Americanah

Americanah

Hardcover
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ErinnerungIfemeluObinzeAffäre

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Beschreibung

Eine einschneidende Liebesgeschichte zwischen drei Kontinenten – virtuos und gegenwartsnah erzählt von einer der großen jungen Stimmen der Weltliteratur.

Chimamanda Adichie erzählt von der Liebe zwischen Ifemelu und Obinze, die im Nigeria der neunziger Jahre ihren Lauf nimmt. Dann trennen sich ihre Wege: Die selbstbewusste Ifemelu studiert in Princeton, Obinze strandet als illegaler Einwanderer in London. Nach Jahren stehen sie plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Adichie gelingt ein eindringlicher, moderner und hochpolitischer Roman über Identität und Rassismus in unserer globale Welt.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
864
Preis
15.50 €

Autorenbeschreibung

Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Werk wird in 55 Sprachen übertragen. Für »Americanah« erhielt sie 2013 den Heartland Prize for Fiction und den National Book Critics Circle Award. Ihr Roman »Blauer Hibiskus« war für den Booker Prize nominiert, »Die Hälfte der Sonne« erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Mit ihrem TED-Talk »We should all be Feminists« verankerte die Nigerianerin den Feminismus fest in der Popkultur. Auf Deutsch liegt der Text im FISCHER Taschenbuch vor: »Mehr Feminismus! Ein Manifest und vier Stories«. Zuletzt erschienen im FISCHER Taschenbuch »Liebe Ijeawele. Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden« (2017) und bei S. FISCHER »Trauer ist das Glück, geliebt zu haben« (2021). 2018 wurde Chimamanda Ngozi Adichie mit dem PEN Pinter Prize und dem Everett M. Rogers Award ausgezeichnet. 2019 wurde ihr der Kasseler Bürgerpreis »Das Glas der Vernunft« verliehen. 2020 erhielt sie den Internationalen Hermann-Hesse-Preis für »Blauer Hibiskus«. Chimamanda Ngozi Adichie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA.

Beiträge

37
Alle
4

25 Frauen 2025 - Buch 7: Ifemelu und Obinze lernen sich in der Schulzeit kennen, verlieben sich und werden ein Paar und bleiben es auch, als beide an die Uni gehen. Da es zu dieser Zeit ständig Streiks an den Unis in Nigeria gibt und keiner so richtig studieren kann, wird Ifemelu unzufrieden. Als ihre Tante Uju, die mit ihrem Sohn in die USA gegangen ist, ihr Hilfe bei der Beschaffung eines Stipendiums anbietet, wagt sie den Schritt und verlässt das Land. Obinze will später nachkommen, wenn sie Fuß gefasst hat. Lange Zeit (es sind viele Seiten) hat mir der Roman großen Spaß gemacht, weil ich die Hauptfiguren interessant und sympathisch finde und man anhand der Nebenfiguren Einblicke in das Land zu dem damaligen Zeitpunkt bekommt, die ich so nicht hatte. Auch die Entwicklung von Ifemelu in den USA und ihre tollen Blogeinträge haben mir gefallen. Gleichzeitig habe ich mir ab einem bestimmten Zeitpunkt gewünscht, dass Obinze wieder stärker in den Fokus der Handlung rückt. Für mich hatte der Roman dadurch an manchen Stellen einige Längen und an anderen Stellen (z. B. was Dike betrifft) hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Vielleicht hat mich aber auch die Ankündigung, es handle sich um eine Liebesgeschichte auf die falsche Fährte geführt. Insgesamt ein lesenswerter Roman.

5

Rassismus brilliant literarisch verarbeitet - ohne Blatt vor dem Bund! Brilliant! 👏🤩

