Der Maler der fließenden Welt
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studierte. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller »Was vom Tage übrigblieb«, der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 50 Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.
Beiträge
Melancholischer Generationenkonflikt im Japan der frühen 1950er Jahre
Die Atmosphäre, die Ishiguro in seinen Büchern hervorruft ist eine ganz besondere, die mir so bisher bei keinem anderen Autor aufgefallen ist. Es ist eine Schwere, der gleichzeitig eine Sehnsucht innewohnt, die einen wünschen lässt, zur selben Zeit durch die Straßen Japans zu laufen wie die Protagonisten. Und das, obwohl das Land unter den Folgen des Krieges ächzt und einer Orientierungslosigkeit unterliegt. Es war für mich eines dieser Bücher, die einem im Gedächtnis bleiben und die ihre Melancholie mit Leichtigkeit auf den Leser übertragen, ohne dass es ein unangenehmes Lesen wird. Der Protagonist, der in seiner Tätigkeit als Maler propagandistische Werke zur Zeit der militanten japanischen Politik der 1930er und 1940er Jahre erschaffen hat, muss sich nach Kriegsende mit seinem Schaffen auseinandersetzen, als die jüngere Generation das Land nach dem verlorenen Krieg übernimmt und "säubert" . Der Protagonist, selber eher Mitläufer als überzeugter Kriegsfreund, rutscht ins gesellschaftliche Abseits, und seine Taten fallen auf das Ansehen der Familie zurück. Er selbst reagiert darauf mit Unverständnis und muss lernen, sich mit der neuen Situation anzufreunden. Das Setting des Romans ist auch über die literarische Qualität hinaus sehr spannend, da sich auch parallelen zu Deutschland ziehen lassen. Auch hier musste sich eine Generation mit Fragen ihrer Kinder zu der Nazizeit auseinandersetzen. Auch hier musste ein zerstörtes und identitätsloses Land seinen Platz in der Welt wiederfinden, welches ein Opfer der Entwicklungen wurde, die es selbst zu verschulden hatte.
Kazuo Ishiguro schafft es immer wieder aufs Neue neue, komplexe Szenen zu kreieren, die sich am Ende zu einem wunderschönen Bild zusammenfügen. Klare Leseempfehlung!
Familie, Vergangenheit, Kultur
Ich habe bislang noch keinen Roman eines japanischen Autors gelesen. Daher war ich sehr gespannt. Und ich bin begeistert - von der feinen Sprache, von der Ruhe, der Bearbeitung von Themen wie Geschichte, Kultur, Vergangenheit, Familie und Kunst. Mit Gefühl beschreibt Kazuo Ishiguro die Perspektive des Malers Ono. Seine Geschichte, Rückblicke auf Krieg, Veränderung, die Sorge um seinen Ruf und für seine Tochter. Auch wenn das Buch im Englischen erschien: Ein gelungener Einstieg in die Welt japanischer Literatur.
Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, aber dann fühlte es sich nach kurzer Zeit an als wäre ich direkt an den jeweiligen Schauplätzen!
„Alles was wir geben mussten“ ist eins meiner abslouten Lieblingsbücher und ich war sehr erfreut als ich in unserer lokalen Buchhandlung mehrere Ishiguro Bücher gefunden habe, sein Schreibstil entführt die Leser:innen in seine Welt, egal ob das Thema interessant erscheint oder nicht. Ein besonderer read!
Irgendwie komme ich mit dem Erzählstil nicht klar. Vielleicht ist gerade aber auch nur der falsche zeitpunkt für das Buch, ich werde es zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht nochmal probieren.
Mehr von Kazuo Ishiguro
AlleÄhnliche Bücher
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studierte. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller »Was vom Tage übrigblieb«, der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 50 Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.
Beiträge
Melancholischer Generationenkonflikt im Japan der frühen 1950er Jahre
Die Atmosphäre, die Ishiguro in seinen Büchern hervorruft ist eine ganz besondere, die mir so bisher bei keinem anderen Autor aufgefallen ist. Es ist eine Schwere, der gleichzeitig eine Sehnsucht innewohnt, die einen wünschen lässt, zur selben Zeit durch die Straßen Japans zu laufen wie die Protagonisten. Und das, obwohl das Land unter den Folgen des Krieges ächzt und einer Orientierungslosigkeit unterliegt. Es war für mich eines dieser Bücher, die einem im Gedächtnis bleiben und die ihre Melancholie mit Leichtigkeit auf den Leser übertragen, ohne dass es ein unangenehmes Lesen wird. Der Protagonist, der in seiner Tätigkeit als Maler propagandistische Werke zur Zeit der militanten japanischen Politik der 1930er und 1940er Jahre erschaffen hat, muss sich nach Kriegsende mit seinem Schaffen auseinandersetzen, als die jüngere Generation das Land nach dem verlorenen Krieg übernimmt und "säubert" . Der Protagonist, selber eher Mitläufer als überzeugter Kriegsfreund, rutscht ins gesellschaftliche Abseits, und seine Taten fallen auf das Ansehen der Familie zurück. Er selbst reagiert darauf mit Unverständnis und muss lernen, sich mit der neuen Situation anzufreunden. Das Setting des Romans ist auch über die literarische Qualität hinaus sehr spannend, da sich auch parallelen zu Deutschland ziehen lassen. Auch hier musste sich eine Generation mit Fragen ihrer Kinder zu der Nazizeit auseinandersetzen. Auch hier musste ein zerstörtes und identitätsloses Land seinen Platz in der Welt wiederfinden, welches ein Opfer der Entwicklungen wurde, die es selbst zu verschulden hatte.
Kazuo Ishiguro schafft es immer wieder aufs Neue neue, komplexe Szenen zu kreieren, die sich am Ende zu einem wunderschönen Bild zusammenfügen. Klare Leseempfehlung!
Familie, Vergangenheit, Kultur
Ich habe bislang noch keinen Roman eines japanischen Autors gelesen. Daher war ich sehr gespannt. Und ich bin begeistert - von der feinen Sprache, von der Ruhe, der Bearbeitung von Themen wie Geschichte, Kultur, Vergangenheit, Familie und Kunst. Mit Gefühl beschreibt Kazuo Ishiguro die Perspektive des Malers Ono. Seine Geschichte, Rückblicke auf Krieg, Veränderung, die Sorge um seinen Ruf und für seine Tochter. Auch wenn das Buch im Englischen erschien: Ein gelungener Einstieg in die Welt japanischer Literatur.
Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, aber dann fühlte es sich nach kurzer Zeit an als wäre ich direkt an den jeweiligen Schauplätzen!
„Alles was wir geben mussten“ ist eins meiner abslouten Lieblingsbücher und ich war sehr erfreut als ich in unserer lokalen Buchhandlung mehrere Ishiguro Bücher gefunden habe, sein Schreibstil entführt die Leser:innen in seine Welt, egal ob das Thema interessant erscheint oder nicht. Ein besonderer read!
Irgendwie komme ich mit dem Erzählstil nicht klar. Vielleicht ist gerade aber auch nur der falsche zeitpunkt für das Buch, ich werde es zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht nochmal probieren.