Die Kameliendame
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Alexandre Dumas (1802–1870) erhielt nur eine dürftige Schulbildung, feierte aber schon 1824 rauschende Erfolge als Theaterautor. Ab 1844 schuf er mit Abenteuerromanen wie «Die drei Musketiere» und «Der Graf von Monte Christo» Klassiker der Unterhaltungsliteratur. Ihm werden zahllose Affären nachgesagt.
Beiträge
„Junger Mann aus gutem Hause verliebt sich in Starprostituierte.“ Was wie eine billige Überschrift aus der Yellow Press aussieht, weckt heutzutage eigentlich kaum Interesse, geschweige denn Empörung bei der Bevölkerung. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war dies noch anders. Die zwielichtigen Halbwelt in Paris, ausschweifende Bälle und freizügigerer Lebensstil. Davon ließ sich wohl auch Musketier-Dumas Sohn begeistern und verliebte sich eine solche Kurtisane, die dann 23jährige verstarb und Größen wie Alexandre Dumas oder Franz Liszt trauernd zurück ließ. Dumas verarbeitete hier seine unglückliche Liebschaft. Was mir in diesem Liebesroman gleich auf den ersten Seiten negativ auffiel, war der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Liebe“. Über 290 mal wird von der Liebe in meiner Übersetzung vor. Insofern wirkten die ersten Bezeugungen der Zuneigung zwischen Armand und Marguierte auf mich sehr schwülstig und verklärt. Armand hatte sich unsterblich in die äußere Erscheinung der Kameliendame verliebt. Es war die reine Begierde und das Verlangen, die Schöne zu besitzen. Relativ schnell wird dem modernen Leser klar, dass die Liebe, die Armand verspürt, ins Krankhafte tendiert. Schwere Eifersucht und Wahnvorstellungen treiben den Verliebten um, der seiner Angebeteten nachstellt und dabei völlig verkennt, aus welchem Milieu sie stammt. Die Literatur war aber vor 180 Jahren noch nicht so weit, um hieraus das Psychogramm eines Kranken zu erstellen. Dumas will lediglich verdeutlichen, wie stark die Liebe sein kann und verkörpert damit die klassische, romantische Schreibschule. Leider kann man kaum eine persönliche Entwicklung bei Armand erkennen, selbst als ein Keil durch den Vater in die Liebesbeziehung getrieben wird und die Tragödie ihren Lauf nimmt. Armand bleibt blind und dreht sich mit seinen Gedanken im Kreis. Hierbei muss ich gestehen, dass Dumas dieses unreflektierte Verlangen wiederum sehr gut beschreiben kann. Während die seinerzeitige Leserschaft wahrscheinlich nur die tragische Liebesgeschichte genoß, vollzieht der moderne Leser eine Verhaltensanalyse und ist enttäuscht vom weiteren Verlauf. Liebesdramen sind gewiß nicht mein favorisiertes Genre. Wenn sich dann Menschen so völlig gegen meiner Natur verhalten und keinen Entwicklungsprozess erleben, erlahmt mein Interesse für die Geschichte schnell. Das war hier zunächst der Fall. Unter der Berücksichtigung der sprachlichen Vielfalt bei den Szenen des Zweifelns bei Armand und der Tatsache, dass Dumas die Geschichte sehr raffiniert aufbaut, hat mir das Buch letztlich dann doch noch Freude bereitet, und ich habe es gerne zu Ende gelesen.
Jede Zeile dieses Buches verschlungen und geliebt.
