Wer ist Edward Moon? - Deutscher Jugendliteraturpreis 2020

Wer ist Edward Moon? - Deutscher Jugendliteraturpreis 2020

Taschenbuch
4.425
TodesurteilSchuldfrageZum Tode VerurteiltGerechtigkeit

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Beschreibung

Joe hat seinen Bruder seit zehn Jahren nicht gesehen, und das aus dem schlimmsten aller Gründe. Ed sitzt in der Todeszelle. Aber jetzt wurde Eds Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe ist wild entschlossen, diese letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, egal, was andere Leute denken ... Geschrieben von Jugendliteraturpreis-Gewinnerin Sarah Crossan, wirft dieser ergreifende, aufwühlende, großherzige Roman wichtige Fragen auf: Welchen Wert misst man dem Leben bei? Was kann man vergeben? Und wie verabschiedet man sich? „Erschütternd ... Jeder Leser, der ein Herz hat, wird eimerweise Tränen vergießen“ Sunday Times Buch der Woche Hinweis für LehrerInnen: Gratis Schulmaterial wird zur Verfügung gestellt unter www.mixtvision.de/lehrer Klimafreundlich und regional: Dieses Buch wurde in Deutschland gedruckt.
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
Modern
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
357
Preis
10.30 €

Autorenbeschreibung

Sarah Crossan wuchs in Irland und England auf. Vor ihrer Ausbildung zur Lehrerin für Englisch und Theater in Cambridge studierte sie Philosophie und Literatur. Seit ihrem Abschluss kümmert sie sich um die Förderung von kreativem Schreiben an Schulen. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der renommierten Carnegie Medal. Bereits zweifach war sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sarah wohnt mit ihrer Familie in Hertfordshire.

Beiträge

11
Alle
4

Traurig & tragisch

Als erstes viel mit der Stil auf, der anmutet wie ein Gedicht. Das hat mich zuerst etwas abgeschreckt, aber als ich mich darauf eingelassen habe, habe ich es wertgeschätzt und verstehe, warum. Denn so ist man irgendwie noch „näher“ an Joe dran. Die Story selbst ist sehr traurig, sehr tragisch - und macht einen nachdenklich. Der gewonnene Preis ist mehr als berechtigt!

5

Die Todesstrafe...

Darum handelt diese Geschichte und ist, wie ich finde, sehr gut umgesetzt. Früher, als Kind und vor allem Teenager, habe ich geglaubt Amerika sei so toll, ein großartiges Land. Heute, mit mehr geschichtlichen Wissen, sehe ich überwiegend nur noch verächtlich auf dieses Land. Dass das Rechtssystem in den USA ziemlich beschissen ist, habe ich schon öfter gehört und mitbekommen. Soll nicht so dolle sein. So viele Menschen werden unschuldig verurteilt und auch hingerichtet. Eine Schande und Widerwärtigkeit. Der Roman ließ sich sehr leicht und schnell lesen, da die Autorin einen sehr zackigen und kernigen Schreib- und Erzählstil nutzt, was bei dieser Geschichte perfekt funktioniert und passt. Neben Wut, lässt diese Geschichte einen auch Schmerz und Trauer spüren. Die Tränen sind hier schon fast gewiss...

2

Leider nur okay. Ich habe mehr erwartet, als das Buch gegeben hat.

