Tell
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Joachim B. Schmidt, geboren 1981, aufgewachsen im Schweizer Kanton Graubünden, ist 2007 nach Island ausgewandert. Seine Romane sind Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Crime Cologne Award und zuletzt mit dem Glauser-Preis. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík.
Beiträge
Wir sind Tell?
Der bekannte Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell bekommt Leben eingehaucht und der Autor Joachim B. Schmidt macht dies überaus geschickt und verbindet uns mit einer fernen Zeit und mit einer Bevölkerung, die nicht immer angenehm auszuhalten ist. Schmidt, selber Schweizer, (wenn er auch heute auf Island lebt), vermag es, nicht in epische Verklärung abzudriften, sondern erzählt einfach die bekannte Geschichte neu, beschreibt einfache Menschen in einem von Habsburgern besetzten Land. Eine einzelne Person widersetzt sich und wenn es auch mancherorts anders gesehen wird und auch im Buch vorkommt, bleibt kein Zweifel offen, dass wir eben nicht alle „Tell“ sind. Der komisch Kauz, Querulant und Eigenbrötler Tell wird hier zu einer Person mit Gesicht, sehr menschlich und fassbar, so dass viel Mitgefühl aufkommt und es so manche Stellen gibt, die einem die Tränen in die Augen treiben. Wir kommen dem Menschen Tell näher und dies ist ein Erlebnis. Obwohl die Geschichte düster und unangenehm ist, sind wir durch die grosse Erzählkunst doch gerne dabei. Man muss vorsichtig umgehen mit Nationalhelden, sie sollten nicht verklärt werden und auch nicht zu sehr ins Licht der Öffentlichkeit gelangen. Diese Waage vermag Schmidt meisterhaft zu balancieren
Schillers Drama neu interpretiert: Die sagenumwobene Geschichte von Wilhelm Tell wird auf eine neue und moderne Art und Weise spannend erzählt.
Das Buch ist in sehr kurzen Kapitel geschrieben, so dass sich schnell ein rasantes Tempo entwickelt. Die Handlung wird aus der Perspektive verschiedener Personen erzählt. Auch wenn die Figuren nur kurz und knapp zu Wort kommen, hat man den Eindruck, sie wirklich gut kennenzulernen und Einblick in ihre Gedanken zu bekommen. Die kurzen Sätze unterstützen dabei die Wirkung der Gedanken. Ich habe zwar ein paar Seiten gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingekommen bin, aber dann liest es sich sehr gut und schnell. Im Gegensatz zu Schillers Drama ist der Roman sehr leicht zu lesen und wirkt lebendiger. Da es für mich persönlich zu viele Personen sind, hätte dem Ganzen ein Namensregister wie bei Schiller gut getan, um diese von Beginn an richtig einordnen zu können. Erst in der Mitte des Buches wird der Zusammenhang zu Schillers Vorlage deutlich. Leider kam dann alles sehr schnell und abrupt, so dass die letzten Seiten nur so dahingeflogen sind. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, um alles noch einmal zu reflektieren und zu sehen, was es für Tells Familie bedeutet. Ein rundes Ende, mit dem die Sage um Wilhelm Tell ihren Lauf nimmt. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen 🌟🌟🌟🌟⭐️. *Rezensionsexemplar von Lovelybooks

