Liebe in Zeiten des Hasses

Liebe in Zeiten des Hasses

Hardcover
3.961
EmanzipationGoldene ZwanzigerNationalsozialismusFlucht

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Beschreibung

»Lesen Sie bitte dieses Buch, es ist hinreißend. Ich habe so viel Neues erfahren, über die Liebe, die Kunst und das Grauen.« Ferdinand von Schirach

»Absolut mitreißend: Auf jeder Seite gibt es etwas Neues zu entdecken.« Daily Telegraph

In einem virtuosen Epochengemälde erweckt Florian Illies die dreißiger Jahre, dieses Jahrzehnt berstender politischer und kultureller Spannungen, zum Leben.

Als Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und »Stille Tage in Clichy« erleben, F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, fliehen Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil. Genau das ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergreifen, Bücher verbrennen und die Gewalt gegen Juden beginnt.

1933 enden die »Goldenen Zwanziger« mit einer Vollbremsung. Florian Illies führt uns zurück in die Epoche einer singulären politischen Katastrophe, um von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte zu erzählen: In Berlin, Paris, im Tessin und an der Riviera stemmen sich die großen Helden der Zeit gegen den drohenden Untergang. Eine mitreißend erzählte Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest: Liebe in Zeiten des Hasses.

»Eine Gesellschaftsgeschichte in Zweier- und Dreierbeziehungen. Indiskret, schonungslos und aufregend. Desillusionierend und anrührend zugleich. Ein Bravourstück.« Harald Jähner

Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Tatsachenberichte
Format
Hardcover
Seitenzahl
432
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Florian Illies, der »große Geschichtenerzähler« (»Süddeutsche Zeitung«), verwandelt die Vergangenheit in seinen Büchern in lebendige Gegenwart. Er verwebt in seinem mitreißenden und humorvollen Stil kurze Miniaturen zu großen historischen Panoramen und Epochenporträts. Mit seinem Welterfolg »1913. Der Sommer des Jahrhunderts« begründete Illies ein neues Genre.Illies, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte in Bonn und Oxford. Er war Feuilletonchef der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«, leitete das Auktionshaus Grisebach und ist jetzt Mitherausgeber der »ZEIT«. Bei S. FISCHER erschien zuletzt das inzwischen in 18 Sprachen übersetzte Buch über die 1920er und 1930er Jahre »Liebe in Zeiten des Hasses«. Sein Kunst-Podcast »Augen zu« (gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo) gehört zu den meistgehörten Podcasts deutscher Sprache.

Beiträge

24
Alle
4.5

„Liebe in Zeiten des Hasses“ Eine faszinierende Reise in die dreißiger Jahre

Florian Illies hat mit seinem Buch "Liebe in Zeiten des Hasses" eine Chronik eines Gefühls 1929-1939 geschrieben, die mich bis zum Ende gefesselt hat. Zugegeben, zu Beginn war es schwierig, reinzukommen. Durch die teilweise sehr kurzen Abschnitte und das ständige Wechseln der handelnden Personen musste ich mich erst orientieren. Aber nach einiger Zeit entfaltete das Buch für mich einen Sog. Ich wollte wissen, wie es weiterging. Illies erzählt von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte, die sich in Berlin, Paris, im Tessin und an der Riviera gegen den drohenden Untergang stemmen. Er zeigt dem Leser, wie Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, wie Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und "Stille Tage in Clichy" erleben, wie F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, wie Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil fliehen. Er bringt die Stimmung und das Fühlen der Menschen in dieser Epoche sehr gut rüber, die von einer singulären politischen Katastrophe geprägt war. Er lässt den Leser teilhaben an den Höhen und Tiefen, den Glücks- und Schmerzmomenten, den Hoffnungen und Ängsten dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Illies schreibt mit einer leichten Hand, mit einem amüsierten Blick, nie wertend, immer beobachtend. Er verbindet gekonnt Fakten und Fiktion, Geschichte und Geschichten, Liebe und Hass. Er schafft es, eine Gesellschaftsgeschichte in Zweier- und Dreierbeziehungen zu erzählen, die indiskret, schonungslos und aufregend ist. Desillusionierend und anrührend zugleich. Am Ende ist es ein Bravourstück. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für die dreißiger Jahre, für die Liebe und für die Kunst interessiert. Es ist eine mitreißende Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest. Liebe in Zeiten des Hasses ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.

