Der Russe ist einer, der Birken liebt

Der Russe ist einer, der Birken liebt

Taschenbuch
3.448
MigrationZukunftserwartungenLebenskriseFreundschaft

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Beschreibung

Anna-Seghers-Preis 2012

Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer erkrankt. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Ebenso tragisch wie komisch, mit Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
288
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, wuchs im Kaukasus auf. Sie verbrachte längere Zeit in Polen, Russland und Israel. 2011 erhielt die Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung. Für ihren vielbeachteten Debütroman ›Der Russe ist einer, der Birken liebt‹ wurde sie 2012 mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. 

Beiträge

15
Alle
5

Was für ein hartes, schönes, trauriges, ergreifendes Buch. Die Intensität mit der Olga Grjasnowa schreibt ist fantastisch. Schwere Themen, es schmerzt beim Lesen, aber ach wie schön kann es dennoch sein.

3.5

Mascha lebt mit ihrem Freund Elias in Frankfurt, als ihre Welt aus den Fugen gerissen wird. In ihrer Trauer geht sie nach Israel und versucht zwischen den vielen Kulturen und Menschen in ihrem Leben ein Zuhause zu finden.

Der Stil des Buches hat mir gut gefallen und auch die Geschichte an sich lies sich gut lesen. Mascha sind jedoch so viele traumatische Ereignisse erfahren, die teilweise kurz erwähnt und dann nicht weiter aufgegriffen werden, dass für mich manchmal eher unglaubwürdig wurde. Insgesamt finde ich ihren Charakter und ihre Zerrissenheit aber gut dargestellt und würde das Buch empfehlen.

Mascha lebt mit ihrem Freund Elias in Frankfurt, als ihre Welt aus den Fugen gerissen wird. In ihrer Trauer geht sie nach Israel und versucht zwischen den vielen Kulturen und Menschen in ihrem Leben ein Zuhause zu finden.
3

3,5 Sterne „Ich räumte alles wieder in die Kiste, drehte einen Joint und stellte mein Notebook auf den Küchentisch. Ich hatte Elischas Drang, mich zu verstehen, unterschätzt. Wir hatten uns viel gestritten, es ging oft um Elischas Eifersucht auf Sami, er hatte mir irgendetwas nicht verziehen. Meistens ging es jedoch um mich. Er dachte, ich würde ihm nicht vertrauen, aber ich war einfach der Meinung, dass dies keine Rolle für uns spielte. Ich wollte nicht, dass ein Genozid nötig ist, um mich zu verstehen.“ Was habe ich mich auf das Buch „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ von Olga Grjasnova gefreut, es hat perfekt für die Bücher-Bingo-Challenge für 2022 gepasst und der Klappentext klingt so unfassbar gut. Nur leider habe ich nicht das bekommen, was ich mir von dem Buch erhofft hatte. Ich hatte auf eine Brilka aus Aserbaidschan gehofft, hatte gewünscht, dass ich ähnlich wie bei Nino Haratischwili über Georgien hier mehr über Aserbaidschan und seine Geschichte erfahre, aber dafür ist das Buch zu dünn und außerdem war das auch sicher nicht die Intention der Autorin. Tatsächlich bin ich mir ziemlich sicher, dass ich das Buch abgebrochen hätte, wenn es nicht so kurz wäre, denn im ersten Teil dümpelt die Geschichte ganz schon vor sich hin, kommt nicht richtig in Schwung. Das hätte man durchaus kürzen können. Andere Dinge hätte ich dafür lieber ausführlicher gehabt, da hat die Autorin Potential liegen lassen. Auf der anderen Seite ist es manchmal vielleicht auch gut, wenn man als Leser nicht alles hautnah miterlebt oder erzählt bekommt. Maschas Trauma funktioniert tatsächlich auch ohne die ganzen grausamen Details gut genug. Leider fand ich auch die Figuren ziemlich anstrengend, nicht wirklich nahbar, schon gar nicht Mascha, die Protagonistin. Aber das sicherlich genau so beabsichtigt. Denn es geht hier in diesem Buch um die Generation der Entwurzelten, die zwar z.B. in Deutschland aufgewachsen sind, aber ihre Wurzeln in anderen Ländern haben und sich nirgendwo richtig dazugehörig fühlen. Dankbar war ich der Autorin aber für Cem, Maschas besten Freund. Einen besseren Freund kann man sich für die Protagonistin nicht wünschen, wenn man schon nicht selbst ins Buch kriechen kann, um sie mal in den Arm zu nehmen oder für sie da zu sein. Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen. Ich fand es sehr intensiv, auch wenn ich nicht an die Figuren rangekommen bin. Es konnte mich ab dem zweiten Teil wirklich in seinen Bann ziehen, u.a. auch weil ich da endlich zumindest ein bissl mehr Zugang zu Mascha bekam. Aber ich habe an einer oder zwei Stellen ein wenig an der Logik gezweifelt und fand auch die Dialoge oft schwierig, weil sie mitunter sehr zusammenhanglos in die Geschichte geworfen worden sind. Was aber auch wieder ganz gut passt, weil sie genauso in der Geschichte vor sich hintreiben, wie Mascha es auch tut. Auch wenn ich mit dem Buch nicht so glücklich war, wie ich mir es erwünscht habe, bin ich froh, dass ich es beendet habe. Ich muss einfach irgendwie versuchen, ohne Erwartungen an Bücher heran zugehen. Aber das ist leider leichter gesagt als getan.

