Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

E-Book
4.020
PolemikKlassische BelletristikSt. PetersburgZapiski Iz PodpolʹJa

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Beschreibung

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Friedrich Nietzsche hielt die ›Aufzeichnungen aus dem Kellerloch‹ für einen Geniestreich der Psychologie. Und in der Tat: Dostojewskijs brillante Erzählung zeigt, dass Literatur nicht immer aufwendige Reisen durch die Welt unternehmen muss. Da die wahren Abenteuer ohnehin im Kopf stattfinden, erzählen poetische Reisen durch die Labyrinthe der menschlichen Seele oftmals die viel spannenderen Geschichten. Spannender jedenfalls als die Aufzeichnungen des Kellerlochbewohners, der sich voller Ekel von den Lügen der Gesellschaft abwendet, kann Literatur nicht sein.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
E-Book
Seitenzahl
160
Preis
9.99 €

Autorenbeschreibung

Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821-1881) war ursprünglich Leutnant in St. Petersburg. Er quittierte seinen Dienst 1844, um freier Schriftsteller zu werden. Seine Romane ›Verbrechen und Strafe‹, ›Der Spieler‹, ›Der Idiot‹, ›Böse Geister‹, ›Ein grüner Junge‹, ›Die Brüder Karamasow‹ sowie ›Aufzeichnungen aus dem Kellerloch‹ liegen im S. FISCHER Verlag in der herausragenden Übersetzung von Swetlana Geier vor.

Beiträge

19
Alle
5

Ein wahnsinnig mitreissendes, emotionales und tiefgründiges Werk, ein Ritt durch den Kopf eines depressiven und tragisch soziophatischen Menschen!

Der Protagonist ist ein verbitterter, selbshassender Soziopath ohne Rückrat und führt seine grantigen, menschenfeindlichen und bösartigen Überlegungen und Auszüge aus seinem Leben dem Leser nahe. Er selber nennt sein Innerstes Kellerloch; was schon einiges aussagt. Sein fehlendes Selbstvertrauen frisst ihn nahezu auf und er versinkt in Scham, weil sein weit überzogener Stolz ihn im Umgang mit Anderen lähmt. Sein Neid auf die Mitmenschen und die Gesellschaft ist hoch, doch statt selber sein Leben zu ändern, redet er das der Anderen herunter, belächelt es oder spricht es ihnen ab. Er steigert sich hinein in seine Wut, bis aufs Äußerste. Er hasst einfach alles. Seine Arbeit, seine Kollegen, sich selber und seine feige Art, wie er selber sagt. Ein sich selbsthassender Overthinker in seiner krassesten Form. Sprachlich ist diese Novelle wunderbar geschrieben. Jedoch redet der Herr, zumindest im ersten Teil, in sehr vielen Metaphern und springt thematisch schnell hin und her. Erst mit dem zweiten Teil erschliesst sich einem der erste Teil so richtig. Die Aussagen des „Untergrundmenschen“ sind teilweise aber garnicht so abwegig. Sie beinhalten viel philosophische Tiefe. Und gegen Ende hin schafft es der Protagonist sogar Empathie in einem zu wecken. Man kann sich teils mit seiner brutal offenen und entlarvenden Art identifizieren, sogar mitfühlen. Und seine Rede über die Liebe auf Seite 105 ist nahezu rührend und sehr schön! Ein zuerst nicht ganz einfach zu verstehendes, psychologisches Werk, welches ab dem zweiten Teil einem total in seinen Bann zieht, und definitiv zum nachdenken anregt. Es hinterlässt auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck!

Ein wahnsinnig mitreissendes,  emotionales und tiefgründiges Werk, ein Ritt durch den Kopf eines depressiven und tragisch soziophatischen Menschen!
5

Ein absolutes Meisterwerk von Dostojewski, wieder einmal! Es ist immer wieder erstaunlich in diesem Buch, wie oft man sich selbst mit den „Psycho-Spielchen“ entlarvt fühlt.

4.5

Lesenswert

Dostojewskis psychologischer Tiefgang in diesem Werk ist so beeindruckend, dass die Fiktionalität kaum mehr zu glauben ist und am Anfang des Buches angemerkt wird. Sein Antiheld ist so authentisch, dass er trotz seiner unsympathischen Ansichten und Art den Leser für sich gewinnt.

