Gute Nacht, Tokio
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Atsuhiro Yoshida, geboren 1962 in Tokio, ist Schriftsteller und preisgekrönter Coverdesigner, der in seinen Büchern mit leichter Hand den kleinen Dingen nachspürt, die das Leben lebenswert machen und die zu suchen sich in jedem Fall lohnt.
Beiträge
Wunderschöne kleine Geschichten, deren Hauptfiguren alle irgendwie miteinander verbunden sind. Ein wenig vorhersehbar und schnulzig, aber trotzdem berührend. Mir wurde warm ums Herz. Ich liebe zudem diesen eigentümlichen Ton japanischer Autoren 🥰. Mit den Namen tat ich mich schwer - aber das ist Kritik auf hohem Niveau😉
Die Magie der Begegnung im Tokioter Setting ✨
In der Millionenstadt Tokio ist Nachttaxifahrer Matsui mit seinem nachtblauen Auto unterwegs und chauffiert Fahrgäste aller Couleur. Um was für eine Art Menschen handelt es sich, die es Nachts aus ihrem Zuhause treibt? Wir lernen zum einen die Requisiteurin Mitsuki Sawatari vom Film kennen, die bis zum nahenden Morgen die skurrilsten Dinge für ein Filmset beschaffen muss und dabei auf eine Obstdiebin namens Kanako trifft, die bei der Telefonseelsorge arbeitet. Zum anderen einen nachtaktiven Händler Herrn Ibaragi mit seinem Geschäft für defektes Werkzeug oder einen Meisterdetektiv namens Shuro, der dem eigenen Vater hinterher spioniert, durch das Schauen von seinen alten Filmen und noch einige weitere liebenswürdig verschrobene Figuren. Atsuhiro Yoshida schreibt diesen Roman in zwölf Kapiteln und jedes davon beginnt nachts um eins. Er trifft mit dem Tokioter Setting den richtigen Ton und baut gekonnt Metaphern ein. Die nächtliche Atmosphäre wird förmlich spürbar. Da das Büchlein nur 190 Seiten hat, ist es in kurzer Zeit lesbar. Ich liebe japanische Literatur und von "Gute Nacht, Tokio" habe ich mich direkt angesprochen gefühlt: verschiedene Charaktere, deren Wege sich kreuzen, die für wenige Augenblicke, oder auch für länger, ihre Träume und Wünsche miteinander teilen. Die Figuren in diesem recht kurzen Episodenroman sind alle irgendwie speziell, sie sind Außenseiter, oft einsam, desillusioniert, haben ihre früheren Träume und Ziele aufgegeben. Fast immer sind sie auf der Suche nach etwas, ohne das unbedingt immer benennen zu können. Der Autor führt diese Figuren auf etwas verschlungenen Pfaden zueinander. Sehr ruhig und warmherzig erzählt er ihre Geschichten, oft entbehren diese nicht einer gewissen Skurrilität. Der Schreibstil wirkt an manchen Stellen etwas unrund (der einzige Grund für meinen Sterneabzug), ob es an der Übersetzung liegen mag, wage ich nicht zu beurteilen. Die verschiedenen Episoden springen in der Zeit und zwischen den Figuren, so dass es manchmal kurz stockt, weil man erstmal wieder den Anschluss finden muss. Atsuhiro Yoshida entwirft Schicksale, die sich perfekt in die Kulisse der Millionenmetropole Tokio einfügen. Sie sind anonyme Gestalten, die unerkannt an einem vorbeihuschen. Doch sie machen Tokios Vibe als pulsierende Stadt aus. Ohne sie würde etwas fehlen. Der Autor verbindet die einzelnen Figuren und ihre Geschichten miteinander, ihre sich kreuzenden Wege und ihre dadurch entstehende Weiterentwicklung. Sie verändern sich und zum Teil sogar ihr Leben - aus anfangs unzusammengehörenden Einzelteilen wird ein Ganzes, dass sich dem Leser erst zum Ende des Buches erschliesst. Alles steht letztlich miteinander in Verbindung. Fazit: Wenn man nachts unterwegs ist, kann man einiges erleben und eine Begegnung mit Fremden kann völlig neue Perspektiven eröffnen.
Viele kleine ineinander geschachtelte Geschichten.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, wobei ich etwas Schwierigkeiten mit den Namen und dadurch anfangs mit den „Zusammenhängen“ und „Wiederbegegnungen“ hatte. Dennoch ein wirklich schönes Buch, eher leise, mit vielen ineinander verschachtelten Geschichten und Begegnungen. Auch ich dachte zwischendurch (wie in einer anderen Rezension bereits auch schon geschrieben wurde), dass diese Buch als Film auch sehr gut funktionieren würde.