Wer kennt sie nicht, die Sage vom Wilhelm Tell. Der Schweizer Nationalheld, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf geschossen haben soll. Und nur, weil er den dämlichen Hut des Landvogt nicht grüßen wollte, kam es dazu. Der Landvogt verurteilte Tell dazu, (fast) seinen Sohn zu töten. Doch am Ende wird es den Vogt selber treffen, denn „Durch diese hohle Gasse muss er kommen…“ Schon oft wurde die Sage um den Schweizer Wilhelm Tell, in mehr oder weniger schöne Geschichten verpackt. Immerhin soll sich diese Sache schon vor über 700 Jahren zugetragen haben. Auch dieses Mal haben wir das Vergnügen, den unbeugsamen Bergbewohner in seinem Schicksal zu begleiten. Joachim B. Schmidt hat die uralte Geschichte neu interpretiert. Auch wenn es schon sehr lange her ist, dass Tell gewildert hat, seinen Hof im hintersten Teil eines Tales betrieb, so hat man trotzdem das Gefühl, einer neuen Geschichte zu folgen. Wilhelm Tell lebt mit seiner Frau, drei Kindern und den (alten) Müttern im Kanton Uri. Sie haben nur einen kleinen Hof und drei Kühe. Zu wenig zum Leben, zu viel um... Das schießen von Wild ist natürlich verboten, aber man muss ja auch irgendwie die Mäuler stopfen. Hedwig, Tells Frau, ist seine ehemalige Schwägerin. Tell’s umgänglicher Bruder Peter ist in den Bergen verschollen. Wilhelm nahm sich der Frau und den Müttern an. Immerhin trug Hedwig ein Kind unter dem Herzen. Doch Wilhelm ist ein verschlossener Mensch. Schnell aufbrausend, schwer zu lieben. Aber Hedwig hat sich damit abgefunden auf dem unwirtlichen Hof zu bleiben. Wo sollte sie denn auch hin. Die Geschichte ist wie gesagt alt. Wer es mag liest Schiller, wer es weniger prosaisch mag, sucht sich eine Sage. Die Story bleibt immer gleich. Seite 96: „Vater gleicht einem Berg. Man kann ihn nicht verrücken, an ihm entladen sich die Gewitter, und er wirft einen langen Schatten. Er lacht nie, und ich glaube er mag niemanden…“ So spricht Walter von seinem Vater. Und spätestens als Tell dem Sohn den Apfel vom Kopf schoss, wissen Beide, wie sehr der Vater den Sohn liebt. Joachim B. Schmidt schreibt einen Krimi. Szenenwechsel nach spätestens 3 Seiten. Der Roman liest sich so flott, dass man fast außer Atem kommt, und traurig ist, dass es gleich wieder vorbei sein mag. Seine Figuren, es sind derer reichlich, haben immer wieder etwas zu sagen. Da ist der Vogt, der eigentlich keine Lust hat, in diesem Teil der Schweiz zu hocken. Harras, der Handlanger und Leibwächter des Vogts, der brutal auf die Bauern einschlägt und deren Töchter und Frauen vergewaltigt. Die kleinen Soldaten die nur Befehle ausführen. Und auch Wilhelm kommt zu Wort, wenn auch erst ganz am Schluss. Daraus setzt sich eine Geschichte zusammen, die den Leser in Atem hält. Ich habe es genossen mal eine andere Art von Geschichtsstunde zu (lesen) bekommen. Das die Sage schon uralt ist, fällt in dem Roman so gar nicht ins Gewicht. Spannend geschrieben, unterhaltsam und ganz ohne Längen. Als schaut man einen guten Film im Kino. Seine Art zu schreiben hat sich der Autor bei seinem schreibenden Kollegen aus Island abgeschaut: Einar Kárason, der die Sturlungen Saga neu erzählt hat. Die schnellen Perspektivwechsel pusten den Staub von der Geschichte. Auch wenn Wilhelm sehr verschlossen ist, mag ich diese Figur neben seinem Sohn Walter sehr. Ich finde ein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss.
Eine fantastische Neuerzählung der Schweizerischen Helden Wilhelm Tell.
