw. die lesende Person merken zu lassen, dass die Zeit sich endlos ziehen kann. Nach einigen Kapiteln werden die Abstände zwischen den Unterkapiteln nämlich auch länger und länger. Demnach benötigte ich also auch manches mal eine gute Portion Durchhaltevermögen, um gut durch die langen Kapitel zu kommen. Einige davon ließen sich trotz allem rasch lesen und einige machten mir zu schaffen. Ähnlich wie beim Bezwingen eines realen Berges, genießt man sicherlich trotz aller Anstrengungen die schöne Natur um einen herum und manchmal muss man sich auf eher kargeren Wegen doch schonmal durch beißen. Die Passagen zwischen Naphta und Settembrini z.B. haben es mir doch häufig schwer gemacht. Ich konnte nicht alles erfassen, nachvollziehen oder gar greifen. Dies waren also ehrlich gesagt nicht die Stellen, die ich gerne gelesen habe , da es mir dann auf Dauer ehrlich gesagt, zu anstrengend war. Hier kam ich dann schleppend voran und musste häufiger während der Lektüre pausieren, da ich mich zeitweise verloren fühlte und es mir zu viel wurde. Genossen, ja regelrecht verschlungen habe ich dann die Abschnitte im Buch, die sich auf die Charaktere des Zauberbergs bezogen, die Abschnitte, in denen diese oftmals skurrilen Persönlichkeiten interagierten. Ich habe Manns Beobachtungen und Beschreibungen wirklich gemocht. Ich musste zwischendurch auflachen und konnte diesen berühmten Speisesaal direkt vor mir sehen. Überhaupt zeichnet (oder besser gesagt überzeichnet) Mann seine Figuren wirklich gut. Es gibt so viele ironische, zynische und sarkastische Stellen, die ich ehrlich mit Genuss las. Die Sprache hat mir unheimlich gut gefallen. Seine komplexen aber sehr präzisen Beschreibungen ließen nur noch mehr Bilder in meinem Kopf entstehen . Anstrengend wurden seine verschachtelten Sätze nur dann, wenn es mal wieder zwischen Naphta und Settembrini in einem Streitgespräch hoch her ging. Ehrlich gesagt, fehlte mir hier schlichtweg das Hintergrundwissen. Genießen kann man es höchstwahrscheinlich mehr, wenn man einiges zur griechischen Mythologie, zur Musikgeschichte, über die Persönlichkeiten der Philosophie und auch zur allgemeinen europäischen geopolitischen Lage der damaligen Zeit weiß. Ich musste akzeptieren, dass ich nicht alles verstehen muss, um sein Werk genießen zu können. Ich schätze diese Lektüre aufrichtig. Was er alles an Recherchearbeit hineingesteckt hat, ist sehr beeindruckend. Ich bin wirklich froh, dass ich mir parallel die Erläuterungen von Reclam dazu besorgt habe. Mir hat es wirklich geholfen, einige Dinge zu verstehen. Außerdem lese ich nun noch zusätzlich eine Biografie Manns zu Ende. Auch hier kann man erkennen, dass so einiges autobiografisches in dem Buch steckt. Er hat nicht nur während seiner Schreibprozesse viel Selbstdisziplin bewiesen sondern auch in seinem privaten Leben. Gern möchte ich noch „Königliche Hoheit“ von ihm lesen. „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull “hatte mir schon während der Schulzeit wirklich gut gefallen. Ich bin sehr froh, mich an den Zauberberg ran getraut zu haben. Letztlich fand ich es herausfordernd, unterhaltsam und wirklich bereichernd .
Thomas Manns Der Zauberberg beeindruckt durch seine dichte, kunstvolle Sprache und einen Erzählstil, der trotz der Länge des Romans eine eigentümliche Sogwirkung entfaltet. Die ruhige Erzählweise passt zum Thema der Zeitdehnung im Sanatorium und wirkt keineswegs langatmig. Besonders gelungen ist die Atmosphäre, die zwischen Melancholie und feiner Ironie pendelt. Weniger überzeugt haben mich die teils ausufernden ideologischen Debatten zwischen Settembrini und Naphta – sie wirken streckenweise ermüdend und bremsen den Lesefluss. Trotzdem bleibt Der Zauberberg ein außergewöhnliches Leseerlebnis, das lange nachhallt.
