Sternenmeer
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Author Description
Alexander Oetker, geboren 1982, berichtet als Frankreich-Experte von RTL und n-tv seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Seine Krimis stehen regelmäßig auf der Bestsellerliste. Mit seiner Familie pendelt er zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.
Posts
Sehr abwechslungsreiche Serie
Auch der mittlerweile 6. Band der Serie rund um den Commissaire Luc hat mich nicht enttäuscht. Zu Beginn der Serie hatte ich die Befürchtung, dass sie mich schnell langweilen könnte. Ein Polizist, der aufs Land gezogen ist, eine sehr harmonische Beziehung mit seiner sehr hübsche Kollegin führt und damit von der Landschaft der Region und den kulinarischen Genüssen schwärmt - das könnte auch schnell zuviel des Guten werden. Bislang ist das aber nicht eingetreten, insbesondere weil die Kriminalfälle von Buch zu Buch sehr unterschiedlich sind und somit sehr viel Abwechslung bieten. Auch wenn sich zugegebenermaßen die Schilderungen zur Düne, den Strand, der idyllischen Landschaft und den guten Austern doch wiederholen - aber genau das macht auch den Flair des Buches aus. Die Erzählungen sind hier sehr bildhaft, ohne jedoch ausschweifend zu werden, sodass ich beim Lesen den Schauplatz wirklich vor Augen habe und manchmal sogar meine, das Essen schmecken zu können. Dabei kommt der eigentliche Kriminalfall keineswegs zu kurz und ist nicht, wie so oft in regionalen Krimis nur eine Nebengeschichte. In diesem Band wird ein renommierter Restaurantkritiker vergiftet und der Täter im näheren Umfeld gesucht. Nach den letzten Bänden, in denen Luc selbst als Verdächtiger auf der Flucht war bzw. er mitten in einer Überflutung abgeschnitten von der Außenwelt war, ist das schon fast eine ruhige und harmlose Geschichte, aber nicht minder spannend. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein könnte - also schon, aber eine komplett falsche. Dennoch war die Lösung des Falles für mich nicht an den Haaren herbeigezogen. Bekritteln muss ich aber, dass ich mir die Zusammenarbeit mit der Freundin, Tochter und dem babysittenden Kollegen nicht ganz so harmonisch und romantisch vorstelle. Hier würde ein bisschen mehr Realität nicht schaden. Normalerweise würde ich jetzt schreiben, dass ich mich schon auf den nächsten Band freue, aber dieses Mal bin ich schon mittendrin.
„…nun guck nicht so, sondern schneid das verdammte Gemüse klein. Das ist hier kein Kinosaal - sondern eine Küche.“ Das Küchengefühl war da, aber meines für die Figuren nicht. Ich habe den Charme vermisst, den die Reihe früher für mich hatte.
„Sternenmeer“ ist sehr spannend und klug konstruiert und lädt durch die fast schon poetischen Beschreibungen der Landschaft und Gerichte zum Träumen ein, aber er zeigt auch den harten Alltag der Küchenbrigade und dass die Chemie untereinander oft nur oberflächlich stimmt – den jeder will weiterkommen, ganz nach oben.
Drei Sterne für die Ewigkeit Commissaire Luc Verlain genießet die letzten Tage seiner gemeinsamen Elternzeit mit Anouk und der kleinen Aurélie, als ihn ein Anruf erreicht. Im 3-Sterne-Restaurant Villa Auguste ist der Tester des Guide Michelin zusammengebrochen und es gibt Hinweise auf eine Vergiftung. Der Inhaber und Chefkoch Auguste Fontaine ist überzeugt, dass einer seiner Konkurrenten verhindern wollte, dass er auch dieses Jahr wieder 3 Sterne bekommt und sich damit zur Ruhe setzen kann. „Ich kann es alles nicht fassen, es ist ein Anschlag – ein Anschlag auf mein Erbe.“ (S. 61) Doch Luc und sein Kollege Hugo haben daran Zweifel. Das Gift war vermutlich in der Foi gras, die Augustes Sohn Guillaume produziert – und der wird seit Monaten von militanten Tierschützern bedroht. „Wer jetzt noch eure Foi gras isst, dem wird es schlecht ergehen.“ (S. 39). „Sternenmeer“ ist bereits der 6. Band der Reihe und obwohl in den Büchern schon immer sehr gut gegessen und getrunken wurde, setzt Alexander Oetker hier noch einen drauf. Luc darf die fabelhaften Gerichte des Sternekochs, die einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, nicht nur probieren, sondern ihm auch über die Schulter und in die Töpfe schauen. Er bemerkt schnell den rauen Ton in der Küche – es zählen nur die Produkte und die Zufriedenheit der Gäste, alle anderen Animositäten müssen dahinter zurückstehen. „Sie alle liebten diesem Mann wegen seines Könnens und seines Genies – aber sie hassten ihn zugleich auch wegen seiner Detailversessenheit, seiner Härte, dafür, dass er ausschließlich für die Küche lebte.