Nur der Mond war Zeuge

Nur der Mond war Zeuge

Taschenbuch
4.015
Scotland YardAnwaltZeuginUnschuld

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Beschreibung

Milford ist ein Provinznest in England, in dem nie etwas passiert. In der einzigen Anwaltskanzlei führt der junge Robert Blair in 41. Generation die Geschäfte. Seine einzige Abwechslung sind die Kekse, die täglich zur tea time gereicht werden - bis eines Abends das Telefon klingelt. Marion Sharpe und ihre Mutter, die ein abgelegenes Herrenhaus bewohnen, haben Besuch von Scotland Yard. Ein junges Mädchen behauptet, von den beiden entführt und in ihr Haus verschleppt worden zu sein. Einen Monat lang wurde die 15-Jährige dort festgehalten, sagt sie, und musste als Haushälterin arbeiten, ehe ihr schließlich die Flucht gelang. Eine unerhörte Behauptung, eine Unverschämtheit! Allerdings: Das Mädchen kann jedes Detail im Innern des Hauses beschreiben. Der Anwalt, der sonst nur Testamente aufsetzt (für eine schrullige alte Dame jede zweite Woche ein neues), steht vor einer großen Herausforderung: Er soll die Unschuld der Frauen beweisen.
Haupt-Genre
Krimis
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
432
Preis
20.50 €

Autorenbeschreibung

Josephine Tey ist das Pseudonym der schottischen Autorin Elizabeth MacKintosh (1896–1952), die vor allem für ihre Kriminalromane bekannt geworden ist. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie ihre Arbeit als Sportlehrerin aufgeben musste, um ihre Mutter zu pflegen, die an Krebs erkrankt war. Nach deren Tod kümmerte sich Tey um den Vater und blieb auch danach in ihrem Elternhaus wohnen. Tey lebte sehr zurückgezogen, mied Interviews und öffentliche Auftritte. Sie starb im Alter von 55 Jahren während einer Reise nach London. Ihr Roman Alibi für einen König wurde von der englischen Autorenvereinigung Crime Writers’ Association zum besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt und 1969 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnet.

Beiträge

8
Alle
5

Wunderbares Buch und welch tolles Ende!

