Am Meer ist es schön
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen »richtigen« Beruf an und zog fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die Liebe zum Schreiben ließ sie allerdings nie los, inzwischen ist sie Bestsellerautorin und glücklich in ihrem Traumberuf.
Beiträge
Eindrücklich, anschaulich und tief berührend erzählt die Autorin was Susi im Kinderheim am Meer zugestoßen ist und was ihr Verhältnis zur eigenen Mutter dauerhaft zerstörte. Als achtjährige soll sie schöne Tage am Meer verleben um nach 6 Wochen gestärkt und gesund nach Hause zurück zu kehren. Wir erfahren, was eine Trennung in diesem Alter und unter solchen Umständen Kindern antun kann. Die Ohnmacht, das Gefühl der Verlassenheit, die Hilflosigkeit und Angst der Kinder berührt den Leser zutiefst und man fragt sich, wie dies möglich war und man spürt die Auswirkungen der Nazi-Zeit bis in die 60er Jahre. Auch wie viele Lebensschicksale wären anders verlaufen, hätten man hingesehen und hingehört. Voll Mitgefühl schildert Barbara Leciejewski diese Zeit in Susis Leben und verknüpft dies geschickt mit dem Sterben ihrer Mutter. Der Schreibstil ist schlicht gehalten und berührt die Seele des Lesenden.
Die achtjährige Susanne ist nach der Meinung des Amtsarztes nur ein halbes Hemd, sie muss dringend zur Kur. Sechs Wochen Nordsee sind geplant. Bereits auf der Zugfahrt dahin findet Susanne eine Freundin und hofft auf eine gute Zeit am Meer. Doch angekommen, im Haus Morgentau, ist alles anders. Die Erzieherinnen kontrollieren die Post, die die Kinder ihren Eltern schicken, die Kinder haben festgelegte Zeiten, um die Toilette nutzen zu dürfen, müssen ihren Teller leer essen, dürfen keine Widerworte geben. Sonst drohen Strafen, eingesperrt im dunklen Keller oder auf einem Stuhl stehend im hohen Turm, drohen den Kindern, die nicht mitmachen. Doch es gibt Kinder, die zusammenhalten und immer mal wieder gelingt es ihnen die Erzieherinnen auszutricksen und den Aufenthalt irgendwie erträglicher zu gestalten. Erzählt wird in diesem Roman abwechselnd 2018 und 1969. 2018: Susanne verbringt viel Zeit im Pflegeheim bei ihrer Mutter. Ihr Leben neigt sich dem Ende und plötzlich entschuldigt sich die Mutter bei Susanne. Ihr hat sie damals nicht geglaubt was Susanne aus dem Heim erzählt hat, doch irgendwie wusste sie doch, dass Susanne die Wahrheit berichtet hat. Susannes Geschwister und ihre Tochter sind auch dabei und plötzlich beginnt Susanne zu erzählen was damals so passiert ist. 1969: Hier wird dann die Geschichte von Susanne im Verschickungsheim an der Nordsee erzählt. Der Roman hat mich unheimlich berührt. Die Kinder werden gedemütigt und vorgeführt. Das war unheimlich traurig zu lesen. Schön fand ich dann den Zusammenhalt, den es unter den Kindern gab und Freundschaften, die sich entwickelt haben. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht, konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Durch den Wechsel der Zeitebenen war erkennbar was dieses Erlebnis mit Susanne gemacht hat und welche Auswirkungen es auf ihr weiteres Leben hatte. Ein interessantes aber auch intensives Thema, das sicher niemanden kalt lässt. Fesselnd und prägnant geschrieben. Mich hat es unheimlich abgeholt. Empfehle ich euch sehr gern weiter. Ich bin froh, dass sich so viel geändert hat und Kinder heute nicht nur „hören“ müssen, sondern als kleine Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen und Empfindungen wahrgenommen werden.
So so gut!
Barbara Leciejewski hat es auch in ihrem neuen Buch wieder geschafft, mich so abtauchen zu lassen, dass ich das Gefühl hatte ich war dabei und alles muss 1:1 genau so geschehen sein. Die Geschichte von Susanne, die als Kind in ein Verschickungsheim geschickt worden ist, in der elterlichen Annahme es sei das beste für sie, war eine erschütternde und interessante Thematik. Auch wie die Autorin es dargestellt hat, was diese Zeit für Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben und die Familiendynamik hatte. Es gab viel Redebedarf zu dem Buch und wird noch nachhallen.
