Die weite Wildnis
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lauren Groff, 1978 geboren, lebt in Gainesville, Florida. Ihr Roman Licht und Zorn ist einer der größten Erfolge der amerikanischen Literatur der vergangenen Jahre. Er stand ebenso wie Matrix und ihre Erzählungen auf der Shortlist des National Book Award.
Beiträge
Highlight!!
Ich mag historische Settings mit einem feministischen Leitmotiv. Wenn dazu dann noch eine brillante Sprache und leicht düstere Atmosphäre kommt – well.. 😮💨🤌🏼 Lauren Groff skizziert in »Die weite Wildnis« den Überlebenskampf eines Mädchens in Nordamerika im 17. Jahrhundert. Warum das Mädchen die Siedlung verlassen hat, vor wem sie flieht, das erfahren wir erst später. Die Sprache ist bildgewaltig, szenisch und intensiv. Groff gelingt es, die Lesenden in das Setting zu ziehen – die raue Landschaft, die Einsamkeit, Kälte und Hunger. Das macht das Buch zu einem eindrucksvollen Leseerlebnis. Auch wenn es mir teilweise heftige »The Revenant«-Vibes gab. Jeden Tag kämpft die mutige Protagonistin aufs Neue ums Überleben. Doch es geht um so viel mehr. Es ist zugleich ein Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung. Mit der Zeit schwindet ihre Angst vor dem Unbekannten, die Furcht vor der erbarmungslosen Wildnis. Die Sicht der Protagonistin verändert sich. Sie beginnt, die vorherrschenden patriarchalen Strukturen und das Verhalten der Siedler zu kritisieren und findet schließlich ihren Frieden in der Natur – und mit ihr Schönheit und Trost. Der Roman hat mich nicht nur durch seine sprachliche Brillanz überzeugt, sondern auch durch die subtile, hochaktuelle Gesellschaftskritik und dem feinsinnigen Plädoyer für einen respektvollen Umgang mit der Natur. Aus dem Englischen von Stefanie Jacobs – großartige Übersetzungsarbeit.

Ein unscheinbarer Plot wird zu einer gewaltigen Geschichte
Lauren Groff beginnt ihren neuesten Roman „Die weite Wildnis“ in medias res: Ein junges Mädchen, sie kann allerhöchstens sechzehn sein, flieht. Sie flieht vor den Schrecken des Hungers in einer der ersten englischen Siedlungen auf dem amerikanischen Kontinent. Sie flieht vor Fremdbestimmtheit (sie ist Dienerin) und vor übergriffigen Männern und eben vorm sicheren Hungertod. Da ist es ihr auch egal, dass in dieser endlosen, unbekannten Wildnis tiefster Winter und bitterste Kälte herrschen. Sie hat Stiefel, einen Mantel, einen Becher, ein Messer. Sie ist fest entschlossen, ihren Weg zu gehen. Wohin das namenlose Mädchen fliehen will, was ihr Ziel ist, bleibt unklar und verwaschen. Die vereinzelten Menschen, die ihr in der Wildnis begegnen, empfindet sie immer eher als Feinde denn als rettendes Ziel. Irgendwo ganz versteckt im Hinterkopf hat sie die Idee, in Richtung der französischen Siedlungen im Norden zu fliehen, denn sie spricht die Sprache (zumindest ein bisschen). Doch so recht glauben mag man das als Leser nicht. Eher geht es in „Die weite Wildnis“ um das Erforschen der eigenen inneren Wildnis genau so wie der umgebenden äußeren Natur. Das Eintauchen des Individuums in die schreckliche Herrlichkeit der Welt. Es geht um das Erkennen, dass wir kleine Partikel im großen Ganzen sind, während die Akzeptanz dieser Nichtigkeit gleichzeitig Stärke und einen Lebenssinn verleihen. Andere Autoren, die über den Menschen in der amerikanischen Weite geschrieben habe, schauen den Leser von den Seiten dieses Romans an: Cormac McCarthy genauso wie Jon Krakauer. Wahrscheinlich kann man bestimmte Aspekte eines solchen Buches nur verstehen, wenn man eben weiß, wie es ist, in einem derart großen Land zu (über)leben. Doch auch für das europäische bzw