Die Wächterinnen von New York

Die Wächterinnen von New York

Hardcover
3.427
Locus AwardCthulhus RufLgbtqStarbucks

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Beschreibung

Phantastik-Bestenliste

Jede Stadt hat eine Seele. Manche so alt wie die Mythen. Andere so jung und ungestüm wie Kinder. Und New York City? Hat gleich mehr als eine. Gerade erst erwacht und so unterschiedlich, wie das Leben in New York, müssen sich die Wächter der Stadt zusammenschließen, um sie vor dem Grauen zu schützen, das unter ihr lauert.

Städte sind lebendig. Sagt man. Doch das ist mehr als nur ein Sprichwort. Wenn eine Stadt erwacht, bestimmt sie jemanden, der sie verkörpert. Aber um New York steht es schlecht. Die Lebendigkeit der Stadt steht auf dem Spiel. Ihr Schicksal liegt in den Händen der Stadtteile und ihrer fünf Wächterinnen. Sie alle sind so unterschiedlich wie nur New York sein kann. Manny löst Probleme Manhattan-Style: mit Geld. In Brooklyn hört eine ehemalige Rapperin den Beat der Stadt. Und die Kuratorin einer Gemeindegalerie beweist, dass sich die Bronx nichts gefallen lässt. Aber was ist mit Queens und Staten Island? Die Lage ist kritisch und die Zeit drängt, denn zerstörerische Kräfte haben damit begonnen, die Stadt zu vergiften. Wenn die Wächterinnen keinen Weg finden, zusammenzuarbeiten, droht nicht nur New York das Schlimmste.

»Die gefeiertste Science Fiction und Fantasy-Autorin ihrer Generation. Jemisin scheint einfach alles zu gelingen! «The New York Times

»Mit diesem Buch wird Jemisin die Leute in ihren Bann ziehen ... auch die, die normalerweise kein Genre lesen.«Booklist

»Ein Weckruf für New York. Kämpferisch, poetisch, kompromisslos.« Kirkus

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
544
Preis
25.70 €

Autorenbeschreibung

N. K. Jemisin ist eine in Brooklyn lebende Autorin und die erste Gewinnerin von drei Hugo Awards in Folge. Zuletzt gewann sie den Locus Award für Die Wächterinnen von New York. Neben insgesamt vier gewonnen Hugo Awards wurden ihre Kurzgeschichten und Romane mehrfach für den World Fantasy, Locus und Nebula Award nominiert und standen auf der Shortlist für den Crawford und den James Tiptree, Jr. Award. Sie ist Science-Fiction und Fantasy-Rezensentin für die New York Times.

Beiträge

12
Alle
5

Spannend, verrückt, fantastisch. Lesen!

4

Eher 4,5. Was für eine schöne, spannende, sensible Geschichte! Und was für ein schnelles Ende. Es hat mir Spaß gemacht, New York und die Wächterinnen kennenzulernen! Ich liebe die Idee, bin gespannt wie es weitergeht und gleichzeitig möchte ich das Buch nochmal lesen, um es mit anderen Augen nochmal besser zu verstehen. Ich muss zugeben, dass ich manchmal Absätze mehrfach lesen musste, damit ich mitkomme :) Gerne mehr davon ✌

Richtig gutes Buch, das mich total geflasht hat. Wer was anderes als klassische Fantasy lesen will und Lust auf verrücktes Geschehen hat, ist hier genau richtig!