Ich lese ab und an ja gerne klassiche Literatur. Meiner Meinung nach ist es wichtig, hier im Hinterkopf immer daran zu denken, wann diese Romane geschrieben bzw. veröffentlicht worden sind und welche Bedeutung das damals gehabt haben mag. Auf den ersten Blick scheint dieses Buch nicht so zu sein wie man es vielleicht erwartet. Eine Prostituierte und ein Mann verlieben sich. Natürlich ist der Vater des Mannes damit nicht einverstanden, da er die Familienehre beschmutzt sieht. Auch die Gesellschaft steht der Beziehung skeptisch gegenüber. Eine Hure ist zum Spaß da nicht zum lieben. Der Gesellschaft zum Trotz gibt Marguerite ihre Arbeit und ihr damit verbundenes Vermögen auf um mit Armand aufs Land zu ziehen und dort gemeinsam zu leben. Bis dahin ist es die versprochene Liebesgeschichte. Danach ist es nur noch Drama bzw. Tragödie. Hier war für mich der Punkt erreicht, an dem es mir zu bunt wurde. Die Geschichte ist trotz der für mich ungewöhnlichen Erzählweise gut lesbar. Vieles aber überzeugte mich nicht. Obwohl es hier um eine tragische Liebe geht, deren Ausgang von anfang an klar war, konnte mich Dumas nicht überzeugen. Die Charaktere sind mir unsympathisch bis nervig erschienen. Zudem ist es einfach zu vorhersehbar gewesen. Das man bei Gautier und Duval überhaupt von Liebe spricht ist in meinen Augen grenzwertig. Immer wieder weint sich Duval zwar die Augen aus, aber oft geht es ihm nur um Besitztum. Mag sein, dass dies zu der Zeit eine Art Liebe war - und heute vielleicht auch noch ist - aber meine Vorstellung von Liebesroman ist es nicht. Unter dem Aspekt einer Tragödie hätte der Roman aber nicht besser sein können. Alles was hier schief gehen konnte, geht auch schief. Nichts läuft für das Paar so wie man es erhofft hatte. Dann kommen noch Charaktere auf den Schirm, die dem Pärchen übel mitspielen, sodass das eins zum anderen kommt und das Drama seinen Lauf nimmt. Warum man das Buch trotzdem lesen sollte? Gute Frage. Wer ein faible für Klassiker hat - wie ich - wird das Buch trotzdem lesen oder gar verschlingen wie ich es getan habe. Wer hier aber wirklich einen fesselnden Liebesroman erwartet, wird enttäuscht werden. Wer widerum eine Darstellung der Gesellschaft und Beziehungen zur damaligen Zeit sucht, darf gerne zugreifen. Fazit Ein Roman der gemischte Gefühle weckt, aber trotzdem seinen Charme hat. Auch wenn es nicht mein Lieblingsbuch wird, habe ich es gerne gelesen.
„Junger Mann aus gutem Hause verliebt sich in Starprostituierte.“ Was wie eine billige Überschrift aus der Yellow Press aussieht, weckt heutzutage eigentlich kaum Interesse, geschweige denn Empörung bei der Bevölkerung. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war dies noch anders. Die zwielichtigen Halbwelt in Paris, ausschweifende Bälle und freizügigerer Lebensstil. Davon ließ sich wohl auch Musketier-Dumas Sohn begeistern und verliebte sich eine solche Kurtisane, die dann 23jährige verstarb und Größen wie Alexandre Dumas oder Franz Liszt trauernd zurück ließ. Dumas verarbeitete hier seine unglückliche Liebschaft. Was mir in diesem Liebesroman gleich auf den ersten Seiten negativ auffiel, war der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Liebe“. Über 290 mal wird von der Liebe in meiner Übersetzung vor. Insofern wirkten die ersten Bezeugungen der Zuneigung zwischen Armand und Marguierte auf mich sehr schwülstig und verklärt. Armand hatte sich unsterblich in die äußere Erscheinung der Kameliendame verliebt. Es war die reine Begierde und das Verlangen, die Schöne zu besitzen. Relativ schnell wird dem modernen Leser klar, dass die Liebe, die Armand verspürt, ins Krankhafte tendiert. Schwere Eifersucht und Wahnvorstellungen treiben den Verliebten um, der seiner Angebeteten nachstellt und dabei völlig verkennt, aus welchem Milieu sie stammt. Die Literatur war aber vor 180 Jahren noch nicht so weit, um hieraus das Psychogramm eines Kranken zu erstellen. Dumas will lediglich verdeutlichen, wie stark die Liebe sein kann und verkörpert damit die klassische, romantische Schreibschule. Leider kann man kaum eine persönliche Entwicklung bei Armand erkennen, selbst als ein Keil durch den Vater in die Liebesbeziehung getrieben wird und die Tragödie ihren Lauf nimmt. Armand bleibt blind und dreht sich mit seinen Gedanken im Kreis. Hierbei muss ich gestehen, dass Dumas dieses unreflektierte Verlangen wiederum sehr gut beschreiben kann. Während die seinerzeitige Leserschaft wahrscheinlich nur die tragische Liebesgeschichte genoß, vollzieht der moderne Leser eine Verhaltensanalyse und ist enttäuscht vom weiteren Verlauf. Liebesdramen sind gewiß nicht mein favorisiertes Genre. Wenn sich dann Menschen so völlig gegen meiner Natur verhalten und keinen Entwicklungsprozess erleben, erlahmt mein Interesse für die Geschichte schnell. Das war hier zunächst der Fall. Unter der Berücksichtigung der sprachlichen Vielfalt bei den Szenen des Zweifelns bei Armand und der Tatsache, dass Dumas die Geschichte sehr raffiniert aufbaut, hat mir das Buch letztlich dann doch noch Freude bereitet, und ich habe es gerne zu Ende gelesen.