Kinderverschickung
1969. Die achtjährige Susanne wird vom Amtsarzt zur Kur geschickt und landet im Haus "Morgentau" in Sankt Peter-Ording an der Nordsee. Schnell begreift das Mädchen, dass sie der Willkür und den boshaften Erziehungsmethoden der "Tanten" ausgeliefert ist, die den Willen der Kinder brechen wollen und Gehorsam einfordern. Die Geschichte wird in Rückblenden erzählt, da Susannes Mutter im Sterben liegt und das Trauma dadurch wieder aufbricht. Ihr Verhältnis ist kein gutes. Da Susanne als Kind niemand geglaubt hat, rebellierte sie heftig und galt somit als schwarzes Schaf der Familie. Zwar hat sie selbst als Erwachsene der Erlebnisse aus dem Kurheim verdrängt, jedoch kommen diese als Albträume wieder an die Oberfläche und zeigen sich auch dadurch, dass sie keine Beziehung dauerhaft am Leben halten kann. Gefühle hatte sie nur für den Vater ihrer erwachsenen Tochter Julia... Der Roman liest sich leicht, befasst sich aber doch mit einem Thema, mit dem eventuell noch viele zu tun gehabt haben, nämlich der schwarzen Pädagogik, einem Überbleibsel aus der Nazizeit. Ohrfeigen, Beschämungen, Einsperren und öffentliche Demütigungen vor anderen waren Werkzeuge, die bis in die 80er Jahre gebräuchlich waren um Kinder zu disziplinieren. Im Nachwort erläuter die Autorin, dass solche Erziehungsmethoden in diesen Kinderkurheimen üblich waren, und ich kann das durch ein Beispiel in meinem Freundeskreis bestätigen. Der Roman ist an der Grenze des Seichten, und trotzdem hat er mein Herz berührt und mich mit den Protagonist:innen mitfühlen lassen. Wer er gefühlvoll mag, ohne dass es Richtung Schmonzette geht, der hat hier eine emotionale Geschichte über ein düsteres Thema.
Puh das war schwere Kost und ein wichtiges Thema. Immer wieder musste ich das Gelesene sacken lassen. Keine leichte Kost, aber wichtig.
Dieses Buch war super herausfordernd zu lesen!
Beeindruckend von Anfang bis Ende. Unglaublich, wie man Kinder behandelt hat. Insgesamt ein runder, schöner Roman! Mochte ihn sehr!
Eindrucksvoll und bewegend
Worum geht’s? Mit 8 Jahren wird Susi zur Erholung in ein Kurheim für Kinder geschickt. Alle freuen sich, dass sie so eine tolle Möglichkeit bekommt, die zudem von der Krankenkasse finanziert wird. Doch die Tanten dort sind streng. Die Regeln hart. Aber wer glaubt schon einem kleinen Kind? Meine Meinung: Ich habe schon viele Bücher von Barbara Leciejewski gelesen, aber mit dem historischen Roman „Am Meer ist es schön“ hat sie sich nochmals selbst übertroffen. Auch ihre anderen Bücher habe ich verschlungen. Der Mix aus Fakt und Fiktion gepaart mit den Charakteren, die einem sofort ans Herz wachsen, ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Doch dieses Buch war irgendwie noch fesselnder, noch bewegender und noch mitreißender. Wir begleiten Susanne, die am Sterbebett ihrer Mutter beginnt, von ihrer Vergangenheit im Kurheim zu erzählen, die ihr damals niemand geglaubt hat. In zwei Zeitsträngen begleiten wir sie und ihre damaligen Freunde bzw. ihre heutige Familie. Und ja, ich habe alle Charaktere geliebt. Die Kinderclique, jedes ein ganz eigener Typ aber alle absolut toll dargestellt. Und auch ihre Familie, ihr Bruder, ihre Schwester und ihre Tochter. Lauter Herzensmenschen, auch wenn einige schwierige Charaktere sind. In ihrer Erzählung nimmt uns Susanne aus der Gegenwart mit ins Jahr 1969 und zeigt, was damals in den sog. Verschickungsheimen passiert ist. Ich habe davon zuvor tatsächlich noch nichts gehört gehabt; umso geschockter war ich, über die dortigen Zustände zu lesen, wie teilweise noch Erziehungsmethoden des Dritten Reichs verwendet wurden. Und