Thomas Mann ist ein konservertiver Dekadenz-Poser vor dem Herrn. Ganz cool schildert er noch auf Seite 993, dass seine neue Zigarrenmarke "Rütlischwur" einen bläulichen Leibring habe, fügsam und mild im Charakter sei und mit gleichmäßig sich verzehrender schneeweißer, haltbarer Asche. Der letzte Satz, eine Frage ob aus dem Weltfest des Todes (der 1. Weltkrieg) einmal die Liebe steigen wird? Es wurde daraus der 2. Weltkrieg. Ist es Zufall, dass die zersetzende Kraft im Roman, die Figur Naphta (Die Vorlage war scheinbar Georg Lukács) Jude war? Trotzdem großes Kino. Vor allem der Lebensstil Castorps im Vergleich zur heutigen 0,5 sek. Videoschnitt-/Waren-/Werbewelt.
Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach dem Zauberberg
Wo fange ich an wo höre ich auf? Ich halte es kurz: Dieses Werk hat nach rund 100 Jahren nicht an Aktualität eingebüßt, im Gegenteil wir stehen in ähnliche Zeiten. Haben wir nichts dazugelernt? Themen wie Totale Autorität, Populismus, Liebe, Krieg usv. finden sich alle wieder im bzw. auf dem Zauberberg. Sprachlich ist Thomas Mann der Maßstab aller Dinge. Die Sätze sind so detailreich und paradiesisch gestaltet, besonders die Dialoge sind reiner Sprach-Zauber. Für mich der Schriftsteller mit der wundervollsten Art zu schreiben. Dieses Buch kann als literarische Bibel bezeichnet werden. Es finden sich so viele Anspielungen, Notizen und Ideen, die sicherlich auch beim abermaligen Lesen erst neu ins Auge stechen. Ich glaub die Welt könnte eine bessere sein, wenn jeder Mensch dieses Buch gelesen hätte.

Kein Buch schrie im Jahr 2023 so sehr danach, von mir (noch einmal) gelesen zu werden, wie Thomas Manns "Zauberberg". Entweder stiess ich auf Zitate (Treue), traf auf Figuren, die das Buch liebten (ZeitZuflucht) oder jemand hasste es abgöttisch (Muss ich das gelesen haben?). Auf jeden Fall jagte mich der Zauberberg, sodass ich mich entschied, dass es wohl Zeit für einen Re-Read ist. Doch als ich mein 1000-seitiges Buch in der Hand hielt, fragte ich mich, ob ich mir das wirklich antun wollte. Dass mein jüngeres Ich auf die erste Seite den Satz "Irrelevanz auf 900 Seiten" geschrieben hat, motivierte mich nicht unbedingt mehr. Also schloss ich einen Kompromiss mit mir selbst. Normalerweise höre ich keine gekürzten Hörbücher, aber hier entschied ich mich dazu, eine sanft redigierte Version davon zu hören. Die längste Version unserer Bibliothek beinhaltete immer noch 15 CDs. Und so kam ich doch noch einmal in den Genuss des Zauberberges. Gert Westphal ist die perfekte Besetzung für dieses Hörbuch. Er passt hervorragend in diese Welt dort oben, seine Stimme ist wie geschaffen für Thomas Mann. Ausserdem mochte ich es, dass er denen aus dem Norden einen norddeutschen Akzent verpasst hat, sodass Hans uns sein Cousin noch mehr herausstechen. Die Kürzung hat dem Buch gut getan. Auf jeden Fall hatte ich nicht mehr das Gefühl, mich mit Belanglosigkeiten herumschlagen zu müssen. Ich genoss die Diskussionen, die sich entspannen, und die Ruhe und Gemütlichkeit in der Kur. Weniger mochte ich die Misogynie, die aber nur anfänglich durchdringt. Danach sind die Frauenfiguren eh nicht mehr wichtig. Wie passend. Vielleicht wurde auch das Schlimmste herausgestrichen. Da ich mich an vieles nicht mehr erinnerte, war es angenehm, sich mal wieder nach Davos zu begeben und dort im Geiste herumzuwandern. Ob ich mir jemals wieder das ganze Buch vornehmen werde? Wer weiss. Eilig habe ich es nicht. Vielleicht beginnt es in 10 Jahren wieder, mich zu verfolgen. Oder dann sind es vielleicht auch die Buddenbrooks. Das Lese-Schicksal kann sehr abenteuerlich sein.
