Kukolka

Kukolka

Taschenbuch
4.593
ProstitutionGegenwartsliteraturHeimKindermafia

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Beschreibung

»Ein großes, ergreifendes Buch, bei dem ich mich so sehr nach einem Happy End gesehnt habe wie noch niemals zuvor.« Olga Grjasnowa Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schlafen und eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt. Außerdem hat sie einen Job, und den macht sie gut: betteln. Niemand kann diesem schönen Kind widerstehen, auch Rocky nicht. Er nennt sie Kukolka, Püppchen. Wenn Kukolka ihn lange genug massiert, gibt er ihr sogar Schokolade. Alles scheint perfekt zu sein. Doch Samira hält an ihrem Traum von Deutschland fest. Und ihr Traum wird in Erfüllung gehen, komme, was wolle. Lana Lux hat einen gnadenlos realistischen Roman über Ausbeutung, Gewalt und Schikane geschrieben, über ein Leben am Rande der Gesellschaft, geführt von einer Heldin, die trotz allem schillernder nicht sein könnte.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
375
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Lana Lux, geboren 1986 in Dnipropetrowsk/Ukraine, wanderte im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern als Kontingentflüchtling nach Deutschland aus. Sie machte Abitur und studierte zunächst Ernährungswissenschaften in Mönchengladbach. Später absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Michael Tschechow Studio in Berlin. Seit 2010 lebt und arbeitet sie als Schauspielerin und Autorin in Berlin. 2017 erschien ihr vielbeachtetes Debüt "Kukolka", das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, 2020 ihr neuer Roman "Jägerin und Sammlerin".

Beiträge

33
Alle
4.5

Anfang der 90er Jahre lebt die kleine Samira in einem Waisenhaus unter schrecklichen Bedingungen in der postsowjetischen Ukraine. Als ihre beste Freundin nach Deutschland vermittelt wird, beschließt Samira auszureißen, gerät aber vom Regen in die Traufe. "Kukolka", der Debütroman von Jana Lux, ist eine Coming-of-Age-Geschichte der schrecklichen Art. Was Samira erleidet , ist wahrlich harter Tobak und nicht immer leicht zu lesen. Durch Samiras naiv-positive Erzählperspektive gerät "Kukolka" aber glücklicherweise nie zu einem Mysery-Porn, da trotz all des Leids immer ein Funken Hoffnung durch die Seiten strömt. Vielen Dank an Lese.Lieschen (https://read-o.app/profile/lese.lieschen ) für den Buddy Read und den Austausch.

4.5

„Ich mochte meinen Namen. Er war das Einzige, was immer meins war.“

Ukraine. 90er Jahre. Wir begleiten das „Erwachsenwerden“ von Samira. Ihre Flucht mit Umwegen. Dieses Buch übertrifft thematisch alles, was ich bisher gelesen habe. Musste es aufgrund der massiven Realität häufig zur Seite legen. Gewalt, Schikane, sexueller Missbrauch, Prostitution. Samira, eine Heldin.

5

Puh! Was für ein Buch ist das bitte?Ein Buch wie ein Brecheisen! Ukraine in den 90er Jahren - Samira verbringt ihre ersten Lebensjahre in einem Kinderheim, reißt vor der Einschulung aus und gerät in einen Strudel aus Gewalt und Ausbeutung. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen. Nachdem mich "Geordnete Verhältnisse" nicht wirklich begeistern konnte, wollte ich auf jeden Fall noch "Kukolka" lesen. Und ich bin froh, dass ich es getan habe! Was für ein Buch! Ein Buch, das mich fassungslos und wütend gemacht hat, weil es so oder ähnlich für viele Kinder und junge Menschen die pure, grausame Realität ist, auch heute. Lana Lux schreibt radikal, brutal, derb und schonungslos ehrlich, aber eben auch unfassbar gut. Sie schreibt es genau so, wie es das Thema und die Geschichte brauchen. Nichts wird beschönigt oder umschrieben. Man sollte auf jeden Fall die Triggerwarnungen beachten: Ausbeutung, sexuelle Übergriffe, Gewalt Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die diese Themen aushalten

5

Oh Samira... 💔 Es bricht mir das Herz, was du erleiden musstest in deinem so jungen Leben. Das müssen die meisten von uns ihrem gesamten Leben nicht durchmachen. Ich habe mit dir gelitten, gehofft, gebangt, geliebt und Angst gehabt. Ich habe mit dir gelacht, aber ganz ehrlich.. oft gab es einfach nichts zu lachen. Und dennoch bist du das stärkste junge Mädchen, das ich kenne! Ich hoffe du wirst es schaffen.. Denn das wird am Ende nicht auserzählt.

