Die Inkommensurablen

Die Inkommensurablen

Hardcover
3.662

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Beschreibung

SPIEGEL-Bestseller
ORF-Bestenliste
SWR-Bestenliste

»Ein überragendes Talent. Die Amerikaner haben Joyce Carol Oates als erzählerisches Universalgenie, wir haben Raphaela Edelbauer.«Clemens Setz

»Was für ein Buch! Raphaela Edelbauer verwandelt den August 1914 in eine Traumnovelle. Wir schlafwandeln mit ihr durch ein erregtes Wien voll höherer Mathematik und niederem Wahn. Und wir galoppieren mit ihren vier apokalyptischen Reitern Adam, Hans, Klara und Helene in eine Zukunft, die diese schon als Vergangenheit erinnern. Ja, man stürzt in dieses Buch und in die letzten Tage des alten Europa, als fiele man in einen wilden Fiebertraum.«Florian Illies

In fiebriger Erregung warten die Einwohner Wiens am 31. Juli 1914 das Verstreichen des deutschen Ultimatums ab. Unter ihnen sind drei, deren bekannte Welt zu zerfallen droht: Der Pferdeknecht Hans, der adlige Adam und die Mathematikerin Klara. Der spektakuläre neue Roman der preisgekrönten Wiener Autorin ist ein literarisches Ereignis.

Wien, Zentrum der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, steht Kopf. Noch sechsunddreißig Stunden, dann läuft das deutsche Ultimatum ab. Die Stadt ist ein reißender Strom, in allen Straßen bricht sich die Kriegsbegeisterung der jungen Generation bahn. Mitten in diesen Taumel gerät Hans, ein Pferdeknecht aus Tirol, der sich auf den Weg in die Metropole gemacht hat, um die Psychoanalytikerin Helene Cheresch aufzusuchen. Dort angekommen trifft er auf Adam, einen musisch begabten Adligen, und Klara, die sich als eine der ersten Frauen an der Universität Wien im Fach Mathematik promovieren wird. Gemeinsam verbringen die drei jungen Menschen den letzten Abend vor der Mobilmachung – in einer Stadt, die sich ihrem Zugriff mehr und mehr zu entziehen droht.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
352
Preis
25.70 €

Autorenbeschreibung

Raphaela Edelbauer, geboren in Wien, studierte Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst. Für ihr Werk »Entdecker. Eine Poetik« wurde sie mit dem Hauptpreis der Rauriser Literaturtage ausgezeichnet. Außerdem wurde ihr der Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb, der Theodor-Körner-Preis und der Förderpreis der Doppelfeld-Stiftung zuerkannt. Ihr Debütroman »Das flüssige Land« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, für ihren zweiten Roman »DAVE« erhielt sie den Österreichischen Buchpreis. Raphaela Edelbauer lebt in Wien.

Beiträge

25
Alle
2

Ihr erster Roman "Flüssiges Land" war ungewöhnlich und spannend. Aber in diesem Werk wird zwischen zwei Buchdeckel inmitten realer Ereignisse , dem nahenden Ausbruch des ersten Weltkriegs, eine solche Menge halbgare Philosophie und Unlogik gepackt, dass es am Ende schade um jeden Baum ist, der für das Buch gefällt werden musste.

5

Toller historischer Roman mit ein bisschen Mathematik, ein bisschen Psychologie, dazu noch ein wenig Philosophie und ganz viel Wien 😍

Nach der Lektüre des Romans fühle ich mich wieder ein bisschen in meinem Denken erweitert und dabei gleichzeitig gut unterhalten. Was will man mehr? Zunächst hat der Roman eine historische, vordergründige Komponente. Die komplette Story spielt sich innerhalb von knapp zwei Tagen unmittelbar vor Beginn des 1. Weltkrieges 1914 in Wien ab. Die drei Protagonist:innen erleben diese Stunden der Zeitenwende wie eine fiebrige Jagd. Ich, die ich durchweg langweilige Geschichtslehrer in der Schule hatte, genieße diese Art der Geschichtsstunde. Doch dann ist da noch die dahinter liegende Ebene, die im Wechselspiel von psychologischen, philosophischen und mathematischen Betrachtungen, die durch die drei jungen Leute Clara, Adam und Hans angestellt werden, universelle Gedanken verfolgt. Die drei könnten dabei nicht unterschiedlicher sein in Bezug auf Herkunft, Klasse und Bildung. Und doch schafft die Weltgeschichte zwischen den dreien eine kurze, rauschhafte und doch intensive Verbindung. Und dann ist natürlich Wien einfach ein wunderbarer Schauplatz für eine Geschichte. Wen ein bisschen interdisziplinäre Hirngymnastik nicht schreckt, wird „Die Inkommensurablen“ sicher mit Gewinn lesen.