Das Buch gleicht in seinem Aufbau einem Theaterstück, da es in viele kurze (2-3Seiten) Kapitel unterteilt ist, die das Geschehen aus der Sicht einer bestimmten Person schildern. So schlüpfen wir in die Köpfe nicht nur von Tell und Gessler, sondern auch jenen von Tells Frau Hedwig und seinem Sohn Walter beim Apfelschuss, sowie jenen des Pfarrers und dessen Gehilfin. Aus diesen Mosaikstückchen ergibt sich ein sehr kontrastreiches Bild eines Tell als Antihelden gefangen in seiner Rolle aus Schuld, Scham und Wiserstand. Eine absolute Empfehlung für Liebhabende von Dramastücken und jenen, die den gewichtigen Schweizer Mythos aus einer neuen Perspektive entdecken möchten. Mehr im Lesemonat Januar auf YouTube bei Japan Connect. https://youtu.be/t2dWwBSAxwk?si=1Ni77LGu361tvv26
Habt ihr Wilhelm Tell früher auch in der Schule gelesen? Entschuldigung, lesen müssen? Ich meine das Buch mit der Sage über den Schweizer Nationalhelden? Der mit dem Apfel! Ahhh … gut, ihr erinnert euch! Hier kommt der moderne Tell, sozusagen Tell reloaded: Tell Joachim B. Schmidt Es ist die Geschichte von Wilhelm Tell, der sich mit der falschen Person anlegt - nämlich mit dem Habsburger Landvogt Gessler. Tell, der eigentlich ein einfacher Bergbauer ist, von jeher ein Eigenbrötler und sehr stur, lehnt es ab sich vor dem Hut des Vogtes zu verbeugen. Als Strafe soll er, aus 50 Schritte Entfernung, mit der Armbrust, auf einen Apfel schiessen, der zuvor auf den Kopf seines Sohnes gelegt wurde. Zum Leidwesen der Habsburger gelingt Tell dieser Schuss: Der Sohn sackt unverletzt zu Boden und der Apfel wurde von dem Pfeil in vier Teile gespalten. Trotz des Erfolges soll Tell bestraft werden. Er wird festgenommen und abgeführt. Doch Tell gelingt die Flucht und sinnt nach Rache. … Das besondere an diesem Buch ist, dass mehr als 20 Personen aus der Ich-Perspektive die Geschichte erzählen. So kommen u.a. seine Familie, der Pfarrer, der Vogt, die Soldaten und seine Söhne zu Wort. Die neue Interpretation von Tell ist dem Autor Joachim B.Schmidt großartig gelungen. Die kleinen kurzen Kapitel lasen sich für meinen Geschmack viel zu schnell. Ein grossartiges Buch und eine Leseempfehlung von mir! 5 /5 P.S Lehrer, habt ihr gut aufgepasst? Schiller war gestern, heute ist Joachim B.Schmidt! Bringt dieses Buch an die Schulen!

3,5 Sterne
Großartiges Buch. Tolle Erzählweise und sehr spannend. Eine wunderbare Neuinterpretation des Stoffes. Die Geschichte von Wilhelm Tell wirkt so viel realitätsnäher und echter. Jetzt schon eines meiner Lieblingsbücher dieses Jahr!
Drei Worte: Lest dieses Buch!
Ich muss zugeben, dass ich vor der Lektüre keine Ahnung hatte warum Wilhelm Tell als einer der bekanntesten Figuren der Schweizer Geschichte gilt. Daher war die Handlung des Romans für mich neu und spannend. Ich finde Schmidts Sprache sehr angenehm zu lesen, sie passte gut in den historischen Kontext und wirkt schnörkellos und klar. Einfach passend für die Zeit in der die Geschichte angesiedelt ist ( ca 1307). Tell wird als Mensch wie du und ich beschrieben und nicht als übermenschlicher und unerreichbarer Nationalheld. Es geht eher darum, wie sich aus einem einfachen Bergbauern und Familienvater mit Sinn für Gerechtigkeit und Mut ein Freiheitskämpfer entwickelt. Mir haben die vielen kurzen Kapitel und verschiedenen Erzählperspektiven sehr gut gefallen. Das hat dem Lesefluss gut getan und man fliegt förmlich durch die Geschichte. Wie auch schon bei Kalmann ist die Natur und Umgebung hier ein wesentlicher Teil der Geschichte und trägt massiv zur Stimmung bei. Die Schweizer Alpen und ihre Sagen finden Eingang in die Geschichte und sorgen für eine tolle Atmosphäre. 4 Sterne für diesen tollen historischen Roman.
Also ich fand's herausragend! Eine großartige Neuerzählung, fantastische Sprache, hochspannend geschrieben!
