Der letzte Zug nach Schottland
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Josephine Tey ist das Pseudonym der schottischen Autorin Elizabeth MacKintosh (1896–1952), die vor allem für ihre Kriminalromane bekannt geworden ist. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie ihre Arbeit als Sportlehrerin aufgeben musste, um ihre Mutter zu pflegen, die an Krebs erkrankt war. Nach deren Tod kümmerte sich Tey um den Vater und blieb auch danach in ihrem Elternhaus wohnen. Tey lebte sehr zurückgezogen, mied Interviews und öffentliche Auftritte. Sie starb im Alter von 55 Jahren während einer Reise nach London. Ihr Roman Alibi für einen König wurde von der englischen Autorenvereinigung Crime Writers’ Association zum besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt und 1969 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnet.
Beiträge
Krimi mal anders
Erst dachte ich das Buch sei ein totaler Reinfall, weil es was komplett anderes war als alle Krimis, die ich bisher gelesen habe. Man begleitet den Inspektor Alan Grant in den Urlaub, ihm geht es nicht gut und er muss sich erstmal erholen. Es geht viel um ihn und seine Genesung, doch eine Sache die im Zug in den Urlaub passiert lässt ihn nicht los und er macht sich viele Gedanken. Irgendwann taucht auf eine Anzeige in einer Zeitung ein junger Mann auf mit dem Grant sich dann an die Lösung des Rätsels macht und ab dann kann man das Buch förmlich nicht aus den Händen nehmen.
Unangestrengt und trotzdem spannend, bereitet große Freude!
Mysteriöse Ermittlung 🚂 Im Nachtzug von London nach Schottland kämpft Inspector Alan Grant mit seiner Klaustrophobie. Der Inspector ist überarbeitet, auf dem Weg sich bei seinem alten Schulfreund auf dem Lande zu erholen. Noch beim Aussteigen begegnet ihm, was ihn sonst zur Arbeit verleitet: Ein Fahrgast wird tot aufgefunden. Doch Grant ist nicht zuständig und verlässt leichtfüßig den Ort des Geschehens. Wenig später beim Frühstück, entdeckt er eine fremde Zeitung unter den seinen, ein kryptisches Gedicht hineingekritzelt. Schockiert merkt der Inspector, dass er sie versehentlich dem verstorbenen Fahrgast abgenommen hat. Diensteifrig meldet er dem Scotland Yard sein Vergehen, doch es besteht wenig Interesse. Der Fall ist schnell geklärt, ein betrunkener Sturz auf den Waschbeckenrand hat dem Fahrgast sein Leben gekostet. Doch warum reiste dieser mit französischen Papieren, schrieb das Gedicht jedoch mit englischer Handschrift? Josephine Tey, Pseudonym für die schottische Autorin Elisabeth MacKintosh veröffentlichte den Roman bereits 1952. Dieser besticht durch seine völlige Leichtigkeit, Tey schreibt unangestrengt und ungehetzt, lässt der Figurenentwicklung ebenso viel Raum wie der Ermittlung. Und diese ist so ungewöhnlich, wird der Inspector doch gar nicht mit einer Aufklärung beauftragt, sondern vertieft sich aus eigenem Antrieb in das Lösen des Mysteriums. Ein genialer Krimi, ein richtiges Highlight. Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar @kampaverlag

Der etwas andere Krimi 🚂
Ein toller Krimi! Mal was ganz anderes und definitiv eine schöne Abwechslung zu den Krimis der 2020er Jahre. Zu Beginn habe ich mich mit den Sätzen etwas schwerer getan aber nach und nach bin ich gut in die Geschichte abgetaucht. Auf jeden Fall nicht mein letztes Buch der Autorin, insbesondere wenn ich Lust auf etwas anspruchsvolles habe.
Bildband schottischer Landschaft und Lebensweise kann im Kopf entstehen.