“ (S. 12) Ich hatte mich schnell auf 2-3 Verdächtige eingeschossen, weil die sich einfach zu auffällig benommen und meines Erachtens gute Gründe hatten, Auguste bzw. Guillaume zu schaden, doch am Ende sorgt Alexander Oetker wieder für eine echte Überraschung. Der Krimi ist sehr spannend und klug konstruiert und lädt durch die fast schon poetischen Beschreibungen der Landschaft und Gerichte zum Träumen ein, aber er zeigt auch den harten Alltag der Küchenbrigade und dass die Chemie untereinander oft nur oberflächlich stimmt – den jeder will weiterkommen, ganz nach oben. Zudem muss sich Luc wieder mit seinem neuen Chef auseinandersetzen, der zwar vielleicht ein guter Beamter, aber eben kein Polizist ist und den Posten nur als Sprungbrett für die nächste Beförderung sieht. Auch für den zählen nur schnelle Resultate und die will er mit aller Macht erzielen. Für mich hat Alexander Oetker wieder ein echtes Sternenmeer verdient, aber leider kann ich nur 5 vergeben. Außerdem möchte ich sein parallel erschienenes Kochbuch Chez Luc ans Herz, das die Reihe perfekt ergänzt und Appetit aufs Aquitaine macht.

Teil 6 der Aquitaine-Krimi-Serie um Luc Verlain. Kurz vor Ende der Elternzeit wird Luc in ein Sternerestaurant gerufen. Der Kritiker des Guide Michelin wurde scheinbar kurz nach Beginn seines Tests mit oder durch das Essen des Restaurants vergiftet. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Drohungen gegen seinen Sohn, der Gänse züchtet und das Restaurant die berühmte Gänsestopfleber verkauft? Wieder ein guter aber kein ganz guter Verlainfall. Die Zusammenarbeit im Team mit seiner Lebensgefährtin macht Spaß und der Ausflug in die Sterneküche ist ganz nett, aber der Fall ist leider nicht so spannend, dass er einen komplett packt. 3.5 Sterne.
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Alexander Oetker, geboren 1982, berichtet als Frankreich-Experte von RTL und n-tv seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Seine Krimis stehen regelmäßig auf der Bestsellerliste. Mit seiner Familie pendelt er zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.
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Sehr abwechslungsreiche Serie
Auch der mittlerweile 6. Band der Serie rund um den Commissaire Luc hat mich nicht enttäuscht. Zu Beginn der Serie hatte ich die Befürchtung, dass sie mich schnell langweilen könnte. Ein Polizist, der aufs Land gezogen ist, eine sehr harmonische Beziehung mit seiner sehr hübsche Kollegin führt und damit von der Landschaft der Region und den kulinarischen Genüssen schwärmt - das könnte auch schnell zuviel des Guten werden. Bislang ist das aber nicht eingetreten, insbesondere weil die Kriminalfälle von Buch zu Buch sehr unterschiedlich sind und somit sehr viel Abwechslung bieten. Auch wenn sich zugegebenermaßen die Schilderungen zur Düne, den Strand, der idyllischen Landschaft und den guten Austern doch wiederholen - aber genau das macht auch den Flair des Buches aus. Die Erzählungen sind hier sehr bildhaft, ohne jedoch ausschweifend zu werden, sodass ich beim Lesen den Schauplatz wirklich vor Augen habe und manchmal sogar meine, das Essen schmecken zu können. Dabei kommt der eigentliche Kriminalfall keineswegs zu kurz und ist nicht, wie so oft in regionalen Krimis nur eine Nebengeschichte. In diesem Band wird ein renommierter Restaurantkritiker vergiftet und der Täter im näheren Umfeld gesucht. Nach den letzten Bänden, in denen Luc selbst als Verdächtiger auf der Flucht war bzw. er mitten in einer Überflutung abgeschnitten von der Außenwelt war, ist das schon fast eine ruhige und harmlose Geschichte, aber nicht minder spannend. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein könnte - also schon, aber eine komplett falsche. Dennoch war die Lösung des Falles für mich nicht an den Haaren herbeigezogen. Bekritteln muss ich aber, dass ich mir die Zusammenarbeit mit der Freundin, Tochter und dem babysittenden Kollegen nicht ganz so harmonisch und romantisch vorstelle. Hier würde ein bisschen mehr Realität nicht schaden. Normalerweise würde ich jetzt schreiben, dass ich mich schon auf den nächsten Band freue, aber dieses Mal bin ich schon mittendrin.