Wow, was ein Buch. Nach den ersten Seiten, vor allem nach dem Prolog, war ich noch sehr kritisch und hatte etwas Angst vor dem, was da noch kommen würde. Das wirkte so viel und kompliziert und verwirrend und chaotisch. (Okay, rückblickend passt das perfekt zur Story, es geht immerhin um New York. Und so ist New York ja auch irgendwie, zumindest war es für mich damals so.) Jetzt, wo ich es komplett durch habe, bin ich einfach nur geflasht – von den Charakteren, dem Stil, dem Thema, der Handlung. Es ist so ganz anders als alles, was ich in letzter Zeit so gelesen habe, und vielleicht gerade dadurch ein absolutes Highlight für mich. Insgesamt passiert hier gar nicht so viel, wenn man es unterbrechen würde, aber gleichzeitig bekommt man so viel zwischen den Zeilen mitgeteilt, unterschwellig durchlebt man das Erwachen und Wachsen der Stadt New York mit. Die Geschichte wurde für mich beim Lesen lebendig, dreidimensional, als wäre ich selbst mitten drin! Und auch wenn hier nicht Action auf Action und krasse Handlung auf krasse Handlung folgt, würde ich keine einzige Szene rausnehmen können. Aber ich liebe ja auch das Atmosphärische in Romanen total – und davon gibt es hier richtig gut viel, aber ohne dass es einfach beschreibend und langweilig wird, finde ich. Stattdessen habe ich viel selbst über wichtige Punkte, die auch das echte Miteinander zwischen Menschen betrifft, nachgedacht. Denn ja, auch zum Grübeln gibt es hier ein wenig was. Also: Selbst wenn der Einsteig definitiv etwas Energie kostet, bleibt dran, lest weiter. Es lohnt sich so so sehr!

Richtig gutes Buch, das mich total geflasht hat. Wer was anderes als klassische Fantasy lesen will und Lust auf verrücktes Geschehen hat, ist hier genau richtig!
2

DNF @33% (ca.) Dieses Buch lag jetzt seit dem Erscheinungstermin ungelesen auf meinem Ebook-Reader und ich hatte einfach bis heute nie wirklich Lust, es endlich zu beginnen. Da ich das Buch aber eigentlich für Netgalley rezensieren sollte, musste ich mich nach all der Zeit jetzt aber wohl oder übel dazu überwinden. In das Buch habe ich aber leider so gar nicht hineingefunden, sodass ich kurzerhand auf das Hörbuch umgestiegen bin, dem ich deutlich besser folgen konnte - zumindest anfangs. Die Grundidee wäre auch vielversprechend: NYC wird vermenschlicht, indem jeder Stadtteil ein (menschliches) Avatar erhält. Mehr kann ich zur Handlung nicht sagen, denn entweder hat das Buch keinen richtigen Plot, oder ich habe einfach nicht verstanden, worum es geht. Es wird geredet und geredet ... aber irgendwie ist die ganze Zeit über nichts Nennenswertes passiert. Bei der ein Drittel Marke habe ich mich dann entschieden aufzugeben, denn für dieses Buch fehlt mir einfach die Geduld. Ich werde mich auch davor hüten, weitere Bücher von Jemisin zu lesen, denn ihr Schreib- bzw. Erzählstil scheint einfach nicht meins zu sein, obwohl sie immer wieder wundervolle Ideen hätte. Etwas Positives kann ich zum Schluss aber doch noch hervorheben: Ich fand die Vertonung des Hörbuches wirklich grandios. Die einzelnen Sprecher:innen lesen fantastisch vor und machen ihre Sache richtig gut. Leider kann das aber nicht über die fehlende Handlung hinwegtrösten. ;)

5

Für mich ist N.K. Jemisin ein liter. Rockstar; eine der wichtigsten, ehrlichsten, kreativsten, authentischsten und innovativsten ErzählerInnen des Genres