5

"The Franchise Affair", wie "Nur der Mond war Zeuge" im Original heißt, wurde im Jahr 1948 geschrieben und 1990 von der Crime Writer's Association zum 11. besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt. Für viele Krimifans ist dieses Buch bereits ein Schatz und nach dem Lesen, kann ich mich dieser Meinung nur anschließen. Robert Blair ist Anwalt in einer englischen Kleinstadt und gewohnt, sich mit Testamenten, Grundstücksübertragungen und anderen kleinstädtischen Rechtsangelegenheiten zu befassen. Mit Anfang 40 ist er Junggeselle und lebt bei seiner Tante Lin, die sich liebevoll um ihn kümmert. Als eines Tages ein Anruf in der Kanzlei eingeht und die ihm vom Sehen her bekannte Marion Sharp um Hilfe bittet, zeigt er sich zunächst abgeneigt, da der Fall nicht zu seinem herkömmlichen Tagesgeschäft passt - denn Marion und ihre Mutter stehen in Verdacht ein 15-jähriges Mädchen entführt und auf dem Dachboden ihres Hauses eingesperrt und geschlagen zu haben. Aus einem Bauchgefühl heraus beschließt Robert jedoch kurze Zeit später den Fall vorerst zu übernehmen. Die Sharps bestreiten jegliche Beteiligung, doch die detaillierte Zeugenaussage des mutmaßlichen Opfers ist absolut stimmig und glaubwürdig. Es folgen Zeitungsskandale, polizeiliche Ermittlungen und schließlich eine Anklage, als weitere Beweise auftauchen. Doch wer erzählt die Wahrheit? ➸ Was für eine spannende und gut erzählte Geschichte hat hier all die Jahre auf mich gewartet? Ganz ehrlich? Ich habe absolut jede Seite dieses Krimis geliebt, denn nicht nur die Interaktionen zwischen den einzelnen Figuren waren hervorragend geschrieben, auch deren Tiefe und die psychologischen Dimensionen haben mich sehr beeindruckt. Glaubt man auf Seite 40 noch einen Charakter endlich zu begreifen, änderte sich meine Meinung bereits auf Seite 42 wieder und ich glaube, dass genau das auch am genialen Schreibstil der Autorin lag. Sie kennt ihre Figuren in- und auswendig, keiner gleicht dem anderen und sie alle haben ihre ganz eigene Stimme. Bis zum Ende hin sorgt Josephine Tey dafür, dass der Leser einfach nicht weiß, ob die Sharpes nun schuldig sind oder nicht, und da man so viel Zeit mit ihnen verbringt, wachsen sie einem immer mehr ans Herz, was einen möglichen Schuldspruch fast unerträglich werden lässt. Auch die englische Öffentlichkeit von damals wird hier unter die Lupe genommen, denn die Tendenz der Leser von Boulevardzeitungen alles zu glauben, was sie lesen und dementsprechend Urteile zu fällen, trifft den Nerv dieser Zeit sehr präzise (wahrscheinlich auch der der heutigen mehr denn je). Die Ermittlungen selbst sind realistisch und gut durchdacht und Teys Gespür fürs Timing ist nahezu perfekt - sie weiß genau, wann sie uns etwas verrät und wann sie uns weiter im Dunklen tappen lässt. Selbst der Prozess am Ende war eindrucksvoll ausgearbeitet und nicht nur plausibel, sondern auch auf eine gewisse Art befriedigend. Fazit: Ein must-read für Krimifans! In meinen Augen ein Klassiker, der durch den lebendigen und gelegentlich auch witzigen Schreibstil der Autorin einzigartig ist. Mit diesem Buch hier war ich von Anfang an per Du.

2.5

ein Anwalt, der bislang ein sehr routiniertes Leben führt erhält plötzlich einen Auftrag zwei Frauen zu verteidigen. Die Frauen sollen ein Mädchen eingesperrt und verprügelt haben, jedoch haben sie nach eigener Aussage das Mädchen nie gesehen. Nun liegt es an dem Anwalt, deren Unschuld zu beweisen.

Würde das Buch nicht wirklich weiterempfehlen. Die Geschichte war zwar ganz gut, aber hat sich viel zu lange gezogen und meiner Meinung nach zu wenig Spannung.

3.5

In der ruhigen Kleinstadt Milford führt der Anwalt Robert Blair ein entspanntes Leben mit festen Gewohnheiten, doch diese werden ganz schön durcheinander gebracht als er eines Tages einen Anruf von Marion Sharpe bekommt, die ihn um Hilfe bittet. Diese lebt mit ihrer Mutter zusammen in einem alten Haus vor den Toren der Stadt. Doch jetzt werden die Sharpe-Damen eines Verbrechens beschuldigt: Betty Kane, eine 15jährige Schülerin bezichtigt die Damen der Entführung, Freiheitsberaubung und Sklaverei. Sind die Sharpes wirklich schuldig oder lügt Betty Kane? Eine spannende Suche nach der Wahrheit entflammt. Mein Leseeindruck: "Nur der Mond war Zeuge" überzeugt nicht nur mit einem Wahnsinnscover, sondern auch mit einem tollen Inhalt. Mir hat das Ermitteln mit Robert Blair, der sich als Hobbydetektiv versucht sehr gut gefallen.