Klein, aber fein mit einem unglaublichen Gespür für Menschen.
Dieser Roman ist einfach nur schön und für mich definitiv ein Jahreshighlight. Die Geschichte über Menschen, die sich in einer Millionenstadt wie Tokio immer wieder durch Zufall begegnen bzw. durch verschiedene andere Menschen miteinander verbunden sind, ist wunderschön erzählt. Warmherzig, leicht und so typisch japanisch. Es braucht halt nicht viele Worte, um das Wichtigste zu transportieren. Ganz klare Leseempfehlung ❤
Tokio, ein Uhr nachts. In Yoshidas Roman begegnen sich die Lebenswege von fünf Menschen. Ihre Pfade kreuzen sich zufällig immer wieder. Nach und nach lernen sie sich kennen und finden ineinander Hilfe und Trost. Tokio bei Nacht ist in diesem Buch eine eigene Welt mit eigen(artig)en Bewohnern. Einsamkeit, Sehnsucht, Hoffnung und Zusammenhalt sind die vorherrschenden Gefühle dieser Episodengeschichte., die von kleinen Glücksmomenten erzählt. Ein wenig magischer Realismus scheint immer wieder durch, der dem Buch eine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Mir haben die einzelnen Handlungsstränge zwar im Großen und Ganzen gefallen, aber die Übersetzung war an manchen Stellen nicht gut gelungen. Deshalb bin ich auch nicht restlos begeistert.
Tokio bei Nacht. Requisiteurin Mitsuki ist stets auf der Suche nach bestimmten Stücken für den Film, an dem sie gerade arbeitet. Unterstützt wird sie dabei oft von Taxifahrer Matsui, der sich ebenfalls für ein Leben in Nachtschicht entschieden hat. Bei ihren gemeinsamen Fahrten lernen die beiden auch andere Menschen kennen: Telefonseelsorgerin Kanako, Privatdetektiv Shuro oder Bistrobesitzerin Ayano. Die laute Großstadt Tokio gerät dabei völlig in den Hintergrund, denn im Fokus stehen all diese besonderen Charaktere. „Gute Nacht, Tokio“ ist ein kurzweiliger Episodenroman aus der Feder des preisgekrönten Buchdesigners und Schriftstellers Atsuhiro Yoshida. Die Handlung wird von einem allwissenden Erzähler in der dritten Person und der Vergangenheitsform geschildert, wobei in jedem Kapitel eine andere Figur im Mittelpunkt steht. Dadurch entsteht eine Art literarisches Kaleidoskop, in dem sich das Gesamtbild immer wieder verändert und neu zusammensetzt. Alle Figuren in diesem Buch haben etwas, das sie beschäftigt. Mitsuki zweifelt beispielsweise daran, ob sie ihren Freund Koichi heiraten soll, Matsui sucht eine verlorene Liebe, der er nur einmal kurz begegnet ist, Kanako ihren vor vielen Jahren verschwundenen Bruder. Zu einen wichtigen Angelpunkt wird im Verlauf der Handlung ein Bistro mit dem bezeichnenden Namen „Drehkreuz“, in dem nach und nach alle Figuren in unterschiedlichen Kombinationen aufeinandertreffen. Dass sich alle wichtigen Szenen bei Nacht abspielen, gibt der Geschichte dabei eine ganz bestimmte Atmosphäre und schafft eine unsichtbare Verbindung zwischen den Charakteren. „Gute Nacht, Tokio“ ist ein liebevoller, kurzer Roman darüber, wie zufällige Begegnungen unser Leben positiv beeinflussen können. Manchmal fügt sich dabei alles etwas zu einfach und glücklich zusammen, aber bei dieser Art von Wohlfühlgeschichte sehe ich darüber gerne hinweg. Das Episodenhafte der Geschichte führt jedoch dazu, dass wir all die sympathischen Charaktere leider nicht näher kennenlernen oder ihr Schicksal weiterverfolgen können. Schade!