basierend auf diesen Fakten baut Frau Leciejewski ihre für mich emotionalste, fesselndste, erschreckendste und mitreißendste Geschichte auf. Ich konnte mit den Kindern mitfühlen, ihre Hoffnungen und ihre Ängste. Das Buch war ein absoluter Pageturner, man wollte – wie auch Susis Familie in dem Buch – unbedingt und sofort wissen, wie es weitergeht, was noch alles passiert ist. Schon lange hat mich keine Geschichte mehr so gepackt, wie dieses Buch! Und auch die Gegenwart, mit der sich am Ende der Kreis zur Vergangenheit schloss, war genial! Wir durften erleben, wie durch Susis Geschichte und ihre totkranke Mutter eine Familie wieder zusammenwuchs. Es war einfach wundervoll, während des Buches Teil dieser beiden Gruppen sein zu dürfen. Sie begleiten zu dürfen. Mit ihnen zu fühlen und vor allem sich mit ihnen zu freuen! Ein geniales Buch, ein absoluter Pageturner und ganz klar eines meiner Jahreshighlights! Das Buch muss man gelesen haben! Fazit: „Am Meer ist es schön“. Eigentlich. Doch Barbara Leciejewski nimmt uns mit in eine ganz andere Realität. In die der Verschickungsheime. Und darum baut sie eine absolut emotionale und fesselnde Story auf, die mich von der ersten bis zur letzten Seite und auch darüber hinaus nicht mehr losgelassen hat. Erschreckende Wahrheiten, sensationelle Herzenscharaktere, eine unglaubliche Geschichte und viele schöne Momente – das dürfen wir hier erleben. 5 Sterne von mir – ich hätte noch ewig weiterlesen können!

Fast vergessenes Trauma
„Wir haben unsere Narben davongetragen, und die bleiben uns bis ans Ende unseres Lebens. Ich will Gerechtigkeit. Ich will, dass man davon weiß.“ (S.309/310) In „Am Meer ist es schön“ begleiten wir Susanne, deren Mutter im Sterben liegt. Dieses Ereignis reißt alte Wunden auf. Als Kind wurde Susanne aufgrund ihres geringen Gewichts ohne ihre Eltern in ein Kurheim geschickt. Was sie dort erleben musste, verfolgt sie bis heute und auch ihre Mutter trägt die Schuld noch in sich. Die Geschichte springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was grundsätzlich gut funktioniert, aber teilweise den Lesefluss hemmt, vor allem die Gegenwartskapitel wirken mitunter etwas zäh, die Rückblicke sind teils eindringlich, teils auch etwas schleppend. Dadurch hat auch die emotionale Tiefe gelitten. Trotz der dramatischen Erfahrungen hat mich das Buch nicht so berührt, wie es dieses wichtige Thema eigentlich sollte. Besonders erschütternd ist die Schilderung der Zustände in den sogenannten "Verschickungsheimen", ein Thema, das fast vergessen scheint und das das Buch trotz mancher Schwächen lesenswert macht. Der Stil ist typisch Leciejewski: etwas kitschig, aber noch im Rahmen. Insgesamt liest sich der Roman zügig, die Umsetzung bleibt jedoch hinter dem wichtigen Thema zurück.
Traumatische Kindheitserinnerungen, die einen ein Leben lang begleiten
Dieses Buch handelt von Susanne (Susi), die Ende der 60-er Jahre als Achtjährige an die Nordsee geschickt wird zur Kur. Statt Erholung und Spaß, erfährt diese dort physische und verbale Gewalt und Erziehungsmaßnahmen, die einem eiskalt den Rücken runter laufen. Was auch schlimm ist, dass sie nach ihrem Aufenthalt ihrer Familie nichts davon erzählen kann, weil ihr niemand Glauben schenkt. Erst ca. 50 Jahre später wird die Geschichte am Sterbebett von ihrer Mutter neu aufgerollt. Der Schreibstil war, dadurch dass es größtenteils um die Kinder beim Kuraufenthalt ging, einfach gestaltet, aber auch so, dass es nicht langweilig wurde. Am Anfang war die Handlung etwas schleppend, es wurde dann aber mit der Zeit so spannend, das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.