„…nun guck nicht so, sondern schneid das verdammte Gemüse klein. Das ist hier kein Kinosaal - sondern eine Küche.“ Das Küchengefühl war da, aber meines für die Figuren nicht. Ich habe den Charme vermisst, den die Reihe früher für mich hatte.
„Sternenmeer“ ist sehr spannend und klug konstruiert und lädt durch die fast schon poetischen Beschreibungen der Landschaft und Gerichte zum Träumen ein, aber er zeigt auch den harten Alltag der Küchenbrigade und dass die Chemie untereinander oft nur oberflächlich stimmt – den jeder will weiterkommen, ganz nach oben.
Drei Sterne für die Ewigkeit Commissaire Luc Verlain genießet die letzten Tage seiner gemeinsamen Elternzeit mit Anouk und der kleinen Aurélie, als ihn ein Anruf erreicht. Im 3-Sterne-Restaurant Villa Auguste ist der Tester des Guide Michelin zusammengebrochen und es gibt Hinweise auf eine Vergiftung. Der Inhaber und Chefkoch Auguste Fontaine ist überzeugt, dass einer seiner Konkurrenten verhindern wollte, dass er auch dieses Jahr wieder 3 Sterne bekommt und sich damit zur Ruhe setzen kann. „Ich kann es alles nicht fassen, es ist ein Anschlag – ein Anschlag auf mein Erbe.“ (S. 61) Doch Luc und sein Kollege Hugo haben daran Zweifel. Das Gift war vermutlich in der Foi gras, die Augustes Sohn Guillaume produziert – und der wird seit Monaten von militanten Tierschützern bedroht. „Wer jetzt noch eure Foi gras isst, dem wird es schlecht ergehen.“ (S. 39). „Sternenmeer“ ist bereits der 6. Band der Reihe und obwohl in den Büchern schon immer sehr gut gegessen und getrunken wurde, setzt Alexander Oetker hier noch einen drauf. Luc darf die fabelhaften Gerichte des Sternekochs, die einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, nicht nur probieren, sondern ihm auch über die Schulter und in die Töpfe schauen. Er bemerkt schnell den rauen Ton in der Küche – es zählen nur die Produkte und die Zufriedenheit der Gäste, alle anderen Animositäten müssen dahinter zurückstehen. „Sie alle liebten diesem Mann wegen seines Könnens und seines Genies – aber sie hassten ihn zugleich auch wegen seiner Detailversessenheit, seiner Härte, dafür, dass er ausschließlich für die Küche lebte.“ (S. 12) Ich hatte mich schnell auf 2-3 Verdächtige eingeschossen, weil die sich einfach zu auffällig benommen und meines Erachtens gute Gründe hatten, Auguste bzw. Guillaume zu schaden, doch am Ende sorgt Alexander Oetker wieder für eine echte Überraschung. Der Krimi ist sehr spannend und klug konstruiert und lädt durch die fast schon poetischen Beschreibungen der Landschaft und Gerichte zum Träumen ein, aber er zeigt auch den harten Alltag der Küchenbrigade und dass die Chemie untereinander oft nur oberflächlich stimmt – den jeder will weiterkommen, ganz nach oben. Zudem muss sich Luc wieder mit seinem neuen Chef auseinandersetzen, der zwar vielleicht ein guter Beamter, aber eben kein Polizist ist und den Posten nur als Sprungbrett für die nächste Beförderung sieht. Auch für den zählen nur schnelle Resultate und die will er mit aller Macht erzielen. Für mich hat Alexander Oetker wieder ein echtes Sternenmeer verdient, aber leider kann ich nur 5 vergeben. Außerdem möchte ich sein parallel erschienenes Kochbuch Chez Luc ans Herz, das die Reihe perfekt ergänzt und Appetit aufs Aquitaine macht.

Teil 6 der Aquitaine-Krimi-Serie um Luc Verlain. Kurz vor Ende der Elternzeit wird Luc in ein Sternerestaurant gerufen. Der Kritiker des Guide Michelin wurde scheinbar kurz nach Beginn seines Tests mit oder durch das Essen des Restaurants vergiftet. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Drohungen gegen seinen Sohn, der Gänse züchtet und das Restaurant die berühmte Gänsestopfleber verkauft? Wieder ein guter aber kein ganz guter Verlainfall. Die Zusammenarbeit im Team mit seiner Lebensgefährtin macht Spaß und der Ausflug in die Sterneküche ist ganz nett, aber der Fall ist leider nicht so spannend, dass er einen komplett packt. 3.5 Sterne.