Mehr von Joachim B. Schmidt
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Joachim B. Schmidt, geboren 1981, aufgewachsen im Schweizer Kanton Graubünden, ist 2007 nach Island ausgewandert. Seine Romane sind Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Crime Cologne Award und zuletzt mit dem Glauser-Preis. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík.
Beiträge
Wir sind Tell?
Der bekannte Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell bekommt Leben eingehaucht und der Autor Joachim B. Schmidt macht dies überaus geschickt und verbindet uns mit einer fernen Zeit und mit einer Bevölkerung, die nicht immer angenehm auszuhalten ist. Schmidt, selber Schweizer, (wenn er auch heute auf Island lebt), vermag es, nicht in epische Verklärung abzudriften, sondern erzählt einfach die bekannte Geschichte neu, beschreibt einfache Menschen in einem von Habsburgern besetzten Land. Eine einzelne Person widersetzt sich und wenn es auch mancherorts anders gesehen wird und auch im Buch vorkommt, bleibt kein Zweifel offen, dass wir eben nicht alle „Tell“ sind. Der komisch Kauz, Querulant und Eigenbrötler Tell wird hier zu einer Person mit Gesicht, sehr menschlich und fassbar, so dass viel Mitgefühl aufkommt und es so manche Stellen gibt, die einem die Tränen in die Augen treiben. Wir kommen dem Menschen Tell näher und dies ist ein Erlebnis. Obwohl die Geschichte düster und unangenehm ist, sind wir durch die grosse Erzählkunst doch gerne dabei. Man muss vorsichtig umgehen mit Nationalhelden, sie sollten nicht verklärt werden und auch nicht zu sehr ins Licht der Öffentlichkeit gelangen. Diese Waage vermag Schmidt meisterhaft zu balancieren
Schillers Drama neu interpretiert: Die sagenumwobene Geschichte von Wilhelm Tell wird auf eine neue und moderne Art und Weise spannend erzählt.
Das Buch ist in sehr kurzen Kapitel geschrieben, so dass sich schnell ein rasantes Tempo entwickelt. Die Handlung wird aus der Perspektive verschiedener Personen erzählt. Auch wenn die Figuren nur kurz und knapp zu Wort kommen, hat man den Eindruck, sie wirklich gut kennenzulernen und Einblick in ihre Gedanken zu bekommen. Die kurzen Sätze unterstützen dabei die Wirkung der Gedanken. Ich habe zwar ein paar Seiten gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingekommen bin, aber dann liest es sich sehr gut und schnell. Im Gegensatz zu Schillers Drama ist der Roman sehr leicht zu lesen und wirkt lebendiger. Da es für mich persönlich zu viele Personen sind, hätte dem Ganzen ein Namensregister wie bei Schiller gut getan, um diese von Beginn an richtig einordnen zu können. Erst in der Mitte des Buches wird der Zusammenhang zu Schillers Vorlage deutlich. Leider kam dann alles sehr schnell und abrupt, so dass die letzten Seiten nur so dahingeflogen sind. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, um alles noch einmal zu reflektieren und zu sehen, was es für Tells Familie bedeutet. Ein rundes Ende, mit dem die Sage um Wilhelm Tell ihren Lauf nimmt. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen 🌟🌟🌟🌟⭐️. *Rezensionsexemplar von Lovelybooks

