Dream Count
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Description
Author Description
Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Werk wird in 55 Sprachen übertragen. Für Americanah erhielt sie 2013 den Heartland Prize for Fiction und den National Book Critics Circle Award. Ihr Roman Blauer Hibiskus war für den Booker Prize nominiert, Die Hälfte der Sonne erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Mit ihrem TED-Talk We should all be Feminists verankerte die Nigerianerin den Feminismus fest in der Popkultur. 2018 wurde Chimamanda Ngozi Adichie mit dem PEN Pinter Prize und dem Everett M. Rogers Award ausgezeichnet. 2019 wurde ihr der Kasseler Bürgerpreis »Das Glas der Vernunft« verliehen. 2020 erhielt sie den Internationalen Hermann-Hesse-Preis für Blauer Hibiskus. Chimamanda Ngozi Adichie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA.
Posts
Dies ist mein erstes Buch von der Autorin Chimamanda Ngozi Adichie und ich kann sagen, ihre Art Dinge zu erkennen und klar zu benennen, haben mich beeindruckt. Sie hat einen sehr eindringlichen Schreibstil und dieser hat mich schon während des Lesens dazu angeregt, über Dinge nachzudenken und weiterzudenken. Selbst zu interpretieren. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich länger als üblich fürs Lesen gebraucht habe, aber auch der Grund, warum es definitiv nicht der letzte Roman der Autorin für mich ist. Der Inhalt ist zu komplex, um ihn knapp zusammenzufassen. Es ist kein Roman, den man kurz mal „weglesen“ kann. Dafür hat er zu wenig Geschichte in sich und stellt auch zu viele Fragen. Es ist ein Buch, in dem ich oft die Frage „Was wäre wenn….“ rausgelesen habe, aber auch ganz viel über das weibliche nigerianisch bzw. westafrikanische Leben. Ganz viel über patriarchale Strukturen und Machtmissbrauch, aber auch Traditionen und Religionen, die das Leben einer Frau und vor allem das Leben einer westafrikanischen Frau prägen und lenken. Erzählt wird die Geschichte von vier Frauen, die miteinander verbunden sind. Chiamaka, Zikora, Omelogor und Kadiatou. Es spielt zur Coronazeit und dadurch sind auch viele Gedanken zu lesen. Jede Frau bekommt ihren eigenen Abschnitt und auch ihren eigenen Erzählstil. Dadurch habe ich persönlich aber auch in jedem neuen Abschnitt ein wenig mehr Inhalt gesucht, bis ich wieder in das Leben der „neuen“ Frau abtauchen konnte. Nicht jede Frau hab ich verstanden, aber manche Erfahrungen sind so universell auf jede Frau umsetzbar, dass es sich manchmal angefühlt hat wie die Geschichte einer einzigen Frau. So konnte ich nachfühlen, wie Erwartungen der Familie Frauen einschränken, die Geburt eines Kindes die Mutter-Tochter-Beziehung verändern kann oder traumatische Ereignisse das Leben physisch und psychisch belasten können. Ich fand es interessant, wie die Autorin manche Szenen wiederholt hat, indem sie diese aus einer anderen Perspektive geschildert hat und sich dadurch auch mein Blickwinkel auf diese Szene verändert hat und auch mein Verständnis für bestimmte Reaktionen oder Taten. Es gibt auch ein paar Schwachstellen in dem Buch, weswegen es bei mir nicht ganz zum Highlight gereicht hat. Auch wenn es mich wirklich fasziniert hat, wie Adichie es schafft, ohne viel Handlung so viel zu erzählen, hätte ich mir an einigen Stellen doch etwas mehr Geschehen gewünscht. Vielleicht auch etwas mehr Tiefe. So waren manche Verknüpfungen ein wenig lose und nicht jeden Faden konnte ich mit dem anderen verweben. Außerdem hat es mich persönlich ein wenig gestört, dass es vordergründig zu viel um die Liebesbeziehungen ging und die Männer dadurch zu viel Raum bekommen haben. Aber vielleicht muss es auch genau so. Dadurch, dass ich im Vorfeld ein Interview mit der Autorin gesehen hatte, habe ich auch die Trauer um die Mutter wiedererkannt. Ich weiß aber nicht, ob es mir ohne Interview aufgefallen wäre. Ich würde das Buch jedem Menschen empfehlen, der Lust auf anspruchsvolle Literatur ohne viel Handlung hat, aber mit ganz vielen lebensphilosophischen Fragen einer Frau im Speziellen einer nigerianischen Frau. Für mich ist ein perfektes Buch zum gemeinsamen Lesen und Austauschen.