Nach Seite 134 weggelegt. Literarisch und sprachlich ist es, aus meiner Sicht, super korrekt geschrieben. Es gibt einen Toten, der sehr unspektakulär gefunden wird und die Aufklärung der Todesursache eher nebenbei ab und an einfließt. Wer landschaftliche Beschreibungen und die Art zu Leben sucht, ist für mich hier richtig. Nur Krimi habe ich vermisst und daher kein Buch für mich.
Manchmal stöbert man in der Buchhandlung und stolpert über tolle Schätze. „Der letzte Zug nach Schottland“ ist so ein kleiner Bücherschatz. Alan Grant tritt seinen wohlverdienten Urlaub an. Er ist müde und gestresst und freut sich auf die Erholung bei Freunden in den schottischen Highlands. Doch seine Freude wird getrübt. Der Schaffner schafft es nicht, einen Passagier in einer Kabine zu wecken. Der Passagier ist mausetot, der Schaffner genervt. Doch Grant ist im Urlaub und nicht im Dienst, und so reist er weiter zu seinem Schulfreund. Als er jedoch beim Frühstück feststellt, dass er eine Zeitung mit Notizen des Toten mitgenommen hat, lässt ihn der Fall nicht mehr los. So verbringt er seine Urlaubstage nicht nur mit Angeln und Gesprächen mit seinen Freunden, sondern auch damit, den Fall aufzuklären. Grant reist durch die Highlands bis nach London und wieder zurück. Die Notizen stellen sich als merkwürdige Verse heraus, die Hinweise auf ein weiteres Geheimnis geben. Der Tote hatte eine wichtige historische Landschaftsentdeckung gemacht, und ihm wurde die Entdeckung geneidet. So war das Motiv des Mordes schnell klar. Dieses Buch hat etwas von Mord im Orientexpress und einem Wettlauf gegen die Zeit. Es ist einerseits spannend geschrieben, die Landschaft sowie die Handlungen sind sehr bildhaft beschrieben. Andererseits wird sehr viel auf die Auflösung des Falles verwendet, so dass es kein blutiger Thriller ist, sondern ein Kriminalfall. Das empfand ich als sehr angenehm. Zudem hat es bei mir Urlaubserinnerungen aufgefrischt, da ich in der Ecke von Inverness auch mal im Urlaub war. Leseempfehlung ist hier klar ausgesprochen.
Für diese klassische Herbstlektüre habe ich mich bei 30 Grad Außentemperatur in meinen neuen Lieblingsherbstpulli geworfen- das ist Einsatz, würde ich sagen. Schmeißt die Konfettikanonen an und füllt die Luftballons auf, für die Wiederentdeckung von Josephine Tey hat der Oktopus Verlag eine Parade verdient. Wie das ein oder andere Mal durchgekommen ist, liebe ich Kriminalliteratur, es gibt wenig, was mein kleines Bücherherz höher schlagen lässt, als wenn in einem Buchinhalt die Wörter "Mord", "Ermittler:in", "Großbritannien" und wahlweise die Bezeichnungen "Herrenhaus","Zug" oder etwaige andere Handlungsspielorte, die aber etwas Geheimnisvolles haben, vorkommen. Es gibt nichts besseres, was in meine kommende Lieblingsjahreszeit so gut passt wie ein guter britischer Krimi, den man bestenfalls an einem stürmischen Herbstnachmittag mit Tee und Keksen genießt. Natürlich fällt in diesem Zusammenhang schon obligatorisch der Name 'Agatha Christie', doch Josephine Tey, das Pseudonym der schottischen, aber doch auch durch und durch britischen Autorin Elizabeth Mackintosh, die ebenfalls das goldene Zeitalter der Kriminalliteratur mit ihren Romanen geprägt hat, feiert nun im Oktopus Verlag ihre Wiederentdeckung und somit konnte ich mit "Der letzte Zug nach Schottland" auch meine eigene persönliche Tey-Premiere feiern. Und die war mehr als gelungen. "Der letzte Zug nach Schottland" ist ein ungewöhnliches, wahnsinnig gut konstruiertes und sehr interessantes Beweisstück von Tey's Können geworden. Nicht nur, dass dieses Buch wohl mit einigen der damaligen Kriminalgenre Konventionen gebrochen hat, es ist so ein unglaublich typischer britischer Krimi, und dann auch wieder nicht. Wir treffen hier keinen