Echtzeitalter
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, studierte Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Nicht wie ihr, sein erster Roman, wurde mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises ausgezeichnet und stand 2019 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, den er 2023 für seinen zweiten Roman, Echtzeitalter, erhielt. Tonio Schachinger lebt in Wien.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Ich war sehr neugierig und skeptisch. Ein Roman über einen Schüler an einem elitären Wiener Gymnasium , Till Kokorda, der dem tyrannischen Klassenlehrer und dem realen Leben empfiehlt , indem er Age of Empire spielt und dabei unglaublich ( und unbemerkt ) sehr erfolgreich ist/ wird. Es war super gut zu lesen- Schachinger schreibt flüssig und bildhaft. Was einem Nicht- Gamer( wie mir) auch die Seiten mit den Spielsequenzen / Spielerklärungen leichter macht. Es erklärt mir die Magie der Fluchtmöglichkeit ins Spiel, vor dem normalen/ nicht so erfolgreichen/ problematischen Leben. Er wird soooo erfolgreich ( unter der Top Ten) und doch ist es in seinem Umfeld unrelevant, weil es ja kaum einer mitbekommt. Viele politische Themen der österreichischen Politik tauchen auch auf. Verbunden mit dem Wortwitz des Romans, kam das bei mir richtig gut an. Ob das Buch des deutschen Buchpreis nun verdient hat, oder nicht?!? Ich habe es ganz gerne gelesen.
Coming-of-Age Geschichte in Wiener Eliteschule
Wir begleiten in Toni Schachingers Coming-of-Ages-Roman den 14-jährigen Till bis zu seiner Abschlussprüfung in einem elitären Wiener Gymnasium. Einen Ausweg aus dem als unfrei, sinnlos und einengend empfundenen Schulleben stellt für Till seine professionelle Karriere als Gamer des Computerspiels AOE2 dar. Eine absolute Stärke des Romans ist sicherlich die ironische Zeichnung der Lehrkräfte des Gymnasiums sowie des Schullebes und der zeitgenössischen Wiener Gesellschaft. Noch viel eindrücklicher als die Hauptfigur Till, dessen Entwicklung sich gerade im Mittelteil des Romans nur sehr kleinschrittig mitverfolgen lässt, war für mich die undurchschaubare, überraschende und rebellische Freundin Fila, die Till erst den nötigen Schwung verleiht, seinem Leben eine notwendige Wendung zu geben. Insgesamt ein wirklich lesenswertes Buch mit tollen Figurzeichnungen, aber auch kleineren Längen im Mittelteilm. Der Roman hat nicht zu Unrecht den Deutschen Buchpreis 2023 gewonnen.
Meine Erwartungen waren sehr hoch, da das Buch schließlich den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Ich muss sagen, dass diese Erwartungen leider nicht ganz erfüllt wurden. Es war zu Beginn etwas anstrengend, in das Buch hineinzufinden, was an der, für meinen Geschmack, etwas hochgestochenen Sprache lag. Natürlich ist klar, dass ein Buch, das den Buchpreis gewinnt, sprachlich anspruchsvoller sein sollte, aber das entsprach irgendwie nicht so ganz meinem persönlichen Geschmack. Das Thema an sich war interessant, aber man hätte das Ganze auch sicher um 100 Seiten kürzen können. Fazit: Kann man mal machen, muss man aber nicht.
Gemischte Gefühle
Die Thematik an sich fand ich super interessant. Auch die Einbeziehung des Computerspiels Age of Empires 2 sehe ich sehr positiv und spannend. Der Anfang war angenehm zu lesen und auch das Ende bzw. der ganze letzte Teil war super schön. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die in ihren Rezensionen geschrieben haben, dass sie das Buch abgebrochen haben, da sich der Mittelteil des Buchs sehr zieht. Außerdem wird viel über den Schulalltag berichtet, der für mich oft so beschrieben wird, dass man ihm kaum folgen kann. Alles in allem habe ich mir etwas mehr erhofft vom „Roman des Jahres 2023“, wurde aber auch nicht komplett enttäuscht.
