Die juristische Unschärfe einer Ehe

Die juristische Unschärfe einer Ehe

Taschenbuch
4.06
PolyamorieZweckeheMigrationFreundschaft

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Beschreibung

Rasante Dreiecksgeschichte zwischen Berlin und Baku

Leyla wollte immer tanzen. Doch nach einem Unfall muss sie das Bolschoi-Theater in Moskau verlassen. Altay ist Psychiater. Nachdem sich seine große Liebe umgebracht hat, lässt er keinen Mann mehr an sich heran. Altay und Leyla führen eine Scheinehe, um ihre Familien ruhigzustellen. Als die beiden mit Mitte zwanzig in Berlin von vorne anfangen, tritt Jonoun in ihr Leben.

Olga Grjasnowa erzählt von zwei Frauen und einem Mann, die von der Liebe träumen, aber auch nicht wissen, wie man mit der Liebe lebt. Ein klar und direkt erzählter Roman über Glück und Unglück in einer Zeit, da alles möglich scheint.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
272
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, wuchs im Kaukasus auf. Sie verbrachte längere Zeit in Polen, Russland und Israel. 2011 erhielt die Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung. Für ihren vielbeachteten Debütroman ›Der Russe ist einer, der Birken liebt‹ wurde sie 2012 mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. 

Beiträge

5
Alle
5

Bin sehr erstaunt, dass die meisten Rezensionen hier so negativ ausfallen. Habe den Roman wie auch schon den ersten von Olga Grjasnowa verschlungen, hier aber noch viel mehr Nähe zu diesen schönen, kaputten Figuren aufbauen können. Der erste Teil spielt in Berlin, der zweite größtenteils in Aserbaidschan. Die Gegenüberstellung dieser beiden so unterschiedlichen Schauplätze geschieht pointiert und teilweise boshaft. Auch ihre Figuren verschont Grjasnowa nicht, sie lassen vieles unerklärt (reden manchmal ganze Tage nicht miteinander), sind gemein zueinander (obwohl sie sich lieben) und nicht mit sich zufrieden - wie echte Menschen. Den Vorwurf der Künstlichkeit, der hier in den Rezensionen mehrmals aufkam, kann ich dementsprechend nicht nachvollziehen.

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TW: sexuelle Gewalt, Polizeigewalt, Homophobie, Transphobie (T-Wort wird genannt), Rassismus, Drogenkonsum, häusliche Gewalt 3,5* Ich liebe Olga Grjasnowas Schreibstil. Die Figuren sind mir manchmal aber einfach einen Hauch zu selbstzerstörerisch und kaputt.

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TW: sexuelle Gewalt, Polizeigewalt, Homophobie, Transphobie (T-Wort wird genannt), Rassismus, Drogenkonsum, häusliche Gewalt 3,5* Ich liebe Olga Grjasnowas Schreibstil. Die Figuren sind mir manchmal aber einfach einen Hauch zu selbstzerstörerisch und kaputt.

5

TW/CN: Misogynie, Homofeindlichkeit (S-Wort), Transfeindlichkeit (T-Wort), Rassismus, häusliche Gewalt   „Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass das Ballett ihr fehlen würde. Nicht wie ein Mensch, nach dem man sich sehnt, sondern wie eine Droge, die dem Körper plötzlich entzogen wird, und Leila hatte ein ausgeprägtes sucht Gedächtnis. Wenn ihr eine Bewegung besonders gut gelang, wurde sie high.“   Es ist so: Ein mieser Unfall kostete Leyla, eine erfolgreiche Balletttänzerin am Moskauer Bolschoi-Theater, die Karriere. Mit ihrem Mann Altay, Psychiater, führt sie eine Scheinehe, um beide Familien stillen zu können. Denn Leyla und Altay fühlen sich zum gleichen Geschlecht hingezogen. Trotzdem pflegen die beiden eine enge Beziehung miteinander. Sie ziehen nach Berlin und Jonoun stellt deren komplettes Leben um. Jonoun ist Kellnerin, angehende Künstlerin und zudem ist sie die uneheliche Tochter eines Rabbiners und Enkelin eines Kantors. Und liebt Leyla. Ahnungslos entscheiden sie sich trotz aller Freiheiten für ein kompliziertes Beziehungsmodell zu dritt. Als es in ihrer Dreiecksgeschichte kippt, reisen sie „in den wilden Kaukasus“.   Eigentlich geht es im Roman um nicht viel und doch irgendwie um alles. Ihr zweiter Roman „Die juristische Unschärfe einer Ehe“ erzählt die Autorin Olga Grjasnowa eine melancholische Geschichte von drei Menschen. Jounon zieht schnell in die Wohnung von Leyla und Altay ein und führen eine Art polyamoröse Beziehung. Trotz der Scheinehe scheint Altay doch Gefühle für Leyla zu haben. Beide sind in Leyla verliebt und Leyla aber in ihrer Karriere. Als sie in Berlin einen weiteren Unfall erlebte, hat sie ihre Ballettschuhe an die Wand genagelt und reist nach Baku. Nach einem illegalen Autorennen muss sie ins Gefängnis und wird auf einer grauenhaften Art misshandelt.   Raffiniert und mit einer wahnsinnig tollem Schreibstil schreibt Olga ein Buch über eine vermeintliche Freiheit der Beziehungsmodelle. Vielleicht wird nicht jeder Person die klischeehaften Hintergründe der Protagonist_innen gefallen, aber faszinierend erweckt die Autorin die Figuren so zum Leben. Für mich ganz klar kritisiert Olga die deutsche Gesellschaftskultur als die beiden von Moskau nach Berlin ziehen. Mich hat das Buch echt beschäftigt. Nicht inhaltlich, sondern eher von der Erzählweise. Grjasnowa benutzt genau die passenden Adjektive um Räume, Situationen und Personen zu beschreiben. Die Geschichte bot – mir zumindest – ein ständiges Kopfkino. Lest es selbst!   „Schade, dass die Deutschen ihre Kinder nicht auf die Straße ließen, womöglich wäre dann das Land etwas freundlicher, dachte Alter und erinnerte sich im selben Augenblick daran, dass die Deutschen ihre Kinder überall krabbeln ließen, selbst neben öffentlichen Toiletten.“

4

Hab das Buch wirklich schnell gelesen und es hat mich auch gepackt. Aber dennoch hat mir irgendwas gefehlt und fühlte sich die Geschichte nicht komplett rund für mich an. Vielleicht war es der plakative Stil, (der mich zwar sehr ansprach, aber) der mich manchmal etwas zu ratlos und rätselnd zurück gelassen hat... Pluspunkte für die Szenen in Aserbaidschan und Georgien!

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