Jetzt muss ich grundehrlich sein: Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und fand es trotz seiner teils komplexen mathematisch-philosophischen Ausführungen gut lesbar. Das Problem ist nur, dass ich ziemlich viel einfach schon wieder vergessen habe. Das könnte man nun so interpretieren, dass das gegen das Buch spricht, aber dazu hat es mir zu gut gefallen (das weiß ich noch!). Das Buch spielt an einem einzigen Tag am Vorabend des 1. Weltkriegs in Wien und lässt einen jungen Landarbeiter namens Hans auf das Mathematikgenie Klara, die kurz vor ihrer Promotion steht, und ihren guten, adligen Freund Adam treffen. Was Klara und Hans verbindet, ist ein gemeinsamer Traum, den sie mit einigen anderen Menschen teilen und den die Psychoanalytikern Helene, bei der Klara wohnt und die Hans aufsuchen wollte, untersucht. Dabei macht die Autorin vielleicht das ein oder andere Fass zu viel auf, ich habe die daher die 410 Seiten als ein wenig überfrachtet empfunden, obwohl die Handlung nur einen Tag umfasst. Den mathematischen Theorien konnte ich nicht immer ganz folgen, was aber meinen Spaß an dem Buch nicht beeinträchtigt hat.

4

Puh, ich bin mir nicht ganz sicher, was ich da gelesen bzw gehört habe 😅 es waren so unglaublich viele Aspekte in diesen wilden 36h verpackt, die man mit den Charakteren verbringt, dass ich manchmal nicht ganz mitgekommen bin. Der Plot ist etwas verwirrend und ich bin mir nicht ganz sicher, was die Message sein sollte, aber irgendwie war es trotzdem spannend. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, was den Nachteil hatte, dass ich an komplexen Stellen nicht noch einmal zurückblättern oder langsam lesen konnte. Durch seine Dichte ist das Buch für mich dadurch teilweise etwas unzugänglich geblieben. Es war aber wirklich gut gelesen von Cornelius Obonya, inklusive lebhafter Stimmenvariation und diverser Akzente und Dialekte, sehr beeindruckend! Die Beschreibungen der geschichtlichen Ereignisse und der Stadt Wien ist lebhaft und detailverliebt, man hat das Gefühl, mit den Charakteren durch die Stadt zu schlendern und diese Atmosphäre des Tags vor Ausbruch des ersten Weltkriegs am eigenen Leib zu erleben. Dabei werden viele Themen angeschnitten, von Frauenrechten und Psychoanalyse über die Arbeiterbewegung bis hin zu Mathematik und 12-Ton-Musik. Je nach Themen war ich dabei ein bisschen verloren, aber naja, man kann auch nicht über alles Bescheid wissen :D Insgesamt ein unglaublich intelligentes und atmosphärisches Buch mit interessanter Thematik, dessen Plot und Message mich aber etwas ratlos zurücklässt.