deutsche Publikum gibt es hier genügend Anknüpfungspunkte, denn Lauren Groff bringt mit ihrer recht simpel gestrickten Handlung trotzdem reichlich Saiten zum Klingen. Sie schreibt darüber, wie es ist, eine Frau zu sein in einer Welt, die von Männern dominiert wird. Wie es ist, wenn man als Dienerin keine eigene Entscheidungsgewalt hat. Wie es ist, wenn selbst die eigene Herrin nicht verhindern kann, dass man vom Sohn des Hauses vergewaltigt wird. Das Mädchen entflieht all diesen Prozessen in eine feindliche Natur hinein, die sie trotzdem als wohltuender empfindet. Es ist ein Kampf, hier zu überleben – nicht zu erfrieren und nicht zu verhungern. Und doch findet sie in diesem Kampf auch Schönheit und Erfüllung. Gegen Ende imaginiert sie sich sogar als alte Frau einsam in einer Hütte im Wald, wo sie abgeschnitten von aller Zivilisation ein erfülltes Leben führt. Ein hartes Leben und eines voller Entbehrungen - aber ohne Bitterkeit, dafür in simpler Schönheit. Lauren Groff ist eine beeindruckend gute Schriftstellerin. Obwohl vieles in diesem Roman alltäglich und vielleicht auch „unliterarisch“ erscheint – es geht eben oft um den täglichen Kampf um die nächste Mahlzeit oder den nächsten warmen Schlafplatz –, wird es nie langweilig oder banal. Das liegt einerseits daran, dass Groff ihre Protagonistin zu so einer rührenden Kämpferin macht, dass man beim Lesen unbedingt mit ihr mitfiebern muss. Man ist sofort und immer bei ihr, und zwar ganz nah. Und andererseits ist Groff unglaublich gut im „nature writing“. Was sie hier beschreibt ist immer plastisch, fast körperlich und dabei in wunderbare Sprache gegossen, ohne jemals ins Blumige oder Kitschige abzudriften. Mit jedem Buch katapultiert sich Groff auf die nächste Stufe des Olymps der amerikanischen Gegenwartsliteratur. „Die weite Wildnis“ sei jedem ans Herz gelegt, der Gefallen an stilistisch und sprachlich herausragender Literatur hat. Und jene, die sich für die weibliche Erfahrung in einer männlichen Welt interessieren, werden hier auch fündig. Und schlussendlich: Wer Lauren Groffs andere Bücher mochte, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
Ein Buch das in Erinnerung bleibt. Lauren Groff erzählt hier schonungslos den Überlebenskampf eines jungen Mädchens in der Wildnis Nordamerikas im 17. Jahrhundert.
Das Mädchen, wie es im Roman meist genannt wird, gehört zu den englischen Siedlern welche im 17.Jahrhundert nach Nordamerika auswanderten. Als eine andauernde Hungersnot die Menschen der Siedlung zu immer abscheulicheren Taten verleitet ergreift das Mädchen die Flucht in die Wildnis. Mit nichts als ihren Kleidern am Leibe, einem Feuerstein, zwei Decken, einem Messer und ihrem Zinkbecher macht sie sich auf die Suche nach einem besseren Leben. Mutterseelen alleine ist sie den Kräften der Natur ausgesetzt, kämpft gegen die eisige Kälte, den immer grösser werdenden Hunger und die Angst davor entdeckt zu werden und in die Fänge von bösen Männern zu geraten. Ihr grosser Halt ist ihr Glaube an Gott, doch dieser Glaube fängt an zu bröckeln, die Einsamkeit ist gross. Einzig in der Schönheit der Natur findet sie kurze Momente des Glücks. Groff beschreibt hier unbeschönigt und schonungslos den Überlebenskamp eines jungen Mädchens in der Wildnis. Dieses Buch ist meiner Meinung nach nichts für zarte Gemüter. Es gab so manche Stelle bei der ich leer Schlucken musste und es mich kurz durchgeschüttelt hat. Es ist eine traurige Geschichte mit grosser Wucht. Toll geschrieben hallt die Geschichte noch lange nach. Nun freue ich mich auf weitere Romane der Autorin die mich mit ihrer Erzählweise sehr beeindruckt hat.