Die Story um Hans Castrop fand ich ansich gar nicht so schlecht. Hier und da gab es wirklich interessante Wendungen, besonders das Ende hat mich positiv überrascht und das fand ich wirklich gut gemacht. Damit hätte ich echt nicht gerechnet. Aber leider war es mir viel zu langatmig und ausschweifend erzählt. Die Geschichte hätte man locker um die Hälfte kürzen können. Unter anderem haben mich die ellenlangen Diskussionen zwischen Settembrini & Naphta verzweifelt lassen. Dank des Hörbuch und meiner Leserunde blieb ich dran. Obwohl ich mich des öfteren gefragt habe, warum ich mir das antun. 😅 Deshalb wir es das letzte Buch von Thomas Mann das ich lese. Seine Art Geschichten zu erzählen und sein Schreibstil ist einfach nicht meins. Ich hab es nochmal versucht nach den Buddenbrooks, aber es sollte nicht sein.
Thomas Manns "Der Zauberberg" ist wie ein endloser Winterurlaub in den Bergen, bei dem du nicht Ski fährst, sondern dich mit skurrilen und vielschichtigen Menschen unterhältst.
Die Handlung ist zweitrangig – es geht vor allem um die Charaktere, und die sind so bunt und eigenartig, dass sie einen eigenen Roman wert wären. Unser Protagonist Hans Castorp ist zu Beginn ein etwas farbloser Typ. Er kommt ins Sanatorium, um seinen Cousin zu besuchen, und bleibt irgendwie hängen. Aber während seiner sieben Jahre dort (ja, sieben!) wächst er einem trotzdem ans Herz. Hans ist kein Held im klassischen Sinn, sondern eher ein Beobachter, der sich von den anderen Figuren prägen lässt. Und diese Figuren sind der wahre Kern des Romans: - **Lodovico Settembrini**, der charismatische Italiener, ist ein wandelnder Redefluss über Humanismus und Fortschritt. Mit ihm zu reden, ist wie ein ewiges philosophisches Seminar, manchmal inspirierend, manchmal ermüdend. - **Leo Naphta**, sein intellektueller Gegenspieler, bringt dunkle, radikale Gedanken ins Spiel. Settembrini und Naphta werfen sich ständig Argumente an den Kopf – man kommt sich vor wie in einer endlosen Debatte über Ideologien. - **Clawdia Chauchat**, die geheimnisvolle Schönheit mit ihrem katzenhaften Charme, sorgt für Hans’ erste große Schwärmerei. Sie bringt ein bisschen Gefühl in die kalte, intellektuelle Atmosphäre. - **Dr. Behrens** und **Dr. Krokowski**, die Ärzte, haben beide ihre eigenen Macken. Behrens ist der leicht skurrile Leiter des Sanatoriums, während Krokowski mit seiner fixen Idee von der Verbindung zwischen Krankheit und Sexualität irgendwie gleichzeitig nervt und fasziniert. Jede dieser Figuren steht für eine Idee oder eine Perspektive, und Hans Castorp taumelt zwischen ihnen hin und her, ohne jemals eine feste Haltung zu entwickeln. Aber genau das macht ihn interessant: Er ist eine Projektionsfläche, durch die wir selbst all diese Konzepte reflektieren können. Manchmal wünscht man sich, sie würden weniger reden und mehr *machen*, aber dann wäre es nicht Thomas Mann. Alles in allem ist "Der Zauberberg" ein faszinierendes Figurenkabinett, das durch seine Mischung aus Intellekt, Ironie und menschlicher Schwäche glänzt. **4 von 5 Sternen**, weil es genial ist – aber manchmal eben auch ein bisschen viel.
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Autorenbeschreibung
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.