5

Tolles Buch

Ich fand das Buch einfach nur super Schöne Geschichte und interessante Charaktere

4.5

Drogen, Sex, Liebe, Emanzipation, Kunst und Chaos: Von Berlin bis Paris in den wilden 1930er Jahren 🎭🍷🔥

Florian Illies’ „Liebe in Zeiten des Hasses“ ist mehr als eine Chronik – es ist eine mitreißende Liebeserklärung an eine Epoche voller Gegensätze. Während die Welt auf den Abgrund zusteuert, tanzen Künstler, Denker und Schriftsteller zwischen Leidenschaft, Exzess und Verzweiflung. Illies bringt uns so nah an diese schillernden Figuren heran, dass man fast glaubt, mit Sartre und Simone de Beauvoir einen Käsekuchen im Berliner Kranzler-Eck zu teilen. Henry Miller und Anaïs Nin stürzen sich in Paris in eine amour fou, während Brecht und Helene Weigel auf der Flucht vor den Nazis ihre Liebe retten. Erika Mann balanciert zwischen gesellschaftlichem Druck und persönlichen Eskapaden, Picasso zerbricht Liebesbeziehungen genauso wie Kunstkonventionen, und die Fitzgeralds taumeln zwischen literarischem Ruhm und selbstzerstörerischen Nächten. Illies lässt nichts aus: die französische Riviera als Paradies der Rastlosen, das Berlin der zwanziger Jahre als brodelnden Hexenkessel, das Exil als letzte Zuflucht für Intellektuelle wie die Manns oder Hannah Arendt. Und alles ist unterlegt von einem subtilen Rauschen der nahenden Katastrophe. Doch was dieses Buch so besonders macht, ist die unglaubliche Detailtiefe. Illies hat über 276 Bücher und Zeitdokumente gesammelt und sogar meteorologische Daten der Zeit ausgewertet, um den Klang der Epoche einzufangen. Seine Hingabe kennt keine Grenzen: So erzählt er beispielsweise in einem Interview, wie er über den Gartenzaun des verfallenen französischen Exildomizils von Thomas Mann geklettert ist, um selbst zu hören, ob das Rauschen des Meeres dort wirklich die Inspiration für den Schriftsteller war. Dieses Buch ist keine nüchterne Geschichtsdarstellung, sondern ein berauschender Blick in eine Zeit, in der alles möglich schien – und doch so viel verloren ging. Man muss sich allerdings im Fluss der Chronik treiben lassen, ansonsten wird man nicht glücklich mit dem Buch. Entsprechend sind zwischendurch auch einige Längen erkennbar. Auch sollte man ein gewisses „künstlerisch-literarisches Grundwissen“ mitbringen, um nicht von den ganzen Namen erschlagen zu werden. Illies geht nämlich durchaus davon aus, dass man die Namen der Persönlichkeiten schonmal gehört hat und (zumindest grob) ihrem Schaffen zuordnen kann. Wer keine Ahnung hat, wer Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Henry Miller, Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre, Bertolt Brecht, Marlene Dietrich, Hannah Arendt, Leni Riefenstahl, Pablo Picasso, F. Scott Fitzgerald, Walter Benjamin, Kurt Weill oder Lotte Lenya sind, für den ist das Buch vielleicht nichts. Grundsätzlich jedoch ein unverzichtbares Werk für alle, die sich in den Wirren von Kunst, Schriftstellerei, Liebe, Sex, Eskapaden, Drogen und Geschichte verlieren wollen. Und damn - was würde ich für einen Tag mittendrin geben! 🤩 ⭐️⭐️⭐️⭐️½