Ein leiser, zarter Episodenroman
„Gute Nacht , Tokio“ von Atsuhiro Yoshida handelt von unterschiedlichen Menschen, welche überwiegend nachts unterwegs sind. Matsui ist Taxifahrer und die Hauptprotagonisten sind ab und zu seine Fahrgäste. Mitsuki, die Filmrequisiteurin, Kanako die Telefonseelsorgerin, Tashiro oder Palme der Meisterdektiv, alle sind sie auf der Suche. Auch Matsui und die Stille der Nacht bringt die fremden Personen einander näher, Vertraulichkeiten werden getauscht und in der Anonymität der Metropole Gefühle und Gedanken ausgesprochen. Das Drehkreuz, geführt von vier Frauen ist ein Bistro, welches nur nachts offen hat und auch hier verpassen sich immer wieder die Suchenden. Der Autor schreibt sehr intensiv über das Leben der einzelnen Personen in einer Metropole und verbindet auf geniale Weise alle Geschichten miteinander. Er gibt allen Persönlichkeiten den benötigten Raum, stellt ihre Leben, Gedanken, Ängste und Sorgen vor. Leise, unaufgeregt und empathisch beschreibt er die verschiedenen Leben in der Nacht. Er zeichnet ein friedliches, ruhiges Nachtleben in der hektischen Stadt, die immer in Bewegung ist. In der Stille der Nacht sind nur die Nachtschwärmer unterwegs. Dunkle Straßen, kuriose Geschäfte, skurrile Gestalten, Nachteulen und der unaufgeregte Schreibstil ziehen mich als Leser in den Episodenroman. Der Roman berührt zart und weckt die Sehnsucht des Lesenden zu einer Verbundenheit , einer Zugehörigkeit und Ganzheit. Oftmals steckt das Detail in Sekunden oder Kleinigkeiten und wir suchen vergeblich in der dunklen Nacht. Bis ein Stern am Himmel erscheint …. Ein sehr schöner Episodenroman und ein kleines Highlight für alle Lesenden die ein Faible für japanische Bücher haben.
3.5 ⭐️ Was geschieht in Tokio um ein Uhr nachts? Was für Menschen treibt es da auf die Straßen? Wie sehen ihre Leben aus und wie sind ihre Schicksale in diesen Stunden verbunden? Ein Taxifahrer, eine Telefonfürsorgerin, eine Requisiteurin, ein Meisterdedektiv und ein Kramladenbesitzer lassen uns einen Blick in ihren ungewöhnlichen Alltag und ihre Sorgen werfen. Eine schöne Lektüre für Zwischendurch Stellen, die ans Herz gehen und solchen, die einem ein Schmunzeln hervorkitzeln. Mehr im Lesemonat Februar: https://youtu.be/NjihXBWrYM4 Viel Spass bei der Lektüre.
Nachts um Eins in Tokio passiert noch so Einiges. Es sind die Begegnungen, die Orte und die Menschen, die das Buch besonders machen. Auch wenn ich mit den japanischen Namen ein bisschen durcheinander kam, mochte ich dieses kleine Buch sehr gern.
Für mich ein großer, kurzweiliger Lesegenuss!
Die Uhr schlug eins. So oder so ähnlich beginnt jede der zwölf Episoden, welche sich zu einem kurzweiligen Roman verweben. Das Personal ist recht umfangreich: Wir lernen eine Telefonseelsorgerin kennen, einen Taxifahrer, einen Verkäufer von Gebrauchtem und Wunderlichem, eine Requisiteurin, vier Frauen, die ein Bistro betreiben, eine Kinoaushilfe, eine Telefongerätbestatterin, einen Meisterdetektiv, zwölf Mädchen (und sicher habe ich noch jemanden vergessen). Sie alle eint, dass sich ihr Leben größtenteils nachts abspielt. Und sie alle eint, dass sie etwas suchen: eine Frau, den Bruder, noch eine Frau, den Mann, der früher immer Ham & Eggs bestellte, Biwas und einen Erdnussknacker, eine Möglichkeit, den ungewollten Verlobungsring abzustreifen, die Sterne. Atsuhiro Yoshida malt mit hellen Farben ein ruhiges Bild von vielen dunklen Nächten, und wir, die es betrachten, werden, ohne dass wir es merken, mitten hineingezogen in das nächtliche Tokio, ins Drehkreuz, in den Laden Ibaragi, auf die blaue Treppe, ins Taxi Blackbird. Für mich ein großer, kurzweiliger Lesegenuss! Das Coverbild ist übrigens eine Zeichnung des Autors selbst und im Falle der Hardcover-Ausgabe aus dem Cass Verlag (welche nach wie vor verfügbar ist), funkeln die Sterne am Himmel. Ich liebe solche Details!