Frau sein - Grund genug für ein Buch
Es geht um vier Frauen, aus Nigeria. Vier Leben, die unterschiedlicher nicht sein können, aber mit den gleichen Themen konfrontiert werden. Weiblichkeit, gesellschaftliche Erwartung, Träume. Chiamaka lebt in Amerika als Reiseschriftstellerin, Zikora ist ihre beste Freundin und erfolgreiche Anwältin in Washington D.C. Omelogor ist Chia‘s Cousine, lebt in Nigeria und verdient sehr viel Geld als Bankerin. Kadiatou ist aus den ärmeren Bereichen und Chia‘s Haushälterin. Alle vier Frauen stehen für sich ein und kämpfen für ihre Stimme. „Ich habe in meinem Leben noch nie so oft gelogen wie vor Darnell.“ So ein vielfältiges, ehrliches und volles Buch. es werden so viele gesellschaftliche Themen behandelt und man lernt viel über die nigerianische Kultur. Die drei Frauen suchen nach der Liebe bzw. nach dem Sinn der Liebe. Das Buch spielt während Corona - Chia schaut deswegen zurück, die Welt hat sich verändert. Sie zieht Bilanz, ihren Dream Count. Kadiatou steht für die Mutter der Autorin, eine starke Frau, die ein schweres Erlebnis mit einem Mann hat. Eine Frau, kein Mensch, sondern ein Gegenstand. Sehr, sehr beeindruckend und keine leichte Lektüre. Danke dafür 🙏🏼💫 „Tu nicht so, als wärst du zufrieden mit deinem Leben.“
„Frauen zu lieben ist nicht dasselbe, wie sie zu kennen.“
Wer sich noch an die Wärme erinnert, die einen beim Lesen von "Americanah" ummantelt hat, wird auch in Adichies aktuellem Roman wieder ein Zuhause finden. Feinsinnig, detailreich und klug dokumentiert sie die Leben von vier Frauen zwischen Afrika und Amerika, die miteinander verwoben und doch ganz unterschiedlich sind. Wir begleiten ihre Kämpfe, blicken tief in ihre Sehnsüchte und betrachten das schillernde Farbspektrum von Weiblichkeit, auch jenseits des Sichtbaren. Anders als bei „Americanah“ haben wir es hier mehr mit einem Mosaik à la Bernadine Evaristos „Mädchen, Frau, etc.“ zu tun, mit einer Verkettung einzelner Perspektiven, die dann im Zusammenspiel ein loderndes Lauffeuer ergeben. So erkläre ich mir die Enttäuschung, die einige nach „Dream Count“ empfunden haben, wo sie doch so sehnsüchtig auf die Neuerscheinung ihrer geschätzten Autorin gewartet haben. Mich hat sie auch diesmal zum Staunen gebracht, mit der tiefschürfenden Empathie, die sie ihren Figuren entgegenbringt und die fast an Magie grenzt. Sie erzählt von der Suche nach Liebe, von den gesellschaftlichen Erwartungen im Patriarchat und vom Freilegen echter, eigener Bedürfnisse. Messerscharf seziert sie das Alltägliche und bringt die Einzelteile zum schwingen als wär jeder Mensch eine eigene Sinfonie.
Sprachlich gelungen. Inhaltlich konnte es mich nicht völlig überzeugen. Zu sehr ging es um Frauen der Oberschicht, die sich über ihr „schweres“ Leben und Männer Gedanken machen. Dabei hat die Haushälterin von Chia tatsächlich mit Schicksalsschlägen zu kämpfen.