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Autorenbeschreibung
Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen »richtigen« Beruf an und zog fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die Liebe zum Schreiben ließ sie allerdings nie los, inzwischen ist sie Bestsellerautorin und glücklich in ihrem Traumberuf.
Beiträge
Eindrücklich, anschaulich und tief berührend erzählt die Autorin was Susi im Kinderheim am Meer zugestoßen ist und was ihr Verhältnis zur eigenen Mutter dauerhaft zerstörte. Als achtjährige soll sie schöne Tage am Meer verleben um nach 6 Wochen gestärkt und gesund nach Hause zurück zu kehren. Wir erfahren, was eine Trennung in diesem Alter und unter solchen Umständen Kindern antun kann. Die Ohnmacht, das Gefühl der Verlassenheit, die Hilflosigkeit und Angst der Kinder berührt den Leser zutiefst und man fragt sich, wie dies möglich war und man spürt die Auswirkungen der Nazi-Zeit bis in die 60er Jahre. Auch wie viele Lebensschicksale wären anders verlaufen, hätten man hingesehen und hingehört. Voll Mitgefühl schildert Barbara Leciejewski diese Zeit in Susis Leben und verknüpft dies geschickt mit dem Sterben ihrer Mutter. Der Schreibstil ist schlicht gehalten und berührt die Seele des Lesenden.
Die achtjährige Susanne ist nach der Meinung des Amtsarztes nur ein halbes Hemd, sie muss dringend zur Kur. Sechs Wochen Nordsee sind geplant. Bereits auf der Zugfahrt dahin findet Susanne eine Freundin und hofft auf eine gute Zeit am Meer. Doch angekommen, im Haus Morgentau, ist alles anders. Die Erzieherinnen kontrollieren die Post, die die Kinder ihren Eltern schicken, die Kinder haben festgelegte Zeiten, um die Toilette nutzen zu dürfen, müssen ihren Teller leer essen, dürfen keine Widerworte geben. Sonst drohen Strafen, eingesperrt im dunklen Keller oder auf einem Stuhl stehend im hohen Turm, drohen den Kindern, die nicht mitmachen. Doch es gibt Kinder, die zusammenhalten und immer mal wieder gelingt es ihnen die Erzieherinnen auszutricksen und den Aufenthalt irgendwie erträglicher zu gestalten. Erzählt wird in diesem Roman abwechselnd 2018 und 1969. 2018: Susanne verbringt viel Zeit im Pflegeheim bei ihrer Mutter. Ihr Leben neigt sich dem Ende und plötzlich entschuldigt sich die Mutter bei Susanne. Ihr hat sie damals nicht geglaubt was Susanne aus dem Heim erzählt hat, doch irgendwie wusste sie doch, dass Susanne die Wahrheit berichtet hat. Susannes Geschwister und ihre Tochter sind auch dabei und plötzlich beginnt Susanne zu erzählen was damals so passiert ist. 1969: Hier wird dann die Geschichte von Susanne im Verschickungsheim an der Nordsee erzählt. Der Roman hat mich unheimlich berührt. Die Kinder werden gedemütigt und vorgeführt. Das war unheimlich traurig zu lesen. Schön fand ich dann den Zusammenhalt, den es unter den Kindern gab und Freundschaften, die sich entwickelt haben. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht, konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Durch den Wechsel der Zeitebenen war erkennbar was dieses Erlebnis mit Susanne gemacht hat und welche Auswirkungen es auf ihr weiteres Leben hatte. Ein interessantes aber auch intensives Thema, das sicher niemanden kalt lässt. Fesselnd und prägnant geschrieben. Mich hat es unheimlich abgeholt. Empfehle ich euch sehr gern weiter. Ich bin froh, dass sich so viel geändert hat und Kinder heute nicht nur „hören“ müssen, sondern als kleine Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen und Empfindungen wahrgenommen werden.
So so gut!
Barbara Leciejewski hat es auch in ihrem neuen Buch wieder geschafft, mich so abtauchen zu lassen, dass ich das Gefühl hatte ich war dabei und alles muss 1:1 genau so geschehen sein. Die Geschichte von Susanne, die als Kind in ein Verschickungsheim geschickt worden ist, in der elterlichen Annahme es sei das beste für sie, war eine erschütternde und interessante Thematik. Auch wie die Autorin es dargestellt hat, was diese Zeit für Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben und die Familiendynamik hatte. Es gab viel Redebedarf zu dem Buch und wird noch nachhallen.