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Autorenbeschreibung
Atsuhiro Yoshida, geboren 1962 in Tokio, ist Schriftsteller und preisgekrönter Coverdesigner, der in seinen Büchern mit leichter Hand den kleinen Dingen nachspürt, die das Leben lebenswert machen und die zu suchen sich in jedem Fall lohnt.
Beiträge
Wunderschöne kleine Geschichten, deren Hauptfiguren alle irgendwie miteinander verbunden sind. Ein wenig vorhersehbar und schnulzig, aber trotzdem berührend. Mir wurde warm ums Herz. Ich liebe zudem diesen eigentümlichen Ton japanischer Autoren 🥰. Mit den Namen tat ich mich schwer - aber das ist Kritik auf hohem Niveau😉
Die Magie der Begegnung im Tokioter Setting ✨
In der Millionenstadt Tokio ist Nachttaxifahrer Matsui mit seinem nachtblauen Auto unterwegs und chauffiert Fahrgäste aller Couleur. Um was für eine Art Menschen handelt es sich, die es Nachts aus ihrem Zuhause treibt? Wir lernen zum einen die Requisiteurin Mitsuki Sawatari vom Film kennen, die bis zum nahenden Morgen die skurrilsten Dinge für ein Filmset beschaffen muss und dabei auf eine Obstdiebin namens Kanako trifft, die bei der Telefonseelsorge arbeitet. Zum anderen einen nachtaktiven Händler Herrn Ibaragi mit seinem Geschäft für defektes Werkzeug oder einen Meisterdetektiv namens Shuro, der dem eigenen Vater hinterher spioniert, durch das Schauen von seinen alten Filmen und noch einige weitere liebenswürdig verschrobene Figuren. Atsuhiro Yoshida schreibt diesen Roman in zwölf Kapiteln und jedes davon beginnt nachts um eins. Er trifft mit dem Tokioter Setting den richtigen Ton und baut gekonnt Metaphern ein. Die nächtliche Atmosphäre wird förmlich spürbar. Da das Büchlein nur 190 Seiten hat, ist es in kurzer Zeit lesbar. Ich liebe japanische Literatur und von "Gute Nacht, Tokio" habe ich mich direkt angesprochen gefühlt: verschiedene Charaktere, deren Wege sich kreuzen, die für wenige Augenblicke, oder auch für länger, ihre Träume und Wünsche miteinander teilen. Die Figuren in diesem recht kurzen Episodenroman sind alle irgendwie speziell, sie sind Außenseiter, oft einsam, desillusioniert, haben ihre früheren Träume und Ziele aufgegeben. Fast immer sind sie auf der Suche nach etwas, ohne das unbedingt immer benennen zu können. Der Autor führt diese Figuren auf etwas verschlungenen Pfaden zueinander. Sehr ruhig und warmherzig erzählt er ihre Geschichten, oft entbehren diese nicht einer gewissen Skurrilität. Der Schreibstil wirkt an manchen Stellen etwas unrund (der einzige Grund für meinen Sterneabzug), ob es an der Übersetzung liegen mag, wage ich nicht zu beurteilen. Die verschiedenen Episoden springen in der Zeit und zwischen den Figuren, so dass es manchmal kurz stockt, weil man erstmal wieder den Anschluss finden muss. Atsuhiro Yoshida entwirft Schicksale, die sich perfekt in die Kulisse der Millionenmetropole Tokio einfügen. Sie sind anonyme Gestalten, die unerkannt an einem vorbeihuschen. Doch sie machen Tokios Vibe als pulsierende Stadt aus. Ohne sie würde etwas fehlen. Der Autor verbindet die einzelnen Figuren und ihre Geschichten miteinander, ihre sich kreuzenden Wege und ihre dadurch entstehende Weiterentwicklung. Sie verändern sich und zum Teil sogar ihr Leben - aus anfangs unzusammengehörenden Einzelteilen wird ein Ganzes, dass sich dem Leser erst zum Ende des Buches erschliesst. Alles steht letztlich miteinander in Verbindung. Fazit: Wenn man nachts unterwegs ist, kann man einiges erleben und eine Begegnung mit Fremden kann völlig neue Perspektiven eröffnen.
Viele kleine ineinander geschachtelte Geschichten.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, wobei ich etwas Schwierigkeiten mit den Namen und dadurch anfangs mit den „Zusammenhängen“ und „Wiederbegegnungen“ hatte. Dennoch ein wirklich schönes Buch, eher leise, mit vielen ineinander verschachtelten Geschichten und Begegnungen. Auch ich dachte zwischendurch (wie in einer anderen Rezension bereits auch schon geschrieben wurde), dass diese Buch als Film auch sehr gut funktionieren würde.