3.5

Krasse Geschichte

Ein intensives Buch mit einer krassen, bewegenden Geschichte. Die Themen Identität, Verlust und Heimatlosigkeit sind stark und emotional erzählt. Allerdings war der Schreibstil nicht immer meins – manchmal etwas verwirrend und sprunghaft. Trotzdem ein lesenswertes Buch mit viel Tiefe!

4

TW: Rassismus, Krieg, Tierquälerei, sexuelle Belästigung, häusliche Gewalt (und wahrscheinlich noch einiges mehr) Wenn man ein Buch sucht, das zum Nachdenken anregen soll, ist dieses genau richtig. Ungeschönt und heftig schreibt Grjasnowa hier über Alltagsrassismus und wie es ist, als Migrant*in in Deutschland zu leben. Die zweite Hälfte des Buches spielt sich größtenteils in Israel ab und ich habe noch so einiges neues über den Israel/Palästina-Konflikt lernen können. Diese Geschichte ist nicht leicht verdaulich, aber das soll sie auch gar nicht sein.

2.5

Eine erschütternde Thematik, die zum derzeitigen Konflikt passt. Viele grausamme Prallelen und Anspielungen auf die NS-Zeit. Aufgrund des schleppenden und plumpen Schreibstil, verliert der Roman oft an Spannung. Er ist insgesamt in vier Teilen aufgebaut und einer handelt bspw. lediglich von der Verarbeitung des Todes eines geliebten Menschens. Als Leser*in erdrückend und anstrengend.

2

Ein Buch, von dem ich ohne Challenge die Hänge gelassen hätte. Und jetzt weiss ich auch, weshalb. Dieser Titel war leider gar nichts für mich, auch wenn ich verstehe, dass das Buch immer wieder besprochen und erwähnt wird. Grjasnowa greift die Themen Heimat, Nationalität und Migration auf; man trifft in ihrem Werke in Potpourri von unterschiedlichen Meinungen, Ansichten und Vorurteilen an. Wir reisen durch diverse Länder und Sprachen, müssen Trauer verarbeiten, Einsamkeit und Entwurzelung. Eigentlich also etwas, das mich durchaus bewegen könnte. Leider sind die meisten Figuren in diesem Werk so durchwegs unsympathisch, dass ich mich kaum in ihre Lage versetzen konnte und/oder wollte. Vor allem die Hauptfigur Mascha verhält sich in meinen Augen oft dermassen egozentrisch und borniert, sodass sich mein Mitgefühl für sie ziemlich in Grenzen hielt. Die Leserin des Hörbuches trug auch nicht dazu bei, dass mir Mascha sympathischer wurde oder mir näher kam. Eher machte sie mit ihrer literarischen Stimme alles nur noch schlimmer. Oft dachte ich daran, abzubrechen. Nur die Challenge hielt mich davon ab. Und die Möglichkeit, das Hörbuch auf 1.5x Geschwindigkeit zu hören. Ich kann die positiven Eindrücke anderer gut nachvollziehen. Inhaltlich ist es definitiv ein wichtiges und imposantes Werk. Nur schmälert der genannte Punkt, der für mich zentral ist, die Wuchtigkeit der Themen auf mich.

3.5

Melancholisch und wichtig

Ein (Hör)Buch, das nicht leicht zu lesen war. Thematisch sehr melancholisch und schwer, dafür unheimlich wichtig. Das Buch lässt einen tiefer in die Geschichte des nahen Ostens eintauchen. An manchen Stellen war es mir aber zu konfus geschrieben und ich konnte nicht ganz folgen. Ich bin sehr auf den Film aus dem Jahr 2022 gespannt!

4

Das war wie so ein Schulbuch, was man im Deutschunterricht liest. Irgendwie nicht so das, was man freiwillig in seiner Freizeit liest, aber irgendwie doch packend. Behandelt wichtige, interessante Themen und hat Diskussionspotential. keywords: Kultur, Religion, Sexismus, Sexualität, Krieg, Liebe und so viel mehr

4

TW: Rassismus, Krieg, Tierquälerei, sexuelle Belästigung, häusliche Gewalt (und wahrscheinlich noch einiges mehr) Wenn man ein Buch sucht, das zum Nachdenken anregen soll, ist dieses genau richtig. Ungeschönt und heftig schreibt Grjasnowa hier über Alltagsrassismus und wie es ist, als Migrant*in in Deutschland zu leben. Die zweite Hälfte des Buches spielt sich größtenteils in Israel ab und ich habe noch so einiges neues über den Israel/Palästina-Konflikt lernen können. Diese Geschichte ist nicht leicht verdaulich, aber das soll sie auch gar nicht sein.

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