Die Möglichkeit von Glück
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie »Warten auf’n Bus«. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. »Die Möglichkeit von Glück« ist ihr Prosadebüt.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Es geht um eine interessante und sehr wesentliche Zeitspanne der deutschen Geschichte, berichtet unverfälscht von Gewalt, vom Wegsehen, vom Schönreden.
Stine ist 1986 geboren und denkt nach, über ihre Familie. Die Mutter, die sie misshandelte, der Vater der weg sah, der Opa der im 2.WK war- dann sein Leben in der DDR- Orden vorhanden- Stasi Akten nicht, die Tante die vom Onkel nur klein- gehalten wurde etc…. Und die Ereignisse in Deutschland…. Und ihre eigenen Kinder….Stine recherchiert und ich als Leser nehme teil und werte auch für mich. Ja, es ist viel und keine wirkliche Auseinandersetzung im realen Leben. Die Opfer/Täter/Frage, Thema Schuld/ Scham - mich hat das Buch sehr zum nachdenken gebracht. In einer Rezension beim großen A las ich, es wäre alles schon längst von einer anderen Autorin so erzählt. Mich hat dieses Buch „ gefunden „- jetzt- und sicherlich durch den Deutschen Buchpreis.
"Die Möglichkeit von Glück" ist ein fesselnder Roman, der tief in die Geschichte Ostdeutschlands und die Auswirkungen des DDR-Regimes auf eine Familie eintaucht. Die Hauptfigur Stine versucht, die Geheimnisse und Traumata ihrer Familie zu ergründen.
Dabei geht es ihr vor allem um die schwierige Beziehung zu ihrer missbrauchenden Mutter und die politischen Verstrickungen ihres Großvaters. Stine kommt aus einer regimenahen Funktionärsfamilie, die einerseits ihrem alten Denken verhaftet bleibt, aber auch darum bemüht ist, Spuren zu verwischen und sich durch Schweigen zu schützen. Stine rekonstruiert in sich aneinander reihenden Fragmenten ihre eigene Kindheit und Jugend, aber auch die Geschichte ihres Grossvaters, der sie stark geprägt hat. Sie setzt sich intensiv mit dem Zusammenspiel von historischer und persönlicher Entwicklung auseinander und gibt damit Einblicke in das Gewordensein einer Generation, die im Niemandsland zwischen zwei Gesellschaftssystemen aufgewachsen ist. Als Tochter ehemaliger Funktionäre hat sie früh die Erfahrungen einer Aussenseiterin gemacht, die man um ihrer Familiengeschichte willen ablehnte. Sie hadert damit nicht, weiss aber um den Einfluss dieser Erfahrung auf ihr Leben. Ebenso früh hat sie gelernt, dass es Familien gibt, die ganz anders durch die DDR-Zeit gegangen sind, wie z.B. die vom christlichen Glauben geprägte Familie ihrer Freundin Ada. Sie wächst in eine Welt hinein, in der autoritäre Prägungen weiterhin eine wichtige Rolle spielen und wird in ihrer Jugend mit Rechtsradikalismus, Gewalt, Saufen und Drogen konfrontiert. "Längst hatte das neue Jahrtausend begonnen, aber wir hingen heillos verstrickt im alten fest," schlussfolgert sie. Alles in allem kann ich nur empfehlen dieses Buch zu lesen oder wie ich zu hören und darüber mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Generationen zu sprechen. Anne Rabe gibt viele Impulse, die Sprachlosigkeit zu überwinden, die sie oft erlebt hat, und nach neuen Perspektiven zu suchen.

Gewaltvolle Erziehung
unverfälschte Zeitspanne, der deutschen Geschichte von Gewalt und vom Wegsehen und Schönreden. Ein wichtiges Buch
„Was für eine Hölle, was für ein finsterer Ort.“ …. diese Familie. ….. diese Kindheit. Mehr gibt es zu diesem Buch nicht zu sagen.
Eine feine Suche nach den scharfkantigen Erinnerungen einer Familie und einer Gesellschaft, verwoben mit den Wiederholungen des immergleichen Leids und Schweigens im Hier und Jetzt. Berührend mit den Fragen, wann wir hinsehen und -hören und wann wir unsere eigenen Wirklichkeiten erschaffen.