Beiträge
Am Anfang und eigentlich lange hat mir der Roman sehr gefallen. Es macht Spaß, die Eingewöhnung Hans Castorps zu verfolgen und die anderen Patienten und Beschäftigten kennen zu lernen. Ich mochte auch Manns ausschweifende und ironische Erzählart. Auch die philosophischen Abhandlungen, z.B. über das Vergehen der Zeit, fand ich schön. Und so widersinnig es ist: Ich hatte Lust, mich in eine Decke zu hüllen und Liegekur zu machen 😅 Aber zum Ende hin ist es mir doch auch sehr lange geworden und ich hatte immer weniger Lust, mich darauf zu konzentrieren.
Ich muss zugeben das ich den Anfang sehr mühsam fand und ich schon zweimal so weit war das Buch wegzulegen…. aber ich blieb dran und es hat sich gelohnt…. mit der Zeit kam ich immer mehr in die Geschichte und in den Schreibstil hinein …. es las sich mit der Zeit immer flüssiger und auch die Geschichte nahm zunehmend mehr Fahrt auf…. Ich konnte mir die einzelnen Personen bildlich genau vorstellen und mich auch emotional (vor allem in die Hauptperson) hineinversetzen …. viele waren mir nicht sympathisch …. aber genau das machte es für mich immer interessanter… das Zusammenspiel der einzelnen Personen und wie sich diese im laufe der Geschichte verändern…. einzigartig erzählt.
Viele haben mich vor diesem Roman gewarnt. Germanistik Studenten würden diesen Roman hassen und nur deren alteingesessenen Professoren würden ihn vergöttern. Unnötig kompliziert und viel zu ausschweifend. Ich habe mich, allen rufen zum trotz,dennoch dazu entschieden es zu lesen. Erstmal geh ich davon aus, das nicht jeder Germanistikstudent auch ein Bücherfreund ist und dann könnte man die Kritikpunkte so ziemlich jedem Klassiker zuordnen. Dennoch habe auch ich meine Schwierigkeiten. Sicherlich schreibt Thomas Mann Grammatikalisch hervorragend und war eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Leider sind (Ganz klar nur meine Meinung) seine Beschreibungen einfach nicht interessant. So schafft er es, dass ich wie Hans Castorp in eine Art Schlafphasen hineinfalle. Ich konnte das schwerfällige und müde leben in dem Sanatorium gerade zu spüren. Das spricht dann natürlich wieder für die geschriebene Atmosphäre, die uns Thomas Mann hier bietet. Das Buch ist Arbeit. Die Konzentration muss hoch sein. Dafür das eigentlich kaum was passiert, es ist paradox. Die ausschweifenden (Streit)Gespräche zwischen Settembrini und Naphta sind wirklich eine Hausnummer und ganz ehrlicher weiße, bin ich da auch manchmal nicht mehr mitgekommen. Stellenweise dachte ich, ich lese ein Sachbuch. So war es das Ende, dass mir das eigentliche Motiv des ganzen Buches gezeigt hat. Es war auch das Ende, welche meine Bewertung etwas erhöht hat. Alles in allem verstehe ich um den Wert des Romans, seine Stellung als Weltklassiker hat es sich sicherlich verdient. Der Abbildung der damaligen Gesellschaft innerhalb des kleinen Hauses, die persönliche Entwicklung Hans Castorps, sowie der philosophische Blickwinkel der Zeit, waren interessante Themen. Als Ganzes leider zu langweilig.