Ich habe mir mit dem neusten Werk von N.K. Jemisin sehr viel Zeit gelassen. 1. weil ihre Bücher aufgrund ihrer Komplexität keine "Pageturner" im klassischen Sinne sind und man eine gewisse Zeit braucht um das "Wie, was und Warum" zu verstehen und ich 2. so viel Zeit wie möglich mit dem Buch verbringen wollte. Für mich ist N.K. Jemisin ein liter. Rockstar; eine der wichtigsten, ehrlichsten, kreativsten, authentischsten und innovativsten ErzählerInnen des Genres, und ich werde jedes ihrer übersetzten Bücher lesen, das mir der deutsche Büchermarkt anbietet. Der Plot von "Die Wächterinnen von New York" lässt sich im Gegensatz zur "Broken Earth"-Reihe in ein paar wenigen Sätzen zusammenfassen: Städte sind lebende, atmende Organismen, die ihre Seelen in menschlichen Avataren manifestieren können. So auch New York. Hier gibt es allerdings die Besonderheit, dass es neben dem primären Avatar noch 5 weitere gibt, die einzelne Stadtteile wie die Bronx, Manhattan usw. verkörpern. Als eine fremde Macht aus einem anderen Universum New York bedroht, die das Ende von allem im Sinn hat, müssen sich die Avatare zusammenschließen, um alles, was ihnen lieb und teuer ist, zu beschützen, doch dazu müssten sie sich gegenseitig ersteinmal finden, aber genau das will der Feind auf jeden Fall verhindern. So einfach wie das klingt, so komplex sind die Themen, die Jemisin in ihrem Buch verarbeitet, denn das Besondere ist, dass die Geschichte an einem realen Ort mit realen Problemen spielt. Modern, poetisch, philosophisch, wütend, queer, wild, laut, wunderschön und in gewohnt beeindruckender schriftstellerischer Qualität verbindet Jemisin Urban- Fantasy und lovecraft'schen SciFi-Horror mit gesellschaftskritischen Themen wie Rassismus, Diskriminierung, Armut, LGBTQIA+ und und und.. Ich habe irgendwo gelesen, dass das Buch noch mehr Spaß macht, wenn man selbst in New York lebt oder sich regelmäßig in der Stadt aufhält, weil die Avatare den Charakter der einzelnen Stadtteile wohl 1:1 widerspiegeln, aber das hat meiner Lesefreude nicht geschadet. Bücher wie dieses sind der Grund warum ich überhaupt lese und wenn möglich, niemals wieder damit aufhören möchte. Ich kann absolut verstehen, wenn man zu Büchern greift, weil man sich einfach und schnell unterhalten lassen, den Kopf abschalten und entspannen möchte, das geht mir auch so, aber hin und wieder brauche ich mehr als das und dieses "Mehr" wird einem mit den preisgekrönten Büchern von N.K.Jemisin definitiv geboten.