"Die Möglichkeit von Glück" ist ein interessantes Buch, das die wesentliche Zeitspanne der deutschen Geschichte behandelt; es berichtet eindrucksvoll von Gewalt, vom Wegsehen und vom Schönreden, sowohl zu DDR-Zeiten, als auch heutzutage im wiedervereinten Deutschland. Leider konnte mich der Roman unterm Strich nicht überzeugen. Das lag vor allen Dingen an der Erzählweise, die ich sehr schnell ziemlich wirr fand: der ständige Wechsel zwischen Essay, Bericht, Sachbuch und Funktion war so gar nicht meins und es fiel mir nach und nach schwer zu erkennen wohin die Erzählerin uns führen möchte. Mir ist z.B. bis zum Schluss nicht klar, wer in den kursiv gedruckten Absätzen spricht. Auch finde ich den Titel des Buches "Die Möglichkeit von Glück" irreführend. Der Roman hat nichts mit Glück zu tun, eher wird nur von Leid, Trauer und Unglück berichtet. Viele Handlungsstränge finden kein Ende und viele Fragen bleiben offen.
"Was Tim und ich uns erzählen , wenn wir über unsere Kindheit sprechen, sind Geschichten davon, wie wir gelernt haben, still zu sein." "Der Schmerz zerschneidet die Erinnerung in kleine Fetzen, Puzzlekanten, die aussehen, als würden sie zueinander passen, aber dann muss man sie doch mit Gewalt ineinander drücken, damit sie ein ganzes geben." "Ich würde gern das Knäuel der Familiengeschichte entzerren, geduldig, Knoten für Knoten lösen, es neu aufwickeln und irgendwann am Ende des Fadens anlangen." Die Geschichte von Stine, geboren in der DDR und aufgewachsen im wiedervereinigten Deutschland. Die Geschichte einer Kindheit mit einer resoluten und gewalttätigen Mutter, einem Vater der sich gegen seine Frau nicht durchsetzen kann und dem Bruder Tim, den Stine über alles liebt. Eine Zeit der Unterdrückung, Angst, Verboten und Schlägen, "Erziehungsmethoden", die Auswirkungen bis ins Erwachsenenleben haben. Dann gibt es noch Opa Paul, dessen politische Vergangenheit im Dunkeln liegt und dessen Stasi-Akte plötzlich verschwunden ist. Stine ist jetzt erwachsen, selbst Mutter und versucht Licht in das Dunkel der verschwiegenen politischen Vergangenheit ihrer Familie zu bringen. Zwei Erzählstränge und Zeitsprünge fordern doch etwas Aufmerksamkeit, man bekommt detaillierte Einblicke in das Leben in der DDR sowohl vor als auch nach der Wende, auch die politische Geschichte wird gut lesbar und verständlich beschrieben. Ich mochte es sehr gerne, aber zum Highlight reicht es für mich nicht
Ich bin mit einem absoluten Highlight ins neue Jahr gestartet: Das (Hör)Buch "Die Möglichkeit von Glück" hat mich mit voller Wucht getroffen! Das Hören hat geschmerzt, ich konnte dennoch nicht aufhören, da das Buch so feinsinnig und intensiv geschrieben ist. Die Ich-Erzählerin Stine - 3 Jahre vor der Wende in der DDR geboren - geht auf Spurensuche in der eigenen Familie. Sie will wissen, woher die Gewalt und das Unbehagen in ihrer Familie kommen, was zwischen all' den anekdotischen Erzählungen in ihrer Familie ungesagt blieb, und wälzt dafür Stasi-Unterlagen und andere Dokumente. Vor allem ihr Opa Paul, der "viele Leben lebte" (als Kind in der Weimarer Republik, als junger Mann im Krieg an der Ostfront, als Erwachsener im Staatsdienst der DDR) erscheint danach in einem anderen Licht. Die Erzählung findet recht wüst auf vielen Zeitebenen statt, es werden immer wieder kürzere Anekdoten eingespielt wie z.B. das Mobbing in der Schule, als Stine ein Kind war, aber genau das macht es so kraftvoll, da sich aus all' diesen Einzelaspekten ein Gesamtbild ergibt. Anne Rabe hat hier ein sprachliches und inhaltliches Meisterwerk erschaffen, das zu Recht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023 gelandet ist und das ich viel eher auf dem Treppchen gesehen hätte als den tatsächlichen Gewinner. Absolute Leseempfehlung!
Ein sehr starker Roman, bis jetzt ganz klar mein lese Highlight in diesem Jahr!