Klein, aber fein mit einem unglaublichen Gespür für Menschen.
Dieser Roman ist einfach nur schön und für mich definitiv ein Jahreshighlight. Die Geschichte über Menschen, die sich in einer Millionenstadt wie Tokio immer wieder durch Zufall begegnen bzw. durch verschiedene andere Menschen miteinander verbunden sind, ist wunderschön erzählt. Warmherzig, leicht und so typisch japanisch. Es braucht halt nicht viele Worte, um das Wichtigste zu transportieren. Ganz klare Leseempfehlung ❤
Tokio, ein Uhr nachts. In Yoshidas Roman begegnen sich die Lebenswege von fünf Menschen. Ihre Pfade kreuzen sich zufällig immer wieder. Nach und nach lernen sie sich kennen und finden ineinander Hilfe und Trost. Tokio bei Nacht ist in diesem Buch eine eigene Welt mit eigen(artig)en Bewohnern. Einsamkeit, Sehnsucht, Hoffnung und Zusammenhalt sind die vorherrschenden Gefühle dieser Episodengeschichte., die von kleinen Glücksmomenten erzählt. Ein wenig magischer Realismus scheint immer wieder durch, der dem Buch eine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Mir haben die einzelnen Handlungsstränge zwar im Großen und Ganzen gefallen, aber die Übersetzung war an manchen Stellen nicht gut gelungen. Deshalb bin ich auch nicht restlos begeistert.
Tokio bei Nacht. Requisiteurin Mitsuki ist stets auf der Suche nach bestimmten Stücken für den Film, an dem sie gerade arbeitet. Unterstützt wird sie dabei oft von Taxifahrer Matsui, der sich ebenfalls für ein Leben in Nachtschicht entschieden hat. Bei ihren gemeinsamen Fahrten lernen die beiden auch andere Menschen kennen: Telefonseelsorgerin Kanako, Privatdetektiv Shuro oder Bistrobesitzerin Ayano. Die laute Großstadt Tokio gerät dabei völlig in den Hintergrund, denn im Fokus stehen all diese besonderen Charaktere. „Gute Nacht, Tokio“ ist ein kurzweiliger Episodenroman aus der Feder des preisgekrönten Buchdesigners und Schriftstellers Atsuhiro Yoshida. Die Handlung wird von einem allwissenden Erzähler in der dritten Person und der Vergangenheitsform geschildert, wobei in jedem Kapitel eine andere Figur im Mittelpunkt steht. Dadurch entsteht eine Art literarisches Kaleidoskop, in dem sich das Gesamtbild immer wieder verändert und neu zusammensetzt. Alle Figuren in diesem Buch haben etwas, das sie beschäftigt. Mitsuki zweifelt beispielsweise daran, ob sie ihren Freund Koichi heiraten soll, Matsui sucht eine verlorene Liebe, der er nur einmal kurz begegnet ist, Kanako ihren vor vielen Jahren verschwundenen Bruder. Zu einen wichtigen Angelpunkt wird im Verlauf der Handlung ein Bistro mit dem bezeichnenden Namen „Drehkreuz“, in dem nach und nach alle Figuren in unterschiedlichen Kombinationen aufeinandertreffen. Dass sich alle wichtigen Szenen bei Nacht abspielen, gibt der Geschichte dabei eine ganz bestimmte Atmosphäre und schafft eine unsichtbare Verbindung zwischen den Charakteren. „Gute Nacht, Tokio“ ist ein liebevoller, kurzer Roman darüber, wie zufällige Begegnungen unser Leben positiv beeinflussen können. Manchmal fügt sich dabei alles etwas zu einfach und glücklich zusammen, aber bei dieser Art von Wohlfühlgeschichte sehe ich darüber gerne hinweg. Das Episodenhafte der Geschichte führt jedoch dazu, dass wir all die sympathischen Charaktere leider nicht näher kennenlernen oder ihr Schicksal weiterverfolgen können. Schade!