Coming-of-Age meets Gaming. 🎮📚
Der Roman <<Echzeitalter>> von Tonio Schachinger schildert die Lebensgeschichte von Till Korkoda, einem 15-jährigen Gamer, der seine Tage in einem exklusiven Internat in Wien verbringt. Inmitten der Herausforderungen des veralteten Bildungssystems, dem Verlust seines Vaters und den Aufgaben seiner ersten Liebe, navigiert Till durch die Wirren seines Lebens. Tonio Schachinger schafft es dabei, die Gaming-Welt nahtlos mit der Literatur zu verschmelzen, ohne in Klischees zu verfallen oder kritiklos zu sein. Er veranschaulicht, wie Till in seinem Spiel Age of Empires 2 eine alternative Realitätsebene entdeckt, die ihm nicht nur Freiheit, Erfolg und Anerkennung schenkt, sondern gleichzeitig auch seine eigenen Grenzen aufdeckt. —— «Erziehung», sagt der Dolinar gerne, «beginnt, wenn ein Baby weder Hunger noch Durst noch Scheiße in den Windeln hat und trotzdem schreit.» Nehme man es dennoch aus der Wiege und tröste es, gebe man die Zügel aus der Hand, denn das Kind lerne dabei nur eines: dass es selbst die Regeln vorgeben kann.» —— Mir hat das Lesen des Romans sehr viel Spaß gemacht. Ich kann den Roman in jedem Fall absolut allen Leser:innen empfehlen, auch wenn ich persönlich mit Gaming nicht viel anfangen kann, wir sind schließlich alle mal zur Schule gegangen. 🎮🎮🎮🎮 (4/5)

Rezensionsexemplar Hörbuch Harmloses und mittelmäßiges, wenig auszeichnungswürdiges Buch Es geht weitestgehend nur um typische Jugend- und Pupertätsprobleme, wie Alkohol, Drogen, erste Liebe, Schwierigkeiten mit Lehrern ohne das in der ganzen Geschichte irgendwelche Höhepunkte gibt.
Ich war sehr gespannt und hatte schon bisschen mehr erwartet von einem Buch mit dem deutschen Buchpreis 2023. Diese Erwartungen wurden nicht vollends erfüllt. Eigentlich kann man über dieses Buch garnichts schlechtes sagen. Stilistisch gut, es entsteht ein schöner Lesefluss und man lebt auch tatsächlich mit dem Protagonisten mit, der seine Schulzeit zwischen typischen Schulerfahrungen, Computerspielen und erster Liebe verbringt. Das macht das Buch zu einer netten Lektüre, an der durchaus auch junggebliebene Erwachsene noch Freude haben können. Dabei plätschert es gemütlich vor sich hin und kommt im Großen und Ganzen ohne Spannungsbogen und Höhepunkte aus. Easy reading ohne das Gefühl, das Buch nicht zur Seite legen zu wollen.