Vier Frauen und ihr Weg, den Männer vorgeben
Vier Frauen und ihr Weg sich selbst und ihren Platz in der Welt zu finden. Alle Wege sind stark an Männer geknüpft, die ihre Wege kreuzen. Das mag oft den Realitäten entsprechen, hat mich aber doch immer wieder sehr grübeln lassen und bisweilen auch gestört. Es geht um Erwartungen der Gesellschaft, der Familie und Kulturdifferenzen und soziale Unterschiede. Das Patriarchat ist immer allgegenwärtig. Alle Frauen bekommen ihren Fokus. Ich konnte mit Chiamaka, Zikora, Kadiatou und Omelogor mitfühlen, mich mit Ihnen aufregen, mich freuen aber auch sehr viel leiden. Manches hat Fragezeichen hinterlassen, manches hat mich fassungslos gemacht. Warum haben Männer immer noch so viel Macht über Frauen? Ich habe mir noch kein abschließendes Urteil erlaubt und bin froh, dass ich im Rahmen der Lovelybooks Leserunde diskutieren darf und mir anderen Input holen kann 'Dream Count' ist seit langem mal wieder eines der Bücher, in denen ich mir sehr viel markieren musste.
„Jeder Mensch ist unkennbar. Wie sollen wir andere je richtig kennen, wenn uns manchmal sogar selbst fremd sind?“ - Omelogor
Dieses Buch wird noch sehr lange in mir nachhallen, weil es auf sehr vielen Ebenen berührt, erschüttert, aufweist. Sehr oft habe ich die Ort, die die einzelnen Protagonistinnen erlebt, belebt und besucht haben auf der Karte nachgeschaut. Aber auch Rezepte, sowie geschichtliche Hintergründe. Dennoch standen immer die Frauen und ihre sehr unterschiedlichen Geschichten im Vordergrund, ohne das eine mehr wiegt als die andere. Das Nachwort von Chimamanda Ngozi Adichie umschreibt noch einmal nachdrücklich, warum wir Literatur brauchen. Absolute Leseempfehlung
Puh, sehr zäh und langatmig. Habe vieles dann nur mehr überflogen. Hatte vermutlich zu hohe Erwartungen, da ich so begeistert von "Americanah" war.
Ich habe „Americanah“ wirklich geliebt. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Sie wurden zum Teil eingelöst. Großartige Figuren, eine tolle Beobachtungsgabe und wirklich tolle Takes zu vielen Themen, die mich auch interessieren. Nur eine wirkliche Handlung gibt es nicht. Nichts gegen Montage-, Thesen-, oder Sittenromane. Aber die Bindungskraft der Figuren und Motive ist dann doch etwas lose und hat hier doch eine handwerkliche Schwäche. Es hätte als verbundener Erzählband deutlich besser funktioniert. Aber dennoch: ich hab es sehr gerne gelesen und es ist besser als Vieles aus der Gegenwart.
Ist augenblicklich zu einem meiner Lieblingsbücher geworden.
Fantastische Figuren, eine Handlung die spannend ist ohne überzogen zu wirken und die Auseinandersetzung mit wirklich wichtigen gesellschaftlichen Themen machen dieses Buch für mich zu einem absoluten Must-Read! Die Sprache ist wunderschön - viele Passagen habe ich gleich zwei- oder dreimal hintereinander gelesen, weil sie mich so berührt haben.
Ein kluges und berührendes Buch
„Dream Count“ erzählt die Geschichten von vier nigerianischen Frauen in den USA, die jede auf ihre Art nach Glück, Erfolg und Zugehörigkeit suchen und dabei immer wieder mit den Erwartungen ihrer Herkunft und der Realität ihrer neuen Heimat ringen. Besonders stark fand ich, wie Adichie die unterschiedlichen Lebensrealitäten einfängt: Von der erfolgreichen Anwältin bis zur Hotelangestellten, jede Figur bringt ihre eigene Perspektive auf Themen wie kulturelle Identität, Rassismus, Klassismus und die Rolle von Frauen in verschiedenen Gesellschaften ein. Der Roman ist insgesamt eher ruhig erzählt, viele wichtige Dinge passieren in Rückblenden oder Gesprächen, besonders weil die Geschichte in der Coronazeit spielt. Was mir nicht ganz so gut gefallen hat: Manchmal wirken die einzelnen Abschnitte etwas lose aneinandergereiht. Die Perspektivwechsel teils in der Ich-Form, teils mit einem personalen Erzähler haben mich anfangs irritiert. Aber sobald man sich daran gewöhnt hat stört es nicht weiter. Insgesamt ist „Dream Count“ ein kluges, berührendes Buch, das einen auch nach dem Lesen nicht ganz loslässt. Auch wenn ich Adichies andere Romane einen ticken besser fand habe ich das Buch gerne gelesen, für mich ist es eine Geschichte mit vielen Momenten zum Nachdenken und Fühlen.