"Die Kameliendame" ist letztendlich nur eine veraltete Liebesgeschichte. Ja, der Protagonist verhält sich nachdem er verletzt wird widerwärtig und sadistisch. Im Vergleich zu dem ganzen Kram den man im Liebesroman und YA-Genre und wie sie alle heißen findet, fand ich dieses Buch relativ harmlos und wenigstens unterhaltsam. Außerdem ist es um die 200 Jahre alt und die schöne, altmodische Sprache in Klassikern lässt mich persönlich vieles tolerieren. Die Tatsache, dass nicht aus der Sicht der Frau erzählt wird, die das Verhalten des Mannes romantisiert nach dem Motto "er liebt mich doch nur", sondern aus der Sicht des Mannes erzählt wird, hat es für mich nicht so wirken lassen als ob Dumas dieses Verhalten gut heißen will. Wir sehen durch die Augen des besessenen Mannes, seine verachtenswerten und impulsiven Gedanken. Mir kam es nicht so vor als ob Dumas das Verhalten Armands gegenüber Margarete rechtfertigt, sondern eher zeigen wollte, dass man auch zu einer Hure Liebe (wenn in diesem Fall auch krankhafte) empfinden kann. Im Gegensatz zu heutigen Schnulzen in denen die Frau dem Mann hinterher schmachtet, fand ich Margarete sehr gefasst und unabhängig. Kein Hinterherhecheln oder Nachlaufen sondern Haltung bewahren. Wäre Armand ein beherrschter, netter junger Mann gewesen, wäre die Geschichte wohl auch relativ schnell zu Ende erzählt und langweilig gewesen. Drama gehört dazu und durch die Augen des besessenen, moralisch fragwürdigen Liebhabers zu sehen hat die Geschichte für mich erst spannend gemacht. Nach der Trennung war mir das Drama dann doch etwas zu dick aufgetragen, dass Armand im ersten Moment verletzt ist und Rachegelüste hat, versteh ich ja noch. Es gibt viele Menschen, egal ob Mann oder Frau, die nachdem sie verletzt wurden im ersten Moment üble Rachevorstellungen haben. Diese dann aber noch weiterzuführen nachdem er sieht wie sehr Margarete darunter leidet, hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Liebe zu tun und zeigt schon sadistische Züge. Prinzip hat der Gute sie zusätzlich in den Tod gequält mit seiner Rache. Sowas ist in keinster Weise romantisch, die Beziehung wie sie hier dargestellt wird, ist extrem toxisch. Im Insgesamt hat mir das Buch Unterhaltung und Spannung geboten, aber es hat mich nicht vom Hocker gehauen.
Es handelt sich um eine Erzählung in einer Geschichte, das gefällt mir meist sehr gut. Das Buch beginnt mit der Versteigerung des Haushaltes der verstorbenen Kurtisane Marguerite. Der Erzähler ersteigert aus einem plötzlichen Gefühlsempfinden heraus ein Buch. Wenig später sucht Armand den Erzähler auf und berichtet diesem, warum er eine so besondere Verbindung zu Marguerite hatte. Der Hauptteil der Geschichte ist also die Erzählung dieser von Armand erlernten Ereignisse, wobei immer wieder kurz ins hier und jetzt gesprungen wird. Armand und Marguerite verband eine unmögliche Liebe, die durch Geldmangel, Marguerites Krankheit und gesellschaftlichen Konventionen unter keinem so einfachen Stern stand. Natürlich gibt es, wie es sich für einen Klassiker dieser Zeit gehört, Drama ("Wenn einmal alles unwiderruflich vorbei ist, dann wird einem erst klar, was wirklich geschah.") und Liebe ("Wollte ich alle, die in mich verliebt sind erhören, fände ich keine Zeit zum Essen mehr."), Eifersucht und Hoffnung, aber alles irgendwie so gut und emotional verpackt, dass es immer sehr interessant bleibt und man weiterlesen möchte. Die Geschichte ist wohl die Grundlage zu Oper La Traviata und eventuell überlegen wir, uns diese anzusehen. Wäre interessant, da wir die Inspiration jetzt gelesen haben
Eine Liebesgeschichte, die mich sehr berührt hat
Bei dem von mir gelesenen Exemplar handelt es sich nicht um das hier abgebildete, sondern eins aus dem Weltbild Verlag aus der Reihe „Klassiker der Weltliteratur“, was hier bei READO leider nicht zur Auswahl stand. Der Übersetzer ist Walter Hoyer und die Originalausgabe erschien in französischer Sprache im Jahr 1848. Es erzählt die Liebesgeschichte von Armand Duval aus besten Pariser Kreisen und der Kurtisane Marguerite Gautier. Ihr Vorbild war die reale Kurtisane Marie Duplessis, die der Autor mit 20 Jahren kennengelernte und die Handlung ist zum Teil autobiografisch. Zu Anfang des Romans konnte ich nicht verstehen, warum der junge Armand dermaßen verschossen in Marguerite war. Zumal sie auch sehr eingebildet daher kam und sich über ihn lustig machte. Aber im Laufe des Buchs mochte ich sie immer mehr und es kam rüber, dass sie ihn in meinen Augen sogar mehr und selbstloser liebte als er sie. Auch, wenn man schon zu Anfang des Romans erzählt bekommt, dass die Geschichte nicht gut endet, war es doch sehr ergreifend.