„Die weite Wildnis“ von Lauren Groff spielt im frühen 17. Jahrhundert in Nordamerika und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die allein in der Wildnis um ihr Überleben kämpft. Während ihres Überlebenskampfes kommt die Protagonistin immer wieder in Momente in denen sie sich selbst aber auch ihre Umwelt reflektiert und zu der Zeit gängige Ansichten hinterfragt. Dieser Aspekt des Buches hat mir durchgängig Spass gemacht und war interessant zu lesen. Der Überlebenskampf der Protagonistin war stellenweise spannend dargestellt und man konnte regelrecht mit ihr mitfiebern, teilweise war er jedoch auch etwas langatmig und zuweilen ein wenig eklig. Den oft besprochenen feministischen Aspekt der Erzählung habe ich nur teilweise und eher unterschwellig wahrgenommen, wobei dieser immer im Kontext der Zeitepoche in der das Buch spielt stand. Die Sprache der Autorin ist durchgängig besonders und in guten Momenten sehr poetisch bildhaft. In schlechteren Momenten, die es leider auch gab, wirkte die Sprache jedoch etwas verkopft und Dinge wurden für meinen Geschmack unnötig verkompliziert dargestellt. Alles in allem war „Die weite Wildnis“ aber ein spannender und zum mitfühlen anregender Roman, der einen aus einer Perspektive in eine Zeit und Welt entführt, die ich noch nicht all zu oft lesen durfte.
Lauren Groff hat mir mit ihrem Roman "die weite Wildnis" schöne Lesestunden beschert. Ich kannte die Autorin bisher nicht und war gespannt, was mich erwarten würde. Der Titel und der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Auf einen Abenteurroman? Abenteuer steckt auf jeden Fall in dem Buch. Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil in ihren Bann gezogen. Die Beschreibungen der Natur, der Ängste, Gedanken und Hoffnungen des Mädchens haben es mir ermöglicht, mich ganz in das Geschehen hinein zu versetzen. Poetisch geschrieben, aber an den richtigen Stellen auch direkt und schonungslos. Ein junges Mädchen, das aus ihrer Siedlung flieht, um ein Leben in der Wildnis zu leben. Warum sie geflohen ist, erfährt man erst im Verlauf der Geschichte. Während die junge Frau, ums Überleben kämpft, darf man als Leser immer wieder Teil an ihren Gedanken aus der Vergangenheit haben. Häppchenweise erfährt man, warum sie es in ihrem Dorf mit den Menschen dort nicht mehr ausgehalten hat, wie schlecht man sie behandelt hat. Mitten in der Wildnis zwischen Traum und Delir denkt sie an ihre große Liebe und an den Verlust eines kleines Mädchens, den sie nie verarbeitet hat. Das Buch ist spannend geschrieben, wobei ich im Mittelteil auch die eine oder andere Länge empfunden habe. Das Ende hätte ich mir allerdings anders gewünscht. Alles in allem aber ein wirklich lesenswerter Roman.