5

Dieses Buch...

... hat mich völlig fertig gemacht. Ich bin sogar etwas sauer auf die Autorin, dass ich Kulkolkas Geschichte lesen "musste". Es ist furchtbar, was dieses kleine ukrainische Mädchen Samira alles erleiden muss. Einzig allein ihre kindliche Unbedarftheit und der enorm Lebenswille helfen dem Leser/ der Leserin diesen Roman durchzustehen. Ich habe die ganze Zeit intensiv die Daumen gedrückt, dass der nächste üble Schicksalsschlag ausbleibt.. Lest dieses Buch! Es wird auch sicherlich ein Highlight für euch.

Dieses Buch...
4.5

Das ist wirklich schwere Kost. Fantastisch geschrieben, geht es hier um die Gedchichte Samiras. 1990er in der Ukraine, alle träumen von Freiheit. Die kleine Samira haut aus dem Waisenhaus ab und wird von einem Bandenanführer aufgenommen. Was dann folgt entwickelt sich mehr und mehr zum Alptraum. Harte Themen,wahnsinnig mitreißend aufgearbeitet. Bis zur letzten Seite hofft man dass ein gutes Ende kommt.

5

Schwere Kost

Ein unfassbar bedrückendes Buch. Diese traurige Geschichte lässt einen so fassungslos zurück, dass man sich gar nicht vorstellen möchte, wie viele Frauen genau dieses Schicksal bereits ereilt hat.

4.5

Ein Roman über die Kraft von Hoffnung in Situationen, die ausweglos scheinen.

Lana Lux beschreibt in diesem Roman den schweren Weg eines ukrainischen Waisenmädchens. Der Roman ist durchaus schwere Kost. Die Lebensrealität einiger Mädchen und junger Frauen wird anhand der Geschichte von Samira beschrieben. Als unterhaltsam im angenehmen Sinne würde ich den Roman nicht beschrieben. Gleichzeitig finde ich es wichtig, die Perspektive der Frauen mit einer solch tragischen Biographie einzunehmen und zu Verstehen, um Bewusstsein zu schaffen und Veränderung anzustoßen.

