Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche

Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche

Audio-CD
3.612
SchuleEmanzipationErziehungScherbenpark

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Beschreibung

Jenseits des Urals herrschen klare Verhältnisse: Die Tatarin Rosalinda bestimmt, ihr Gatte Kalganow spurt, und ihre Tochter Sulfia benimmt sich schlecht. Es mangelt an vielem, aber nicht an Ideen, und schon gar nicht an Willenskraft. Es steht also immer etwas Scharfes auf dem Tisch, und alle größeren Malheurs, die Sulfia anrichten könnte, werden verhindert. Nur ihre Schwangerschaft nicht, und auch nicht die Geburt von Aminat, dem genauen Gegenteil ihrer Mutter: schön, schlau, durchsetzungsfähig – ganz die Großmutter eben.
Rosalinda steht zum ersten Mal einem Geschöpf gegenüber, das ihr ebenbürtig ist, und wird die leidenschaftlichste Großmutter aller Zeiten. Im ungleichen Kampf zwischen der glücklosen Sulfia und der rücksichtslosen Rosalinda wird das Mädchen zur Wandertrophäe – und der Hörer zum Zeugen haarsträubendster Ereignisse, komischster Szenen, schlagfertigster Dialoge.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Audio-CD
Seitenzahl
N/A
Preis
12.99 €

Autorenbeschreibung

Alina Bronsky lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Debütroman Scherbenpark wurde auf Anhieb zu einem Bestseller und für das Kino verfilmt. Es folgten weitere erfolgreiche Bücher, zuletzt die Romane Baba Dunjas letzte Liebe und Der Zopf meiner Großmutter, die wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen.

Beiträge

10
Alle
5

Ein Kracher in jeder Hinsicht

Wir lernen Rosalinda kennen, die mit ihrer Tochter Sulfia in Russland lebt. Über sie muss man nicht viel wissen, außer dass sie wunderschön ist, viel jünger aussieht als sie ist und alles besser weiß. Ja, Bescheidenheit ist keine Stärke von ihr, mit ordentlich viel Selbstbewusstsein und Arroganz schreitet sie durchs Leben und geht manchmal sogar fast über Leichen. Und trotzdem muss man sie irgendwie mögen, denn eigentlich meint sie es ja doch gut, wenn auch nicht direkt. Oder? Als dann die Tochter, die sie nie mochte, stirbt, nimmt das Buch eine dezente Wendung und es scheint, als würde sie durch das Trauma in eine Traumwelt abdriften. Rabenschwarzer Humor, knallhart gezeichnete Charaktere und eine ziemlich durchgeknallte Geschichte - beste Unterhaltung garantiert!

3.5

Uiii uiii uiii was war das bitte für ein Buch? 😵 Das Alina Bronsky Protagonisten erschaffen kann wie niemand anderes, wissen wir ja nun, aber Rosalinda war einfach nur krass. 🙈 Dieses Buch war eine Mischung aus Narzissmus, Gewalt, toxischen Beziehungen und gleichzeitig aber voller Humor und Figuren die einem am Ende doch ans Herz wachsen. Zwischenzeitlich habe ich mich echt gefragt, was ich da eigentlich lese. Die Autorin hat es aber wieder geschafft, mich mit dem besonderen Setting und der Atmosphäre weiterlesen zu lassen ... und was soll ich sagen ... es hat sich gelohnt! 😁

3.5

Ich gestehe - ich bin unschlüssig! Mochte ich das Buch? Ja...irgendwie schon. Mochte ich die Protagonistin? Auf keinen Fall! Aber in keinem Moment hatte ich das Gefühl, das Buch abbrechen zu müssen. Ich fand es auch nicht komisch oder gar lustig, aber skurril.