Schönheit und Schrecken der Natur
Kann Natur gleichzeitig schön und schrecklich sein? Dass dies nicht nur möglich, sondern wirklich berührend ist, zeigt Lauren Groffs neuer Roman. Das Mädchen, dem wir mehrere Tage durch die lebensfeindliche Wildnis folgen, hat sich dabei aus Verzweiflung für die Flucht in den winterlichen Wald und gegen die Gesellschaft der Menschen entschieden. Selten war ich einer Protagonistin dabei so nah, habe mit ihr gelitten, gehofft und von einer besseren Zukunft für sie geträumt. Dass wir das ganze Buch über mit den Gedanken, Erinnerungen und Eindrücken des Mädchens allein sind - und auch bleiben - machte für mich die besondere Intimität während der Lektüre aus. Gepaart mit Lauren Groffs märchenhafter Sprache, den wunderbaren Naturbeschreibungen und packenden Schilderungen des Überlebenskampfes stehen Wald und Mensch in einem speziellen Verhältnis zwischen Freund und Feind, Schönheit und Schrecken. Ein unerwartetes Highlight und eine Protagonistin, die für viel mehr steht als „ein Mädchen im Wald“.
Anders als alle Bücher, die ich zuvor gelesen habe.
„Denn was ist ein Mädchen schon anderes als ein Gefäß, das gemacht ist, um die Begehren von Männern aufzunehmen.“ Ein wunderbares Buch, das ein unglaublich warmes Gefühl in mir ausgelöst hat, gepaart mit Aufregung, Spannung und auch tiefer Traurigkeit. Lauren Groff schreibt unglaublich schön und poetisch und fesselt, trotz des (im positivsten Sinne) unscheinbaren Plots, mit ihrer Sprache. Das Buch hat mich wirklich begeistert und sehr viel in mir ausgelöst. Vor allem die letzten 30 Seiten werden mich sicherlich noch länger begleiten.
Großartige Geschichte, die unter die Haut geht. Nichts für zartbesaitete Menschen.

Zu brutal für meinen Geschmack
Gleich zu Beginn für mich zu brutal , daher bin ich nicht über 50 Seiten hinausgekommen. Es hat mich einfach dann nicht abgeholt.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lauren Groff, 1978 geboren, lebt in Gainesville, Florida. Ihr Roman Licht und Zorn ist einer der größten Erfolge der amerikanischen Literatur der vergangenen Jahre. Er stand ebenso wie Matrix und ihre Erzählungen auf der Shortlist des National Book Award.
Beiträge
Highlight!!
Ich mag historische Settings mit einem feministischen Leitmotiv. Wenn dazu dann noch eine brillante Sprache und leicht düstere Atmosphäre kommt – well.. 😮💨🤌🏼 Lauren Groff skizziert in »Die weite Wildnis« den Überlebenskampf eines Mädchens in Nordamerika im 17. Jahrhundert. Warum das Mädchen die Siedlung verlassen hat, vor wem sie flieht, das erfahren wir erst später. Die Sprache ist bildgewaltig, szenisch und intensiv. Groff gelingt es, die Lesenden in das Setting zu ziehen – die raue Landschaft, die Einsamkeit, Kälte und Hunger. Das macht das Buch zu einem eindrucksvollen Leseerlebnis. Auch wenn es mir teilweise heftige »The Revenant«-Vibes gab. Jeden Tag kämpft die mutige Protagonistin aufs Neue ums Überleben. Doch es geht um so viel mehr. Es ist zugleich ein Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung. Mit der Zeit schwindet ihre Angst vor dem Unbekannten, die Furcht vor der erbarmungslosen Wildnis. Die Sicht der Protagonistin verändert sich. Sie beginnt, die vorherrschenden patriarchalen Strukturen und das Verhalten der Siedler zu kritisieren und findet schließlich ihren Frieden in der Natur – und mit ihr Schönheit und Trost. Der Roman hat mich nicht nur durch seine sprachliche Brillanz überzeugt, sondern auch durch die subtile, hochaktuelle Gesellschaftskritik und dem feinsinnigen Plädoyer für einen respektvollen Umgang mit der Natur. Aus dem Englischen von Stefanie Jacobs – großartige Übersetzungsarbeit.

