Dschinns
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren, sie lebt in Berlin. Bei Hanser erschien 2017 ihr Debütroman "Ellbogen", für den sie den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Franz-Hessel-Preis erhielt. 2019 war sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah Herausgeberin der Anthologie "Eure Heimat ist unser Albtraum". Ihr zweiter Roman "Dschinns" (Hanser, 2022) wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis und dem Preis der LiteraTour Nord 2023 ausgezeichnet.
Merkmale
3 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Berührender und intensiver Einblick in das Schicksal einer türkischen Gastfamilie zwischen Tradition und Moderne
Fast dreißig Jahre hat sich der Hüseyin in Deutschland kaputtgearbeitet, die meiste Zeit am Schmelzofen einer Metallfabrik. Nachdem seine Kinder aus dem gröbsten heraus sind, will der Familienvater mit seiner Frau Emine Deutschland verlassen, "dieses kalte, herzlose Land", das seit der Wiedervereinigung nur noch mit sich selbst beschäftigt ist. Dann möchte er nach Istanbul in die frisch renovierte Wohnung ziehen, die er von seinen Ersparnissen gekauft hat. Doch eine Woche vor seinem sechzigsten Geburtstag stirbt Hüseyin an einem Herzinfarkt, knapp vor der Frührente. Sein Tod wird zum Anlass, dass sich die Familie in Rekordzeit einfindet. Nach dem islamischen Ritus muss er spätestens nach achtundvierzig Stunden beerdigt sein. Und so werden seine Kinder aus ihrem Alltag gerissen, müssen Flüge buchen, Fahrten unternehmen, Vorhaben abbrechen. Der Leser lernt in einzelnen Kapiteln die Kinder Hüseyin, ihre Kindheitstraumata, ihre schwierigen Lebenssituationen kennen. Insbesondere die intensive und tragische Lebensgeschichte der Töchter und der Ehefrau haben mich überzeugt und fasziniert, die Geschichte der Brüder bleibt dagegen ein bisschen blass. Auch die Fülle der behandelten Themen, wie sexuelle Identität, Liebe, Gewalt in der Ehe, Selbstbestimmung, Geschlechterrollen, Rassismus, Gewalt in der Ehe, Alkoholismus usw. führt dazu, dass wichtige Themen nur angerissen werden, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Trotzdem bekommt man einen berührenden und intensiven Einblick in das Schicksal einer türkischen Gastfamilie zwischen Tradition und Moderne. Empfehlenswert!
Eine interessante Familiengeschichte mit kulturellen- und Generationsübergreifenden Konflikten. Großartig erzählt.
Die Geschichte einer Familie aus 6 Perspektiven erzählt. Schonungslos und ehrlich. Jede:r hat ein Päckchen zu tragen aber geredet wird nicht darüber.

Mitreißend, emotional und überraschend
In diesem Buch geht es unter anderem um Familie, Tradition, Konflikte, die Ehe, Kultur, ums Auswandern, Heimat, Liebe, Mentale Gesundheit, Identität, Träume und den Tod. Die Geschichte der Familie Yilmaz wird in sechs Abschnitten jeweils aus der Sicht eines Familienmitglieds erzählt. Die Autorin beschreibt die sehr unterschiedlichen Charaktere realistisch und ihr gelingt es unheimlich gut, die individuelle Sicht und das jeweils persönliche Schicksal emotional und packend zu beschreiben. Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Vor allem das letzte Kapitel hat mich sehr überrascht. Ich hatte erwartet, dass die Sichtweise der Mutter mir vielleicht am wenigsten nahe gehen würde, aber ich war am Ende sehr gerührt! Fatma Aydemir schreibt wirklich fesselnd, emotional und sehr klug. Sie schafft es, kleine Details über die Geschichte hinweg miteinander zu einem großen Bild zu verbinden.
Sprachlich sehr gelungen, feine Charakterzeichnungen, aber mich hat es nicht ganz berührt. Dennoch eine Leseempfehlung aus Überzeugung
Ein mitreißendes und facettenreiches Buch.
Mosaikhaft setzt Fatma Aydemir das Leben einer Familie zusammen. Die Lesenden erleben aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Familienmitglieder die Zerrissenheit und Konflikte, die Eltern, Geschwister, Mütter und Töchter miteinander erleben können. Hinzu kommen die spezifischen Erfahrungen einer Migrantenfamilie, in der erst der Vater aus der Türkei nach Deutschland auswandert, dann seine Frau und später auch die vermeintlich älteste Tochter nachholt. Rassismus, nicht dazu gehören in der deutschen oder türkischen Gesellschaft spielen genauso eine Rolle wie die Erwartungen, an die Töchter und Söhne und die unerfüllten Träume, die thematisiert werden. Bis zum Ende gibt es neue Wendungen, aus Andeutungen werden neue Erkenntnisse und wächt Gewissheit. Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die Sichtweise der Familienmitglieder sehr abwechslungsreich. Jede Person kommt in einer anderen Erzählform zu Wort. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung und eines meiner bisherigen Highlights in diesem Jahr.
Unglaublich stark
Ich habe richtig mit den Figuren mitgelitten und -gefühlt. Und manchmal haben sie mich auch wütend gemacht. Fand es richtig gut.
Das Buch hat mir fast den Atem geraubt. Selten wurde ich mit solcher Intensität tief hineingezogen in die Geschichte, Gefühle und Zerrissenheit der Protagonist*innen. Mein Herz klopft noch immer, wenn ich an das Ende denke.