4

Beschreibung Städte sind nicht nur sprichwörtlich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes lebendig. Als New York City erwacht gibt es Komplikationen bei der Geburt, denn die Stadt sucht sich nicht nur einen Avatar, der sie verkörpert und beschützt, sondern auch gleich für jeden Stadtteil eine eigene Wächterin oder Wächter. Denn ein erster Kampf gegen Kräfte, die neu geborene Städte bedrohen, hat New Yorks Avatar so stark geschwächt, dass dieser seine Aufgabe nicht wahrnehmen kann. Nur gemeinsam kann es den Wächterinnen New Yorks gelingen, ihren Avatar und damit die gesamte Stadt zu retten. Doch die Zeit tickt, denn der Feind hat sich längst unter sie gemischt… Meine Meinung Die amerikanische Fantasy- und Science-Fiction-Autorin N. K. Jemisin ist schon längst kein Geheimtipp mehr, dennoch bin ich erst durch ihren neuesten Roman »Die Wächterinnen von New York« mit ihrer Arbeit in Kontakt gekommen. Und was für ein wunderbarer Erstkontakt das war! In ihrer Geschichte setzt sich N. K. Jemisin mit der Weltmetropole New York City und den fünf unterschiedlich geprägten Stadtbezirken auf kreative und bewegende Art und Weise auseinander. Nach einem ersten Besuch in der Stadt, die niemals schläft, wurde ich großer Fan dieser faszinierenden multikulturellen Welt, sodass ich bereits zwei weitere Male dorthin gereist bin. Allerdings habe ich immer noch nicht alle Stadtteile kennengelernt, dafür hat nun aber N. K. Jemisin mit »Die Wächterinnen von New York« gesorgt. Die Idee einer tatsächlich lebendigen Stadt, die geboren und durch einen Avatar in Menschengestalt beschützt wird, hat mir unheimlich gut gefallen. Doch wie das bei einer Geburt eben ist, kann es auch zu Schwierigkeiten kommen und genau das passiert als das frisch geschlüpfte New York angegriffen und geschwächt wird, sodass sich die Stadt fünf Wächterinnen und Wächter auswählt. Die unterschiedlichen Wächterinnen und Wächter verkörpern die Eigenschaften ihrer Bezirke Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island durch und durch. Manny ist ganz neu in der Stadt und verkörpert mit seinem tief im inneren gnadenlosen Charakter Manhattan, für das aufstrebende Brooklyn steht die schwarze Stadträtin und ehemalige Rapperin Brooklyn ›MC Free‹ Thomason ein, die wilde Bronx wird durch Bronca, der lesbischen Kuratorin einer Galerie vertreten, Queens durch die indische Studentin und Mathe-Queen Padmini und das konservative Staten Island manifestiert sich in Aislyn, der behüteten Tochter eines Polizisten. Jemisins Beschreibungen ihrer Protagonisten/Stadtteile sind unglaublich detailverliebt, sodass ich mir sicher bin, dass bessere New-York-Kenner noch viel mehr aus diesem Roman ziehen können, als ich es vermochte. Eines gelingt aber auf jeden Fall, auch für Ortsunkundige entsteht hier eine lebendige Welt, in der man sich durch den ausführlichen Weltenaufbau leicht zurechtfindet. Spannung mit lovecraftschen Monstern kommt zwar immer wieder ins Spiel, aber dominiert die Story nicht. Vielmehr stehen die diversen Persönlichkeiten der Stadtteile im Vordergrund und lassen mit ihren Konflikten auch einen Blick auf reale Probleme werfen. Der noch immer tagtäglich stattfindende Rassismus gegenüber anderen Kulturen oder People of Colour ist somit ein großer Bestandteil von N. K. Jemisins Roman und verleiht diesem eine Note, die unter die Haut dringt. »Die Wächterinnen von New York« ist wirklich ein grandioser Roman, voll starker Superheld*innen und ein außergewöhnliches Porträt New York Citys. Allerdings darf man keine allzu temporeiche Action erwarten, diese gibt es gut dosiert zwischendurch, der Fokus liegt aber ganz beim Worldbuidling, welches für mich noch ein paar Fragen offen lies. Man könnte auch sagen, diese Roman liest sich wie ein extrem ausführlicher Prolog (leider mit ein paar Längen), der Neugierig auf mehr macht. Daher hoffe ich sehr, dass es bei dieser ursprünglich auf eine Trilogie ausgelegte »The Great Cities«-Reihe bald weitergehen wird. Fazit Ein absolut faszinierender Science-Fiction-Roman, der den kulturellen Schmelztiegel von New York City lebendig werden lässt, mit Diversität glänzt und den immer noch gegenwärtigen Rassismus offenlegt. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.07.2022