4.5

Der Anfang und das Ende des Buches könnten sich in der Stimmung nicht drastischer unterscheiden. Prägt die späten 20er Jahre noch die Unbeschwertheit und Lebenslust der Schriftsteller*innen, Maler*innen, Schauspieler*innen und weiteren Künster*innen, die wir in dem thematisierten Jahrzehnt begleiten, ist im Jahr 1939 die Verzweiflung das alles bestimmende Gefühl. Illies bringt uns - neben unzähligen anderen - Personen wie Sartre, die Manns, Berthold Brecht oder Marlene Dietrich so nahe wie vor ihm wohl noch niemand in dieser Bandbreite. Tatsächlich fühlte ich mich im ersten Drittel fast erschlagen von der Vielzahl an Personen und Beziehungen, die Illies akribisch recherchiert und in diesem Buch zusammengeführt hat. Doch man bekommt beim Lesen einen Einblick in das damalige Lebensgefühl, der wohl seinesgleichen sucht. Ein Buch, das konzentriertes Lesen erfordert, aber gleichzeitig sehr unterhält.

2.5

Das war nicht mein Buch. Ich find die Idee toll, verschiedene Liebesgeschichten oder Affären in diesen besonderen Jahren, aber ich hab schnell den Überblick bei all den Namen verloren. Viele Namen waren mir unbekannt und ich hätte Wochen damit verbringen können, sie nachzuschlagen, doch viele Geschichten habe mich gar nicht neugierig gemacht. Es gibt wirklich hier und da genau die Geschichten, die ich erwartet habe, aber viele waren einfach nur Aneinanderreihung von Fakten. Ich hatte teilweise das Gefühl aneinandergereihte Schlagzeilen zu lesen. Bin gar nicht in ein Lesefluss gekommen. Schade.

1.5

Noch einmal mit Taktgefühl und Respekt bitte!!

Unsere Lust auf Klatsch und Tratsch nutzt Florian Illies hier, uns die „Liebe“ in den späten 20er und den 30er Jahren bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs zu zeigen. „Chronik eines Gefühls“ lesen wir als Untertitel. Welches Gefühl wohl gemeint ist? Liebe konnte ich in diesem Werk nicht finden, es geht eher darum, wer mit wem, wie oft und wie vielfältig. Es geht vielfach um Affären. In einer sehr abwertenden, permanent sarkastischen Erzählart macht uns Illies jeden berühmten Kunstschaffenden madig, keiner dieser bewiesen grossartig talentierten Menschen kommt gut weg, wird in Klatsch-illustrierten-Manier schonungslos in den Dreck gezogen. Sicher kann es als Leistung gesehen werden, was hier alles an (Halb)-Wahrheiten zusammengetragen ist. Der Fokus liegt aber darauf, möglichst reisserisch zu unterhalten. Mir hat es weh getan, derart abwertend von Menschen zu lesen, deren Werke mir zum Grossteil wichtig sind. Die im Titel versprochene Gegenüberstellung von den gegensätzlichen Gefühlen wird hier kaum erfüllt. Die Liebe wird nicht ernst genommen und die Zeit des Hasses wirkt daneben auch eher zu flach und eindimensional. Ein Sammelsurium an Geschichten von Skandalen, allenfalls strukturell im Zeitfenster aneinandergereiht. Ein Buch, dass im Besten Falle zu viel will und kaum etwas Wertvolles vermittelt. Für mich ein stark überbewertetes Buch und eine grosse Enttäuschung.