absolut brillanten Ermittler, der noch nicht einmal einen Tatort betreten hat, um dann schon zu wissen, wer die Täter:in ist, nein Alan Grant ist einerseits wunderbar exzentrisch, er ist mit seinem Beruf als Scotland Yard Inspektor verheiratet und kann, wie in der vorliegenden Geschichte, noch nicht einmal Urlaub machen ohne über einen Toten zu stolpern und das daraus entstandene Rätsel quasi hinein in die Ferien zu nehmen, aber andererseits ist Grant so unglaublich sympathisch menschlich. Tey ermöglicht ihren Leser:innen einen viel tieferen Zugang zu ihrer Hauptfigur. Alan Grant brennt zwar für das, was er tut, doch auch er macht Fehler, er verennt sich bei der Suche nach der Lösung eines Rätsels, das erfährt man mehr als einmal, wenn er mit seiner inneren Detektiv-Stimme spricht. Grant ist wohl einer der selbstreflektierenden Figuren, denen ich jemals in einer Kriminalgeschichte begegnet bin, er weiß um seine Stärken und Schwächen und offenbart sogar am Anfang des Romans eine "Nervenschwäche", die man wohl heutzutage als "Angststörung" bezeichnen würde. So etwas mag zur damaligen Veröffentlichung des Romans als schockierend empfunden worden sein, weil die typischen Krimiermittler meistens brillant und ohne Fehler waren und selten einen tieferen Blick in ihr Innenleben gewährt haben, doch heute macht das Alan Grant nicht nur zu einer besonderen, sondern auch zu einer fast schon tiefgründigen Figur. Und auch, wenn "Der letzte Zug nach Schottland" unglaublich leise erzählt wird, und ich sogar zwischendurch gedacht habe, der Roman würde etwas dahindümpeln, war das im großen Rückblick nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Josephine Tey, deren wenigen biografischen Informationen ich übrigens ebenfalls unglaublich sympathisch und interessant finde, ist eine großartige Wiederentdeckung und Bereicherung für die Kriminalliteratur. Kann es schon jetzt nicht mehr erwarten ihr leider zwar nicht umfangreiches aber doch mehr als geschätztes Gesamtwerk zu entdecken.

Aktuell lese ich wieder mehr historische Krimis, wenn diese auch teilweise nicht unterschiedlicher sein können. Während es mich das letzte Mal in eine kleine Buchhandlung in London verschlug, geht es für mich nun nach Schottland. Josephine Tey schreibt schon fast eher einen Roman als einen Krimi: Für mich war ihr Stil teilweise humorvoll, dann wieder leicht sarkastisch bis zynisch ist, um wieder bildhaft Schottland zu beschreiben. Und genau dessen sollte man sich auch bewusst sein. Der Krimi lässt sich Zeit, da wird nicht durch den Fall geeilt, sondern die einzelnen Details kommen mit Bedacht. Genauso wie der Protagonist durch Schottland reist, so reisen wir mit und sollten uns nicht hetzen. Das Besondere ist auch, dass der Polizist aus der Entfernung ermittelt: Alan Grant ist wegen eines Burn Outs beurlaubt, hat Panikattacken und soll sich erholen. Doch während seiner Zugfahrt nach Schottland stirbt ein Mann – und Alan Grant bekommt den Todesfall nicht aus dem Kopf. Es ist nicht der klassische Detektivroman, in dem der Ermittler immer wieder zum Ort des Geschehens zurückkehrt. Mir bleibt vor allem der Schreibstil in Erinnerung. Wer es eher knackig, kurz und „klassisch“ mag, wird mit dem Buch wahrscheinlich nicht glücklich. Ich selbst hatte auch beim Lesen gemerkt, dass ich ungeduldig wurde. Dies war für mich ein Zeichen, dass gerade nicht der richtige Moment für das Buch war, denn an sich gab es nichts, was ich hätte kritisieren können. Deswegen, nehmt euch Zeit für das Buch und dann lohnt es sich. Aktuell gibt es auch den einen oder anderen Krimi von ihr bei kindle unlimited, wer die Autorin gerne einmal ausprobieren möchte. Sogar eines ihrer berühmtesten Werke „Alibi für einen König“ ist dort verfügbar.