Kinderverschickung
1969. Die achtjährige Susanne wird vom Amtsarzt zur Kur geschickt und landet im Haus "Morgentau" in Sankt Peter-Ording an der Nordsee. Schnell begreift das Mädchen, dass sie der Willkür und den boshaften Erziehungsmethoden der "Tanten" ausgeliefert ist, die den Willen der Kinder brechen wollen und Gehorsam einfordern. Die Geschichte wird in Rückblenden erzählt, da Susannes Mutter im Sterben liegt und das Trauma dadurch wieder aufbricht. Ihr Verhältnis ist kein gutes. Da Susanne als Kind niemand geglaubt hat, rebellierte sie heftig und galt somit als schwarzes Schaf der Familie. Zwar hat sie selbst als Erwachsene der Erlebnisse aus dem Kurheim verdrängt, jedoch kommen diese als Albträume wieder an die Oberfläche und zeigen sich auch dadurch, dass sie keine Beziehung dauerhaft am Leben halten kann. Gefühle hatte sie nur für den Vater ihrer erwachsenen Tochter Julia... Der Roman liest sich leicht, befasst sich aber doch mit einem Thema, mit dem eventuell noch viele zu tun gehabt haben, nämlich der schwarzen Pädagogik, einem Überbleibsel aus der Nazizeit. Ohrfeigen, Beschämungen, Einsperren und öffentliche Demütigungen vor anderen waren Werkzeuge, die bis in die 80er Jahre gebräuchlich waren um Kinder zu disziplinieren. Im Nachwort erläuter die Autorin, dass solche Erziehungsmethoden in diesen Kinderkurheimen üblich waren, und ich kann das durch ein Beispiel in meinem Freundeskreis bestätigen. Der Roman ist an der Grenze des Seichten, und trotzdem hat er mein Herz berührt und mich mit den Protagonist:innen mitfühlen lassen. Wer er gefühlvoll mag, ohne dass es Richtung Schmonzette geht, der hat hier eine emotionale Geschichte über ein düsteres Thema.
Puh das war schwere Kost und ein wichtiges Thema. Immer wieder musste ich das Gelesene sacken lassen. Keine leichte Kost, aber wichtig.
Dieses Buch war super herausfordernd zu lesen!
Beeindruckend von Anfang bis Ende. Unglaublich, wie man Kinder behandelt hat. Insgesamt ein runder, schöner Roman! Mochte ihn sehr!
Eindrucksvoll und bewegend
Worum geht’s? Mit 8 Jahren wird Susi zur Erholung in ein Kurheim für Kinder geschickt. Alle freuen sich, dass sie so eine tolle Möglichkeit bekommt, die zudem von der Krankenkasse finanziert wird. Doch die Tanten dort sind streng. Die Regeln hart. Aber wer glaubt schon einem kleinen Kind? Meine Meinung: Ich habe schon viele Bücher von Barbara Leciejewski gelesen, aber mit dem historischen Roman „Am Meer ist es schön“ hat sie sich nochmals selbst übertroffen. Auch ihre anderen Bücher habe ich verschlungen. Der Mix aus Fakt und Fiktion gepaart mit den Charakteren, die einem sofort ans Herz wachsen, ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Doch dieses Buch war irgendwie noch fesselnder, noch bewegender und noch mitreißender. Wir begleiten Susanne, die am Sterbebett ihrer Mutter beginnt, von ihrer Vergangenheit im Kurheim zu erzählen, die ihr damals niemand geglaubt hat. In zwei Zeitsträngen begleiten wir sie und ihre damaligen Freunde bzw. ihre heutige Familie. Und ja, ich habe alle Charaktere geliebt. Die Kinderclique, jedes ein ganz eigener Typ aber alle absolut toll dargestellt. Und auch ihre Familie, ihr Bruder, ihre Schwester und ihre Tochter. Lauter Herzensmenschen, auch wenn einige schwierige Charaktere sind. In ihrer Erzählung nimmt uns Susanne aus der Gegenwart mit ins Jahr 1969 und zeigt, was damals in den sog. Verschickungsheimen passiert ist. Ich habe davon zuvor tatsächlich noch nichts gehört gehabt; umso geschockter war ich, über die dortigen Zustände zu lesen, wie teilweise noch Erziehungsmethoden des Dritten Reichs verwendet wurden. Und