In Nigeria nennt man Menschen, die es in die USA geschafft haben und dann zurück kommen - neu geformt und geprägt von der nordamerikanischen Kultur, auch linguistisch mit entsprechendem Akzent und die sich auch voller Stolz als westlich sophisticated sehen: Americanah. Soviel zum Background der Titelgebung dieses Romans. Die Autorin selbst ist mit 19 Jahren in die USA gegangen und ihr Roman erzählt auch eine solche Geschichte. Im Mittelpunkt steht Ifemelu, die zu studieren beginnt in Nigeria, es aber zu Zeiten der späten Militärdiktatur und der frühen Demokratisierung tut - alles geht drunter und drüber und die Professoren streiken die ganze Zeit, da sie nicht richtig bezahlt werden und die Studenten sind frustriert, da sie ihren Lehrstoff nicht durchziehen können. Das heißt die Welle derer, die jung sind, was vom Leben wollen und deswegen ins Ausland gehen, wächst. Ifemelu geht also in die USA, sie bekommt dort ein Stipendium und schlägt sich im Grunde ganz gut durch. Es gibt zwar Anlaufschwierigkeiten, über die sie sinnbildlich ein bisschen stolpert (z.B. struggelt sie einen Job zu finden, der ihr das Leben neben dem Stipendium finanziert), aber schon bald hat sie einen Freund, aus der besten, weißen Ostküstenoberschicht. Sie entdeckt das Bloggen für sich und sie entdeckt etwas, das die Schwarzafrikaner (African Americans) nicht haben: Ihren Blick von außen. In ihrem Blog schreibt sie darüber, was es heißt, schwarz zu sein und bietet dabei eine neue Perspektive, denn sie ist eben keine Afroamerikanerin, sondern eine aus Afrika eingewanderte Amerikanerin, eine amerikanische Afrikanerin. Was Adichie hier einführt in „Americanah“ ist eine sehr kämpferische Haltung, die ich so ausgeprägt noch gar nicht gelesen habe. (Was ihr Blog auch widerspiegelt und reflektiert, denn durch den ganzen Roman gibt es eingeschobene Passagen, also Auszüge aus dem Blog ihrer Figur Ifemelu). Adichie bezieht sehr raffiniert politisch Stellung und prangert die bisher eher mangelhafte Kommunikation und Diskussion über Rassismus an - sie wünscht sich, direkt über Rassismus zu reden, nicht durch die Blume. Die Romane, die ich bisher zum Thema Rassismus gelesen habe, verpacken das Thema eher raffiniert, stellen es in einer ambivalenten Art und Weise dar, durchaus differenziert - aber Rassismus ist oft nicht differenziert, sondern eher plump, genauso wie das Thema des Schwarz- oder Weiß-Seins. Für mich war dieses Buch ein wahrer Augenöffner, ich habe so viel gelernt. Unter anderem, wie Schwarze ihre Sozialversicherungsnummer an andere Schwarze weitergeben und es Weißen nicht auffällt, da sie schlichtweg keine Andersartigkeit in ihrem Aussehen erkennen, sprich für viele Weiße sehen alle Schwarzen gleich aus, was diese ganze Betrugsmasche erst ermöglicht. Ich habe auch viel gelernt über die verschiedenen afrikanischen Nationalitäten und wie sie sich in Amerika wiederfinden. In der Rahmenhandlung wird auch das Thema des naturkrausen Haars verhandelt, das gesellschaftlich einfach noch nicht angesehen ist und oft geglättet wird (viele Frauen tragen auch Wigs, also Perücken, um die natürliche Struktur ihres Haars zu verbergen) - wie schade, dass wir als Gesellschaft immer noch nicht so weit sind, Menschen Akzeptanz entgegenzubringen, ungeachtet ihres Äußeren. Daher ist es so wichtig, das Bücher wie dieses geschrieben und gelesen werden - sie regen zum Hinterfragen und zur Diskussion an. „Americanah“ ist ein Buch mit einer starken Botschaft und ich bin selbst verwundert zu sagen, dass es mich literarisch gar nicht stört (denn eigentlich bin ich so gar kein Fan von Romanen, die Botschaften vermitteln). Es ist ein Roman, der in drei Ländern spielt: Nigeria, England und Amerika - was ihn für die verschiedenen Kulturkreise zugänglich macht und jede Personengruppe wird ihn anders lesen und wahrnehmen. Natürlich hat mich die Lovestory an der Stange gehalten und ich wollte wissen, wie es weitergeht, konnte es kaum noch aushalten teilweise und war versucht Passagen zu überspringen (wovon mich dann doch meine Fomo abgehalten hat - habe immer Angst etwas zu verpassen und lese bei jedem Buch zuverlässig jeden Satz, was ich mitunter selbst manchmal eine ziemlich nervige Marotte von mir finde). Jedenfalls kann ich Euch nur sagen: Ihr verpasst ein Stückchen Weltliteratur, wenn ihr „Americanah“ nicht lest. Ich für meinen Teil freue mich nun, mich nun ihrem neuen Roman „Dream Count“ zu widmen und bin gespannt, ob er‘s mit diesem Schätzchen aufnehmen kann, denn das wird schwer.