3

Ich sage es mal so: Die Tatarin Rosalinda hat ein gesundes Selbstbewusstsein. Sie ist schön, sieht viel jünger aus als sie ist, und sie ist clever. Sie kann es  daher immer noch nicht so recht fassen, dass sie eine Tochter wie Sulfia bekommen hat, die ihrer Meinung nach hässlich und dumm ist. Die Schwangerschaft der 17-Jährigen ist daher wohl nur durch Übernatürliches zu erklären. Der brutale Abtreibungsversuch misslingt. Rosa wird Großmutter. Wider Erwarten ist sie jedoch begeistert von der Enkelin. Die Erziehung kann man natürlich nicht der unfähigen Sulfia überlassen... Alina Bronskys Roman, der 2010 auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand, macht es den Lesern nicht leicht. Rosalinda ist keine sympathische Protagonistin und dass das Buch in der ersten Person geschrieben ist, verstärkt den Widerwillen. Mit kaum fassbarer Arroganz regiert sie über ihre Familie und hat keinerlei Zweifel, dass sie stets im Recht ist. "Es machte mir nichts aus, Sulfia bei der Erziehung meiner Enkelin zu unterstützen und sie auf ihre vielen Fehler hinzuweisen. Ich wollte ja schließlich, dass sie sich besserte". (S. 29). Das Kind wird hin- und hergerissen zwischen der schwachen Mutter und der übermächtigen Großmutter. Ich konnte das Ganze eine Zeit lang mit Interesse beobachten und erwartete, dass die Enkelin Aminat zur eigentlichen Hauptperson werden würde, dass Bronsky zeigen würde, wie der Konflikt sich auf ihre Entwicklung auswirken würde. So ähnlich kommt es dann auch, doch Aminats Persönlichkeit kommt nicht an gegen Rosalinda als Charakter, Bronsky lässt sie nicht wirklich die Hauptrolle einnehmen, sie bleibt für die Leser blass. (Ich frage mich, ob das beabsichtigt war oder ob die Figuren da eine Eigendynamik entwickelt haben, gegen die die Autorin nicht ankam.) Etwa ab der Hälfte des Romans werden Rosalindas Wirken und die Einmischerei in das Leben ihrer Tochter und Enkelin unerträglich. Sulfia hat die Chance auf Glück, doch da die gegen Rosas Interessen sind, kann sie das Glück ihrer Tochter und Enkeltochter nicht hinnehmen. Die Entscheidungen, die sie schließlich trifft, um nach Deutschland auswandern zu können, zerstören auch den letzten Rest Sympathie, den die Leser für die Protagonistin vielleicht noch empfinden konnten. So ist die zweite Hälfte des Buches auch die für mich schwächere Hälfte, in der ich nicht mehr viel mit der Geschichte anfangen konnte. Ich komme klar mit unsympathischen Charakteren, aber die Entwicklungen nach dem Umzug nach Deutschland schienen mir regelrecht abstrus. Eine Mitleserin äußerte den Verdacht, dass sich da einiges vielleicht nur in Rosas Vorstellung abspielte. So stelle ich fest, dass ich das Buch zumindest bis zur Hälfte mit Interesse gelesen habe, insgesamt konnte Bronsky mich mit diesem Buch aber nicht überzeugen. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, es mit einem anderen Buch der Autorin zu versuchen.