Puuuh. Wo beginne ich, wo höre ich auf 😂. Zunächst habe ich mich nach Abschließen des Buches tatsächlich gefühlt, als hätte ich einen Berg bestiegen. Der Beginn ließ sich meines Erachtens super lesen. Ich war wirklich rasch bei Hans Castorp und hab mich wie sein Schatten gefühlt. Wir kamen zusammen in Davos am Bahnhof und dann gleich im Anschluss physisch auf dem Zauberberg an, beobachteten alles , lernten die dortige Gesellschaft kennen und nach und nach, ganz langsam tauchte ich mit ihm in den Zauberberg hinab. Korrekt : HINAB. Mann bedient sich hier u.a. der griechischen Mythologie. Wir sinken also quasi mit Hans in die Unterwelt hinunter. Hier verlieren sich oftmals Zeit und Raum. Dies wäre dann auch schon das erste große Motiv des Zauberbergs: Die Zeit. Meiner Meinung nach hat Mann es extrem gut verstanden, den Leser selbst die Zeit an manchen Stellen vergessen zu machen bzw. die lesende Person merken zu lassen, dass die Zeit sich endlos ziehen kann. Nach einigen Kapiteln werden die Abstände zwischen den Unterkapiteln nämlich auch länger und länger. Demnach benötigte ich also auch manches mal eine gute Portion Durchhaltevermögen, um gut durch die langen Kapitel zu kommen. Einige davon ließen sich trotz allem rasch lesen und einige machten mir zu schaffen. Ähnlich wie beim Bezwingen eines realen Berges, genießt man sicherlich trotz aller Anstrengungen die schöne Natur um einen herum und manchmal muss man sich auf eher kargeren Wegen doch schonmal durch beißen. Die Passagen zwischen Naphta und Settembrini z.B. haben es mir doch häufig schwer gemacht. Ich konnte nicht alles erfassen, nachvollziehen oder gar greifen. Dies waren also ehrlich gesagt nicht die Stellen, die ich gerne gelesen habe , da es mir dann auf Dauer ehrlich gesagt, zu anstrengend war. Hier kam ich dann schleppend voran und musste häufiger während der Lektüre pausieren, da ich mich zeitweise verloren fühlte und es mir zu viel wurde. Genossen, ja regelrecht verschlungen habe ich dann die Abschnitte im Buch, die sich auf die Charaktere des Zauberbergs bezogen, die Abschnitte, in denen diese oftmals skurrilen Persönlichkeiten interagierten. Ich habe Manns Beobachtungen und Beschreibungen wirklich gemocht. Ich musste zwischendurch auflachen und konnte diesen berühmten Speisesaal direkt vor mir sehen. Überhaupt zeichnet (oder besser gesagt überzeichnet) Mann seine Figuren wirklich gut. Es gibt so viele ironische, zynische und sarkastische Stellen, die ich ehrlich mit Genuss las. Die Sprache hat mir unheimlich gut gefallen. Seine komplexen aber sehr präzisen Beschreibungen ließen nur noch mehr Bilder in meinem Kopf entstehen . Anstrengend wurden seine verschachtelten Sätze nur dann, wenn es mal wieder zwischen Naphta und Settembrini in einem Streitgespräch hoch her ging. Ehrlich gesagt, fehlte mir hier schlichtweg das Hintergrundwissen. Genießen kann man es höchstwahrscheinlich mehr, wenn man einiges zur griechischen Mythologie, zur Musikgeschichte, über die Persönlichkeiten der Philosophie und auch zur allgemeinen europäischen geopolitischen Lage der damaligen Zeit weiß. Ich musste akzeptieren, dass ich nicht alles verstehen muss, um sein Werk genießen zu können. Ich schätze diese Lektüre aufrichtig. Was er alles an Recherchearbeit hineingesteckt hat, ist sehr beeindruckend. Ich bin wirklich froh, dass ich mir parallel die Erläuterungen von Reclam dazu besorgt habe. Mir hat es wirklich geholfen, einige Dinge zu verstehen. Außerdem lese ich nun noch zusätzlich eine Biografie Manns zu Ende. Auch hier kann man erkennen, dass so einiges autobiografisches in dem Buch steckt. Er hat nicht nur während seiner Schreibprozesse viel Selbstdisziplin bewiesen sondern auch in seinem privaten Leben. Gern möchte ich noch „Königliche Hoheit“ von ihm lesen. „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull “hatte mir schon während der Schulzeit wirklich gut gefallen. Ich bin sehr froh, mich an den Zauberberg ran getraut zu haben. Letztlich fand ich es herausfordernd, unterhaltsam und wirklich bereichernd .
Thomas Manns Der Zauberberg beeindruckt durch seine dichte, kunstvolle Sprache und einen Erzählstil, der trotz der Länge des Romans eine eigentümliche Sogwirkung entfaltet. Die ruhige Erzählweise passt zum Thema der Zeitdehnung im Sanatorium und wirkt keineswegs langatmig. Besonders gelungen ist die Atmosphäre, die zwischen Melancholie und feiner Ironie pendelt. Weniger überzeugt haben mich die teils ausufernden ideologischen Debatten zwischen Settembrini und Naphta – sie wirken streckenweise ermüdend und bremsen den Lesefluss. Trotzdem bleibt Der Zauberberg ein außergewöhnliches Leseerlebnis, das lange nachhallt.