Inspector Alan Grant reist nach Schottland, denn er braucht dringend eine Auszeit. Doch noch vor seiner Ankunft entdeckt der Schaffner einen Toten im Abteil. Anfangs interessiert sich Grant herzlich wenig für den Mann, doch im Hotel fällt ihm auf, dass er die Zeitung des Toten versehentlich eingesteckt hat. Darin findet er ein sonderbares Gedicht, welches ihn nicht mehr loslässt. Zum Zeitvertreib versucht er während seines Urlaubs das Rätsel des toten Mannes zu lösen und stößt dabei auf immer mehr Ungereimtheiten. Meinung: Josephine Tey hat einen langsamen, ausführlichen Schreibstil. Sowohl die Personen als auch die Landschaft werden sehr detailliert beschrieben, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Die Geschichte ist kein Krimi im klassischen Stil. Anfangs wirkt es kein bisschen so, als würde sich Grant gerade mit einem Kriminalfall beschäftigen. Es kommt kaum Spannung auf. Doch das langsame Vorgehen des Detektivs verleiht dem Roman ein gewisses Maß an Realismus, was mir sehr gut gefiel. Außerdem wurden sehr interessante Themen aufgegriffen, wie zum Beispiel die psychischen Probleme des Inspectors. Das Ende war nicht überraschend, gefiel mir aber sehr gut. Man hatte das Gefühl, dass dem Fall Genüge getan wurde und die Gerechtigkeit gesiegt hatte. Fazit: Sicher nicht für jeden Leser geeignet. Man muss sich für dieses Buch viel Zeit nehmen, wird am Ende aber belohnt.
Roman mit Kriminalhintergrund
Dieses Buch ist alles andere als ein klassischer Krimi. Es fängt alles noch recht genretypisch an mit einem Toten im Schlafwagen, aber die sich anschließenden „Ermittlungen“ sind eher schleppend und eigentlich nur ein Ventil für den psychisch geschundenen Inspektor Grant. Tey schreibt viel über die Charaktere, manchmal auch etwas zu ausschweifend. Man merkt dem Buch seine Jahre durchaus an, da hier klassische Krimimotive mit „modernen“ Elementen verbunden werden (wie die noch etwas unbeholfenen Versuche, die vierte Wand zu durchbrechen und das ganze für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Thema „Depression“). Zwischendurch finden sich aber wirkliche Juwelen der Menschenkenntnis, die geradezu nebensächlich fallengelassen werden. So richtig zum Miträtseln hat mich der Krimi nicht animiert, dafür war das Detektivspiel auch zu vage. Es gab im Grunde nichts Handfestes, nur ein Stochern im Nebel, bis die Auflösung plötzlich ins Gesicht springt (recht unelegant gelöst). Die Geschichte lebt wesentlich von Grants psychischer Genesung, die sehr gut dargestellt wurde. Als Kriminalroman würde ich weniger Sterne geben, auch, wenn es interessante Ansätze gab. Als Roman lasse ich drei Sterne da.
