Drei Frauen

Drei Frauen

Hardcover
4.04
TonkaKlassiker LiteraturKlassische BelletristikEssayismus

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Beschreibung

Die drei Frauen dieser Erzählungen sind die Bäuerin Grigia, eine portugiesische Aristokratin und die Verkäuferin Tonka. Als fremd-vertraute Wesen werden sie den ihnen verbundenen Männern zum Schicksal. Die äußere Wirklichkeit bildet die Kulisse für eine unergründliche innere Wirklichkeit. Mit dem Erzählband »Drei Frauen«, einem konzentrierten Meisterwerk der literarischen Moderne, begibt sich Robert Musil tief hinein in die Erkundung der seelischen Labyrinthe und des Beziehungsgeflechts zwischen Mann und Frau.

Gebunden mit SchutzumschlagErzählband des großen österreichischen Literaten
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Hardcover
Seitenzahl
160
Preis
4.95 €

Autorenbeschreibung

Robert Musil (1880 - 1942), österreichischer Schriftsteller. Ausbildung beim Militär, Ingenieursstudium, Studium der Philosophie, Psychologie, Mathematik und Physik. Bibliothekar an der TH Wien, Redakteur der Neuen Rundschau in Berlin. 1914-1918 österreichisch-ungarischer Reserveoffizier an der italienisch-serbischen Front, 1931-1933 in Berlin. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kehrt Musil nach Wien zurück. 1938 Emigration über Zürich nach Genf. Er arbeitet ohne Aussicht auf Publikation, immer mehr vereinsamend und trotz gesundheitlicher Probleme bis zu seinem Tod am Mann ohne Eigenschaften. Er muss alle zwei bis drei Monate um die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz ansuchen und wartet vergeblich auf die Erlaubnis zur Einreise in die USA. Finanziell unterstützt wird er in diesen Jahren von Schweizer Hilfsorganisationen, einem Züricher Pfarrer und einem amerikanischen Ehepaar. Sämtliche Werke Musils werden in die Jahresliste 1941 des schändlichen und unerwünschten Schrifttums aufgenommen. Mitte Januar 1942 äußert Musil den Wunsch, den Mann ohne Eigenschaften "irgendwie abzuschließen". Musil stirbt am 15. April 1942 in Genf an Gehirnschlag. Martha Musil verstreut später seine Asche in einem Wald nahe Genf.Weitere Werke: Roman Die Verwirrung des Zöglings Törless (1906), Schauspiel Die Schwärmer (1921), Posse Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer (1923), Novellenzyklus Drei Frauen (1924), Essay- und Erzählband Nachlass zu Lebzeiten (1935).

Beiträge

3
Alle
5

Ein Fest literarischer Größe

3

Diese Sammlung von insgesamt drei Novellen kann ich nur schwer beurteilen. Sprachlich beeindruckend, allerdings überfrachtet mit Symbolik und Interpretationsmöglichkeiten sowie einem völlig überholten Rollenverständnis von Mann und Frau. Ich stelle mir also die Frage, nach welchen Kriterien ich das Buch bewerten soll. Dieser eindringliche, ruhige Erzählton war so einnehmend, dass ich nie auf die Idee kam, dass Buch abzubrechen, obwohl mein auf Unterhaltung getrimmter und nach Handlung hechelnder Leseranteil sich schon fragte, was um Himmels Willen denn da Musils Erzählungen vor sich geht. Wenn man in der glücklichen Lage ist, Bücher einfach nur lesend genießen zu dürfen und nicht gezwungen ist, im Rahmen einer Deutschstunde oder eines literaturwissenschaftlichen Seminars Sekundärliteratur wälzen zu müssen, um das Gelesene einordnen zu können/müssen, dann muss ich allen drei Novellen eine gewisse Langweiligkeit attestieren. Es war mein Erstkontakt mit Musil, und ich hatte keine Lust, die vielfältigen Facharbeiten über Autor und Werk im Netz zu lesen, um Gefallen und Verständnis für das Buch zu erlangen. Der Mann geht meiner Ansicht nach durch die Krise und die Frau übernimmt eine mystische Rolle, um die Krise weiter zu verschärfen oder zu lösen. Dabei ist Grigia in der ersten Novelle das Bodenständige und Natürliche, welches den älteren Mann erden soll, der auf der Sinnsuche seine Familie verlassen hat, um bei ihr in den Bergen zu arbeiten. Letztlich kehrt Homo, der Mann oder vielleicht sogar der Mensch im Allgemeinen, in den Schoß der Mutter Erde zurück, in dem er beim Liebesspiel ertappt vom gehörnten Ehemann in der Höhle eingeschlossen wird. Mystiker und Symboliker haben hier bestimmt ihre helle Freude. Ich bin kein großer Freund von Parabeln, Märchen und moralertränkten Erzählungen. Daher gilt für mich: Sprache 5 Sterne, literarische Bedeutung 4 Sterne, Spaß beim Lesen 2 Sterne. Grigia gefiel mir noch am besten. Die Portugiesin in der zweiten Novelle, die im Mittelalter dem Herren Raubritter zur Seite steht, ist noch seltsamer, denn lange Zeit steht eine räudige Katze im Mittelpunkt der Erzählungen. Keine Ahnung, für was das kleine Tier stehen sollte. Und Tonka, die schweigsame und naive Verkäuferin, wird uns in der letzten und längsten Novelle näher gebracht. Was mich gestört hat, war der Titel des Buchs, der doch vermuten lässt, dass hier Frauenschicksale im Mittelpunkt stehen. Mitnichten. Es geht wohl um die armen Männer, die eine mystische Frau als Trittbrett benötigen, um Erleuchtung, Glück und Krisenbewältigung zu erlangen. Vielleicht liege ich auch mit meiner Kritik falsch. Ich habe aber auch keine Lust, die doppelte Seitenanzahl an Sekundärliteratur zu diesem Buch zu lesen, um es verstehen zu können. Mein Respekt vor dem Mann ohne Eigenschaften ist jetzt noch weiter gestiegen. Das wird bestimmt eine Herausforderung.