5

Joe war sieben Jahre alt, als der Telefonanruf seines Bruders kam, dass er verhaftet worden sei. Zwar erklärte Ed, dass er den Polizisten nicht erschossen habe, aber das zählt nicht vor Gericht. Ed ist in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater ist schon tot und seine Mutter trinkt. So ist kein Geld übrig, um einen guten Anwalt zu engagierten und der achtzehnjährige Ed wird zum Tode verurteilt. Als Eds Hinrichtungsdatum festgelegt wird, hat Joe seinen Bruder seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Wild entschlossen, die letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, reist er nach Texas. Für den Jugendlichen ist es nicht einfach, seinen Bruder im Gefängnis zu besuchen. Er wird mit vielen Erinnerungen konfrontiert und muss sich der Frage stellen, ob er an die Unschuld seines Bruders glaubt. Dabei wird klar, dass es anscheinend kaum jemand interessiert, ob Ed wirklich ein Mörder ist. Hauptsache man hat einen Schuldigen und das Urteil wird vollstreckt. Mit fünfzehn Jahren sah Sarah Crossan zum ersten Mal die BBC-Dokumentation Fourteen Days in May aus dem Jahr 1987. Darin geht es um Edward Earl Johnsons Hinrichtung, obwohl dieser möglicherweise unschuldig war. Diese Auseinandersetzung mit der Todesstrafe hat sie als Teenager geprägt und inspiriert. "Wer ist Edward Moon" regt zum Nachdenken über diese brisante Thematik an. Doch das Buch thematisiert nicht nur die Todesstrafe in den USA sondern ist auch eine Familientragödie, die unter die Haut geht. Die Geschichte ist extrem emotional und intensiv. Der spezielle Schreibstil der Autorin trägt dazu bei, dass "Wer ist Edward Moon" etwas ganz Spezielles ist. Zwar reimen sich hier die Zeilen nicht, trotzdem verwendet Sarah Crossan auch dieses Mal die Reimform, so dass die einzelnen Kapitel an Gedichte erinnern. So ist nicht sehr viel Text auf einer Seite, doch die Autorin kann mit diesen wenigen Worten sehr viel ausdrücken. Eindrücklich! Bis zum Ende hofft man, dass Ed Gerechtigkeit erfährt und kann so zu einem kleinen Teil nachvollziehen, wie sich die beiden Brüder fühlen, wie sie zwischen Angst und Hoffnung hin- und hergerissen sind. Dieses Buch ist keine leichte Lektüre für zwischendurch, doch ich kann sie jedem nur ans Herz legen. Sie bewegt und polarisiert, regt zum Nachdenken an und hallt auch nach der Lektüre noch lange nach. Fazit: bewegend & erschütternd "Wer ist Edward Moon" ist nicht einfach nur ein Jugendbuch. Es ist viel mehr! Es ist eine Geschichte über einen Menschen im Todestrakt, es ist ein Familiendrama, es übt Gesellschaftskritik und öffnet Augen. Es ist mitreissend und schockierend, ein unvergessliches Leseerlebnis. Kein Wunder, dass es für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist.

4

Eine berührende Geschichte über Familie, Vergebung und das amerikanische Rechtssystem.

Inhalt: Das erste mal seit zehn Jahren soll Joe seinen Bruder Edward in der Todeszelle in Texas besuchen. Dort wartet Ed wie alle ihn nennen auf seine Hinrichtung. Er wird beschuldigt einen Polizisten erschossen zu haben und der Vorwurf wirkt schwer. Seine Verwandten glauben nicht an seine Unschuld und auch Joe bemerkt seine Zweifel gegenüber Ed. Joe zögert aber nicht und fährt kurzerhand nach Wakeling, um seinen Bruder zu sehen und seinen letzten Wunsch damit zu erfüllen. Meine Meinung: Das Buchcover ist schlicht gehalten Blau mit Sternen am Himmel und gelb wie bei einem schönen Sonnenuntergang. Die Schrift ist schwarz mit weißen Hintergrund und mit einem Stacheldrahtzaun umrandet, wie passend zur Geschichte. Der Schreibstil der Autorin war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Kurze poetische und teils melodische Sätze. Ein eigener außergewöhnlich schöner Schreibstil der in Erinnerung bleibt. Die Geschichte ist keine leichte Kost. Ein Drama in dem es um das amerikanische Rechtssystem geht. Wer entscheidet über Leben und Tod? Wie leichtfertig kann und darf man darüber entscheiden? Wie nahe stechen sich Schmerz und Zweifel? Mein Fazit: Eine sehr berührende Geschichte über Familie, Vergebung, verpasste Chancen und das amerikanische Rechtssystem. Der Roman bringt einen dazu über verschiedene Dinge im Leben nachzudenken und auch einige Sachen kritisch zu Hinterfragen. 4 von 5 🌟 Buchzitat: -Größe, Gewicht, wie er sein Frühstücksei mag-, aber du wirst nie Gewissheit darüber haben, was ihn in seinem Herzen umtreibt. (S.65, Z. 4 - 6)❤️

