Sommerhaus, später

Sommerhaus, später

Taschenbuch
3.56
EmanzipationBremer Literaturpreis 1999St. PetersburgPremierenfest

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Beschreibung

Zwei Frauen, die auf einer Insel ein Spiel spielen, das 'sich so ein Leben vorstellen' heißt. Ein Premierenfest, das ein unerwartetes, frühmorgendliches Ende in der Wohnung des Regisseurs findet. Ein Mann, der in seinem Sommerhaus an der Oder Besuch erhält und an seine Vergangenheit erinnert wird, die er nicht mehr kennen will. Judith Hermanns Figuren inszenieren sich ihr Leben, sie lassen sich nur passiv oder als Zuschauer, nur spielerisch in 'Lebensläufe' ziehen. Es ist ihr Gespür für die Zwischentöne und die subtilen Unaufrichtigkeiten der Gegenwart, das ihre Geschichten so eindrucksvoll macht. Die Gedanken der Helden und Heldinnen kreisen immer wieder um dieselben Themen: um Liebe und Vergänglichkeit und die Angst vor dem ungelebten, dem verhinderten Leben. Die Enkelin, die von ihrer ans Bett gefesselten Großmutter erzählt, der alte Mann, der in einer New Yorker Absteige einer jungen Reisenden begegnet - sie spüren, wie die Zeit an ihnen vorübergezogen ist. Alle aber ahnen, daß sich ihr Leben nicht in der Gegenwart, sondern in der Erinnerung und in der Vorstellung zuträgt, daß Liebe und Vergänglichkeit letztlich zwei Worte für dasselbe sind.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
N/A
Preis
10.30 €

Beiträge

6
Alle
4.5

Von Erzählungen bleibt bei mir selten der Inhalt in Erinnerung, meist nur das Gefühl. Von „Sommerhaus, später“ bleibt ganz viel! Großartig!

5

Klar gefallen einige Geschichten mehr als andere, aber im Grunde habe ich alle gerne gelesen. Judith Hermann hat ihren eigenen Sound. Ich mag ihren Schreibstil und die Geschichten in diesem Buch.

3.5

Habe irgendwie mehr erwartet

Insgesamt haben mir die Kurzgeschichten vor allem sprachlich sehr gut gefallen. Inhaltlich dachte ich mir oft, was mir die Geschichten nun sagen sollten. Einzelbewertung: Rote Korallen 2/5 Hurrikan 3/5 Sonja 4/5 Ende von Etwas 3,5/5 Bali-Frau 2/5 Hunter-Tompson Musik 3/5 Sommerhaus, später 3/5 Camera Obscura 4,5/5 Diesseits der Oder 4/5

3

Der Kurzgeschichtenband "Sommerhaus, später" stellt Judith Hermanns Debüt dar und wurde bei Erscheinen 1998 als "Sound einer neuen Generation" (Karasek) hochgelobt. Die Autorin lässt ihre Figuren orientierungslos und auf eine eigenartige Weise abwesend durch die einzelnen Erzählungen wandeln. Ungebunden und gerade deswegen irgendwie verloren und einsam. Die Sprache ist recht einfach und beschreibt tendenziell lakonisch das Vordergründige. Die Essenz steckt zwischen den Zeilen und überkommt den Leser in schleichender Melancholie. Stark fand ich die titelgebende Erzählung "Sommerhaus, später", in der die Unverbindlichkeit einer zwanglosen Generation beschrieben wird und ein obdachloser Taxifahrer sich entscheidet, ein Sommerhaus außerhalb Berlins zu kaufen, vielleicht um etwas zu schaffen, das bleibt - so zumindest meine Interpretation. In einer anderen Geschichte begegnet der alte, vereinsamte Hunter Tompson einer jungen Frau, die ihn aus der Bahn wirft, wo er doch mit der Welt bereits abgeschlossen hatte. Auch "Hurrikan (Something farewell)" konnte ich einiges abgewinnen, in der zwei Frauen ihren Freund Kaspar im karibischen Ferienparadies besuchen - und dann ist da noch der stille Cat, der einfach nur da ist und wartet, während sich ein Hurricane der Küste nähert. Mit anderen Geschichten konnte ich etwas weniger anfangen, wie das bei solchen Sammlungen ja oft der Fall ist. Trotzdem mag ich Judith Hermanns Erzählstil sehr, habe auch "Daheim" geliebt, und nun bereits ein Auge auf die anderen Romane und Erzählungen von ihr. Das Gras unter ihren nackten Füßen ist stachelig und hart. Eine Fußsohle wie Cat möchte ich haben, denkt sie, wie eine Schale, und kein Schritt tut mehr weh. (S. 51)

2

Also irgendwas zwischen zwei und drei Sternen. Manche Geschichten waren ganz schön, andere aber auch ein bissi anstrengend weil ich überhaupt keinen Zugang zu ihrem Schreibstil gefunden habe

3

2-3 Sterne Sehr durchwachsen, manche Erzählungen haben mir sehr gut gefallen (zB auch die titelgebende "Sommerhaus, später"), andere nicht so

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