Ein wunderbares Buch! Eine traurige aber, oder vielleicht gerade deswegen, sehr schöne Liebesgeschichte. Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich wollte gar nicht, dass es endet.
Eine süße, kleine Geschichte. Etwas sentimental, aber wer bin ich an den Grundfesten der Romantik zu rütteln.
Ich lese ab und an ja gerne klassiche Literatur. Meiner Meinung nach ist es wichtig, hier im Hinterkopf immer daran zu denken, wann diese Romane geschrieben bzw. veröffentlicht worden sind und welche Bedeutung das damals gehabt haben mag. Auf den ersten Blick scheint dieses Buch nicht so zu sein wie man es vielleicht erwartet. Eine Prostituierte und ein Mann verlieben sich. Natürlich ist der Vater des Mannes damit nicht einverstanden, da er die Familienehre beschmutzt sieht. Auch die Gesellschaft steht der Beziehung skeptisch gegenüber. Eine Hure ist zum Spaß da nicht zum lieben. Der Gesellschaft zum Trotz gibt Marguerite ihre Arbeit und ihr damit verbundenes Vermögen auf um mit Armand aufs Land zu ziehen und dort gemeinsam zu leben. Bis dahin ist es die versprochene Liebesgeschichte. Danach ist es nur noch Drama bzw. Tragödie. Hier war für mich der Punkt erreicht, an dem es mir zu bunt wurde. Die Geschichte ist trotz der für mich ungewöhnlichen Erzählweise gut lesbar. Vieles aber überzeugte mich nicht. Obwohl es hier um eine tragische Liebe geht, deren Ausgang von anfang an klar war, konnte mich Dumas nicht überzeugen. Die Charaktere sind mir unsympathisch bis nervig erschienen. Zudem ist es einfach zu vorhersehbar gewesen. Das man bei Gautier und Duval überhaupt von Liebe spricht ist in meinen Augen grenzwertig. Immer wieder weint sich Duval zwar die Augen aus, aber oft geht es ihm nur um Besitztum. Mag sein, dass dies zu der Zeit eine Art Liebe war - und heute vielleicht auch noch ist - aber meine Vorstellung von Liebesroman ist es nicht. Unter dem Aspekt einer Tragödie hätte der Roman aber nicht besser sein können. Alles was hier schief gehen konnte, geht auch schief. Nichts läuft für das Paar so wie man es erhofft hatte. Dann kommen noch Charaktere auf den Schirm, die dem Pärchen übel mitspielen, sodass das eins zum anderen kommt und das Drama seinen Lauf nimmt. Warum man das Buch trotzdem lesen sollte? Gute Frage. Wer ein faible für Klassiker hat - wie ich - wird das Buch trotzdem lesen oder gar verschlingen wie ich es getan habe. Wer hier aber wirklich einen fesselnden Liebesroman erwartet, wird enttäuscht werden. Wer widerum eine Darstellung der Gesellschaft und Beziehungen zur damaligen Zeit sucht, darf gerne zugreifen. Fazit Ein Roman der gemischte Gefühle weckt, aber trotzdem seinen Charme hat. Auch wenn es nicht mein Lieblingsbuch wird, habe ich es gerne gelesen.