3

Ich war neugierig auf dieses Buch und muss gestehen, dass ich es eigentlich noch nirgendwo sonst gesehen habe. Ich hab es ja auch nur durch Zufall entdeckt. Aber sollte man das ändern und somit mehr Leser zu diesem Buch greifen? Ich sage jein Alles beginnt damit, dass Manny in New York ankommt. Er hat keine Ahnung, wer er ist woher er kommt oder wo er hin will. Er leitet sozusagen in die Story ein, die uns nach und nach in die Welt New Yorks und seine fünf Stadtteile einführt. Manny steht hierbei zum Beispiel für Manhattan. Die 5 Stadtteile müssen sich zusammemraufen, um gegen die Gefahr zu kämpfen, welche New York bedroht. Interessante Idee auf jeden Fall, die mich aber nur so semi begeistern konnte. Es war gerade Anfangs etwas schwierig rein zu kommen. Die Erklärungen bekommt man erst so häppchenweise im Nachgang serviert. Das machte den Start etwas anstrengend und die Spannung blieb gelegentlich auf der Strecke. Etwas mehr Tempo wäre, meines Erachtens nach, von Vorteil gewesen. Es schleppte sich so dahin, wenn auch hier und da mit interessanten Moementen. Nichts desto trotz, hat die Autorin hier eine etwas andere Idee eingebracht. Lebende Stadtteile, die ihre Stadt retten können. Aber nur gemeinsam. Es sind Avatare, durch die man die "bekannten" Eigenheiten kennenlernt. Aber auch Themen wie Rassismus, Geld und Hetzjagden via Social Media finden hier Raum. Gerade Letzteres ist nicht nur erschreckend, sondern liegt auch absolut im möglichen Bereich. Fazit Es fiel mir schwer an diesem Buch dran zu bleiben. Ja ich kenne New York, die Stadtteile bekomm ich auch noch zusammen, aber dann hört es auch schon soweit auf. Wahrscheinlich fehlte es mir deshalb hier und da an Verständnis zu einigen Situationen. Alles in Allem ganz okay, aber nicht so ganz meins, obwohl ich die Idee wirklich mag. 3 Sterne und ich rate zur Leseprobe.

5

Städte leben. Beziehungsweise werden sie geboren. Und um diesen Prozess gut zu überstehen, werden Wächterinnen bestimmt, die den Städten helfen. Sie sollen sie gegen einen uralten Feind in dieser verletzlichen Phase verteidigen. Erst einmal finde ich die Idee hinter dem Buch interessant. Sie ist mir so persönlich noch nicht wirklich begegnet und wird in diesem Buch großartig umgesetzt. Die Gestaltung des Buches ist wunderschön und spiegelt die Stimmung der Geschichte meiner Meinung nach fabelhaft wieder. Der Schreibstil ist fantastisch. Die Welt konnte ich ausgezeichnet visualisieren. Die Charaktere sind sehr individuell geschrieben und der Schreibstil charakterisiert sehr gut, aus welcher Perspektive wir momentan lesen. Es gibt viele Protagonisten, was in diesem Buch aber überhaupt nicht problematisch war, da man der Geschichte und den Perspektiven gut folgen konnte. Die Charaktere sind sehr divers, wodurch es verschiedene interessante Ansichten gibt. Jede Person bringt ihre eigenen Probleme mit, unter denen sie leiden, was spannende Einflüsse birgt. Diese Probleme werden immer explizit angesprochen und nicht beschönigt. Die Beziehung der Charaktere ist faszinierend, weil man sie richtig dabei beobachten kann, wie sie langsam aber sicher einander immer mehr bedeuten und vertrauen. Dabei ist der Unterschied vom Anfang zum Ende sehr interessant anzusehen. Dadurch dass jeder Charakter sehr individuelle Eigenschaften hat, sind die unterschiedlichen Interaktionen zwischen ihnen super fesselnd zu lesen. Die Motive verschiedener Charaktere sind oft ambivalent und nicht rein richtig oder falsch, was das Ganze noch einmal mitreißender macht. Auch die Gegenspielerin ist interessant geschrieben und, obwohl man natürlich trotzdem gegen sie ist, sind ihre Beweggründe sehr nachvollziehbar, wobei man sich natürlich immer wieder ärgert, wenn sie einen Schritt vorwärts machen kann. Die unangenehme Atmosphäre, die durch die Antagonistin hergestellt wird, wird ganz fantastisch aufgebaut. Die Eskalation der Probleme ist grandios geschrieben, weil man langsam aber sicher von einem unbestimmten Unwohlsein zu ausgewachsenen “Oh fuck”-Gefühlen kommt. Das Buch hat starke Chancen eines meiner Jahreshighlights zu werden und ich kann den zweiten Teil jetzt schon kaum erwarten.