4.5

Ein bitterböses Büchlein

Bei diesem Buch handelt es sich keineswegs um ein Kochbuch. Es ist ein kleiner, bitterböser Roman über das Leben dreier Frauen in Russland und in Deutschland. Das Hauptpersonal besteht aus: Mutter Rosalinda, die man sich niemals als Mutter wünschen würde, Tochter Sulfia, deren Leben ungelebt bleibt, eben weil sie diese Mutter hat, und Enkelin Aminat, die emotional verwahrlost, in einer Familie, die sie mit falscher Liebe überschüttet. Sie leben in einer toxischen Beziehung. Dabei ist die ignorante Rosalinda die treibende Kraft. Sie bringt das Leben der Anderen ins Ungleichgewicht, hält es aber irgendwie auch zusammen. Sie ist über ihr eigenes, unmögliches Verhalten mit Blindheit geschlagen. Sich beschreibt sie mit extrem positiven Attributen. Sie lobt ihre Schönheit, ihre Intelligenz, ihre Nachsicht und auch ihre Voraussicht über alle Maßen. Sie will ja schließlich „für alle immer nur das Beste“. Rosa erzählt aus dem Leben mit und für ihre Enkelin, die sie über alles liebt, und man erkennt schnell, dass sie eine selbstbezogene, anmaßende, dreiste und aggressive Person ist, also ganz klar, eine Anti Heldin. Erstaunlicherweise begann ich sie aber nach und nach zu mögen 😱 Beim Lesen schwankten, meine Gefühle von ungläubig, amüsiert, bis fassungslos über die Art und Weise, wie demütigend sie mit ihrer Tochter und anderen Menschen umgeht. Alle versuchen sich gegen ihre Dominanz zu wehren und greifen die dabei auch zu radikalen Mitteln. Aber Rosalinda behält meist die Oberhand. Der Text entbehrt oft nicht einer gewissen Komik, wenn z.B. Rosalinda erzählt, warum sie eine zivilisierte Familie geworden sind und sie im nächsten Satz ihrer Tochter mit den Stiefeln in der Hand Eine knallt. Nun kann man sich fragen: Sollte man sowas lesen? Wenn man als Leser*in die Balance zwischen Sarkasmus-Genuss und dem Wunsch nach Empathie hinbekommt, kann das eine unterhaltsame Lektüre sein. Die Pointen kommen wie aus dem Maschinengewehr. Sätze wie: „Mein Mann interessierte sich wenig für unsere Tochter, vor allem, nachdem ich sie Sulfia genannt hatte. Und wenn er mal was mit ihr machte, dann hauptsächlich Fehler.“, finde ich richtig lustig. Es werden Ereignisse beschrieben und gleichzeitig Mutmaßungen angestellt und falsche Rückschlüsse gezogen, die wiederum zu fatalen Handlungen führen. Das macht das Ganze sehr komisch. Auch die Entschlossenheit, mit der Rosalinda über jegliche Regeln und Gefühle anderer trampelt, ist oft lustig zu lesen. Das würde man schließlich manchmal selber gerne machen, man ist aber ja Gott sei Dank gut erzogen! Würde man das Buch auf den reinen Inhalt reduzieren wäre es ausschließlich ein grausamer Familien Roman. Manchmal kam ich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. Gleichzeitig musste ich grinsen, weil alles so wunderbar ironisch und widersprüchlich war. Die narzisstische Verhaltensweisen Rosalindas bergen manchmal so ein klitzekleines Fünkchen Rechtschaffenheit, nur handelt man in der „normalen Welt“ nicht so, wie sie es tut. Ob sich in ihrer ignoranten Art ein Teil der vernachlässigten unterdrückten, tatarischen Seele wiederfindet, weiß ich nicht. Ich könnte es mir aber vorstellen. Alina Bronsky hat es geschafft, uns den schweren Alltag in der Sowjetunion sehr gut zu vermitteln. Und der Humor, mit dem sie das tut kommt, bei mir gut an. Zum Ende hin wird die Geschichte melancholischer, bis sie dann abrupt endet. Wenn man mal Tage hat, an denen man alle um sich herum total blöde findet und am liebsten jedem vor’s Schienbein treten würde, ist dieser Roman die passende Lektüre! Wenn man aber im Gleichgewicht mit sich und der Welt ist, liest sich das Buch wie ein amüsantes Geschichtchen mit vielen Schockmomenten.