4.5

Wichtige Art sich mit Rassismus zu beschäftigen!

Vorab: Ich habe das Softcover gelesen und die Schrift war viel zu klein. Ich empfehle unbedingt das Hardcover mit 200 Seiten mehr. Besonders bewegend sind die Blogbeiträge der Protagonistin, die sich mit rassistischen Erfahrungen in Amerika beschäftigen. Der Blick auf diese Erfahrungen aus Sicht einer schwarzen Person sind wichtig für das Verständnis. Halben Stern Abzug, weil ich die Story an sich an manchen Stellen etwas zäh fand.

4.5

Ifemelu wächst in Nigeria auf, verlässt aber später das Land und ihre Jugendliebe Obinze, um in den USA zu studieren. Nach über einem Jahrzehnt kehrt sie nach Nigeria zurück und trifft dort Obinze wieder. Mir hat das Buch gut gefallen und mir Einblicke in ein mir bisher eher unbekanntes Land gegeben, allerdings fand ich das Ende des Buches etwas plötzlich und knapp angesichts der Länge des Romans.

5

Liebesgeschichte mal anders

Dank meiner Schwester bin ich auf dieses wunderbare Buch aufmerksam geworden. Zwei Jugendliche - Ifemelu und Obinze - begegnen sich in ihrer Heimat Nigeria. Es ist etwas besonderes zwischen den beiden, das spürt man schnell. Dieses Buch ist aber alles andere als eine kitschige Liebesgeschichte. Es ist eher eine Studie über zwei Menschen, deren Leben sich voneinander wegbewegen, die sich aber trotz allem nie wirklich verlieren. Ifemelu bekommt die Chance in den USA zu studieren. Sie muss feststellen, dass es Unterschiede zwischen amerikanischen und nicht amerikanischen Schwarzen gibt. Zunächst beginnt sie auch anzupassen und findet Anschluss und auch eine neue Liebe. Die Beobachtungen die sich macht, schreibt sie in einem Blog auf, der entgegen ihrer Erwartungen extrem erfolgreich wird. Sie findet Arbeit und bleibt viele Jahre in den USA. Aufgrund einer ihr sehr unangenehmen Begebenheit zu Beginn ihres Aufenthalts bricht sie den Kontakt zu Obinze ab. Obinze versucht noch lange Ifemelu zu erreichen. Ohne Erfolg. Er geht nach England. Nach Ablauf seines Visums bleibt er noch eine Weile illegal, wird aber irgendwann doch abgeschoben. In Nigeria zurück baut er sich ein Unternehmen auf, wird erfolgreich, heiratet, wird Vater. Jahre später kommt Ifemelu zurück und sie treffen wieder aufeinander... Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Zwischendrin empfand ich einige Passagen als zäh, aber größtenteils übten vor allem das Leben Ifemelus eine große Faszination auf mich aus. Zudem wurden bei Charaktere so beschrieben, dass ich sie am Liebsten persönlich kennenlernen wollte. Ein ehrlicher teilweise auch erschütternder Blick auf Migranten und damit auch bei uns hochaktuell. Klare Lesemepfehlung.

4

Tolles Buch! Tolle Sprache!

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Sprache ist einfach so wunderschön! Man sieht, fühlt und riecht alles, während man liest. Die Geschichte war etwas langatmig, deswegen einen Stern Abzug. Aber trotz allem ein tolles Buch über Rassismus, über Kulturen und über das Leben.

Tolles Buch! Tolle Sprache!
5

Großartiges Buch

Die Nigerianerin Ifemelu geht in den 1990er Jahren in die USA, um dort zu studieren und dadurch wiederum ein besseres Leben zu führen. Sie lässt ihre Jugendliebe Obinze zurück, der seinerseits sein Glück in London versucht. Ifemelu, die als nicht-amerikanische Schwarze in USA bezeichnet wird, erlebt zunächst viel Ausgrenzung, Alltagsrassismus, Armut. Ihr Leben wird erst besser, als sie Geld mit ihrem Blog verdient und Zugang zu einem Freundeskreis, der aus Schwarzen US-Amerikanern besteht, findet. Der Wahlkampf und die Wahl Barrack Obamas schweißen die Schwarze Community zusammen und geben ihr Auftrieb. In den letzten Kapiteln kehrt Ifemelu (als Americanah) nach Lagos zurück und findet dort ihren Platz im Leben. Das Ende ist - nach vielen harten Jahren - sehr versöhnlich. Die Autorin Chimamanda Ngozi Adichie verfügt über eine sehr feine Beobachtungsgabe. Man fühlt in allen Situationen so richtig mit, man kann nachvollziehen, wie sich Ifemelu, Obinze, oder auch Ifemelus Tante Uju, die als Ärztin in USA arbeitet, fühlen. Zudem bekommt man einen Einblick in die Upper Class Nigerias. Absolute Leseempfehlung.