basierend auf diesen Fakten baut Frau Leciejewski ihre für mich emotionalste, fesselndste, erschreckendste und mitreißendste Geschichte auf. Ich konnte mit den Kindern mitfühlen, ihre Hoffnungen und ihre Ängste. Das Buch war ein absoluter Pageturner, man wollte – wie auch Susis Familie in dem Buch – unbedingt und sofort wissen, wie es weitergeht, was noch alles passiert ist. Schon lange hat mich keine Geschichte mehr so gepackt, wie dieses Buch! Und auch die Gegenwart, mit der sich am Ende der Kreis zur Vergangenheit schloss, war genial! Wir durften erleben, wie durch Susis Geschichte und ihre totkranke Mutter eine Familie wieder zusammenwuchs. Es war einfach wundervoll, während des Buches Teil dieser beiden Gruppen sein zu dürfen. Sie begleiten zu dürfen. Mit ihnen zu fühlen und vor allem sich mit ihnen zu freuen! Ein geniales Buch, ein absoluter Pageturner und ganz klar eines meiner Jahreshighlights! Das Buch muss man gelesen haben! Fazit: „Am Meer ist es schön“. Eigentlich. Doch Barbara Leciejewski nimmt uns mit in eine ganz andere Realität. In die der Verschickungsheime. Und darum baut sie eine absolut emotionale und fesselnde Story auf, die mich von der ersten bis zur letzten Seite und auch darüber hinaus nicht mehr losgelassen hat. Erschreckende Wahrheiten, sensationelle Herzenscharaktere, eine unglaubliche Geschichte und viele schöne Momente – das dürfen wir hier erleben. 5 Sterne von mir – ich hätte noch ewig weiterlesen können!

Fast vergessenes Trauma
„Wir haben unsere Narben davongetragen, und die bleiben uns bis ans Ende unseres Lebens. Ich will Gerechtigkeit. Ich will, dass man davon weiß.“ (S.309/310) In „Am Meer ist es schön“ begleiten wir Susanne, deren Mutter im Sterben liegt. Dieses Ereignis reißt alte Wunden auf. Als Kind wurde Susanne aufgrund ihres geringen Gewichts ohne ihre Eltern in ein Kurheim geschickt. Was sie dort erleben musste, verfolgt sie bis heute und auch ihre Mutter trägt die Schuld noch in sich. Die Geschichte springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was grundsätzlich gut funktioniert, aber teilweise den Lesefluss hemmt, vor allem die Gegenwartskapitel wirken mitunter etwas zäh, die Rückblicke sind teils eindringlich, teils auch etwas schleppend. Dadurch hat auch die emotionale Tiefe gelitten. Trotz der dramatischen Erfahrungen hat mich das Buch nicht so berührt, wie es dieses wichtige Thema eigentlich sollte. Besonders erschütternd ist die Schilderung der Zustände in den sogenannten "Verschickungsheimen", ein Thema, das fast vergessen scheint und das das Buch trotz mancher Schwächen lesenswert macht. Der Stil ist typisch Leciejewski: etwas kitschig, aber noch im Rahmen. Insgesamt liest sich der Roman zügig, die Umsetzung bleibt jedoch hinter dem wichtigen Thema zurück.
Traumatische Kindheitserinnerungen, die einen ein Leben lang begleiten
Dieses Buch handelt von Susanne (Susi), die Ende der 60-er Jahre als Achtjährige an die Nordsee geschickt wird zur Kur. Statt Erholung und Spaß, erfährt diese dort physische und verbale Gewalt und Erziehungsmaßnahmen, die einem eiskalt den Rücken runter laufen. Was auch schlimm ist, dass sie nach ihrem Aufenthalt ihrer Familie nichts davon erzählen kann, weil ihr niemand Glauben schenkt. Erst ca. 50 Jahre später wird die Geschichte am Sterbebett von ihrer Mutter neu aufgerollt. Der Schreibstil war, dadurch dass es größtenteils um die Kinder beim Kuraufenthalt ging, einfach gestaltet, aber auch so, dass es nicht langweilig wurde. Am Anfang war die Handlung etwas schleppend, es wurde dann aber mit der Zeit so spannend, das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.