1

Ein wirklich schockierendes Buch und zwar von der ersten bis zur 150. Seite. Weiter kam ich nicht, denn dann empfand ich, dass es Zeit für einen Abbruch war. Wenn man es einem Genre zuordnen will, dann gehört dieses Buch eindeutig in die Rubrik Humor. Die Autorin will uns mit bissigem Humor unterhalten. Hier geht es nicht, um Gesellschaftsstudien oder die realistische Darstellung einer anderen Kultur. Das Buch ist ganz bewusst total überzeichnet bei der Ausgestaltung der auftretenden Figuren. Das ist ja eine legitime Vorgehensweise, um Menschen zum Lachen zu bringen. Diese Überzeichnungen sind für manche Leute witzig und für andere Leser schockierend. Wenn gleich zu Beginn die geifernde Hauptperson Rosa ihre einzige Tochter als dumm und hässlich bezeichnet, den eigenen Mann als willenlose Amöbe abqualifiziert und ansonsten eigentlich kein gutes Haar an niemand läßt, dann weiß man: hier wird es keinen feinsinnigen Wortwitz oder tiefgründigen, humoristische Sprachspielerei geben. Hier gibt es voll auf die burleske Fresse, wie wenn man mit einem tatarischen Champion im Oktagon stehen würde. Der erste Brüller war dann die Schilderung einer nur halb geglückten Abtreibung mit einer Stricknadel in der Wohnung unserer tatarischen Familie. Die hässliche Tochter war nämlich schwanger, sehr zum Missfallen der Mutter Rosa. Also wurde von der Nachbarin mit der Stricknadel einwenig in medias res gestochert, bis Blut kam. Alle waren glücklich, bis der Bauch trotzdem wuchs. Die Tochter hätte nämlich Zwillinge zur Welt gebracht und so traf die Nadel nur ein Kind. Brüller. Fehlte nur noch, dass der Vater währenddessen Sodomie mit dem Hausschaf auf dem Balkon getrieben und anschließend geschächtet hätte zur Feier des Tages. Dann wären wir auf dem Niveau von [b:BORAT: Touristic Guidings to Minor Nation of U.S. and A. and Touristic Guidings to Glorious Nation of Kazakhstan|1409565|BORAT Touristic Guidings to Minor Nation of U.S. and A. and Touristic Guidings to Glorious Nation of Kazakhstan|Borat Sagdiyev|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1425364873l/1409565._SX50_.jpg|1399859] oder [b:Molwanien|3429645|Molwanien|Rob Sitch|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1353251540l/3429645._SY75_.jpg|7992] gewesen. Weil die Turk-Völker offensichtlich die Ostfriesen der Sowjetunion waren. Das Niveau wurde dann am Verlauf weniger blutig, aber stets war die einzige Witzigkeitsgrundlage, dass Eigen- und Fremdbild von Rosa nicht übereinstimmten. Ohne sie würde gar nichts laufen und das Enkelkind wächst natürlich bei ihr und nicht der dämlichen Tochter auf. Dieses Schema hatte sich dann bei mir zur Hälfte des Buchs abgenutzt und ich warf die Klamotte in die Ecke. Das ist einfach nicht mein Humor. Und so etwas schaffte es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises...

1

Ein wirklich schockierendes Buch und zwar von der ersten bis zur 150. Seite. Weiter kam ich nicht, denn dann empfand ich, dass es Zeit für einen Abbruch war. Wenn man es einem Genre zuordnen will, dann gehört dieses Buch eindeutig in die Rubrik Humor. Die Autorin will uns mit bissigem Humor unterhalten. Hier geht es nicht, um Gesellschaftsstudien oder die realistische Darstellung einer anderen Kultur. Das Buch ist ganz bewusst total überzeichnet bei der Ausgestaltung der auftretenden Figuren. Das ist ja eine legitime Vorgehensweise, um Menschen zum Lachen zu bringen. Diese Überzeichnungen sind für manche Leute witzig und für andere Leser schockierend. Wenn gleich zu Beginn die geifernde Hauptperson Rosa ihre einzige Tochter als dumm und hässlich bezeichnet, den eigenen Mann als willenlose Amöbe abqualifiziert und ansonsten eigentlich kein gutes Haar an niemand läßt, dann weiß man: hier wird es keinen feinsinnigen Wortwitz oder tiefgründigen, humoristische Sprachspielerei geben. Hier gibt es voll auf die burleske Fresse, wie wenn man mit einem tatarischen Champion im Oktagon stehen würde. Der erste Brüller war dann die Schilderung einer nur halb geglückten Abtreibung mit einer Stricknadel in der Wohnung unserer tatarischen Familie. Die hässliche Tochter war nämlich schwanger, sehr zum Missfallen der Mutter Rosa. Also wurde von der Nachbarin mit der Stricknadel einwenig in medias res gestochert, bis Blut kam. Alle waren glücklich, bis der Bauch trotzdem wuchs. Die Tochter hätte nämlich Zwillinge zur Welt gebracht und so traf die Nadel nur ein Kind. Brüller. Fehlte nur noch, dass der Vater währenddessen Sodomie mit dem Hausschaf auf dem Balkon getrieben und anschließend geschächtet hätte zur Feier des Tages. Dann wären wir auf dem Niveau von [b:BORAT: Touristic Guidings to Minor Nation of U.S. and A. and Touristic Guidings to Glorious Nation of Kazakhstan|1409565|BORAT Touristic Guidings to Minor Nation of U.S. and A. and Touristic Guidings to Glorious Nation of Kazakhstan|Borat Sagdiyev|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1425364873l/1409565._SX50_.jpg|1399859] oder [b:Molwanien|3429645|Molwanien|Rob Sitch|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1353251540l/3429645._SY75_.jpg|7992] gewesen. Weil die Turk-Völker offensichtlich die Ostfriesen der Sowjetunion waren. Das Niveau wurde dann am Verlauf weniger blutig, aber stets war die einzige Witzigkeitsgrundlage, dass Eigen- und Fremdbild von Rosa nicht übereinstimmten. Ohne sie würde gar nichts laufen und das Enkelkind wächst natürlich bei ihr und nicht der dämlichen Tochter auf. Dieses Schema hatte sich dann bei mir zur Hälfte des Buchs abgenutzt und ich warf die Klamotte in die Ecke. Das ist einfach nicht mein Humor. Und so etwas schaffte es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises...