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Autorenbeschreibung
Alexandre Dumas (1802–1870) erhielt nur eine dürftige Schulbildung, feierte aber schon 1824 rauschende Erfolge als Theaterautor. Ab 1844 schuf er mit Abenteuerromanen wie «Die drei Musketiere» und «Der Graf von Monte Christo» Klassiker der Unterhaltungsliteratur. Ihm werden zahllose Affären nachgesagt.
Beiträge
„Junger Mann aus gutem Hause verliebt sich in Starprostituierte.“ Was wie eine billige Überschrift aus der Yellow Press aussieht, weckt heutzutage eigentlich kaum Interesse, geschweige denn Empörung bei der Bevölkerung. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war dies noch anders. Die zwielichtigen Halbwelt in Paris, ausschweifende Bälle und freizügigerer Lebensstil. Davon ließ sich wohl auch Musketier-Dumas Sohn begeistern und verliebte sich eine solche Kurtisane, die dann 23jährige verstarb und Größen wie Alexandre Dumas oder Franz Liszt trauernd zurück ließ. Dumas verarbeitete hier seine unglückliche Liebschaft. Was mir in diesem Liebesroman gleich auf den ersten Seiten negativ auffiel, war der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Liebe“. Über 290 mal wird von der Liebe in meiner Übersetzung vor. Insofern wirkten die ersten Bezeugungen der Zuneigung zwischen Armand und Marguierte auf mich sehr schwülstig und verklärt. Armand hatte sich unsterblich in die äußere Erscheinung der Kameliendame verliebt. Es war die reine Begierde und das Verlangen, die Schöne zu besitzen. Relativ schnell wird dem modernen Leser klar, dass die Liebe, die Armand verspürt, ins Krankhafte tendiert. Schwere Eifersucht und Wahnvorstellungen treiben den Verliebten um, der seiner Angebeteten nachstellt und dabei völlig verkennt, aus welchem Milieu sie stammt. Die Literatur war aber vor 180 Jahren noch nicht so weit, um hieraus das Psychogramm eines Kranken zu erstellen. Dumas will lediglich verdeutlichen, wie stark die Liebe sein kann und verkörpert damit die klassische, romantische Schreibschule. Leider kann man kaum eine persönliche Entwicklung bei Armand erkennen, selbst als ein Keil durch den Vater in die Liebesbeziehung getrieben wird und die Tragödie ihren Lauf nimmt. Armand bleibt blind und dreht sich mit seinen Gedanken im Kreis. Hierbei muss ich gestehen, dass Dumas dieses unreflektierte Verlangen wiederum sehr gut beschreiben kann. Während die seinerzeitige Leserschaft wahrscheinlich nur die tragische Liebesgeschichte genoß, vollzieht der moderne Leser eine Verhaltensanalyse und ist enttäuscht vom weiteren Verlauf. Liebesdramen sind gewiß nicht mein favorisiertes Genre. Wenn sich dann Menschen so völlig gegen meiner Natur verhalten und keinen Entwicklungsprozess erleben, erlahmt mein Interesse für die Geschichte schnell. Das war hier zunächst der Fall. Unter der Berücksichtigung der sprachlichen Vielfalt bei den Szenen des Zweifelns bei Armand und der Tatsache, dass Dumas die Geschichte sehr raffiniert aufbaut, hat mir das Buch letztlich dann doch noch Freude bereitet, und ich habe es gerne zu Ende gelesen.
Jede Zeile dieses Buches verschlungen und geliebt.