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1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie »Warten auf’n Bus«. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. »Die Möglichkeit von Glück« ist ihr Prosadebüt.
Beiträge
Es geht um eine interessante und sehr wesentliche Zeitspanne der deutschen Geschichte, berichtet unverfälscht von Gewalt, vom Wegsehen, vom Schönreden.
Stine ist 1986 geboren und denkt nach, über ihre Familie. Die Mutter, die sie misshandelte, der Vater der weg sah, der Opa der im 2.WK war- dann sein Leben in der DDR- Orden vorhanden- Stasi Akten nicht, die Tante die vom Onkel nur klein- gehalten wurde etc…. Und die Ereignisse in Deutschland…. Und ihre eigenen Kinder….Stine recherchiert und ich als Leser nehme teil und werte auch für mich. Ja, es ist viel und keine wirkliche Auseinandersetzung im realen Leben. Die Opfer/Täter/Frage, Thema Schuld/ Scham - mich hat das Buch sehr zum nachdenken gebracht. In einer Rezension beim großen A las ich, es wäre alles schon längst von einer anderen Autorin so erzählt. Mich hat dieses Buch „ gefunden „- jetzt- und sicherlich durch den Deutschen Buchpreis.
"Die Möglichkeit von Glück" ist ein fesselnder Roman, der tief in die Geschichte Ostdeutschlands und die Auswirkungen des DDR-Regimes auf eine Familie eintaucht. Die Hauptfigur Stine versucht, die Geheimnisse und Traumata ihrer Familie zu ergründen.
Dabei geht es ihr vor allem um die schwierige Beziehung zu ihrer missbrauchenden Mutter und die politischen Verstrickungen ihres Großvaters. Stine kommt aus einer regimenahen Funktionärsfamilie, die einerseits ihrem alten Denken verhaftet bleibt, aber auch darum bemüht ist, Spuren zu verwischen und sich durch Schweigen zu schützen. Stine rekonstruiert in sich aneinander reihenden Fragmenten ihre eigene Kindheit und Jugend, aber auch die Geschichte ihres Grossvaters, der sie stark geprägt hat. Sie setzt sich intensiv mit dem Zusammenspiel von historischer und persönlicher Entwicklung auseinander und gibt damit Einblicke in das Gewordensein einer Generation, die im Niemandsland zwischen zwei Gesellschaftssystemen aufgewachsen ist. Als Tochter ehemaliger Funktionäre hat sie früh die Erfahrungen einer Aussenseiterin gemacht, die man um ihrer Familiengeschichte willen ablehnte. Sie hadert damit nicht, weiss aber um den Einfluss dieser Erfahrung auf ihr Leben. Ebenso früh hat sie gelernt, dass es Familien gibt, die ganz anders durch die DDR-Zeit gegangen sind, wie z.B. die vom christlichen Glauben geprägte Familie ihrer Freundin Ada. Sie wächst in eine Welt hinein, in der autoritäre Prägungen weiterhin eine wichtige Rolle spielen und wird in ihrer Jugend mit Rechtsradikalismus, Gewalt, Saufen und Drogen konfrontiert. "Längst hatte das neue Jahrtausend begonnen, aber wir hingen heillos verstrickt im alten fest," schlussfolgert sie. Alles in allem kann ich nur empfehlen dieses Buch zu lesen oder wie ich zu hören und darüber mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Generationen zu sprechen. Anne Rabe gibt viele Impulse, die Sprachlosigkeit zu überwinden, die sie oft erlebt hat, und nach neuen Perspektiven zu suchen.

Gewaltvolle Erziehung
unverfälschte Zeitspanne, der deutschen Geschichte von Gewalt und vom Wegsehen und Schönreden. Ein wichtiges Buch
„Was für eine Hölle, was für ein finsterer Ort.“ …. diese Familie. ….. diese Kindheit. Mehr gibt es zu diesem Buch nicht zu sagen.
Eine feine Suche nach den scharfkantigen Erinnerungen einer Familie und einer Gesellschaft, verwoben mit den Wiederholungen des immergleichen Leids und Schweigens im Hier und Jetzt. Berührend mit den Fragen, wann wir hinsehen und -hören und wann wir unsere eigenen Wirklichkeiten erschaffen.