Coming of Age gemischt mit einem fein gezeichneten Bild von Wien und einem Hauch vom fliegenden Klassenzimmer
Till sieht in Echtzeit zu, wie Feli sich jede Woche verändert, ohne wirklich anders zu werden, sich jede Woche für eine neue Sache interessiert, ... Feli möchte irgendwann LSD ausprobieren, Till will nur AOE2 spielen, keines der anderen tausend Spiele, die es sonst noch gibt. (Zitat, Seite 255) Wie könnte man den Stil von Tonio Schachinger beschreiben? Mich hat er an gewisse Typen von früher erinnert, die mit in sich versunkener Präzision, Gebilde aus Spielkarten zusammen setzten. Kaum war das Kartenhaus fertig, gab es nach einem kurzen zurück gelehnten Prüfungsblick einen Fingerstupser - und das ganze Projekt war erledigt! So baut der Autor hier seine Konstrukte und torpediert sie nach einem Moment des Verharrens - in dem der Leser die Szenerie voll erfassen darf - mit gezielten Sätzen selbst, bevor er von neuem beginnt. Vordergründig mag der Hintergrund der Geschichte nischig, sogar elitär sein, immerhin spielt sich die Handlung hauptsächlich an einer Privatschule in Wien ab. Aber wer als Schüler oder Schülerin jemals ein Reclam Heft in der Hand hatte und sich mit der Schullektüre dem sogenannten Bildungsdiktat unterwarf, wird sich in dieser Coming-of-Age Geschichte wieder finden. Der ambivalente Ton und der sehr trockene Humor des Erzählers machen es dem Lesenden nicht immer leicht, einen Zugang zum Text zu finden. Betreutes Lesen ist keinesfalls ein Anliegen des Schriftstellers, vielmehr kann der lakonische Schreibstil in eine gedankliche Sackgasse führen. Andere Leser argwöhnen, dass der Roman gar auf eine mögliche Bewertung durch eine professionelle Jury hin ausgerichtet wurde. Der Gedanke scheint nicht ganz abwegig, denn in der Geschichte gibt es sogar eine Figur, die Anekdoten aus der Schule bei einem Literaturwettbewerb einreicht - Selbstironie oder bekennendes Kalkül von Herrn Schachinger? FAZIT Noch nie hatte ich so viel Spaß mit einer Lektüre im Zusammenhang mit dem deutschen Buchpreis. Allein die Geschichte, wie der Protagonist mit zwei Kameraden versucht, an die erforderliche Schullektüre zu kommen und wie die Jungs in der Buchhandlung an der Buchausgabe scheitern, ist einfach zu köstlich. Leider driftet das Buch während gewisser Phasen ein wenig zu sehr von der Rahmenhandlung ab, bekommt am Ende jedoch die Kurve und schließt mit gelungener Pointe ab! Unbedingt lesenswert.
Ein gesellschaftkritischer Roman, wo mehr dahinter steckt als nur einen Fünfzehnjährigen, der seine Freizeit mit Computerspielen verbringt.
Ein Roman in dem mehr steckt als man denkt. Til ist ein Fünfzehnjähriger, der in einer Schule ist, wo viel Leistung erfordert und alles durchgetacktet ist. In den kleinen Freiheiten die er hat, verbringt er die Zeit mit einem Computerspiel. Und gehört zu den Besten diesen kleinen und doch anschaulichen Bereich der e-games. Mit ein paar Einflüssen des österreichischen Dialektes erfahren wir so die nächsten Jahre gemeinsam mit Til und seinen Freunden. Gute Unterhaltung!
Kein Buch für mich😅
Vorneweg sei gesagt, dass ich dieses Buch für die Uni lesen musste und privat nicht dazu gegriffen hätte. Deshalb hat es meinen persönlichen Geschmack auch überhaupt nicht getroffen🫣. Mir hat von Beginn an, die Art der Erzählung nicht gefallen, weil ich überhaupt keinen roten Faden erkennen konnte. Diese episodenhaften teilweise ohne Zusammenhang aneinander gereihten Anekdoten haben mir den Spaß an der Erzählung genommen, noch dazu, weil ich durch den Er-Erzähler nie wirklich das Gefühl hatte, nah an der Hauptfigur Till zu sein🫣. Dafür, dass die ganze Geschichte sich außerdem um Tills Leben dreht, wurde er mir als Figur viel zu wenig charakterisiert. Seine Handlungen sind unnachvollziehbar und obwohl das Buch über viele Jahre spielt, ist kaum eine Entwicklung seines Charakters zu bemerken🤔. Die fast willkürlich erscheinenden Zeitsprünge zwischen den Absätzen erschweren die Bindung und das Verständnis zu ihm, da viel zu oft von Dingen berichtet wird, die überhaupt keine Relevanz haben oder einfach nie wieder auftauchen🙄. Auch das Ende ging zu schnell und war so nichtssagend wie der Rest der Erzählung. Der Ansatz, über Tills Schulzeit zu berichten, war interessant, trotzdem konnte mich die gewählte Art und Weise der Erzählung nicht abholen.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, studierte Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Nicht wie ihr, sein erster Roman, wurde mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises ausgezeichnet und stand 2019 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, den er 2023 für seinen zweiten Roman, Echtzeitalter, erhielt. Tonio Schachinger lebt in Wien.