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Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Werk wird in 55 Sprachen übertragen. Für Americanah erhielt sie 2013 den Heartland Prize for Fiction und den National Book Critics Circle Award. Ihr Roman Blauer Hibiskus war für den Booker Prize nominiert, Die Hälfte der Sonne erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Mit ihrem TED-Talk We should all be Feminists verankerte die Nigerianerin den Feminismus fest in der Popkultur. 2018 wurde Chimamanda Ngozi Adichie mit dem PEN Pinter Prize und dem Everett M. Rogers Award ausgezeichnet. 2019 wurde ihr der Kasseler Bürgerpreis »Das Glas der Vernunft« verliehen. 2020 erhielt sie den Internationalen Hermann-Hesse-Preis für Blauer Hibiskus. Chimamanda Ngozi Adichie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA.
Posts
Dies ist mein erstes Buch von der Autorin Chimamanda Ngozi Adichie und ich kann sagen, ihre Art Dinge zu erkennen und klar zu benennen, haben mich beeindruckt. Sie hat einen sehr eindringlichen Schreibstil und dieser hat mich schon während des Lesens dazu angeregt, über Dinge nachzudenken und weiterzudenken. Selbst zu interpretieren. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich länger als üblich fürs Lesen gebraucht habe, aber auch der Grund, warum es definitiv nicht der letzte Roman der Autorin für mich ist. Der Inhalt ist zu komplex, um ihn knapp zusammenzufassen. Es ist kein Roman, den man kurz mal „weglesen“ kann. Dafür hat er zu wenig Geschichte in sich und stellt auch zu viele Fragen. Es ist ein Buch, in dem ich oft die Frage „Was wäre wenn….“ rausgelesen habe, aber auch ganz viel über das weibliche nigerianisch bzw. westafrikanische Leben. Ganz viel über patriarchale Strukturen und Machtmissbrauch, aber auch Traditionen und Religionen, die das Leben einer Frau und vor allem das Leben einer westafrikanischen Frau prägen und lenken. Erzählt wird die Geschichte von vier Frauen, die miteinander verbunden sind. Chiamaka, Zikora, Omelogor und Kadiatou. Es spielt zur Coronazeit und dadurch sind auch viele Gedanken zu lesen. Jede Frau bekommt ihren eigenen Abschnitt und auch ihren eigenen Erzählstil. Dadurch habe ich persönlich aber auch in jedem neuen Abschnitt ein wenig mehr Inhalt gesucht, bis ich wieder in das Leben der „neuen“ Frau abtauchen konnte. Nicht jede Frau hab ich verstanden, aber manche Erfahrungen sind so universell auf jede Frau umsetzbar, dass es sich manchmal angefühlt hat wie die Geschichte einer einzigen Frau. So konnte ich nachfühlen, wie Erwartungen der Familie Frauen einschränken, die Geburt eines Kindes die Mutter-Tochter-Beziehung verändern kann oder traumatische Ereignisse das Leben physisch und psychisch belasten können. Ich fand es interessant, wie die Autorin manche Szenen wiederholt hat, indem sie diese aus einer anderen Perspektive geschildert hat und sich dadurch auch mein Blickwinkel auf diese Szene verändert hat und auch mein Verständnis für bestimmte Reaktionen oder Taten. Es gibt auch ein paar Schwachstellen in dem Buch, weswegen es bei mir nicht ganz zum Highlight gereicht hat. Auch wenn es mich wirklich fasziniert hat, wie Adichie es schafft, ohne viel Handlung so viel zu erzählen, hätte ich mir an einigen Stellen doch etwas mehr Geschehen gewünscht. Vielleicht auch etwas mehr Tiefe. So waren manche Verknüpfungen ein wenig lose und nicht jeden Faden konnte ich mit dem anderen verweben. Außerdem hat es mich persönlich ein wenig gestört, dass es vordergründig zu viel um die Liebesbeziehungen ging und die Männer dadurch zu viel Raum bekommen haben. Aber vielleicht muss es auch genau so. Dadurch, dass ich im Vorfeld ein Interview mit der Autorin gesehen hatte, habe ich auch die Trauer um die Mutter wiedererkannt. Ich weiß aber nicht, ob es mir ohne Interview aufgefallen wäre. Ich würde das Buch jedem Menschen empfehlen, der Lust auf anspruchsvolle Literatur ohne viel Handlung hat, aber mit ganz vielen lebensphilosophischen Fragen einer Frau im Speziellen einer nigerianischen Frau. Für mich ist ein perfektes Buch zum gemeinsamen Lesen und Austauschen.