Ein unscheinbarer Plot wird zu einer gewaltigen Geschichte
Lauren Groff beginnt ihren neuesten Roman „Die weite Wildnis“ in medias res: Ein junges Mädchen, sie kann allerhöchstens sechzehn sein, flieht. Sie flieht vor den Schrecken des Hungers in einer der ersten englischen Siedlungen auf dem amerikanischen Kontinent. Sie flieht vor Fremdbestimmtheit (sie ist Dienerin) und vor übergriffigen Männern und eben vorm sicheren Hungertod. Da ist es ihr auch egal, dass in dieser endlosen, unbekannten Wildnis tiefster Winter und bitterste Kälte herrschen. Sie hat Stiefel, einen Mantel, einen Becher, ein Messer. Sie ist fest entschlossen, ihren Weg zu gehen. Wohin das namenlose Mädchen fliehen will, was ihr Ziel ist, bleibt unklar und verwaschen. Die vereinzelten Menschen, die ihr in der Wildnis begegnen, empfindet sie immer eher als Feinde denn als rettendes Ziel. Irgendwo ganz versteckt im Hinterkopf hat sie die Idee, in Richtung der französischen Siedlungen im Norden zu fliehen, denn sie spricht die Sprache (zumindest ein bisschen). Doch so recht glauben mag man das als Leser nicht. Eher geht es in „Die weite Wildnis“ um das Erforschen der eigenen inneren Wildnis genau so wie der umgebenden äußeren Natur. Das Eintauchen des Individuums in die schreckliche Herrlichkeit der Welt. Es geht um das Erkennen, dass wir kleine Partikel im großen Ganzen sind, während die Akzeptanz dieser Nichtigkeit gleichzeitig Stärke und einen Lebenssinn verleihen. Andere Autoren, die über den Menschen in der amerikanischen Weite geschrieben habe, schauen den Leser von den Seiten dieses Romans an: Cormac McCarthy genauso wie Jon Krakauer. Wahrscheinlich kann man bestimmte Aspekte eines solchen Buches nur verstehen, wenn man eben weiß, wie es ist, in einem derart großen Land zu (über)leben. Doch auch für das europäische bzw deutsche Publikum gibt es hier genügend Anknüpfungspunkte, denn Lauren Groff bringt mit ihrer recht simpel gestrickten Handlung trotzdem reichlich Saiten zum Klingen. Sie schreibt darüber, wie es ist, eine Frau zu sein in einer Welt, die von Männern dominiert wird. Wie es ist, wenn man als Dienerin keine eigene Entscheidungsgewalt hat. Wie es ist, wenn selbst die eigene Herrin nicht verhindern kann, dass man vom Sohn des Hauses vergewaltigt wird. Das Mädchen entflieht all diesen Prozessen in eine feindliche Natur hinein, die sie trotzdem als wohltuender empfindet. Es ist ein Kampf, hier zu überleben – nicht zu erfrieren und nicht zu verhungern. Und doch findet sie in diesem Kampf auch Schönheit und Erfüllung. Gegen Ende imaginiert sie sich sogar als alte Frau einsam in einer Hütte im Wald, wo sie abgeschnitten von aller Zivilisation ein erfülltes Leben führt. Ein hartes Leben und eines voller Entbehrungen - aber ohne Bitterkeit, dafür in simpler Schönheit. Lauren Groff ist eine beeindruckend gute Schriftstellerin. Obwohl vieles in diesem Roman alltäglich und vielleicht auch „unliterarisch“ erscheint – es geht eben oft um den täglichen Kampf um die nächste Mahlzeit oder den nächsten warmen Schlafplatz –, wird es nie langweilig oder banal. Das liegt einerseits daran, dass Groff ihre Protagonistin zu so einer rührenden Kämpferin macht, dass man beim Lesen unbedingt mit ihr mitfiebern muss. Man ist sofort und immer bei ihr, und zwar ganz nah. Und andererseits ist Groff unglaublich gut im „nature writing“. Was sie hier beschreibt ist immer plastisch, fast körperlich und dabei in wunderbare Sprache gegossen, ohne jemals ins Blumige oder Kitschige abzudriften. Mit jedem Buch katapultiert sich Groff auf die nächste Stufe des Olymps der amerikanischen Gegenwartsliteratur. „Die weite Wildnis“ sei jedem ans Herz gelegt, der Gefallen an stilistisch und sprachlich herausragender Literatur hat. Und jene, die sich für die weibliche Erfahrung in einer männlichen Welt interessieren, werden hier auch fündig. Und schlussendlich: Wer Lauren Groffs andere Bücher mochte, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
Ein Buch das in Erinnerung bleibt. Lauren Groff erzählt hier schonungslos den Überlebenskampf eines jungen Mädchens in der Wildnis Nordamerikas im 17. Jahrhundert.