Beiträge
Ich war sehr neugierig und skeptisch. Ein Roman über einen Schüler an einem elitären Wiener Gymnasium , Till Kokorda, der dem tyrannischen Klassenlehrer und dem realen Leben empfiehlt , indem er Age of Empire spielt und dabei unglaublich ( und unbemerkt ) sehr erfolgreich ist/ wird. Es war super gut zu lesen- Schachinger schreibt flüssig und bildhaft. Was einem Nicht- Gamer( wie mir) auch die Seiten mit den Spielsequenzen / Spielerklärungen leichter macht. Es erklärt mir die Magie der Fluchtmöglichkeit ins Spiel, vor dem normalen/ nicht so erfolgreichen/ problematischen Leben. Er wird soooo erfolgreich ( unter der Top Ten) und doch ist es in seinem Umfeld unrelevant, weil es ja kaum einer mitbekommt. Viele politische Themen der österreichischen Politik tauchen auch auf. Verbunden mit dem Wortwitz des Romans, kam das bei mir richtig gut an. Ob das Buch des deutschen Buchpreis nun verdient hat, oder nicht?!? Ich habe es ganz gerne gelesen.
Coming-of-Age Geschichte in Wiener Eliteschule
Wir begleiten in Toni Schachingers Coming-of-Ages-Roman den 14-jährigen Till bis zu seiner Abschlussprüfung in einem elitären Wiener Gymnasium. Einen Ausweg aus dem als unfrei, sinnlos und einengend empfundenen Schulleben stellt für Till seine professionelle Karriere als Gamer des Computerspiels AOE2 dar. Eine absolute Stärke des Romans ist sicherlich die ironische Zeichnung der Lehrkräfte des Gymnasiums sowie des Schullebes und der zeitgenössischen Wiener Gesellschaft. Noch viel eindrücklicher als die Hauptfigur Till, dessen Entwicklung sich gerade im Mittelteil des Romans nur sehr kleinschrittig mitverfolgen lässt, war für mich die undurchschaubare, überraschende und rebellische Freundin Fila, die Till erst den nötigen Schwung verleiht, seinem Leben eine notwendige Wendung zu geben. Insgesamt ein wirklich lesenswertes Buch mit tollen Figurzeichnungen, aber auch kleineren Längen im Mittelteilm. Der Roman hat nicht zu Unrecht den Deutschen Buchpreis 2023 gewonnen.
Meine Erwartungen waren sehr hoch, da das Buch schließlich den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Ich muss sagen, dass diese Erwartungen leider nicht ganz erfüllt wurden. Es war zu Beginn etwas anstrengend, in das Buch hineinzufinden, was an der, für meinen Geschmack, etwas hochgestochenen Sprache lag. Natürlich ist klar, dass ein Buch, das den Buchpreis gewinnt, sprachlich anspruchsvoller sein sollte, aber das entsprach irgendwie nicht so ganz meinem persönlichen Geschmack. Das Thema an sich war interessant, aber man hätte das Ganze auch sicher um 100 Seiten kürzen können. Fazit: Kann man mal machen, muss man aber nicht.
Gemischte Gefühle
Die Thematik an sich fand ich super interessant. Auch die Einbeziehung des Computerspiels Age of Empires 2 sehe ich sehr positiv und spannend. Der Anfang war angenehm zu lesen und auch das Ende bzw. der ganze letzte Teil war super schön. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die in ihren Rezensionen geschrieben haben, dass sie das Buch abgebrochen haben, da sich der Mittelteil des Buchs sehr zieht. Außerdem wird viel über den Schulalltag berichtet, der für mich oft so beschrieben wird, dass man ihm kaum folgen kann. Alles in allem habe ich mir etwas mehr erhofft vom „Roman des Jahres 2023“, wurde aber auch nicht komplett enttäuscht.