Ich lese ab und an ja gerne klassiche Literatur. Meiner Meinung nach ist es wichtig, hier im Hinterkopf immer daran zu denken, wann diese Romane geschrieben bzw. veröffentlicht worden sind und welche Bedeutung das damals gehabt haben mag. Auf den ersten Blick scheint dieses Buch nicht so zu sein wie man es vielleicht erwartet. Eine Prostituierte und ein Mann verlieben sich. Natürlich ist der Vater des Mannes damit nicht einverstanden, da er die Familienehre beschmutzt sieht. Auch die Gesellschaft steht der Beziehung skeptisch gegenüber. Eine Hure ist zum Spaß da nicht zum lieben. Der Gesellschaft zum Trotz gibt Marguerite ihre Arbeit und ihr damit verbundenes Vermögen auf um mit Armand aufs Land zu ziehen und dort gemeinsam zu leben. Bis dahin ist es die versprochene Liebesgeschichte. Danach ist es nur noch Drama bzw. Tragödie. Hier war für mich der Punkt erreicht, an dem es mir zu bunt wurde. Die Geschichte ist trotz der für mich ungewöhnlichen Erzählweise gut lesbar. Vieles aber überzeugte mich nicht. Obwohl es hier um eine tragische Liebe geht, deren Ausgang von anfang an klar war, konnte mich Dumas nicht überzeugen. Die Charaktere sind mir unsympathisch bis nervig erschienen. Zudem ist es einfach zu vorhersehbar gewesen. Das man bei Gautier und Duval überhaupt von Liebe spricht ist in meinen Augen grenzwertig. Immer wieder weint sich Duval zwar die Augen aus, aber oft geht es ihm nur um Besitztum. Mag sein, dass dies zu der Zeit eine Art Liebe war - und heute vielleicht auch noch ist - aber meine Vorstellung von Liebesroman ist es nicht. Unter dem Aspekt einer Tragödie hätte der Roman aber nicht besser sein können. Alles was hier schief gehen konnte, geht auch schief. Nichts läuft für das Paar so wie man es erhofft hatte. Dann kommen noch Charaktere auf den Schirm, die dem Pärchen übel mitspielen, sodass das eins zum anderen kommt und das Drama seinen Lauf nimmt. Warum man das Buch trotzdem lesen sollte? Gute Frage. Wer ein faible für Klassiker hat - wie ich - wird das Buch trotzdem lesen oder gar verschlingen wie ich es getan habe. Wer hier aber wirklich einen fesselnden Liebesroman erwartet, wird enttäuscht werden. Wer widerum eine Darstellung der Gesellschaft und Beziehungen zur damaligen Zeit sucht, darf gerne zugreifen. Fazit Ein Roman der gemischte Gefühle weckt, aber trotzdem seinen Charme hat. Auch wenn es nicht mein Lieblingsbuch wird, habe ich es gerne gelesen.
„Junger Mann aus gutem Hause verliebt sich in Starprostituierte.“ Was wie eine billige Überschrift aus der Yellow Press aussieht, weckt heutzutage eigentlich kaum Interesse, geschweige denn Empörung bei der Bevölkerung. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war dies noch anders. Die zwielichtigen Halbwelt in Paris, ausschweifende Bälle und freizügigerer Lebensstil. Davon ließ sich wohl auch Musketier-Dumas Sohn begeistern und verliebte sich eine solche Kurtisane, die dann 23jährige verstarb und Größen wie Alexandre Dumas oder Franz Liszt trauernd zurück ließ. Dumas verarbeitete hier seine unglückliche Liebschaft. Was mir in diesem Liebesroman gleich auf den ersten Seiten negativ auffiel, war der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Liebe“. Über 290 mal wird von der Liebe in meiner Übersetzung vor. Insofern wirkten die ersten Bezeugungen der Zuneigung zwischen Armand und Marguierte auf mich sehr schwülstig und verklärt. Armand hatte sich unsterblich in die äußere Erscheinung der Kameliendame verliebt. Es war die reine Begierde und das Verlangen, die Schöne zu besitzen. Relativ schnell wird dem modernen Leser klar, dass die Liebe, die Armand verspürt, ins Krankhafte tendiert. Schwere Eifersucht und Wahnvorstellungen treiben den Verliebten um, der seiner Angebeteten nachstellt und dabei völlig verkennt, aus welchem Milieu sie stammt. Die Literatur war aber vor 180 Jahren noch nicht so weit, um hieraus das Psychogramm eines Kranken zu erstellen. Dumas will lediglich verdeutlichen, wie stark die Liebe sein kann und verkörpert damit die klassische, romantische Schreibschule. Leider kann man kaum eine persönliche Entwicklung bei Armand erkennen, selbst als ein Keil durch den Vater in die Liebesbeziehung getrieben wird und die Tragödie ihren Lauf nimmt. Armand bleibt blind und dreht sich mit seinen Gedanken im Kreis. Hierbei muss ich gestehen, dass Dumas dieses unreflektierte Verlangen wiederum sehr gut beschreiben kann. Während die seinerzeitige Leserschaft wahrscheinlich nur die tragische Liebesgeschichte genoß, vollzieht der moderne Leser eine Verhaltensanalyse und ist enttäuscht vom weiteren Verlauf. Liebesdramen sind gewiß nicht mein favorisiertes Genre. Wenn sich dann Menschen so völlig gegen meiner Natur verhalten und keinen Entwicklungsprozess erleben, erlahmt mein Interesse für die Geschichte schnell. Das war hier zunächst der Fall. Unter der Berücksichtigung der sprachlichen Vielfalt bei den Szenen des Zweifelns bei Armand und der Tatsache, dass Dumas die Geschichte sehr raffiniert aufbaut, hat mir das Buch letztlich dann doch noch Freude bereitet, und ich habe es gerne zu Ende gelesen.