5

Am Ende der Lektüre frage ich mich "Wer ist Joe Moon?" Denn seine Geschichte wird auch erzählt und damit tauchen wir rin in eine Familie in den USA, die arm ist und das spürt man auf jeder Seite. Das buch zu lesen, erfordert Kraft und Energie. Aber dadurch lernt man sein eigenes Leben sehr viel mehr zu schätzen. Eine ungewöhnliche Erzählform, kein Fließtext sondern Augenblicke in einfachen Worten, die tief ins Herz ❤️ gehen und dich dort einnisten. Ich weiß nicht, ab welchem Alter dieses Jugendbuch zu empfehlen ist. Ich nehme an, dass ist sehr individuell zu entscheiden. Aber ich lege es allen Erwachsenen ans Herz und spreche eine totale Leseempfehlung aus.

Post image
5

Es war richtig emotional und total gut geschrieben

4

bricht einem das Herz.

5

Inhalt: Zum ersten Mal seit zehn Jahren bittet Edward seinen kleinen Bruder Joe in einen Brief darum, ihm einen Besuch abzustatten. In einer Todeszelle in Texas wartet Edward auf seine Hinrichtung. Nun steht der Termin fest. Noch zwei Monate sind es, die ihm Zeit bleiben, um Abschied zu nehmen. Zwei Monate in denen es noch eine Hoffnung auf Besserung zu geben scheint. Wird es gelingen, in letzter Sekunde im Instanzenzug eine Aufschiebung oder sogar Begnadigung zu erwirken? Der Vorwurf gegen Ed wiegt schwer. Er soll vor Jahren einen Polizisten erschossen haben. Doch während Ed seine Unschuld beteuert, glauben ihm nicht mal seine engsten Verwandten. Die Tante ist überzeugt, dass Ed den Mord begangen hat. Joe merkt, dass ihm immer häufiger Zweifel überkommen. Dennoch zögert er keinen Moment, als ihn der Brief des Bruders erreicht. Er packt seine Sachen und fährt nach Wakeling, um seinem Bruder einen letzten Wunsch zu erfüllen. Im Detail: Bei „Wer ist Edward Moon?“ handelt es sich um ein Jugendbuch, das ein düsteres Bild der US- amerikanischen Gegenwart zeichnet. Es geht um einen Jungen, der wegen einer Tat, von der er behauptet, sie nicht begangen zu haben, im Todestrakt einsitzt. Zwei Monate sind es, bis das Urteil vollstreckt werden soll. Man hat nie das Gefühl, sich inmitten einer leichten, unbeschwerten Lektüre für Kinder zu befinden. Detaillierte Schilderungen einer Hinrichtung und das Leid bzw. die Ängste, die sowohl Edward als auch seine Familie durchstehen müssen, lassen mich zu der Einschätzung gelangen, dass dieses Buch eher für die Zielgruppe „erwachsene Leser/innen“ geeignet ist. Sarah Crossan erzählt die Geschichte ihres Buches aus der Perspektive des kleinen Bruders von Edward Moon. Joe ist in einer Familie ohne Vater aufgewachsen. Die Mutter schaut den lieben langen Tag lang Dauerwerbesendungen im Fernsehen. Sie geht nicht mehr zur Arbeit und nimmt Tabletten. Für Joe war sein großer Bruder eine enge Bezugsperson. Fast so etwas wie ein Vaterersatz. Nur kam Edward nie wirklich gut mit der Mutter zu Recht. Irgendwann musste die Situation eskalieren. Edward verlässt das elterliche Haus. Später tut es ihm die Mutter gleich, Joe bleibt zurück mit seiner Schwester und seiner Tante, die die Kinder unter einem strengen Regime aufzieht. Als bekannt wird, dass Edward einen Mord an einem Polizisten begangen haben soll, wird dieses Geschehen in der Familie totgeschwiegen. Joe hört Jahre nichts von seinem großen Bruder. Als dann ein Brief von ihm eintrifft, muss Joe erst einmal seine Gedanken ordnen. Was ist damals wirklich passiert? War Edward so unschuldig, wie er behauptet? Gibt es für den Bruder überhaupt noch eine Rettung? Drei Instanzen können ihn vor der Todesstrafe bewahren, doch ohne Geld und ohne den Anspruch auf einen Pflichtverteidiger kann Edward den Rechtsmittelweg nicht beschreiten. Joe und seine Schwester haben selbst kaum Geld, um über die Runden zu kommen. Dennoch zögert Joe keine Sekunde und macht sich auf die Reise, um Edward seinen Wunsch zu erfüllen und ihn im Todestrakt zu besuchen. Sarah Crossan schreibt ihren Roman in einem gewöhnungsbedürftigem Schreibstil. Schon beim Aufklappen des Buches fällt auf, dass die Geschichte optisch wie ein Gedicht aufgebaut ist. Die Sätze reimen sich jedoch nicht und lesen sich wie eine klassische Geschichte weg. Als Joe in Wakeling eintrifft, lernt er einen gottverlassenen Landstrich kennen. Die Hoffnung, dass Edward seiner Hinrichtung entgehen kann, ist nicht allzu groß. Hinzu kommt die Angst vor der Entfremdung durch die Zeit der Trennung, die das erste Wiedersehen der Brüder überschattet. Fazit: Sarah Crossan schickt den Leser in „Wer ist Edward Moon?“ auf eine atemlose Tour de Force durch verpfuschte Leben. Das Buch zieht den Leser mitten ins düstere Geschehen. Wie soll, wie kann man Abschied nehmen, wenn eine Behauptung im Raum steht, die man zwar verneinen, aber nicht widerlegen kann? Die Geschichte ist deshalb weniger eine unterhaltsame Freizeitlektüre für kindliche Leser als vielmehr ein absolut empfehlenswertes Angebot für Erwachsene, die sich auf jeden Fall mit einem Päckchen Taschentücher rüsten sollten. Was laut Buchrücken als harmlose Kindergeschichte daherkommt, ist eine knallharte Anklage des US-Justizwesens. Gelungene Gesellschaftskritik und eine tiefgründige Reflexion der Figuren bilden einen fesselnden Gesamtkomplex, der „Wer ist Edward Moon?“ zu einer absoluten Leseempfehlung macht. Buchzitate: Du kannst alle möglichen Fakten über jemanden kennen – Größe, Gewicht, wie er sein Frühstücksei mag -, aber du wirst nie Gewissheit darüber haben, was ihn in seinem Herzen umtreibt.