Frau sein - Grund genug für ein Buch
Es geht um vier Frauen, aus Nigeria. Vier Leben, die unterschiedlicher nicht sein können, aber mit den gleichen Themen konfrontiert werden. Weiblichkeit, gesellschaftliche Erwartung, Träume. Chiamaka lebt in Amerika als Reiseschriftstellerin, Zikora ist ihre beste Freundin und erfolgreiche Anwältin in Washington D.C. Omelogor ist Chia‘s Cousine, lebt in Nigeria und verdient sehr viel Geld als Bankerin. Kadiatou ist aus den ärmeren Bereichen und Chia‘s Haushälterin. Alle vier Frauen stehen für sich ein und kämpfen für ihre Stimme. „Ich habe in meinem Leben noch nie so oft gelogen wie vor Darnell.“ So ein vielfältiges, ehrliches und volles Buch. es werden so viele gesellschaftliche Themen behandelt und man lernt viel über die nigerianische Kultur. Die drei Frauen suchen nach der Liebe bzw. nach dem Sinn der Liebe. Das Buch spielt während Corona - Chia schaut deswegen zurück, die Welt hat sich verändert. Sie zieht Bilanz, ihren Dream Count. Kadiatou steht für die Mutter der Autorin, eine starke Frau, die ein schweres Erlebnis mit einem Mann hat. Eine Frau, kein Mensch, sondern ein Gegenstand. Sehr, sehr beeindruckend und keine leichte Lektüre. Danke dafür 🙏🏼💫 „Tu nicht so, als wärst du zufrieden mit deinem Leben.“
„Frauen zu lieben ist nicht dasselbe, wie sie zu kennen.“
Wer sich noch an die Wärme erinnert, die einen beim Lesen von "Americanah" ummantelt hat, wird auch in Adichies aktuellem Roman wieder ein Zuhause finden. Feinsinnig, detailreich und klug dokumentiert sie die Leben von vier Frauen zwischen Afrika und Amerika, die miteinander verwoben und doch ganz unterschiedlich sind. Wir begleiten ihre Kämpfe, blicken tief in ihre Sehnsüchte und betrachten das schillernde Farbspektrum von Weiblichkeit, auch jenseits des Sichtbaren. Anders als bei „Americanah“ haben wir es hier mehr mit einem Mosaik à la Bernadine Evaristos „Mädchen, Frau, etc.“ zu tun, mit einer Verkettung einzelner Perspektiven, die dann im Zusammenspiel ein loderndes Lauffeuer ergeben. So erkläre ich mir die Enttäuschung, die einige nach „Dream Count“ empfunden haben, wo sie doch so sehnsüchtig auf die Neuerscheinung ihrer geschätzten Autorin gewartet haben. Mich hat sie auch diesmal zum Staunen gebracht, mit der tiefschürfenden Empathie, die sie ihren Figuren entgegenbringt und die fast an Magie grenzt. Sie erzählt von der Suche nach Liebe, von den gesellschaftlichen Erwartungen im Patriarchat und vom Freilegen echter, eigener Bedürfnisse. Messerscharf seziert sie das Alltägliche und bringt die Einzelteile zum schwingen als wär jeder Mensch eine eigene Sinfonie.
Sprachlich gelungen. Inhaltlich konnte es mich nicht völlig überzeugen. Zu sehr ging es um Frauen der Oberschicht, die sich über ihr „schweres“ Leben und Männer Gedanken machen. Dabei hat die Haushälterin von Chia tatsächlich mit Schicksalsschlägen zu kämpfen.