5

Schööööööööön! Hat mir supergut gefallen - obwohl sehr skuril,obwohl es - zumindest teilweise - in Russland spielt, was eigentlich nicht so meins ist. Aber Sophie Rois liest sehr, sehr gut - liegt mir einfach. Ich habe oft breit gegrinst resp. laut gelacht, obwohl die Story manchmal ganz schön tragisch ist und einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Aber das Buch kommt echt auf meine Highlight-Liste für dieses Jahr!

4

Rosalinda, ist eine der interessantesten Protagonistinnen, welche ich seit langem erleben durfte. Sie ist unheimlich anstrengend, sehr herrisch, egoistisch und ich-bezogen. Aber sie hat auch auf ihre ganz eigene Weise ein Herz für ihre Enkelin und auch für ihre Tochter, auch wenn sie dies nicht direkt zeigen kann. Und gerade diese Ambivalenz macht Rosa für mich zu einer interessanten Persönlichkeit. Anfangs hatte ich schon meine Probleme mit ihr und musste mich wirklich erst an sie gewöhnen. Wäre dieses Buch nicht aus der Feder von Alina Bronsky, hätte ich es wohl abgebrochen, weil mich Rosa zu sehr genervt hat. Da ich jedoch Frau Bronskys Schreibe sehr gerne mag, habe ich durchgehalten, und nachdem ich mich an Rosa gewöhnt habe, hatte ich durchaus meinen Spaß beim lesen. Dies liegt auch am Humor der Autorin, welcher mir sehr gut gefällt. Alina Bronskys Schreibstil ist klar, eindeutig und ohne unnötige Schnörkeleien. Dies zeigt sich auch in Rosas Handlungen, welche ebenfalls eindeutig und stets zielgerichtet sind. Rosa macht keine unnötigen Umwege, vergisst häufiger sämtliche Regeln der Höflichkeit und Privatsphäre und verfolgt ihre Ziele. Da dabei die anderen, vor allem ihre Tochter Sonja, häufiger auf der Strecke bleiben, hätte mich ein Einblick in ihre Gefühlswelt sehr interessiert. Da das Buch jedoch nur aus Rosas Sicht geschrieben ist, bleiben einem diese Einblicke verwehrt. Dennoch kann man sich an diesen Stellen seinen Teil denken. Fazit: Auch dieses Werk aus der Feder von Alina Bronsky hat mir gut gefallen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Protagonistin hat mir das Buch vergnügliche Lesemomente beschert. Häufig lief das Buch wie ein Film mit, und ich konnte die Szenen sehen, als wäre ich dabei.

3

Was macht man mit so einem Buch?

Um ehrlich zu sein , habe ich nicht damit gerechnet, dass ich das Buch fertig lese. Die ersten ca. 100 Seiten dachte ich eigentlich, das wird nichts. Aber irgendwie zieht einen Rosalinda mit ihrer skrupellosen und egoistischen Art, die Welt zu sehen in ihren Bann. Irgendwann war es dann so, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Ich brauche es jetzt zwar nicht noch einmal, aber auf ihre eigene toxische und tyrannische Art ihre Familie und Ihr Umfeld zu beherrschen hat mich Rosalinda doch sehr unterhalten.

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