Ein leiser, zarter Episodenroman
„Gute Nacht , Tokio“ von Atsuhiro Yoshida handelt von unterschiedlichen Menschen, welche überwiegend nachts unterwegs sind. Matsui ist Taxifahrer und die Hauptprotagonisten sind ab und zu seine Fahrgäste. Mitsuki, die Filmrequisiteurin, Kanako die Telefonseelsorgerin, Tashiro oder Palme der Meisterdektiv, alle sind sie auf der Suche. Auch Matsui und die Stille der Nacht bringt die fremden Personen einander näher, Vertraulichkeiten werden getauscht und in der Anonymität der Metropole Gefühle und Gedanken ausgesprochen. Das Drehkreuz, geführt von vier Frauen ist ein Bistro, welches nur nachts offen hat und auch hier verpassen sich immer wieder die Suchenden. Der Autor schreibt sehr intensiv über das Leben der einzelnen Personen in einer Metropole und verbindet auf geniale Weise alle Geschichten miteinander. Er gibt allen Persönlichkeiten den benötigten Raum, stellt ihre Leben, Gedanken, Ängste und Sorgen vor. Leise, unaufgeregt und empathisch beschreibt er die verschiedenen Leben in der Nacht. Er zeichnet ein friedliches, ruhiges Nachtleben in der hektischen Stadt, die immer in Bewegung ist. In der Stille der Nacht sind nur die Nachtschwärmer unterwegs. Dunkle Straßen, kuriose Geschäfte, skurrile Gestalten, Nachteulen und der unaufgeregte Schreibstil ziehen mich als Leser in den Episodenroman. Der Roman berührt zart und weckt die Sehnsucht des Lesenden zu einer Verbundenheit , einer Zugehörigkeit und Ganzheit. Oftmals steckt das Detail in Sekunden oder Kleinigkeiten und wir suchen vergeblich in der dunklen Nacht. Bis ein Stern am Himmel erscheint …. Ein sehr schöner Episodenroman und ein kleines Highlight für alle Lesenden die ein Faible für japanische Bücher haben.
3.5 ⭐️ Was geschieht in Tokio um ein Uhr nachts? Was für Menschen treibt es da auf die Straßen? Wie sehen ihre Leben aus und wie sind ihre Schicksale in diesen Stunden verbunden? Ein Taxifahrer, eine Telefonfürsorgerin, eine Requisiteurin, ein Meisterdedektiv und ein Kramladenbesitzer lassen uns einen Blick in ihren ungewöhnlichen Alltag und ihre Sorgen werfen. Eine schöne Lektüre für Zwischendurch Stellen, die ans Herz gehen und solchen, die einem ein Schmunzeln hervorkitzeln. Mehr im Lesemonat Februar: https://youtu.be/NjihXBWrYM4 Viel Spass bei der Lektüre.
Nachts um Eins in Tokio passiert noch so Einiges. Es sind die Begegnungen, die Orte und die Menschen, die das Buch besonders machen. Auch wenn ich mit den japanischen Namen ein bisschen durcheinander kam, mochte ich dieses kleine Buch sehr gern.
Für mich ein großer, kurzweiliger Lesegenuss!
Die Uhr schlug eins. So oder so ähnlich beginnt jede der zwölf Episoden, welche sich zu einem kurzweiligen Roman verweben. Das Personal ist recht umfangreich: Wir lernen eine Telefonseelsorgerin kennen, einen Taxifahrer, einen Verkäufer von Gebrauchtem und Wunderlichem, eine Requisiteurin, vier Frauen, die ein Bistro betreiben, eine Kinoaushilfe, eine Telefongerätbestatterin, einen Meisterdetektiv, zwölf Mädchen (und sicher habe ich noch jemanden vergessen). Sie alle eint, dass sich ihr Leben größtenteils nachts abspielt. Und sie alle eint, dass sie etwas suchen: eine Frau, den Bruder, noch eine Frau, den Mann, der früher immer Ham & Eggs bestellte, Biwas und einen Erdnussknacker, eine Möglichkeit, den ungewollten Verlobungsring abzustreifen, die Sterne. Atsuhiro Yoshida malt mit hellen Farben ein ruhiges Bild von vielen dunklen Nächten, und wir, die es betrachten, werden, ohne dass wir es merken, mitten hineingezogen in das nächtliche Tokio, ins Drehkreuz, in den Laden Ibaragi, auf die blaue Treppe, ins Taxi Blackbird. Für mich ein großer, kurzweiliger Lesegenuss! Das Coverbild ist übrigens eine Zeichnung des Autors selbst und im Falle der Hardcover-Ausgabe aus dem Cass Verlag (welche nach wie vor verfügbar ist), funkeln die Sterne am Himmel. Ich liebe solche Details!