Vier Frauen und ihr Weg, den Männer vorgeben
Vier Frauen und ihr Weg sich selbst und ihren Platz in der Welt zu finden. Alle Wege sind stark an Männer geknüpft, die ihre Wege kreuzen. Das mag oft den Realitäten entsprechen, hat mich aber doch immer wieder sehr grübeln lassen und bisweilen auch gestört. Es geht um Erwartungen der Gesellschaft, der Familie und Kulturdifferenzen und soziale Unterschiede. Das Patriarchat ist immer allgegenwärtig. Alle Frauen bekommen ihren Fokus. Ich konnte mit Chiamaka, Zikora, Kadiatou und Omelogor mitfühlen, mich mit Ihnen aufregen, mich freuen aber auch sehr viel leiden. Manches hat Fragezeichen hinterlassen, manches hat mich fassungslos gemacht. Warum haben Männer immer noch so viel Macht über Frauen? Ich habe mir noch kein abschließendes Urteil erlaubt und bin froh, dass ich im Rahmen der Lovelybooks Leserunde diskutieren darf und mir anderen Input holen kann 'Dream Count' ist seit langem mal wieder eines der Bücher, in denen ich mir sehr viel markieren musste.
„Jeder Mensch ist unkennbar. Wie sollen wir andere je richtig kennen, wenn uns manchmal sogar selbst fremd sind?“ - Omelogor
Dieses Buch wird noch sehr lange in mir nachhallen, weil es auf sehr vielen Ebenen berührt, erschüttert, aufweist. Sehr oft habe ich die Ort, die die einzelnen Protagonistinnen erlebt, belebt und besucht haben auf der Karte nachgeschaut. Aber auch Rezepte, sowie geschichtliche Hintergründe. Dennoch standen immer die Frauen und ihre sehr unterschiedlichen Geschichten im Vordergrund, ohne das eine mehr wiegt als die andere. Das Nachwort von Chimamanda Ngozi Adichie umschreibt noch einmal nachdrücklich, warum wir Literatur brauchen. Absolute Leseempfehlung
Puh, sehr zäh und langatmig. Habe vieles dann nur mehr überflogen. Hatte vermutlich zu hohe Erwartungen, da ich so begeistert von "Americanah" war.
Ich habe „Americanah“ wirklich geliebt. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Sie wurden zum Teil eingelöst. Großartige Figuren, eine tolle Beobachtungsgabe und wirklich tolle Takes zu vielen Themen, die mich auch interessieren. Nur eine wirkliche Handlung gibt es nicht. Nichts gegen Montage-, Thesen-, oder Sittenromane. Aber die Bindungskraft der Figuren und Motive ist dann doch etwas lose und hat hier doch eine handwerkliche Schwäche. Es hätte als verbundener Erzählband deutlich besser funktioniert. Aber dennoch: ich hab es sehr gerne gelesen und es ist besser als Vieles aus der Gegenwart.
Ist augenblicklich zu einem meiner Lieblingsbücher geworden.
Fantastische Figuren, eine Handlung die spannend ist ohne überzogen zu wirken und die Auseinandersetzung mit wirklich wichtigen gesellschaftlichen Themen machen dieses Buch für mich zu einem absoluten Must-Read! Die Sprache ist wunderschön - viele Passagen habe ich gleich zwei- oder dreimal hintereinander gelesen, weil sie mich so berührt haben.
Ein kluges und berührendes Buch
„Dream Count“ erzählt die Geschichten von vier nigerianischen Frauen in den USA, die jede auf ihre Art nach Glück, Erfolg und Zugehörigkeit suchen und dabei immer wieder mit den Erwartungen ihrer Herkunft und der Realität ihrer neuen Heimat ringen. Besonders stark fand ich, wie Adichie die unterschiedlichen Lebensrealitäten einfängt: Von der erfolgreichen Anwältin bis zur Hotelangestellten, jede Figur bringt ihre eigene Perspektive auf Themen wie kulturelle Identität, Rassismus, Klassismus und die Rolle von Frauen in verschiedenen Gesellschaften ein. Der Roman ist insgesamt eher ruhig erzählt, viele wichtige Dinge passieren in Rückblenden oder Gesprächen, besonders weil die Geschichte in der Coronazeit spielt. Was mir nicht ganz so gut gefallen hat: Manchmal wirken die einzelnen Abschnitte etwas lose aneinandergereiht. Die Perspektivwechsel teils in der Ich-Form, teils mit einem personalen Erzähler haben mich anfangs irritiert. Aber sobald man sich daran gewöhnt hat stört es nicht weiter. Insgesamt ist „Dream Count“ ein kluges, berührendes Buch, das einen auch nach dem Lesen nicht ganz loslässt. Auch wenn ich Adichies andere Romane einen ticken besser fand habe ich das Buch gerne gelesen, für mich ist es eine Geschichte mit vielen Momenten zum Nachdenken und Fühlen.