5

Wenn eine Autorin für unglaubliche Ideen, Diversität, Gesellschaftskritik und unverwechselbare Charaktere steht, dann ist es N.K. Jemisin. In den vier Büchern, die ich jetzt von ihr gelesen habe, hat sie mir gezeigt, wie gut Fantasy mit realen Themen funktioniert. ‚Die Wächterinnen von New York‘, übersetzt von Benjamin Mildner, ist zwar ein herausragendes Stück Fantasygeschichte, doch es beleuchtet auch Rassismus, Vorurteile, Intoleranz, Queerness, Immigration, Gewalt in der Familie und vieles mehr. Das mag jetzt nach vielen Baustellen klingen, wird aber von Jemisin in einer Art und Weise in die Geschichte gewoben, dass es sich immer natürlich anfühlt und stets zur Reflexion und zum Nachdenken anregt. Wie der Titel verrät, hat sich Jemisin dieses Mal den Schauplatz New York ausgesucht. Sie selbst lebt mit ihrer Familie in Brooklyn und dadurch hat sie es wohl besonders gut geschafft, New Yorks Atmosphäre einzufangen, die Individualität der Stadtteile, die Mentalität der Menschen. Laut, quirlig, urban, doch auch ein Platz für alle Menschen, egal welcher Herkunft, welcher sexuellen Orientierung, welcher politischen Gesinnung. Ein Melting Pot, der sich auch in den Figuren Jemisins widerspiegelt. Die Ausgangssituation ist dabei so einzigartig wie man es sich nur vorstellen kann. New York ist auf dem Weg, geboren zu werden. Doch der Avatar New Yorks sieht sich einer kosmischen Macht gegenüber, der er in der anstrengenden Phase der Geburt einfach nicht gewachsen ist. Er taucht tief in die Adern New Yorks ein, um Hilfe zu suchen – und findet sie in fünf ganz unterschiedlichen Menschen, die auf ihre Weise einen der fünf Stadtteile New Yorks repräsentiert. Hier kann Jemisin also ihr ganzes Können präsentieren: außergewöhnliche Urban Fantasy, gepaart mit greifbaren und komplexen Charakteren, jede*r so einzigartig wie das Leben selbst, mit eigener Vergangenheit und noch unklarer Zukunft. Jemisin erschafft fast unvorstellbare Bilder, zieht die Leser*innen in ihr New York und schafft etwas, das nur ganz wenig vermögen: Eine Geschichte zu schreiben, die nicht nur herausragend ist, sondern auch zum Nachdenken anregt, so, dass man am liebsten mit jedem Menschen darüber reden möchte. Die noch lange nachhallt und die ich allen Leser*innen empfehlen möchte. 5 Sterne.

5

“Die Wächterinnen von New York” von N. K. Jemisin ist eine Neuerscheinung 2022 im Tropen-Verlag, übersetzt von Benjamin Mildner. Das Cover ist wunderbar knallig und passend zum Inhalt gestaltet David Paire/Arcangel (Foto) und Lauren Panepinto (Design). Die Bindung und das Papier fühlen sich hochwertig an und das Buch hat eine tolle Aufmachung. Inhaltlich geht es um die “Origin Story” der “Avatare von New York”, die durch bestimmte Umstände zum Leben erwachen. Personifiziert werden diese von 5 unterschiedlichen Personen. Gemeinsam müssen sie sich nun gegen das übernatürlich Böse stellen, um ihre Stadt zu verteidigen. Das Buch war eine komplett neue Erfahrung für mich, denn überrascht hat mich hier, dass das Buch viel Bezug auf kosmischen Horror nach Lovecraft nimmt. Das Cover deutet ja schon darauf hin, denn im richtigen Licht sind so einige seltsame Dinge zu sehen, die sich hinter der Stadt verstecken. Aber oh boi, es ist wirklich tentakeliger, als ich gedacht habe

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