Das Mädchen, wie es im Roman meist genannt wird, gehört zu den englischen Siedlern welche im 17.Jahrhundert nach Nordamerika auswanderten. Als eine andauernde Hungersnot die Menschen der Siedlung zu immer abscheulicheren Taten verleitet ergreift das Mädchen die Flucht in die Wildnis. Mit nichts als ihren Kleidern am Leibe, einem Feuerstein, zwei Decken, einem Messer und ihrem Zinkbecher macht sie sich auf die Suche nach einem besseren Leben. Mutterseelen alleine ist sie den Kräften der Natur ausgesetzt, kämpft gegen die eisige Kälte, den immer grösser werdenden Hunger und die Angst davor entdeckt zu werden und in die Fänge von bösen Männern zu geraten. Ihr grosser Halt ist ihr Glaube an Gott, doch dieser Glaube fängt an zu bröckeln, die Einsamkeit ist gross. Einzig in der Schönheit der Natur findet sie kurze Momente des Glücks. Groff beschreibt hier unbeschönigt und schonungslos den Überlebenskamp eines jungen Mädchens in der Wildnis. Dieses Buch ist meiner Meinung nach nichts für zarte Gemüter. Es gab so manche Stelle bei der ich leer Schlucken musste und es mich kurz durchgeschüttelt hat. Es ist eine traurige Geschichte mit grosser Wucht. Toll geschrieben hallt die Geschichte noch lange nach. Nun freue ich mich auf weitere Romane der Autorin die mich mit ihrer Erzählweise sehr beeindruckt hat.
„Die weite Wildnis“ von Lauren Groff spielt im frühen 17. Jahrhundert in Nordamerika und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die allein in der Wildnis um ihr Überleben kämpft. Während ihres Überlebenskampfes kommt die Protagonistin immer wieder in Momente in denen sie sich selbst aber auch ihre Umwelt reflektiert und zu der Zeit gängige Ansichten hinterfragt. Dieser Aspekt des Buches hat mir durchgängig Spass gemacht und war interessant zu lesen. Der Überlebenskampf der Protagonistin war stellenweise spannend dargestellt und man konnte regelrecht mit ihr mitfiebern, teilweise war er jedoch auch etwas langatmig und zuweilen ein wenig eklig. Den oft besprochenen feministischen Aspekt der Erzählung habe ich nur teilweise und eher unterschwellig wahrgenommen, wobei dieser immer im Kontext der Zeitepoche in der das Buch spielt stand. Die Sprache der Autorin ist durchgängig besonders und in guten Momenten sehr poetisch bildhaft. In schlechteren Momenten, die es leider auch gab, wirkte die Sprache jedoch etwas verkopft und Dinge wurden für meinen Geschmack unnötig verkompliziert dargestellt. Alles in allem war „Die weite Wildnis“ aber ein spannender und zum mitfühlen anregender Roman, der einen aus einer Perspektive in eine Zeit und Welt entführt, die ich noch nicht all zu oft lesen durfte.