"Die Kameliendame" ist letztendlich nur eine veraltete Liebesgeschichte. Ja, der Protagonist verhält sich nachdem er verletzt wird widerwärtig und sadistisch. Im Vergleich zu dem ganzen Kram den man im Liebesroman und YA-Genre und wie sie alle heißen findet, fand ich dieses Buch relativ harmlos und wenigstens unterhaltsam. Außerdem ist es um die 200 Jahre alt und die schöne, altmodische Sprache in Klassikern lässt mich persönlich vieles tolerieren. Die Tatsache, dass nicht aus der Sicht der Frau erzählt wird, die das Verhalten des Mannes romantisiert nach dem Motto "er liebt mich doch nur", sondern aus der Sicht des Mannes erzählt wird, hat es für mich nicht so wirken lassen als ob Dumas dieses Verhalten gut heißen will. Wir sehen durch die Augen des besessenen Mannes, seine verachtenswerten und impulsiven Gedanken. Mir kam es nicht so vor als ob Dumas das Verhalten Armands gegenüber Margarete rechtfertigt, sondern eher zeigen wollte, dass man auch zu einer Hure Liebe (wenn in diesem Fall auch krankhafte) empfinden kann. Im Gegensatz zu heutigen Schnulzen in denen die Frau dem Mann hinterher schmachtet, fand ich Margarete sehr gefasst und unabhängig. Kein Hinterherhecheln oder Nachlaufen sondern Haltung bewahren. Wäre Armand ein beherrschter, netter junger Mann gewesen, wäre die Geschichte wohl auch relativ schnell zu Ende erzählt und langweilig gewesen. Drama gehört dazu und durch die Augen des besessenen, moralisch fragwürdigen Liebhabers zu sehen hat die Geschichte für mich erst spannend gemacht. Nach der Trennung war mir das Drama dann doch etwas zu dick aufgetragen, dass Armand im ersten Moment verletzt ist und Rachegelüste hat, versteh ich ja noch. Es gibt viele Menschen, egal ob Mann oder Frau, die nachdem sie verletzt wurden im ersten Moment üble Rachevorstellungen haben. Diese dann aber noch weiterzuführen nachdem er sieht wie sehr Margarete darunter leidet, hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Liebe zu tun und zeigt schon sadistische Züge. Prinzip hat der Gute sie zusätzlich in den Tod gequält mit seiner Rache. Sowas ist in keinster Weise romantisch, die Beziehung wie sie hier dargestellt wird, ist extrem toxisch. Im Insgesamt hat mir das Buch Unterhaltung und Spannung geboten, aber es hat mich nicht vom Hocker gehauen.
Es handelt sich um eine Erzählung in einer Geschichte, das gefällt mir meist sehr gut. Das Buch beginnt mit der Versteigerung des Haushaltes der verstorbenen Kurtisane Marguerite. Der Erzähler ersteigert aus einem plötzlichen Gefühlsempfinden heraus ein Buch. Wenig später sucht Armand den Erzähler auf und berichtet diesem, warum er eine so besondere Verbindung zu Marguerite hatte. Der Hauptteil der Geschichte ist also die Erzählung dieser von Armand erlernten Ereignisse, wobei immer wieder kurz ins hier und jetzt gesprungen wird. Armand und Marguerite verband eine unmögliche Liebe, die durch Geldmangel, Marguerites Krankheit und gesellschaftlichen Konventionen unter keinem so einfachen Stern stand. Natürlich gibt es, wie es sich für einen Klassiker dieser Zeit gehört, Drama ("Wenn einmal alles unwiderruflich vorbei ist, dann wird einem erst klar, was wirklich geschah.") und Liebe ("Wollte ich alle, die in mich verliebt sind erhören, fände ich keine Zeit zum Essen mehr."), Eifersucht und Hoffnung, aber alles irgendwie so gut und emotional verpackt, dass es immer sehr interessant bleibt und man weiterlesen möchte. Die Geschichte ist wohl die Grundlage zu Oper La Traviata und eventuell überlegen wir, uns diese anzusehen. Wäre interessant, da wir die Inspiration jetzt gelesen haben
Eine Liebesgeschichte, die mich sehr berührt hat
Bei dem von mir gelesenen Exemplar handelt es sich nicht um das hier abgebildete, sondern eins aus dem Weltbild Verlag aus der Reihe „Klassiker der Weltliteratur“, was hier bei READO leider nicht zur Auswahl stand. Der Übersetzer ist Walter Hoyer und die Originalausgabe erschien in französischer Sprache im Jahr 1848. Es erzählt die Liebesgeschichte von Armand Duval aus besten Pariser Kreisen und der Kurtisane Marguerite Gautier. Ihr Vorbild war die reale Kurtisane Marie Duplessis, die der Autor mit 20 Jahren kennengelernte und die Handlung ist zum Teil autobiografisch. Zu Anfang des Romans konnte ich nicht verstehen, warum der junge Armand dermaßen verschossen in Marguerite war. Zumal sie auch sehr eingebildet daher kam und sich über ihn lustig machte. Aber im Laufe des Buchs mochte ich sie immer mehr und es kam rüber, dass sie ihn in meinen Augen sogar mehr und selbstloser liebte als er sie. Auch, wenn man schon zu Anfang des Romans erzählt bekommt, dass die Geschichte nicht gut endet, war es doch sehr ergreifend.