5

4,5 Sterne "Wir sind nicht das Schlimme, was wir getan haben, oder das Schlimme, was uns widerfahren ist. Wir sind das Gute, das Schlechte und das Dumme." Joes Bruder Edward Moon sitzt im Gefängnis, im Todestrakt, als verurteilter Mörder. Nach 10 Jahren soll sein Urteil nun vollstreckt werden, aber vorher braucht Joe noch Antworten und reist nach Texas In wenigen Worten, in einer Art Versprosa erzählt Autorin Sarah Crossan ihre Geschichte. Die Erzählform ist gewöhnungsbedürftig, zumal der wenige Text sehr wortgewaltig daher kommt und viel Raum gibt für Emotionen, Emotionen der Protagonisten im Buch und auch die Emotionen der Leser. Ich konnte manchmal die Stille zwischen den Zeilen regelrecht spüren aber auch die vielen ungesagten Worte. Das Thema ist schwierig, es geht um Familie, um Schuld, um Mord, um die Todesstrafe, um Sühne, um Liebe und Vergebung. Das Buch hat mich emotional tief getroffen und wird noch lange nachhallen, da die Geschichte auch der einen Seite zwar recht einfach und erstmal schnörkelos ist; aber auch gleichzeitig so tief ist, so voller guter und auch schlechter Gefühle dass ich das nicht so einfach runterlesen konnte. Manchmal war die Autorin sehr nah an den Personen, manchmal war aber auch viel Distanz da, vieles, was nicht erzählt wurde, so dass ich nicht immer warm geworden bin mit den Charakteren des Buches. Und dennoch mitgelitten habe. Ein Buch was viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und was sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene eine echte Herausforderung darstellt und sicherlich niemanden kalt lassen wird.

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