Ruhig erzählt, detaillierte Beschreibungen, unaufgeregt aber mit Mord
Mehr von Josephine Tey
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Josephine Tey ist das Pseudonym der schottischen Autorin Elizabeth MacKintosh (1896–1952), die vor allem für ihre Kriminalromane bekannt geworden ist. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie ihre Arbeit als Sportlehrerin aufgeben musste, um ihre Mutter zu pflegen, die an Krebs erkrankt war. Nach deren Tod kümmerte sich Tey um den Vater und blieb auch danach in ihrem Elternhaus wohnen. Tey lebte sehr zurückgezogen, mied Interviews und öffentliche Auftritte. Sie starb im Alter von 55 Jahren während einer Reise nach London. Ihr Roman Alibi für einen König wurde von der englischen Autorenvereinigung Crime Writers’ Association zum besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt und 1969 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnet.
Beiträge
Krimi mal anders
Erst dachte ich das Buch sei ein totaler Reinfall, weil es was komplett anderes war als alle Krimis, die ich bisher gelesen habe. Man begleitet den Inspektor Alan Grant in den Urlaub, ihm geht es nicht gut und er muss sich erstmal erholen. Es geht viel um ihn und seine Genesung, doch eine Sache die im Zug in den Urlaub passiert lässt ihn nicht los und er macht sich viele Gedanken. Irgendwann taucht auf eine Anzeige in einer Zeitung ein junger Mann auf mit dem Grant sich dann an die Lösung des Rätsels macht und ab dann kann man das Buch förmlich nicht aus den Händen nehmen.
Unangestrengt und trotzdem spannend, bereitet große Freude!
Mysteriöse Ermittlung 🚂 Im Nachtzug von London nach Schottland kämpft Inspector Alan Grant mit seiner Klaustrophobie. Der Inspector ist überarbeitet, auf dem Weg sich bei seinem alten Schulfreund auf dem Lande zu erholen. Noch beim Aussteigen begegnet ihm, was ihn sonst zur Arbeit verleitet: Ein Fahrgast wird tot aufgefunden. Doch Grant ist nicht zuständig und verlässt leichtfüßig den Ort des Geschehens. Wenig später beim Frühstück, entdeckt er eine fremde Zeitung unter den seinen, ein kryptisches Gedicht hineingekritzelt. Schockiert merkt der Inspector, dass er sie versehentlich dem verstorbenen Fahrgast abgenommen hat. Diensteifrig meldet er dem Scotland Yard sein Vergehen, doch es besteht wenig Interesse. Der Fall ist schnell geklärt, ein betrunkener Sturz auf den Waschbeckenrand hat dem Fahrgast sein Leben gekostet. Doch warum reiste dieser mit französischen Papieren, schrieb das Gedicht jedoch mit englischer Handschrift? Josephine Tey, Pseudonym für die schottische Autorin Elisabeth MacKintosh veröffentlichte den Roman bereits 1952. Dieser besticht durch seine völlige Leichtigkeit, Tey schreibt unangestrengt und ungehetzt, lässt der Figurenentwicklung ebenso viel Raum wie der Ermittlung. Und diese ist so ungewöhnlich, wird der Inspector doch gar nicht mit einer Aufklärung beauftragt, sondern vertieft sich aus eigenem Antrieb in das Lösen des Mysteriums. Ein genialer Krimi, ein richtiges Highlight. Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar @kampaverlag

Der etwas andere Krimi 🚂
Ein toller Krimi! Mal was ganz anderes und definitiv eine schöne Abwechslung zu den Krimis der 2020er Jahre. Zu Beginn habe ich mich mit den Sätzen etwas schwerer getan aber nach und nach bin ich gut in die Geschichte abgetaucht. Auf jeden Fall nicht mein letztes Buch der Autorin, insbesondere wenn ich Lust auf etwas anspruchsvolles habe.
Bildband schottischer Landschaft und Lebensweise kann im Kopf entstehen.