Coming-of-Age meets Gaming. 🎮📚
Der Roman <<Echzeitalter>> von Tonio Schachinger schildert die Lebensgeschichte von Till Korkoda, einem 15-jährigen Gamer, der seine Tage in einem exklusiven Internat in Wien verbringt. Inmitten der Herausforderungen des veralteten Bildungssystems, dem Verlust seines Vaters und den Aufgaben seiner ersten Liebe, navigiert Till durch die Wirren seines Lebens. Tonio Schachinger schafft es dabei, die Gaming-Welt nahtlos mit der Literatur zu verschmelzen, ohne in Klischees zu verfallen oder kritiklos zu sein. Er veranschaulicht, wie Till in seinem Spiel Age of Empires 2 eine alternative Realitätsebene entdeckt, die ihm nicht nur Freiheit, Erfolg und Anerkennung schenkt, sondern gleichzeitig auch seine eigenen Grenzen aufdeckt. —— «Erziehung», sagt der Dolinar gerne, «beginnt, wenn ein Baby weder Hunger noch Durst noch Scheiße in den Windeln hat und trotzdem schreit.» Nehme man es dennoch aus der Wiege und tröste es, gebe man die Zügel aus der Hand, denn das Kind lerne dabei nur eines: dass es selbst die Regeln vorgeben kann.» —— Mir hat das Lesen des Romans sehr viel Spaß gemacht. Ich kann den Roman in jedem Fall absolut allen Leser:innen empfehlen, auch wenn ich persönlich mit Gaming nicht viel anfangen kann, wir sind schließlich alle mal zur Schule gegangen. 🎮🎮🎮🎮 (4/5)

Rezensionsexemplar Hörbuch Harmloses und mittelmäßiges, wenig auszeichnungswürdiges Buch Es geht weitestgehend nur um typische Jugend- und Pupertätsprobleme, wie Alkohol, Drogen, erste Liebe, Schwierigkeiten mit Lehrern ohne das in der ganzen Geschichte irgendwelche Höhepunkte gibt.
Ich war sehr gespannt und hatte schon bisschen mehr erwartet von einem Buch mit dem deutschen Buchpreis 2023. Diese Erwartungen wurden nicht vollends erfüllt. Eigentlich kann man über dieses Buch garnichts schlechtes sagen. Stilistisch gut, es entsteht ein schöner Lesefluss und man lebt auch tatsächlich mit dem Protagonisten mit, der seine Schulzeit zwischen typischen Schulerfahrungen, Computerspielen und erster Liebe verbringt. Das macht das Buch zu einer netten Lektüre, an der durchaus auch junggebliebene Erwachsene noch Freude haben können. Dabei plätschert es gemütlich vor sich hin und kommt im Großen und Ganzen ohne Spannungsbogen und Höhepunkte aus. Easy reading ohne das Gefühl, das Buch nicht zur Seite legen zu wollen.