Fatma Aydemir ist mit „Dschinns“ ein berührender, spannender und sprachlich gewandter Familienroman gelungen. Schon das erste Kapitel zwingt einen förmlich weiter zu lesen. Jedem Familienmitglied wird ein Kapitel gewidmet und zeigt so die unterschiedlichen Perspektiven auf die Familie auf. Thematisch werden Erinnerungen, Traumata, Aufwachsen, Emanzipation, Scham, Migration und noch so viel mehr in den Blick genommen. Dieses Buch fesselt bis zum Ende.
Merkmale
3 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren, sie lebt in Berlin. Bei Hanser erschien 2017 ihr Debütroman "Ellbogen", für den sie den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Franz-Hessel-Preis erhielt. 2019 war sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah Herausgeberin der Anthologie "Eure Heimat ist unser Albtraum". Ihr zweiter Roman "Dschinns" (Hanser, 2022) wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis und dem Preis der LiteraTour Nord 2023 ausgezeichnet.
Beiträge
Berührender und intensiver Einblick in das Schicksal einer türkischen Gastfamilie zwischen Tradition und Moderne
Fast dreißig Jahre hat sich der Hüseyin in Deutschland kaputtgearbeitet, die meiste Zeit am Schmelzofen einer Metallfabrik. Nachdem seine Kinder aus dem gröbsten heraus sind, will der Familienvater mit seiner Frau Emine Deutschland verlassen, "dieses kalte, herzlose Land", das seit der Wiedervereinigung nur noch mit sich selbst beschäftigt ist. Dann möchte er nach Istanbul in die frisch renovierte Wohnung ziehen, die er von seinen Ersparnissen gekauft hat. Doch eine Woche vor seinem sechzigsten Geburtstag stirbt Hüseyin an einem Herzinfarkt, knapp vor der Frührente. Sein Tod wird zum Anlass, dass sich die Familie in Rekordzeit einfindet. Nach dem islamischen Ritus muss er spätestens nach achtundvierzig Stunden beerdigt sein. Und so werden seine Kinder aus ihrem Alltag gerissen, müssen Flüge buchen, Fahrten unternehmen, Vorhaben abbrechen. Der Leser lernt in einzelnen Kapiteln die Kinder Hüseyin, ihre Kindheitstraumata, ihre schwierigen Lebenssituationen kennen. Insbesondere die intensive und tragische Lebensgeschichte der Töchter und der Ehefrau haben mich überzeugt und fasziniert, die Geschichte der Brüder bleibt dagegen ein bisschen blass. Auch die Fülle der behandelten Themen, wie sexuelle Identität, Liebe, Gewalt in der Ehe, Selbstbestimmung, Geschlechterrollen, Rassismus, Gewalt in der Ehe, Alkoholismus usw. führt dazu, dass wichtige Themen nur angerissen werden, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Trotzdem bekommt man einen berührenden und intensiven Einblick in das Schicksal einer türkischen Gastfamilie zwischen Tradition und Moderne. Empfehlenswert!
Eine interessante Familiengeschichte mit kulturellen- und Generationsübergreifenden Konflikten. Großartig erzählt.
Die Geschichte einer Familie aus 6 Perspektiven erzählt. Schonungslos und ehrlich. Jede:r hat ein Päckchen zu tragen aber geredet wird nicht darüber.

Mitreißend, emotional und überraschend
In diesem Buch geht es unter anderem um Familie, Tradition, Konflikte, die Ehe, Kultur, ums Auswandern, Heimat, Liebe, Mentale Gesundheit, Identität, Träume und den Tod. Die Geschichte der Familie Yilmaz wird in sechs Abschnitten jeweils aus der Sicht eines Familienmitglieds erzählt. Die Autorin beschreibt die sehr unterschiedlichen Charaktere realistisch und ihr gelingt es unheimlich gut, die individuelle Sicht und das jeweils persönliche Schicksal emotional und packend zu beschreiben. Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Vor allem das letzte Kapitel hat mich sehr überrascht. Ich hatte erwartet, dass die Sichtweise der Mutter mir vielleicht am wenigsten nahe gehen würde, aber ich war am Ende sehr gerührt! Fatma Aydemir schreibt wirklich fesselnd, emotional und sehr klug. Sie schafft es, kleine Details über die Geschichte hinweg miteinander zu einem großen Bild zu verbinden.
Sprachlich sehr gelungen, feine Charakterzeichnungen, aber mich hat es nicht ganz berührt. Dennoch eine Leseempfehlung aus Überzeugung
Ein mitreißendes und facettenreiches Buch.
Mosaikhaft setzt Fatma Aydemir das Leben einer Familie zusammen. Die Lesenden erleben aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Familienmitglieder die Zerrissenheit und Konflikte, die Eltern, Geschwister, Mütter und Töchter miteinander erleben können. Hinzu kommen die spezifischen Erfahrungen einer Migrantenfamilie, in der erst der Vater aus der Türkei nach Deutschland auswandert, dann seine Frau und später auch die vermeintlich älteste Tochter nachholt. Rassismus, nicht dazu gehören in der deutschen oder türkischen Gesellschaft spielen genauso eine Rolle wie die Erwartungen, an die Töchter und Söhne und die unerfüllten Träume, die thematisiert werden. Bis zum Ende gibt es neue Wendungen, aus Andeutungen werden neue Erkenntnisse und wächt Gewissheit. Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die Sichtweise der Familienmitglieder sehr abwechslungsreich. Jede Person kommt in einer anderen Erzählform zu Wort. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung und eines meiner bisherigen Highlights in diesem Jahr.