Nach Seite 134 weggelegt. Literarisch und sprachlich ist es, aus meiner Sicht, super korrekt geschrieben. Es gibt einen Toten, der sehr unspektakulär gefunden wird und die Aufklärung der Todesursache eher nebenbei ab und an einfließt. Wer landschaftliche Beschreibungen und die Art zu Leben sucht, ist für mich hier richtig. Nur Krimi habe ich vermisst und daher kein Buch für mich.
Manchmal stöbert man in der Buchhandlung und stolpert über tolle Schätze. „Der letzte Zug nach Schottland“ ist so ein kleiner Bücherschatz. Alan Grant tritt seinen wohlverdienten Urlaub an. Er ist müde und gestresst und freut sich auf die Erholung bei Freunden in den schottischen Highlands. Doch seine Freude wird getrübt. Der Schaffner schafft es nicht, einen Passagier in einer Kabine zu wecken. Der Passagier ist mausetot, der Schaffner genervt. Doch Grant ist im Urlaub und nicht im Dienst, und so reist er weiter zu seinem Schulfreund. Als er jedoch beim Frühstück feststellt, dass er eine Zeitung mit Notizen des Toten mitgenommen hat, lässt ihn der Fall nicht mehr los. So verbringt er seine Urlaubstage nicht nur mit Angeln und Gesprächen mit seinen Freunden, sondern auch damit, den Fall aufzuklären. Grant reist durch die Highlands bis nach London und wieder zurück. Die Notizen stellen sich als merkwürdige Verse heraus, die Hinweise auf ein weiteres Geheimnis geben. Der Tote hatte eine wichtige historische Landschaftsentdeckung gemacht, und ihm wurde die Entdeckung geneidet. So war das Motiv des Mordes schnell klar. Dieses Buch hat etwas von Mord im Orientexpress und einem Wettlauf gegen die Zeit. Es ist einerseits spannend geschrieben, die Landschaft sowie die Handlungen sind sehr bildhaft beschrieben. Andererseits wird sehr viel auf die Auflösung des Falles verwendet, so dass es kein blutiger Thriller ist, sondern ein Kriminalfall. Das empfand ich als sehr angenehm. Zudem hat es bei mir Urlaubserinnerungen aufgefrischt, da ich in der Ecke von Inverness auch mal im Urlaub war. Leseempfehlung ist hier klar ausgesprochen.
Für diese klassische Herbstlektüre habe ich mich bei 30 Grad Außentemperatur in meinen neuen Lieblingsherbstpulli geworfen- das ist Einsatz, würde ich sagen. Schmeißt die Konfettikanonen an und füllt die Luftballons auf, für die Wiederentdeckung von Josephine Tey hat der Oktopus Verlag eine Parade verdient. Wie das ein oder andere Mal durchgekommen ist, liebe ich Kriminalliteratur, es gibt wenig, was mein kleines Bücherherz höher schlagen lässt, als wenn in einem Buchinhalt die Wörter "Mord", "Ermittler:in", "Großbritannien" und wahlweise die Bezeichnungen "Herrenhaus","Zug" oder etwaige andere Handlungsspielorte, die aber etwas Geheimnisvolles haben, vorkommen. Es gibt nichts besseres, was in meine kommende Lieblingsjahreszeit so gut passt wie ein guter britischer Krimi, den man bestenfalls an einem stürmischen Herbstnachmittag mit Tee und Keksen genießt. Natürlich fällt in diesem Zusammenhang schon obligatorisch der Name 'Agatha Christie', doch Josephine Tey, das Pseudonym der schottischen, aber doch auch durch und durch britischen Autorin Elizabeth Mackintosh, die ebenfalls das goldene Zeitalter der Kriminalliteratur mit ihren Romanen geprägt hat, feiert nun im Oktopus Verlag ihre Wiederentdeckung und somit konnte ich mit "Der letzte Zug nach Schottland" auch meine eigene persönliche Tey-Premiere feiern. Und die war mehr als gelungen. "Der letzte Zug nach Schottland" ist ein ungewöhnliches, wahnsinnig gut konstruiertes und sehr interessantes Beweisstück von Tey's Können geworden. Nicht nur, dass dieses Buch wohl mit einigen der damaligen Kriminalgenre Konventionen gebrochen hat, es ist so ein unglaublich typischer britischer Krimi, und dann auch wieder nicht. Wir treffen hier keinen