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Diese Sammlung von insgesamt drei Novellen kann ich nur schwer beurteilen. Sprachlich beeindruckend, allerdings überfrachtet mit Symbolik und Interpretationsmöglichkeiten sowie einem völlig überholten Rollenverständnis von Mann und Frau. Ich stelle mir also die Frage, nach welchen Kriterien ich das Buch bewerten soll. Dieser eindringliche, ruhige Erzählton war so einnehmend, dass ich nie auf die Idee kam, dass Buch abzubrechen, obwohl mein auf Unterhaltung getrimmter und nach Handlung hechelnder Leseranteil sich schon fragte, was um Himmels Willen denn da Musils Erzählungen vor sich geht. Wenn man in der glücklichen Lage ist, Bücher einfach nur lesend genießen zu dürfen und nicht gezwungen ist, im Rahmen einer Deutschstunde oder eines literaturwissenschaftlichen Seminars Sekundärliteratur wälzen zu müssen, um das Gelesene einordnen zu können/müssen, dann muss ich allen drei Novellen eine gewisse Langweiligkeit attestieren. Es war mein Erstkontakt mit Musil, und ich hatte keine Lust, die vielfältigen Facharbeiten über Autor und Werk im Netz zu lesen, um Gefallen und Verständnis für das Buch zu erlangen. Der Mann geht meiner Ansicht nach durch die Krise und die Frau übernimmt eine mystische Rolle, um die Krise weiter zu verschärfen oder zu lösen. Dabei ist Grigia in der ersten Novelle das Bodenständige und Natürliche, welches den älteren Mann erden soll, der auf der Sinnsuche seine Familie verlassen hat, um bei ihr in den Bergen zu arbeiten. Letztlich kehrt Homo, der Mann oder vielleicht sogar der Mensch im Allgemeinen, in den Schoß der Mutter Erde zurück, in dem er beim Liebesspiel ertappt vom gehörnten Ehemann in der Höhle eingeschlossen wird. Mystiker und Symboliker haben hier bestimmt ihre helle Freude. Ich bin kein großer Freund von Parabeln, Märchen und moralertränkten Erzählungen. Daher gilt für mich: Sprache 5 Sterne, literarische Bedeutung 4 Sterne, Spaß beim Lesen 2 Sterne. Grigia gefiel mir noch am besten. Die Portugiesin in der zweiten Novelle, die im Mittelalter dem Herren Raubritter zur Seite steht, ist noch seltsamer, denn lange Zeit steht eine räudige Katze im Mittelpunkt der Erzählungen. Keine Ahnung, für was das kleine Tier stehen sollte. Und Tonka, die schweigsame und naive Verkäuferin, wird uns in der letzten und längsten Novelle näher gebracht. Was mich gestört hat, war der Titel des Buchs, der doch vermuten lässt, dass hier Frauenschicksale im Mittelpunkt stehen. Mitnichten. Es geht wohl um die armen Männer, die eine mystische Frau als Trittbrett benötigen, um Erleuchtung, Glück und Krisenbewältigung zu erlangen. Vielleicht liege ich auch mit meiner Kritik falsch. Ich habe aber auch keine Lust, die doppelte Seitenanzahl an Sekundärliteratur zu diesem Buch zu lesen, um es verstehen zu können. Mein Respekt vor dem Mann ohne Eigenschaften ist jetzt noch weiter gestiegen. Das wird bestimmt eine Herausforderung.

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