"Die Möglichkeit von Glück" ist ein interessantes Buch, das die wesentliche Zeitspanne der deutschen Geschichte behandelt; es berichtet eindrucksvoll von Gewalt, vom Wegsehen und vom Schönreden, sowohl zu DDR-Zeiten, als auch heutzutage im wiedervereinten Deutschland. Leider konnte mich der Roman unterm Strich nicht überzeugen. Das lag vor allen Dingen an der Erzählweise, die ich sehr schnell ziemlich wirr fand: der ständige Wechsel zwischen Essay, Bericht, Sachbuch und Funktion war so gar nicht meins und es fiel mir nach und nach schwer zu erkennen wohin die Erzählerin uns führen möchte. Mir ist z.B. bis zum Schluss nicht klar, wer in den kursiv gedruckten Absätzen spricht. Auch finde ich den Titel des Buches "Die Möglichkeit von Glück" irreführend. Der Roman hat nichts mit Glück zu tun, eher wird nur von Leid, Trauer und Unglück berichtet. Viele Handlungsstränge finden kein Ende und viele Fragen bleiben offen.
"Was Tim und ich uns erzählen , wenn wir über unsere Kindheit sprechen, sind Geschichten davon, wie wir gelernt haben, still zu sein." "Der Schmerz zerschneidet die Erinnerung in kleine Fetzen, Puzzlekanten, die aussehen, als würden sie zueinander passen, aber dann muss man sie doch mit Gewalt ineinander drücken, damit sie ein ganzes geben." "Ich würde gern das Knäuel der Familiengeschichte entzerren, geduldig, Knoten für Knoten lösen, es neu aufwickeln und irgendwann am Ende des Fadens anlangen." Die Geschichte von Stine, geboren in der DDR und aufgewachsen im wiedervereinigten Deutschland. Die Geschichte einer Kindheit mit einer resoluten und gewalttätigen Mutter, einem Vater der sich gegen seine Frau nicht durchsetzen kann und dem Bruder Tim, den Stine über alles liebt. Eine Zeit der Unterdrückung, Angst, Verboten und Schlägen, "Erziehungsmethoden", die Auswirkungen bis ins Erwachsenenleben haben. Dann gibt es noch Opa Paul, dessen politische Vergangenheit im Dunkeln liegt und dessen Stasi-Akte plötzlich verschwunden ist. Stine ist jetzt erwachsen, selbst Mutter und versucht Licht in das Dunkel der verschwiegenen politischen Vergangenheit ihrer Familie zu bringen. Zwei Erzählstränge und Zeitsprünge fordern doch etwas Aufmerksamkeit, man bekommt detaillierte Einblicke in das Leben in der DDR sowohl vor als auch nach der Wende, auch die politische Geschichte wird gut lesbar und verständlich beschrieben. Ich mochte es sehr gerne, aber zum Highlight reicht es für mich nicht
Ich bin mit einem absoluten Highlight ins neue Jahr gestartet: Das (Hör)Buch "Die Möglichkeit von Glück" hat mich mit voller Wucht getroffen! Das Hören hat geschmerzt, ich konnte dennoch nicht aufhören, da das Buch so feinsinnig und intensiv geschrieben ist. Die Ich-Erzählerin Stine - 3 Jahre vor der Wende in der DDR geboren - geht auf Spurensuche in der eigenen Familie. Sie will wissen, woher die Gewalt und das Unbehagen in ihrer Familie kommen, was zwischen all' den anekdotischen Erzählungen in ihrer Familie ungesagt blieb, und wälzt dafür Stasi-Unterlagen und andere Dokumente. Vor allem ihr Opa Paul, der "viele Leben lebte" (als Kind in der Weimarer Republik, als junger Mann im Krieg an der Ostfront, als Erwachsener im Staatsdienst der DDR) erscheint danach in einem anderen Licht. Die Erzählung findet recht wüst auf vielen Zeitebenen statt, es werden immer wieder kürzere Anekdoten eingespielt wie z.B. das Mobbing in der Schule, als Stine ein Kind war, aber genau das macht es so kraftvoll, da sich aus all' diesen Einzelaspekten ein Gesamtbild ergibt. Anne Rabe hat hier ein sprachliches und inhaltliches Meisterwerk erschaffen, das zu Recht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023 gelandet ist und das ich viel eher auf dem Treppchen gesehen hätte als den tatsächlichen Gewinner. Absolute Leseempfehlung!
Ein sehr starker Roman, bis jetzt ganz klar mein lese Highlight in diesem Jahr!