Lauren Groff hat mir mit ihrem Roman "die weite Wildnis" schöne Lesestunden beschert. Ich kannte die Autorin bisher nicht und war gespannt, was mich erwarten würde. Der Titel und der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Auf einen Abenteurroman? Abenteuer steckt auf jeden Fall in dem Buch. Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil in ihren Bann gezogen. Die Beschreibungen der Natur, der Ängste, Gedanken und Hoffnungen des Mädchens haben es mir ermöglicht, mich ganz in das Geschehen hinein zu versetzen. Poetisch geschrieben, aber an den richtigen Stellen auch direkt und schonungslos. Ein junges Mädchen, das aus ihrer Siedlung flieht, um ein Leben in der Wildnis zu leben. Warum sie geflohen ist, erfährt man erst im Verlauf der Geschichte. Während die junge Frau, ums Überleben kämpft, darf man als Leser immer wieder Teil an ihren Gedanken aus der Vergangenheit haben. Häppchenweise erfährt man, warum sie es in ihrem Dorf mit den Menschen dort nicht mehr ausgehalten hat, wie schlecht man sie behandelt hat. Mitten in der Wildnis zwischen Traum und Delir denkt sie an ihre große Liebe und an den Verlust eines kleines Mädchens, den sie nie verarbeitet hat. Das Buch ist spannend geschrieben, wobei ich im Mittelteil auch die eine oder andere Länge empfunden habe. Das Ende hätte ich mir allerdings anders gewünscht. Alles in allem aber ein wirklich lesenswerter Roman.

Schönheit und Schrecken der Natur
Kann Natur gleichzeitig schön und schrecklich sein? Dass dies nicht nur möglich, sondern wirklich berührend ist, zeigt Lauren Groffs neuer Roman. Das Mädchen, dem wir mehrere Tage durch die lebensfeindliche Wildnis folgen, hat sich dabei aus Verzweiflung für die Flucht in den winterlichen Wald und gegen die Gesellschaft der Menschen entschieden. Selten war ich einer Protagonistin dabei so nah, habe mit ihr gelitten, gehofft und von einer besseren Zukunft für sie geträumt. Dass wir das ganze Buch über mit den Gedanken, Erinnerungen und Eindrücken des Mädchens allein sind - und auch bleiben - machte für mich die besondere Intimität während der Lektüre aus. Gepaart mit Lauren Groffs märchenhafter Sprache, den wunderbaren Naturbeschreibungen und packenden Schilderungen des Überlebenskampfes stehen Wald und Mensch in einem speziellen Verhältnis zwischen Freund und Feind, Schönheit und Schrecken. Ein unerwartetes Highlight und eine Protagonistin, die für viel mehr steht als „ein Mädchen im Wald“.
Anders als alle Bücher, die ich zuvor gelesen habe.
„Denn was ist ein Mädchen schon anderes als ein Gefäß, das gemacht ist, um die Begehren von Männern aufzunehmen.“ Ein wunderbares Buch, das ein unglaublich warmes Gefühl in mir ausgelöst hat, gepaart mit Aufregung, Spannung und auch tiefer Traurigkeit. Lauren Groff schreibt unglaublich schön und poetisch und fesselt, trotz des (im positivsten Sinne) unscheinbaren Plots, mit ihrer Sprache. Das Buch hat mich wirklich begeistert und sehr viel in mir ausgelöst. Vor allem die letzten 30 Seiten werden mich sicherlich noch länger begleiten.
Großartige Geschichte, die unter die Haut geht. Nichts für zartbesaitete Menschen.

Zu brutal für meinen Geschmack
Gleich zu Beginn für mich zu brutal , daher bin ich nicht über 50 Seiten hinausgekommen. Es hat mich einfach dann nicht abgeholt.