4.5

Maximal intensives, himmelhoch jauchzend und zum Tode betrübtes Gedankenkarussell

Wie denkt ein depressiver Soziopath? Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem ein derartiges Gefühlschaos so fesselnd sein kann. Trotz der teilweise deutlichen Absurdität ist doch alles so treffend beschrieben, dass ich ein gewisses Verständnis entwickeln konnte. Und zwischen all der Tragik, dem Selbst- und Menschenhass findet sich dennoch auch noch sehr viel Humor. Einmalig und wirklich grandios!

3.5

Etwas gebraucht um rein zu kommen, ab Seite 68 kein stop mehr, einfach klasse

4

“Wir halten es sogar für eine Last, dass wir Menschen sein sollen.” Mein erster Dosojewski hält auf alle Fälle was er verspricht. Der Hauptcharakter ist jemand der einem von Anfang selbst total zu wider ist und dessen Gedankengängen so wirr, aber auch interessant sind, dass man das Buch nicht aus den Händen legen möchte.

4.5

Dostojeweski konfrontiert, packt uns!

Das Buch verwirrt, berührt und konfrontiert den Leser. Dostojeweski beschäftigt uns hier weit über das Buch hinaus mit seinen ungestellten Fragen. Bspw.: „Sollen wir Mitgefühl oder Verachtung für den Erzähler empfinden?“

5

Großartige Novelle vom Meister. Sagenhafte Übersetzungsarbeit von Swetlana Geier.

4

Mal Genuss, mal Qual

In diesem Werk begleitet man einen namenlosen Ich-Erzähler, der sich von der Welt abgewandt hat und aus seinem „Kellerloch“ heraus über Freiheit, Selbsthass und die Widersprüche des menschlichen Daseins reflektiert. Der erste Teil besteht aus einem zynischen, oft widersprüchlichen Monolog, in dem er mit der Gesellschaft, der Vernunft und sich selbst abrechnet. Im zweiten Teil werden Erinnerungen an reale Begegnungen geschildert, peinlich, verzweifelt, teilweise verstörend; die zeigen, wie sehr er an seinem Wunsch nach Nähe und gleichzeitiger Abwehr jedes echten Kontakts zerbricht. Dieses Buch war für mich ein Auf und Ab. Manchmal war ich völlig eingenommen von der Sprachgewalt, der psychologischen Tiefe, der schonungslosen Selbstdemontage des Erzählers. Dann wieder fiel es mir schwer, in die Dichte der Sätze und die lähmende Schwere seiner Gedanken einzutauchen. Dostojewskis Stil ist kein leichter, die langen, teils ausschweifenden Sätze, das Kreisen um immer dieselben Motive, die melancholisch-aggressive Innenschau, all das ist stimmungsabhängig: mal faszinierend, mal ermüdend. Trotzdem ist dieses Werk einzigartig. Es wirft einen schonungslosen Blick auf das Innenleben eines Menschen, der sich selbst im Weg steht und hält dem Leser dabei einen unbequemen Spiegel vor. Kein Buch, das man “einfach mal so” liest, aber eines, das nachhallt. #

Mal Genuss, mal Qual
4.5

Ein ehemaliger Beamter zieht sich in sein „Kellerloch“ zurück und rebelliert gegen die Grundideen seiner Zeit, den Glauben, dass Menschen stets rational und zu ihrem eigenen Vorteil handeln. Im ersten Teil entwirft er seine düstere Philosophie, im zweiten Teil beweist er sie sogar. Bei einem Treffen mit Schulfreunden, wo er zwischen Verachtung und Sehnsucht nach Anerkennung schwankt und sich selbst erniedrigt, und besonders in der Begegnung mit der Prostituierten Lisa, deren aufrichtige Zuneigung er gezielt zerstört, zeigt Dostojewski schonungslos, dass der Mensch mehr ist als ein vernunftgesteuertes Wesen. Unsere Widersprüche und unser Freiheitsdrang machen uns menschlich, aber auch verletzlich. Ein verstörender, aber brillanter Roman, dessen Botschaft in unserer Zeit der digitalen Isolation wieder erschreckend aktuell ist. Der Roman verlangt Konzentration und ist keine leichte Kost – typisch Dostojewski eben 🫡. Doch am Ende wartet, wie könnte es anders sein, eine seiner berüchtigten Dostojewski-Klatschen 🤯.

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