Thomas Mann ist ein konservertiver Dekadenz-Poser vor dem Herrn. Ganz cool schildert er noch auf Seite 993, dass seine neue Zigarrenmarke "Rütlischwur" einen bläulichen Leibring habe, fügsam und mild im Charakter sei und mit gleichmäßig sich verzehrender schneeweißer, haltbarer Asche. Der letzte Satz, eine Frage ob aus dem Weltfest des Todes (der 1. Weltkrieg) einmal die Liebe steigen wird? Es wurde daraus der 2. Weltkrieg. Ist es Zufall, dass die zersetzende Kraft im Roman, die Figur Naphta (Die Vorlage war scheinbar Georg Lukács) Jude war? Trotzdem großes Kino. Vor allem der Lebensstil Castorps im Vergleich zur heutigen 0,5 sek. Videoschnitt-/Waren-/Werbewelt.
Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach dem Zauberberg
Wo fange ich an wo höre ich auf? Ich halte es kurz: Dieses Werk hat nach rund 100 Jahren nicht an Aktualität eingebüßt, im Gegenteil wir stehen in ähnliche Zeiten. Haben wir nichts dazugelernt? Themen wie Totale Autorität, Populismus, Liebe, Krieg usv. finden sich alle wieder im bzw. auf dem Zauberberg. Sprachlich ist Thomas Mann der Maßstab aller Dinge. Die Sätze sind so detailreich und paradiesisch gestaltet, besonders die Dialoge sind reiner Sprach-Zauber. Für mich der Schriftsteller mit der wundervollsten Art zu schreiben. Dieses Buch kann als literarische Bibel bezeichnet werden. Es finden sich so viele Anspielungen, Notizen und Ideen, die sicherlich auch beim abermaligen Lesen erst neu ins Auge stechen. Ich glaub die Welt könnte eine bessere sein, wenn jeder Mensch dieses Buch gelesen hätte.

Kein Buch schrie im Jahr 2023 so sehr danach, von mir (noch einmal) gelesen zu werden, wie Thomas Manns "Zauberberg". Entweder stiess ich auf Zitate (Treue), traf auf Figuren, die das Buch liebten (ZeitZuflucht) oder jemand hasste es abgöttisch (Muss ich das gelesen haben?). Auf jeden Fall jagte mich der Zauberberg, sodass ich mich entschied, dass es wohl Zeit für einen Re-Read ist. Doch als ich mein 1000-seitiges Buch in der Hand hielt, fragte ich mich, ob ich mir das wirklich antun wollte. Dass mein jüngeres Ich auf die erste Seite den Satz "Irrelevanz auf 900 Seiten" geschrieben hat, motivierte mich nicht unbedingt mehr. Also schloss ich einen Kompromiss mit mir selbst. Normalerweise höre ich keine gekürzten Hörbücher, aber hier entschied ich mich dazu, eine sanft redigierte Version davon zu hören. Die längste Version unserer Bibliothek beinhaltete immer noch 15 CDs. Und so kam ich doch noch einmal in den Genuss des Zauberberges. Gert Westphal ist die perfekte Besetzung für dieses Hörbuch. Er passt hervorragend in diese Welt dort oben, seine Stimme ist wie geschaffen für Thomas Mann. Ausserdem mochte ich es, dass er denen aus dem Norden einen norddeutschen Akzent verpasst hat, sodass Hans uns sein Cousin noch mehr herausstechen. Die Kürzung hat dem Buch gut getan. Auf jeden Fall hatte ich nicht mehr das Gefühl, mich mit Belanglosigkeiten herumschlagen zu müssen. Ich genoss die Diskussionen, die sich entspannen, und die Ruhe und Gemütlichkeit in der Kur. Weniger mochte ich die Misogynie, die aber nur anfänglich durchdringt. Danach sind die Frauenfiguren eh nicht mehr wichtig. Wie passend. Vielleicht wurde auch das Schlimmste herausgestrichen. Da ich mich an vieles nicht mehr erinnerte, war es angenehm, sich mal wieder nach Davos zu begeben und dort im Geiste herumzuwandern. Ob ich mir jemals wieder das ganze Buch vornehmen werde? Wer weiss. Eilig habe ich es nicht. Vielleicht beginnt es in 10 Jahren wieder, mich zu verfolgen. Oder dann sind es vielleicht auch die Buddenbrooks. Das Lese-Schicksal kann sehr abenteuerlich sein.