2.5

Bei diesem Buch ist mir ein Satz die ganze Zeit durch den Kopf gegangen: "Weniger ist mehr und Bezug zur Geschichte wäre auch schön gewesen" Das was das Buch versprochen hat habe ich nur in ganz geringem Maße gefunden. Mehrere Liebesbeziehungen von Philosophen und Künstlern in der Zeit vor während und nach dem Krieg waren anfangs etwas interessant, aber nicht auf über 500 Seiten mit einer Unmenge an Akteuren. Es hat mich irgendwann auch angefangen zu langweilen, da der Bezug zu dieser Zeit einfach zum größten Teil fehlte. Ich hatte mehr erwartet mit mehr geschichtlichem Hintergrund. Ich musste mich überwinden diese Buch zuende zu lesen

3.5

Dieses Buch lässt einen träumen von einer freieren Welt im Sinne der sexuellen Selbstbestimmung. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Welt vor 100 Jahren etwas offener gegenüber nicht monogamen und nicht heterosexuellen Beziehungen war und ich frage mich, warum wir es nach dem 2. Weltkrieg nicht geschafft haben, diese Offenheit wieder aufzubauen. Mit dem Ende des Buches kommt auch immer mehr das Ende der Freiheit. Ich mag den Sprung zwischen den einzelnen Persönlichkeiten und den tiefen Einblick in deren Liebesleben, den man anderswo kaum bekommt. Es werden so viele verschiedene Persönlichkeiten thematisiert, dass ich am Ende leider den Überblick verloren habe.

5

In »Liebe in Zeiten des Hasses« porträtiert Florian Illies ein ganzes Jahrzehnt, welches kaum turbulenter sein könnte. Vom Ende der Goldenen Zwanziger, über die Machtergreifung der Nationalsozialisten, bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Doch in dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte finden sich auch diverse Romanzen, geheime Affären und munteres Partnertauschen. Das Liebesleben von europäischen Kulturschaffenden und Intellektuellen wie Erich Kästner, Erika und Klaus Mann, Marlene Dietrich, Mascha Kaléko und Pablo Picasso war wilder als jede Dating-Reality-Show. Ich hab‘s geliebt! Illies gelingt es stets, vergangene Epochen unglaublich lebendig und unterhaltsam wiederzugeben. Er zieht faszinierende Querverbindungen und verknüpft Momentaufnahmen zu einem beeindruckenden gesellschaftlichen Porträt, das eindringlich zeigt: Liebe und Hass liegen nah beieinander. 👉🏼 Buchtipp: Wem dieser Titel gefallen hat, sollte unbedingt auch »Februar 33« von Uwe Wittstock lesen.

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Man muss sich im Fluss der Chronik treiben lassen, ansonsten wird man nicht so glücklich mit diesem Buch.

Die sogenannten «Goldenen Zwanziger» bringen einige Liebespaare der Kulturgeschichte hervor. In Berlin, Paris, im Tessin oder in Südfrankreich, überall wird geliebt und gehasst. 1933 erleben alle, von Simone de Beauvoir bis Ernest Hemingway, den Wandel der Zeit in ein unsägliches Zeitgeschehen. Wie kann Liebe in Zeiten des Hasses überhaupt geben? Ehrlich gesagt wollte ich das Buch nach den ersten Seiten abbrechen. Das lag vor allem an der Wucht der vorkommenden Personen und unzähligen Liebschaften untereinander. Doch wenn man sich auf den Schreibstil von Florian Illies schlussendlich einlässt, kann man sich durch den Roman treiben lassen. Alles ist sehr detailreich recherchiert und eine Ansammlung von Momentaufnahmen aus den Leben berühmter Schriftsteller, Maler, Fotografinnen und vielen anderen Kunstschaffenden vor und in der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs. Es ist schwierig Details zu behalten, aber in der Menge der Geschehnisse rund um die Liebe erhält man einen besonderen atmosphärischen Einblick in eine bedrohliche und düstere Zeit. Mein Fazit: Ein spezielles Buch, auf das man sich einlassen muss und das wirklich eine Chronik von Liebesgeschichten in einigen bedeutsamen Jahren der Weltgeschichte ist. Man muss sich durch die Seiten bewusst treiben lassen. 4 Sterne.

Man muss sich im Fluss der Chronik treiben lassen, ansonsten wird man nicht so glücklich mit diesem Buch.
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