5

Ein unglaublich tolles und starkes Buch!

„Americanah“ zeichnet sich durch eine einfache und klare Sprache aus, sodass man leicht in das Leben von Ifemelu und Obinze eintaucht. Die Geschichte ist in sieben Teilen aufgeteilt, die jeweils ein Kapitel ihres Lebens behandeln. Immer wieder verbindet Adichie die Gegenwart mit Rückblicken in die Vergangenheit, dabei verliert man als Leser aber nicht den Faden. Viel eher erfährt man Seite für Seite mehr von den beiden Protagonisten, ihrer Gefühlswelt und ihren Entscheidungen. Mit Ifemelu und Obinze schrieb Adichie zwei unglaublich sympathische und starke Charaktere, denen man sich als Leser sehr nahe fühlt. Obwohl viele schwere und ernste Themen angesprochen werden, ist die Geschichte nicht erdrückend. Adichie schafft es mit ihren spitzen Bemerkungen und ihrer humorvollen Art dem Ganzen eine Leichtigkeit zu geben. Durch den Roman gewinnt man eine völlig neue Sichtweise auf die Welt. Man bekommt einen Einblick in den Alltag einer Person, die sich jeden Tag mit Diskriminierung, Vorurteilen und Rassismus auseinandersetzen muss. Ebenso lernt man die Perspektivlosigkeit kennen, die ganze Generationen betrifft. Der Roman schafft Verständnis für die Entscheidung, aus dem Land zu fliehen, um sich ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich denke gerade jetzt, in Zeiten, in denen diese Themen immer größer werden, ist „Americanah“ aktueller und wichtiger den je. Allein, dass man aufmerksamer durch die Welt geht und Vorurteile oder nicht so ernst gemeinte Sprüche hinterfragt, trägt viel zu einer offeneren Gesellschaft bei. Wir alle können einander zuhören, dazu lernen und Verständnis füreinander zeigen. Ich würde jedem empfehlen dieses Buch zu lesen.

5

Wer sich auf die richtige Art mit dem Thema Rassismus auseinander setzen möchte...

der ist bei diesem Buch genau richtig. Aber auch unabhängig davon haben mir der Schreibstil und die Geschichte sehr gefallen. Ein ruhiges, tiefsinniges, schlagfertiges und doch leichtes humorvolles Buch.

4

Americanah hat mir gut gefallen, vor allem was die zahlreichen Einblicke in die verschiedenen Situationen, Beziehungen und Lebensrealitäten angeht, die die Hauptfiguren im Laufe des Buchs durchleben. Es kam mir fast ein bisschen wie ein Mosaik aus Situationen vor, durch die man im Ganzen einen Blick auf das Leben im Nigeria und Amerika für Non-American Blacks bekommt. Besonders spannend fand ich die verschiedenen Beziehungsdynamiken der Figuren, wie es sich je nach Partner*in total verändert und jede Partnerschaft neue Herausforderungen mit sich bringt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Beziehungen so einen großen Teil einnehmen, aber es hat mir gut gefallen. Das Buch ließ sich gut lesen, auch wenn es durchaus anspruchsvoll ist und ich abends nicht immer die Kapazitäten übrige hatte, mich auf die Themen einzulassen. Es liest sich auf jeden Fall eher langsam, weil es an vielen Stellen detailreich geschrieben ist und man sich auf die Handlung und die Charaktere einstimmen muss, aber das macht auch die Atmosphäre aus. Schön fand ich auch die Rahmenhandlung auf den ersten 3/4 des Buchs, sowas mag ich irgendwie, wenn man immer an einen Ort zurückkehrt. Ich habe auf jeden Fall einige neue Eindrücke gewonnen und Einblick in Lebensrealitäten, mit denen ich am Alltag wenig Kontakt habe. Ich fand es super spannend und werde einiges für die Zukunft mitnehmen!

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