Wer kennt sie nicht, die Sage vom Wilhelm Tell. Der Schweizer Nationalheld, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf geschossen haben soll. Und nur, weil er den dämlichen Hut des Landvogt nicht grüßen wollte, kam es dazu. Der Landvogt verurteilte Tell dazu, (fast) seinen Sohn zu töten. Doch am Ende wird es den Vogt selber treffen, denn „Durch diese hohle Gasse muss er kommen…“ Schon oft wurde die Sage um den Schweizer Wilhelm Tell, in mehr oder weniger schöne Geschichten verpackt. Immerhin soll sich diese Sache schon vor über 700 Jahren zugetragen haben. Auch dieses Mal haben wir das Vergnügen, den unbeugsamen Bergbewohner in seinem Schicksal zu begleiten. Joachim B. Schmidt hat die uralte Geschichte neu interpretiert. Auch wenn es schon sehr lange her ist, dass Tell gewildert hat, seinen Hof im hintersten Teil eines Tales betrieb, so hat man trotzdem das Gefühl, einer neuen Geschichte zu folgen. Wilhelm Tell lebt mit seiner Frau, drei Kindern und den (alten) Müttern im Kanton Uri. Sie haben nur einen kleinen Hof und drei Kühe. Zu wenig zum Leben, zu viel um... Das schießen von Wild ist natürlich verboten, aber man muss ja auch irgendwie die Mäuler stopfen. Hedwig, Tells Frau, ist seine ehemalige Schwägerin. Tell’s umgänglicher Bruder Peter ist in den Bergen verschollen. Wilhelm nahm sich der Frau und den Müttern an. Immerhin trug Hedwig ein Kind unter dem Herzen. Doch Wilhelm ist ein verschlossener Mensch. Schnell aufbrausend, schwer zu lieben. Aber Hedwig hat sich damit abgefunden auf dem unwirtlichen Hof zu bleiben. Wo sollte sie denn auch hin. Die Geschichte ist wie gesagt alt. Wer es mag liest Schiller, wer es weniger prosaisch mag, sucht sich eine Sage. Die Story bleibt immer gleich. Seite 96: „Vater gleicht einem Berg. Man kann ihn nicht verrücken, an ihm entladen sich die Gewitter, und er wirft einen langen Schatten. Er lacht nie, und ich glaube er mag niemanden…“ So spricht Walter von seinem Vater. Und spätestens als Tell dem Sohn den Apfel vom Kopf schoss, wissen Beide, wie sehr der Vater den Sohn liebt. Joachim B. Schmidt schreibt einen Krimi. Szenenwechsel nach spätestens 3 Seiten. Der Roman liest sich so flott, dass man fast außer Atem kommt, und traurig ist, dass es gleich wieder vorbei sein mag. Seine Figuren, es sind derer reichlich, haben immer wieder etwas zu sagen. Da ist der Vogt, der eigentlich keine Lust hat, in diesem Teil der Schweiz zu hocken. Harras, der Handlanger und Leibwächter des Vogts, der brutal auf die Bauern einschlägt und deren Töchter und Frauen vergewaltigt. Die kleinen Soldaten die nur Befehle ausführen. Und auch Wilhelm kommt zu Wort, wenn auch erst ganz am Schluss. Daraus setzt sich eine Geschichte zusammen, die den Leser in Atem hält. Ich habe es genossen mal eine andere Art von Geschichtsstunde zu (lesen) bekommen. Das die Sage schon uralt ist, fällt in dem Roman so gar nicht ins Gewicht. Spannend geschrieben, unterhaltsam und ganz ohne Längen. Als schaut man einen guten Film im Kino. Seine Art zu schreiben hat sich der Autor bei seinem schreibenden Kollegen aus Island abgeschaut: Einar Kárason, der die Sturlungen Saga neu erzählt hat. Die schnellen Perspektivwechsel pusten den Staub von der Geschichte. Auch wenn Wilhelm sehr verschlossen ist, mag ich diese Figur neben seinem Sohn Walter sehr. Ich finde ein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss.
Eine fantastische Neuerzählung der Schweizerischen Helden Wilhelm Tell.