absolut brillanten Ermittler, der noch nicht einmal einen Tatort betreten hat, um dann schon zu wissen, wer die Täter:in ist, nein Alan Grant ist einerseits wunderbar exzentrisch, er ist mit seinem Beruf als Scotland Yard Inspektor verheiratet und kann, wie in der vorliegenden Geschichte, noch nicht einmal Urlaub machen ohne über einen Toten zu stolpern und das daraus entstandene Rätsel quasi hinein in die Ferien zu nehmen, aber andererseits ist Grant so unglaublich sympathisch menschlich. Tey ermöglicht ihren Leser:innen einen viel tieferen Zugang zu ihrer Hauptfigur. Alan Grant brennt zwar für das, was er tut, doch auch er macht Fehler, er verennt sich bei der Suche nach der Lösung eines Rätsels, das erfährt man mehr als einmal, wenn er mit seiner inneren Detektiv-Stimme spricht. Grant ist wohl einer der selbstreflektierenden Figuren, denen ich jemals in einer Kriminalgeschichte begegnet bin, er weiß um seine Stärken und Schwächen und offenbart sogar am Anfang des Romans eine "Nervenschwäche", die man wohl heutzutage als "Angststörung" bezeichnen würde. So etwas mag zur damaligen Veröffentlichung des Romans als schockierend empfunden worden sein, weil die typischen Krimiermittler meistens brillant und ohne Fehler waren und selten einen tieferen Blick in ihr Innenleben gewährt haben, doch heute macht das Alan Grant nicht nur zu einer besonderen, sondern auch zu einer fast schon tiefgründigen Figur. Und auch, wenn "Der letzte Zug nach Schottland" unglaublich leise erzählt wird, und ich sogar zwischendurch gedacht habe, der Roman würde etwas dahindümpeln, war das im großen Rückblick nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Josephine Tey, deren wenigen biografischen Informationen ich übrigens ebenfalls unglaublich sympathisch und interessant finde, ist eine großartige Wiederentdeckung und Bereicherung für die Kriminalliteratur. Kann es schon jetzt nicht mehr erwarten ihr leider zwar nicht umfangreiches aber doch mehr als geschätztes Gesamtwerk zu entdecken.

Aktuell lese ich wieder mehr historische Krimis, wenn diese auch teilweise nicht unterschiedlicher sein können. Während es mich das letzte Mal in eine kleine Buchhandlung in London verschlug, geht es für mich nun nach Schottland. Josephine Tey schreibt schon fast eher einen Roman als einen Krimi: Für mich war ihr Stil teilweise humorvoll, dann wieder leicht sarkastisch bis zynisch ist, um wieder bildhaft Schottland zu beschreiben. Und genau dessen sollte man sich auch bewusst sein. Der Krimi lässt sich Zeit, da wird nicht durch den Fall geeilt, sondern die einzelnen Details kommen mit Bedacht. Genauso wie der Protagonist durch Schottland reist, so reisen wir mit und sollten uns nicht hetzen. Das Besondere ist auch, dass der Polizist aus der Entfernung ermittelt: Alan Grant ist wegen eines Burn Outs beurlaubt, hat Panikattacken und soll sich erholen. Doch während seiner Zugfahrt nach Schottland stirbt ein Mann – und Alan Grant bekommt den Todesfall nicht aus dem Kopf. Es ist nicht der klassische Detektivroman, in dem der Ermittler immer wieder zum Ort des Geschehens zurückkehrt. Mir bleibt vor allem der Schreibstil in Erinnerung. Wer es eher knackig, kurz und „klassisch“ mag, wird mit dem Buch wahrscheinlich nicht glücklich. Ich selbst hatte auch beim Lesen gemerkt, dass ich ungeduldig wurde. Dies war für mich ein Zeichen, dass gerade nicht der richtige Moment für das Buch war, denn an sich gab es nichts, was ich hätte kritisieren können. Deswegen, nehmt euch Zeit für das Buch und dann lohnt es sich. Aktuell gibt es auch den einen oder anderen Krimi von ihr bei kindle unlimited, wer die Autorin gerne einmal ausprobieren möchte. Sogar eines ihrer berühmtesten Werke „Alibi für einen König“ ist dort verfügbar.