5

Klappentext: Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schlafen und eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt. Außerdem hat sie einen Job, und den macht sie gut: betteln. Niemand kann diesem schönen Kind widerstehen, auch Rocky nicht. Er nennt sie Kukolka, Püppchen. Wenn Kukolka ihn lange genug massiert, gibt er ihr sogar Schokolade. Alles scheint perfekt zu sein. Doch Samira hält an ihrem Traum von Deutschland fest. Und ihr Traum wird in Erfüllung gehen, komme, was wolle. [Quelle: Aufbau Verlag] Meine Meinung: Das Buch ist bedrückend. Macht sprachlos. Nimmt den Leser auf eine Reise mit, die man selbst niemals machen möchte. Und das alles erzählt aus der jungen und oftmals naiven Sicht von Samira, die einfach nur hofft, ihr Glück im Leben zu finden. Samira ist ein schlaues Mädchen, das weiß, wann sie sich anpassen und den Mund halten muss. Das war schon im Kinderheim so, in dem das Buch startet. Sie erinnert sich nicht, wie sie dort gelandet ist. Aber die ersten Dinge, an die sie sich erinnern kann, sind im Heim geschehen. Sie merkt schnell, dass sie keine Freundschaften schließen darf und vieles einfach hinnehmen muss, da sie sonst eine Tracht Prügel von den Erzieherinnen bekommt. Irgendwann will sie so nicht mehr leben. Fühlt sich hintergangen und glaubt, dass etwas Besseres auf sie wartet. Deshalb läuft sie weg und landet letztlich bei Rocky, der sie mit zu sich nach Hause nimmt. Dort sind noch weitere Kinder, die für Rocky auf die Straße gehen und betteln oder klauen. Diese Gruppe wird für Samira zu einem Familienersatz und so nimmt sie gemeinsam mit den anderen Kindern einiges hin. Denn sie haben ja nur diese Familie. Doch mit der Zeit wird das Leben bei Rocky unerträglich für Samira. Sie muss Dinge tun, die sie nicht gern macht, vor denen sie sich ekelt. Und doch tut sie sie, weil sie einfach nicht anders kann. Sie sieht keinen Ausweg. Denn um ihren Traum, eine Sängerin zu werden, näher zu kommen, braucht sie Unterstützung. Und Rocky kann ihr hierbei helfen. Er nimmt sie mit zu Bekannten und während diese Pokern oder Orgien feiern, soll sie für die Anwesenden singen. Rocky liebt ihr Stimme. Deshalb soll sie fortan auch auf der Straße singen, um ihm noch mehr Geld zu beschaffen. Doch soll das alles sein? Dann begegnet sie Dima. Er ist ein gut aussehender junger Mann, der sie auf der Straße umwirbt. In ihm sieht sie den Ausweg aus ihrem Leben bei Rocky. Sie geht mit ihm mit. Er verspricht ihr das Beste vom Besten. Will ihren großen Wunsch nach einem Leben in Deutschland erfüllen. Trägt sie die erste Zeit auf Händen. Beschenkt sie. Er ist perfekt. Zumindest in Samiras Augen. Denn niemand hat vorher solche tollen Sachen für sie gemacht. In seiner Wohnung gibt es so viel mehr als bei Rocky. Dort hatten sie weder Strom noch warmes Wasser. Doch bei Dima ist alles toll. Dem Leser wird allerdings schnell klar, dass da etwas nicht stimmen kann, dass Samira viele Eigenarten von Dima einfach hinnimmt, weil sie es nicht anders kennt. Denn zur Erinnerung: sie ist 13 Jahre alt, als sie Dima trifft und zu ihm zieht. DREIZEHN. Dieses Mädchen hat so viel mitgemacht in ihren jungen Jahren. Da wirkt Dima buchstäblich wie der Prinz auf dem weißen Pferd. Was macht es da schon, dass er Sachen von ihr verlangt, auf die sie eigentlich keine Lust hat, die sie verletzen und ihr Leben nach und nach zerstören? Lux schafft es, Themen rund um Kinderarmut, Vergewaltigung, Misshandlung, Prostitution und vollkommene Abhängigkeit so neutral und nüchtern zu beschreiben, dass ich zwischendurch immer wieder eine Gänsehaut bekommen habe. Sie schreibt aus der Sicht von Samira, die sehr naiv dargestellt wird. Diese Naivität findet sich auch im Schreibstil von Lux wider. Es ist unglaublich und macht sprachlos. Samira ist in ihren jungen Jahren schon so abgestumpft, lässt vieles einfach über sich ergehen und versucht, in dieser Zeit an andere Dinge zu denken, sich abzulenken. Es ist schrecklich, so etwas zu lesen. Doch trotzdem hofft sie zwischendurch immer noch auf ihr Happy End. Sie kann nicht glauben, dass ihr Leben wirklich so abläuft. Während des Lesens musste ich mir immer wieder vor Augen führen, wie alt Samira ist und was sie schon alles erleiden musste in diesen wenigen Jahren ihres Lebens. Es macht mich wütend, dass es soweit kommen kann. Dass Kinder einfach unter dem Radar hindurch schlüpfen und vor sich hin leben können, ohne dass jemand eingreift und ihnen hilft. Samira ist ein junges Mädchen, das so viel durchgemacht hat und mit der Zeit einfach nur funktionieren muss. Wie eine Maschine. Sie wird ausgenutzt, weil sie niemanden hat, der ihr hilft. Niemand, der sich für sie einsetzt oder sie einfach nur in den Arm nimmt. "Mir war das aber eigentlich egal geworden. Ich dachte währenddessen einfach an irgendwelche anderen Sachen. Manchmal gelang es mir, ein Geist zu werden. Wie damals Dascha. Mein Körper löste sich auf und wurde Licht. Das klappte nicht immer. Wenn es nicht klappen wollte, dann stellte ich mir vor, wie ich im Fernsehen singe. Oder wie ich mir Marina Schokolade esse." "Jeder hatte mir irgendeine andere Lüge erzählt, um mich zu manipulieren, zu formen, auszunutzen. Die Erzieherinnen, Rocky und sogar Lydia. Aber bei Dima tat es mir am meisten weh." Fazit: Bei Kakulka handelt es sich um ein unglaubliches Buch, das den Leser sprachlos zurück lässt. Lux schafft es mit wenigen Worten, die Situationen so real und nüchtern darzustellen, dass man zwischendurch tief durchatmen muss. Samira ist ein unglaublich tapferes Mädchen und während des Lesens hofft man einfach, dass es für sie schnell vorbei ist. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Aber man sollte es trotzdem gelesen haben!

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