Ein wunderbares Buch! Eine traurige aber, oder vielleicht gerade deswegen, sehr schöne Liebesgeschichte. Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich wollte gar nicht, dass es endet.
Eine süße, kleine Geschichte. Etwas sentimental, aber wer bin ich an den Grundfesten der Romantik zu rütteln.
Ich lese ab und an ja gerne klassiche Literatur. Meiner Meinung nach ist es wichtig, hier im Hinterkopf immer daran zu denken, wann diese Romane geschrieben bzw. veröffentlicht worden sind und welche Bedeutung das damals gehabt haben mag. Auf den ersten Blick scheint dieses Buch nicht so zu sein wie man es vielleicht erwartet. Eine Prostituierte und ein Mann verlieben sich. Natürlich ist der Vater des Mannes damit nicht einverstanden, da er die Familienehre beschmutzt sieht. Auch die Gesellschaft steht der Beziehung skeptisch gegenüber. Eine Hure ist zum Spaß da nicht zum lieben. Der Gesellschaft zum Trotz gibt Marguerite ihre Arbeit und ihr damit verbundenes Vermögen auf um mit Armand aufs Land zu ziehen und dort gemeinsam zu leben. Bis dahin ist es die versprochene Liebesgeschichte. Danach ist es nur noch Drama bzw. Tragödie. Hier war für mich der Punkt erreicht, an dem es mir zu bunt wurde. Die Geschichte ist trotz der für mich ungewöhnlichen Erzählweise gut lesbar. Vieles aber überzeugte mich nicht. Obwohl es hier um eine tragische Liebe geht, deren Ausgang von anfang an klar war, konnte mich Dumas nicht überzeugen. Die Charaktere sind mir unsympathisch bis nervig erschienen. Zudem ist es einfach zu vorhersehbar gewesen. Das man bei Gautier und Duval überhaupt von Liebe spricht ist in meinen Augen grenzwertig. Immer wieder weint sich Duval zwar die Augen aus, aber oft geht es ihm nur um Besitztum. Mag sein, dass dies zu der Zeit eine Art Liebe war - und heute vielleicht auch noch ist - aber meine Vorstellung von Liebesroman ist es nicht. Unter dem Aspekt einer Tragödie hätte der Roman aber nicht besser sein können. Alles was hier schief gehen konnte, geht auch schief. Nichts läuft für das Paar so wie man es erhofft hatte. Dann kommen noch Charaktere auf den Schirm, die dem Pärchen übel mitspielen, sodass das eins zum anderen kommt und das Drama seinen Lauf nimmt. Warum man das Buch trotzdem lesen sollte? Gute Frage. Wer ein faible für Klassiker hat - wie ich - wird das Buch trotzdem lesen oder gar verschlingen wie ich es getan habe. Wer hier aber wirklich einen fesselnden Liebesroman erwartet, wird enttäuscht werden. Wer widerum eine Darstellung der Gesellschaft und Beziehungen zur damaligen Zeit sucht, darf gerne zugreifen. Fazit Ein Roman der gemischte Gefühle weckt, aber trotzdem seinen Charme hat. Auch wenn es nicht mein Lieblingsbuch wird, habe ich es gerne gelesen.