Inspector Alan Grant reist nach Schottland, denn er braucht dringend eine Auszeit. Doch noch vor seiner Ankunft entdeckt der Schaffner einen Toten im Abteil. Anfangs interessiert sich Grant herzlich wenig für den Mann, doch im Hotel fällt ihm auf, dass er die Zeitung des Toten versehentlich eingesteckt hat. Darin findet er ein sonderbares Gedicht, welches ihn nicht mehr loslässt. Zum Zeitvertreib versucht er während seines Urlaubs das Rätsel des toten Mannes zu lösen und stößt dabei auf immer mehr Ungereimtheiten. Meinung: Josephine Tey hat einen langsamen, ausführlichen Schreibstil. Sowohl die Personen als auch die Landschaft werden sehr detailliert beschrieben, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Die Geschichte ist kein Krimi im klassischen Stil. Anfangs wirkt es kein bisschen so, als würde sich Grant gerade mit einem Kriminalfall beschäftigen. Es kommt kaum Spannung auf. Doch das langsame Vorgehen des Detektivs verleiht dem Roman ein gewisses Maß an Realismus, was mir sehr gut gefiel. Außerdem wurden sehr interessante Themen aufgegriffen, wie zum Beispiel die psychischen Probleme des Inspectors. Das Ende war nicht überraschend, gefiel mir aber sehr gut. Man hatte das Gefühl, dass dem Fall Genüge getan wurde und die Gerechtigkeit gesiegt hatte. Fazit: Sicher nicht für jeden Leser geeignet. Man muss sich für dieses Buch viel Zeit nehmen, wird am Ende aber belohnt.
Roman mit Kriminalhintergrund
Dieses Buch ist alles andere als ein klassischer Krimi. Es fängt alles noch recht genretypisch an mit einem Toten im Schlafwagen, aber die sich anschließenden „Ermittlungen“ sind eher schleppend und eigentlich nur ein Ventil für den psychisch geschundenen Inspektor Grant. Tey schreibt viel über die Charaktere, manchmal auch etwas zu ausschweifend. Man merkt dem Buch seine Jahre durchaus an, da hier klassische Krimimotive mit „modernen“ Elementen verbunden werden (wie die noch etwas unbeholfenen Versuche, die vierte Wand zu durchbrechen und das ganze für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Thema „Depression“). Zwischendurch finden sich aber wirkliche Juwelen der Menschenkenntnis, die geradezu nebensächlich fallengelassen werden. So richtig zum Miträtseln hat mich der Krimi nicht animiert, dafür war das Detektivspiel auch zu vage. Es gab im Grunde nichts Handfestes, nur ein Stochern im Nebel, bis die Auflösung plötzlich ins Gesicht springt (recht unelegant gelöst). Die Geschichte lebt wesentlich von Grants psychischer Genesung, die sehr gut dargestellt wurde. Als Kriminalroman würde ich weniger Sterne geben, auch, wenn es interessante Ansätze gab. Als Roman lasse ich drei Sterne da.