4.5

Ein wilder Ritt durch Ober-und Unterwelt von Wien

Dieses Buch meiner #longlist Leseliste machte mir am meisten Respekt. Ich hatte ziemlich Angst, dass mir das zu kompliziert wurde. Überraschender Weise hat sich dieses Buch zu einer großartigen Lektüre entpuppt. Es war ein wilder Ritt, und jetzt bin ich erschöpft und glücklich. Hans Ranftler reist aus dem beschaulichen Tirol nach Wien um die Psychoanalytikerin Helene aufgrund eines mutmaßlichen Leidens aufzusuchen, und landet sofort in einer rasanten Tour de force. Der erste Weltkrieg steht kurz bevor, und das schlägt sich auf die Stimmung der Menschen nieder. Zwischen Euphorie und Lethargie finden wir alle Emotionen vor. Der große Melting Pot des Europas 1913 überfordert Hans auf allen sinnlichen Ebenen. Erleichtert, zwischen all dem Neuen, findet er Anschluss bei Adam und Klara, die ihn am Ärmel packen und durch Wien zerren. Es geht durch die Welt der Reichen und die Abgründe des Lumpenproletariats. Dabei ist das Geschehen olfaktorisch spürbar, nicht immer positiv, wohl gemerkt😀 Rast-und ruhelos sind die drei auf der Suche nach Zerstreuung und kämpfen dabei zeitgleich mit ihren Dämonen. Gespräche drehen sich um Generationenkonflikte, sozialen Problemen und gleichgeschlechtlicher Liebe – das niemals offen, aber deutlich erkennbar. Metaphysisch wird die Ebene, die sich mit Traumcluster beschäftigt. Und am Ende fragen wir uns, haben wir das Buch überhaupt gelesen?🤔😉 Hans ist mir sehr ans Herz gewachsen und auch Adam und Klara sind mir sehr nah gekommen. Die Jugend in unruhigen Zeiten, das Bedürfnis, sich selbst im Leben zu finden, hat sich zur damals genauso angefühlt wie heute. Auch das Wabern gesellschaftlicher Veränderungen meistern wir heute nicht unbedingt intelligenter. Der Mob, der sich mitreißen lässt, ohne nachzudenken, könnte auch heute genauso in den Abgrund rennen. Raphaela Edelbauer, gerade mal 33 Jahre jung ist eine begnadete Schriftstellerin, die es schafft, eine Dichte an die Leser*innen zu transportieren, die uns mitfiebern lässt. Wo nimmt die junge Autorin die Fähigkeit nur her, literarisch und intellektuell auf so hohem Niveau unterwegs zu sein und trotzdem alle mitzunehmen? Schaut man sich andere aufstrebende Schriftstellerinnen an, so steht sie für mich klar an der Spitze! Sie schafft es sogar einen Hauch von Slapstick anekdotenhaft in ihre Texte einzufügen, (ich denke da an Rakitić oder Ratkovic oder Ranovic 😉…) Immer Wieder gab es wilde Prügeleien und Handgemenge, die Nerven lagen blank! Gelungen fand ich auch die in Bezugnahme auf gleichgeschlechtliche Beziehungen. Gesellschaftlich war man schon viel weiter als Jahrzehnte später. Die mathematischen oder psychologische surrealen Passagen halten sich in Grenzen und sind für mich aushaltbar, obwohl sie mich jetzt nicht erhellt haben. Sie gehören aber irgendwie dazu. Ich fühlte mich mehrfach an eine dunkle Erwachsenen-Version von Alice im Wunderland erinnert. Unterhaltend, mit starken Bildern und leicht schräg.

1

Nun, leider beginnt das Lesejahr 2024 mit einer ziemlichen Enttäuschung. Weiß auch nicht so recht, warum ich mich bis zum Ende durchgequält habe. Vermutlich wegen der teilweise so euphorischen Rezensionen und weil ich immer mal wieder das Gefühl hatte reinzukommen und vielleicht doch noch mitgerissen zu werden. Das hielt aber leider immer nur kurze Zeit und dann war ich schon wieder bei Hä?! Hm. Also für mich war das leider gar nichts. Weiß nicht mal so recht, was das Buch „will".

2.5

Hat mich leider sehr gelangweilt.

4.5

In fiebriger Erregung warten die Einwohner Wiens im Juli 1904 das Verstreichen des deutschen Ultimatums ab. An diesem besonderen Tag treffen vier Menschen aufeinander: der Knecht Hans, der aus Tirol gekommen ist, die Mathematikerin Clara, die Psychoanalytikerin Helene und der Adelige Adam. Damit sind auch schon die vier Welten erzählt, die an diesem Tag aufeinandertreffen: das bäuerliche Leben, Frauen an der Universität, der alte Adel und nicht zu vergessen die Psychoanalyse. Einen Tag verbringen diese vier miteinander. Und in diesen Stunden geht die alte Welt unter und ein neues Jahrhundert entsteht. Man braucht für dieses Buch nicht viel länger als der Zeitraum, der in ihm erzählt wird. Und diese Stunden lassen einen nicht los. Ein schönes Buch mit einer packenden, mitreißenden Sprache.

4

Wie soll man dieses Buch beschreiben? Schwierig...viele Wörter musste ich erst googeln, angefangen bei inkommensurabel. Textteile sehr theoretisch und philosophisch und mathematisch. Dann wieder so schön und mystisch. Ein nicht leicht zu lesender, aber doch einen nachhaltig beeindruckender und einen nachhaltig beschäftigender Roman. ⭐⭐⭐⭐

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