Die Story um Hans Castrop fand ich ansich gar nicht so schlecht. Hier und da gab es wirklich interessante Wendungen, besonders das Ende hat mich positiv überrascht und das fand ich wirklich gut gemacht. Damit hätte ich echt nicht gerechnet. Aber leider war es mir viel zu langatmig und ausschweifend erzählt. Die Geschichte hätte man locker um die Hälfte kürzen können. Unter anderem haben mich die ellenlangen Diskussionen zwischen Settembrini & Naphta verzweifelt lassen. Dank des Hörbuch und meiner Leserunde blieb ich dran. Obwohl ich mich des öfteren gefragt habe, warum ich mir das antun. 😅 Deshalb wir es das letzte Buch von Thomas Mann das ich lese. Seine Art Geschichten zu erzählen und sein Schreibstil ist einfach nicht meins. Ich hab es nochmal versucht nach den Buddenbrooks, aber es sollte nicht sein.
Thomas Manns "Der Zauberberg" ist wie ein endloser Winterurlaub in den Bergen, bei dem du nicht Ski fährst, sondern dich mit skurrilen und vielschichtigen Menschen unterhältst.
Die Handlung ist zweitrangig – es geht vor allem um die Charaktere, und die sind so bunt und eigenartig, dass sie einen eigenen Roman wert wären. Unser Protagonist Hans Castorp ist zu Beginn ein etwas farbloser Typ. Er kommt ins Sanatorium, um seinen Cousin zu besuchen, und bleibt irgendwie hängen. Aber während seiner sieben Jahre dort (ja, sieben!) wächst er einem trotzdem ans Herz. Hans ist kein Held im klassischen Sinn, sondern eher ein Beobachter, der sich von den anderen Figuren prägen lässt. Und diese Figuren sind der wahre Kern des Romans: - **Lodovico Settembrini**, der charismatische Italiener, ist ein wandelnder Redefluss über Humanismus und Fortschritt. Mit ihm zu reden, ist wie ein ewiges philosophisches Seminar, manchmal inspirierend, manchmal ermüdend. - **Leo Naphta**, sein intellektueller Gegenspieler, bringt dunkle, radikale Gedanken ins Spiel. Settembrini und Naphta werfen sich ständig Argumente an den Kopf – man kommt sich vor wie in einer endlosen Debatte über Ideologien. - **Clawdia Chauchat**, die geheimnisvolle Schönheit mit ihrem katzenhaften Charme, sorgt für Hans’ erste große Schwärmerei. Sie bringt ein bisschen Gefühl in die kalte, intellektuelle Atmosphäre. - **Dr. Behrens** und **Dr. Krokowski**, die Ärzte, haben beide ihre eigenen Macken. Behrens ist der leicht skurrile Leiter des Sanatoriums, während Krokowski mit seiner fixen Idee von der Verbindung zwischen Krankheit und Sexualität irgendwie gleichzeitig nervt und fasziniert. Jede dieser Figuren steht für eine Idee oder eine Perspektive, und Hans Castorp taumelt zwischen ihnen hin und her, ohne jemals eine feste Haltung zu entwickeln. Aber genau das macht ihn interessant: Er ist eine Projektionsfläche, durch die wir selbst all diese Konzepte reflektieren können. Manchmal wünscht man sich, sie würden weniger reden und mehr *machen*, aber dann wäre es nicht Thomas Mann. Alles in allem ist "Der Zauberberg" ein faszinierendes Figurenkabinett, das durch seine Mischung aus Intellekt, Ironie und menschlicher Schwäche glänzt. **4 von 5 Sternen**, weil es genial ist – aber manchmal eben auch ein bisschen viel.