Post image
5

Britischer Krimi mit Miss Marple Vibes

Mein erstes Buch der Autorin war schon mal ein Volltreffer 😊 ɴᴜʀ ᴅᴇʀ ᴍᴏɴᴅ ᴡᴀʀ ᴢᴇᴜɢᴇ von Josephine Tey. In der Sonderausgabe der @buechergilde Gutenberg. 𝒁𝒖𝒎 𝑰𝒏𝒉𝒂𝒍𝒕: Milford in England. Anwalt Robert, der in der 41. Generation die Angelegenheiten der Kanzlei führt, bekommt den Anruf einer Frau, die mit ihrer Mutter zurückgezogen auf einem einsamen Anwesen lebt. Ihnen wird Ungeheuerliches vorgeworfen und Robert nimmt sich ihrer an! Die Erstauflage des Buches war im Jahre 1948 und es ist erstaunlich wie aktuell es auch heute noch ist. Denn neben einem hervorragenden Krimi, bekommen wir in diesem Buch auch präsentiert, was passiert, wenn Menschen öffentlich einer Tat bezichtigt werden. Ich habe das Buch von der ersten Seite an genossen und obwohl hier ein Mann ermittelt, hatte ich die totalen Miss Marple vibes. Und genau das liebe ich! Das Buch lässt sich flüssig lesen und seine schrulligen Protagonisten sind mir äußerst schnell ans Herz gewachsen! Ich habe von Beginn an mitgerätselt, wurde oft unsicher ob ich nicht doch falsch liege. Ja, ich habe hin und wieder an meiner Menschenkenntnis gezweifelt, was für die Autorin spricht 😉 Es gibt keinen unnötigen Schnick Schnack, keine quälenden Längen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5 für dieses tolle Buch und eine Leseempfehlung für alle, die auch gerne mal einen seichten Krimi, ohne Mord und Totschlag mögen!

Britischer Krimi mit Miss Marple Vibes
4.5

Britisches Understatement trifft auf Krimi

Dieser Krimi kommt ganz ohne “Aufregung” daher, kein blutiger Mord, keine aufregenden Verfolgungsjagden oder spannende Polizeiermittlungen. Gleichzeitig bleibt der Roman bis zur letzten Seite spannend. Josephine Tey schafft es mit ihrem Schreibstil, ein ruhige und gleichzeitig beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Britisches Understatement. Trotz des älteren Sprachgebrauchs (Achtung hier wird auch mal das Z-Wort verwendet!) bin ich gut in den Lesefluss gekommen. Die Dialoge bringen die Geschichte voran und man fragt sich selbst immer wieder, wem man eigentlich noch glauben kann. ⠀ Für mich eine absolute Leseempfehlung.⠀ ⠀ ⭐⭐⭐⭐ (4,5) ⠀ Ich halte mich mit der Bewertung noch etwas zurück. Ihr Roman “Alibi für einen König” liegt nun auch auf meinem Lesestapel und wurde von der Crime WritersˋAssociation zum besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt. Ich habe daher hohe Erwartungen ;-)⠀

Britisches Understatement trifft auf Krimi
3

Das erste Mal habe ich von Josephine Tey in einer Rezension zu diesem Buch in der FAZ gelesen. Nachdem Ihr Roman "Alibi für einen König" (Org.: The Daugther of Time) von der CWA zum besten Kriminalroman aller Zeiten gekührt wurde und die Rezension wirklich vielversprechend war, hatte ich große Erwartungen. Nun bin ich sehr hin und hergerissen, denn ich habe mich mit diesem Roman sehr schwer getan. Der Plot macht Lust aufs Lesen, Tey's Schreibstil ist angenehm und anregend und bisweilen steckt Ihr Buch nicht nur voller Spannung sondern auch Humor, Sarkasmus und Lebensweisheiten. Dennoch zog sich die Story teilweise wie Kaugummi und ich habe wesentlich länger gebraucht, dieses Buch durchzulesen als bei jedem anderen Kriminalroman. Viele Dinge schienen vorherhsehbar und man hätte die Story meiner Meinung nach gut auf 250 Seiten kürzen können - dann wäre es zwischendrin auch nicht so langatmig geworden. Gerettet hat mich das Ende. In den letzten 50-70 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen!

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