Das Buch gleicht in seinem Aufbau einem Theaterstück, da es in viele kurze (2-3Seiten) Kapitel unterteilt ist, die das Geschehen aus der Sicht einer bestimmten Person schildern. So schlüpfen wir in die Köpfe nicht nur von Tell und Gessler, sondern auch jenen von Tells Frau Hedwig und seinem Sohn Walter beim Apfelschuss, sowie jenen des Pfarrers und dessen Gehilfin. Aus diesen Mosaikstückchen ergibt sich ein sehr kontrastreiches Bild eines Tell als Antihelden gefangen in seiner Rolle aus Schuld, Scham und Wiserstand. Eine absolute Empfehlung für Liebhabende von Dramastücken und jenen, die den gewichtigen Schweizer Mythos aus einer neuen Perspektive entdecken möchten. Mehr im Lesemonat Januar auf YouTube bei Japan Connect. https://youtu.be/t2dWwBSAxwk?si=1Ni77LGu361tvv26
Habt ihr Wilhelm Tell früher auch in der Schule gelesen? Entschuldigung, lesen müssen? Ich meine das Buch mit der Sage über den Schweizer Nationalhelden? Der mit dem Apfel! Ahhh … gut, ihr erinnert euch! Hier kommt der moderne Tell, sozusagen Tell reloaded: Tell Joachim B. Schmidt Es ist die Geschichte von Wilhelm Tell, der sich mit der falschen Person anlegt - nämlich mit dem Habsburger Landvogt Gessler. Tell, der eigentlich ein einfacher Bergbauer ist, von jeher ein Eigenbrötler und sehr stur, lehnt es ab sich vor dem Hut des Vogtes zu verbeugen. Als Strafe soll er, aus 50 Schritte Entfernung, mit der Armbrust, auf einen Apfel schiessen, der zuvor auf den Kopf seines Sohnes gelegt wurde. Zum Leidwesen der Habsburger gelingt Tell dieser Schuss: Der Sohn sackt unverletzt zu Boden und der Apfel wurde von dem Pfeil in vier Teile gespalten. Trotz des Erfolges soll Tell bestraft werden. Er wird festgenommen und abgeführt. Doch Tell gelingt die Flucht und sinnt nach Rache. … Das besondere an diesem Buch ist, dass mehr als 20 Personen aus der Ich-Perspektive die Geschichte erzählen. So kommen u.a. seine Familie, der Pfarrer, der Vogt, die Soldaten und seine Söhne zu Wort. Die neue Interpretation von Tell ist dem Autor Joachim B.Schmidt großartig gelungen. Die kleinen kurzen Kapitel lasen sich für meinen Geschmack viel zu schnell. Ein grossartiges Buch und eine Leseempfehlung von mir! 5 /5 P.S Lehrer, habt ihr gut aufgepasst? Schiller war gestern, heute ist Joachim B.Schmidt! Bringt dieses Buch an die Schulen!

3,5 Sterne
Großartiges Buch. Tolle Erzählweise und sehr spannend. Eine wunderbare Neuinterpretation des Stoffes. Die Geschichte von Wilhelm Tell wirkt so viel realitätsnäher und echter. Jetzt schon eines meiner Lieblingsbücher dieses Jahr!
Drei Worte: Lest dieses Buch!
Ich muss zugeben, dass ich vor der Lektüre keine Ahnung hatte warum Wilhelm Tell als einer der bekanntesten Figuren der Schweizer Geschichte gilt. Daher war die Handlung des Romans für mich neu und spannend. Ich finde Schmidts Sprache sehr angenehm zu lesen, sie passte gut in den historischen Kontext und wirkt schnörkellos und klar. Einfach passend für die Zeit in der die Geschichte angesiedelt ist ( ca 1307). Tell wird als Mensch wie du und ich beschrieben und nicht als übermenschlicher und unerreichbarer Nationalheld. Es geht eher darum, wie sich aus einem einfachen Bergbauern und Familienvater mit Sinn für Gerechtigkeit und Mut ein Freiheitskämpfer entwickelt. Mir haben die vielen kurzen Kapitel und verschiedenen Erzählperspektiven sehr gut gefallen. Das hat dem Lesefluss gut getan und man fliegt förmlich durch die Geschichte. Wie auch schon bei Kalmann ist die Natur und Umgebung hier ein wesentlicher Teil der Geschichte und trägt massiv zur Stimmung bei. Die Schweizer Alpen und ihre Sagen finden Eingang in die Geschichte und sorgen für eine tolle Atmosphäre. 4 Sterne für diesen tollen historischen Roman.
Also ich fand's herausragend! Eine großartige Neuerzählung, fantastische Sprache, hochspannend geschrieben!