Coming of Age gemischt mit einem fein gezeichneten Bild von Wien und einem Hauch vom fliegenden Klassenzimmer
Till sieht in Echtzeit zu, wie Feli sich jede Woche verändert, ohne wirklich anders zu werden, sich jede Woche für eine neue Sache interessiert, ... Feli möchte irgendwann LSD ausprobieren, Till will nur AOE2 spielen, keines der anderen tausend Spiele, die es sonst noch gibt. (Zitat, Seite 255) Wie könnte man den Stil von Tonio Schachinger beschreiben? Mich hat er an gewisse Typen von früher erinnert, die mit in sich versunkener Präzision, Gebilde aus Spielkarten zusammen setzten. Kaum war das Kartenhaus fertig, gab es nach einem kurzen zurück gelehnten Prüfungsblick einen Fingerstupser - und das ganze Projekt war erledigt! So baut der Autor hier seine Konstrukte und torpediert sie nach einem Moment des Verharrens - in dem der Leser die Szenerie voll erfassen darf - mit gezielten Sätzen selbst, bevor er von neuem beginnt. Vordergründig mag der Hintergrund der Geschichte nischig, sogar elitär sein, immerhin spielt sich die Handlung hauptsächlich an einer Privatschule in Wien ab. Aber wer als Schüler oder Schülerin jemals ein Reclam Heft in der Hand hatte und sich mit der Schullektüre dem sogenannten Bildungsdiktat unterwarf, wird sich in dieser Coming-of-Age Geschichte wieder finden. Der ambivalente Ton und der sehr trockene Humor des Erzählers machen es dem Lesenden nicht immer leicht, einen Zugang zum Text zu finden. Betreutes Lesen ist keinesfalls ein Anliegen des Schriftstellers, vielmehr kann der lakonische Schreibstil in eine gedankliche Sackgasse führen. Andere Leser argwöhnen, dass der Roman gar auf eine mögliche Bewertung durch eine professionelle Jury hin ausgerichtet wurde. Der Gedanke scheint nicht ganz abwegig, denn in der Geschichte gibt es sogar eine Figur, die Anekdoten aus der Schule bei einem Literaturwettbewerb einreicht - Selbstironie oder bekennendes Kalkül von Herrn Schachinger? FAZIT Noch nie hatte ich so viel Spaß mit einer Lektüre im Zusammenhang mit dem deutschen Buchpreis. Allein die Geschichte, wie der Protagonist mit zwei Kameraden versucht, an die erforderliche Schullektüre zu kommen und wie die Jungs in der Buchhandlung an der Buchausgabe scheitern, ist einfach zu köstlich. Leider driftet das Buch während gewisser Phasen ein wenig zu sehr von der Rahmenhandlung ab, bekommt am Ende jedoch die Kurve und schließt mit gelungener Pointe ab! Unbedingt lesenswert.
Ein gesellschaftkritischer Roman, wo mehr dahinter steckt als nur einen Fünfzehnjährigen, der seine Freizeit mit Computerspielen verbringt.
Ein Roman in dem mehr steckt als man denkt. Til ist ein Fünfzehnjähriger, der in einer Schule ist, wo viel Leistung erfordert und alles durchgetacktet ist. In den kleinen Freiheiten die er hat, verbringt er die Zeit mit einem Computerspiel. Und gehört zu den Besten diesen kleinen und doch anschaulichen Bereich der e-games. Mit ein paar Einflüssen des österreichischen Dialektes erfahren wir so die nächsten Jahre gemeinsam mit Til und seinen Freunden. Gute Unterhaltung!
Kein Buch für mich😅
Vorneweg sei gesagt, dass ich dieses Buch für die Uni lesen musste und privat nicht dazu gegriffen hätte. Deshalb hat es meinen persönlichen Geschmack auch überhaupt nicht getroffen🫣. Mir hat von Beginn an, die Art der Erzählung nicht gefallen, weil ich überhaupt keinen roten Faden erkennen konnte. Diese episodenhaften teilweise ohne Zusammenhang aneinander gereihten Anekdoten haben mir den Spaß an der Erzählung genommen, noch dazu, weil ich durch den Er-Erzähler nie wirklich das Gefühl hatte, nah an der Hauptfigur Till zu sein🫣. Dafür, dass die ganze Geschichte sich außerdem um Tills Leben dreht, wurde er mir als Figur viel zu wenig charakterisiert. Seine Handlungen sind unnachvollziehbar und obwohl das Buch über viele Jahre spielt, ist kaum eine Entwicklung seines Charakters zu bemerken🤔. Die fast willkürlich erscheinenden Zeitsprünge zwischen den Absätzen erschweren die Bindung und das Verständnis zu ihm, da viel zu oft von Dingen berichtet wird, die überhaupt keine Relevanz haben oder einfach nie wieder auftauchen🙄. Auch das Ende ging zu schnell und war so nichtssagend wie der Rest der Erzählung. Der Ansatz, über Tills Schulzeit zu berichten, war interessant, trotzdem konnte mich die gewählte Art und Weise der Erzählung nicht abholen.