Adas Raum

Adas Raum

Hardcover
3.550
Black Lives MatterHerr Gröttrup Setzt Sich HinEmanzipationAnspruchsvolle Literatur

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Beschreibung

Der lang erwartete erste Roman der Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo: »Adas Raum« verwebt die Lebensgeschichten vieler Frauen zu einer Reise durch die Jahrhunderte und über Kontinente. Ein überraschender Roman, der davon erzählt, was es bedeutet, Frau zu sein.

Ada erlebt die Ankunft der Portugiesen an der Goldküste des Landes, das einmal Ghana werden wird. Jahrhunderte später wird sie für sich und ihr Baby eine Wohnung in Berlin suchen. In einem Ausstellungskatalog fällt ihr Blick auf ein goldenes Armband, das sie durch die Zeiten und Wandlungen begleitet hat. Ada ist viele Frauen, sie lebt viele Leben. Sie erlebt das Elend, aber auch das Glück, Frau zu sein, sie ist Opfer, leistet Widerstand und kämpft für ihre Unabhängigkeit. Sharon Dodua Otoos Mut und ihre Lust zu erzählen, ihre Neugier, die Vergangenheit und die Gegenwart zu verstehen, machen atemlos.

»Otoos Art, persönliches und historisches Leid zu brechen zugunsten einer funkenstiebenden artistischen Erzählkonstruktion, lässt diese Geschichte zu einem literarischen Abenteuer werden.« Denis Scheck, WDR

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
320
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Sharon Dodua Otoo (*1972 in London) ist Schriftstellerin, politische Aktivistin und Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe »Witnessed« (edition assemblage). Ihre ersten Novellen »die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle« und »Synchronicity« erschienen zuletzt 2017 beim S. Fischer Verlag. Mit dem Text »Herr Gröttrup setzt sich hin« gewann Otoo 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2020 hielt sie die Klagenfurter Rede zur Literatur »Dürfen Schwarze Blumen Malen?«, die im Verlag Heyn erschien. Politisch aktiv ist Otoo bei der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V., Phoenix e.V. und ist verbunden mit dem Schwarzen queerfeministischen Verein ADEFRA. »Adas Raum«, ihr erster Roman, erschien 2021 im S. Fischer Verlag. 2022 erschien »Gesammeltes Schweigen« (Edition Zweifel), eine gemeinsame Publikation mit Heinrich Böll, sowie der Band »Herr Gröttrup setzt sich hin. Drei Texte« im S. Fischer Verlag. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und war im März 2022 Schroeder Writer-in-Residence an der Universität Cambridge.Literaturpreise: Ingeborg-Bachmann-Preis 2016

Beiträge

18
Alle
3

„Ada ist nicht eine, sondern viele Frauen.“

Sharon Dodua Otoo hat hier einen außergewöhnlichen und tiefgründigen Roman geschrieben, der sich über verschiedene Epochen und Schauplätze erstreckt. Die zentrale Figur Ada begegnet uns in unterschiedlichen Inkarnationen, von einer afrikanischen Sklavin bis hin zu einer jungen Frau im modernen Berlin. Die Autorin schafft es dabei, komplexe Themen wie Kolonialismus, Geschlechterrollen und Identität in eine kunstvoll verflochtene Geschichte zu integrieren, die zum Nachdenken anregt. Der Roman beeindruck durch seine poetische Sprache und ungewöhnliche Erzählweise. Sie lässt nicht nur Ada, sondern auch unbelebte Dinge wie eine Tür oder eine Zimmerpflanze zu Wort kommen, was den Lesefluss manchmal herausfordernd, aber auch sehr originell macht. Kurz gesagt, ein Buch, das man keinesfalls einfach nebenbei liest – es fordert die volle Aufmerksamkeit und belohnt mit tiefen Einsichten in das menschliche Sein und die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Ein starkes literarisches Debüt!

„Ada ist nicht eine, sondern viele Frauen.“
3

Sharon Dodua Otoo wirft in ihrem Debütroman “Adas Raum” so einiges in den Ring. Mit jeweils einer Protagonistin namens Ada dreht sie mehrere “Zeitschleifen” und beseelt tote Gegenstände mit einem übernatürlichen Wesen, das alle Adas begleitet und deren Geschichte erzählt und sich zudem in einer Art Limbo mit Gott unterhält. Bestimmte Gegenstände, Personen und Erfahrungen verbinden alle Adas miteinander, allem voran die Unterdrückung durch insbesondere männliche Hand, aber auch Verlust, Leiden und Diskriminierungserfahrungen spielen eine Rolle. So trauert die Ada im Jahr 1459 im vorkolonialen Westafrika um ihr totes Baby, wird Ada Lovelace im London des 19. Jahrhunderts als Wissenschaftlerin nicht ernst genommen und die polnische Ada in der Sonderbaracke des Konzentrationslagers Dora spaltet sich von ihrem Körper ab, um in den einzigen freien Raum zu fliehen, der ihr noch bleibt: Ihren Kopf. In der zweiten Hälfte tritt eine Ada der Jetztzeit auf, die schwanger bei ihrer Schwester in Berlin unterkommt und eine eigene Wohnung sucht. Eigentlich mag ich sowas gern und begebe mich mit Freude auf die Suche nach Gemeinsamkeiten und versteckten Easter Eggs. Hier jedoch fiel mir der Zugang in alle Handlungsstränge schwer. Nirgends verweilen wir länger als ein paar Seiten lang und nach der Hälfte des Buches sterben alle drei Adas bereits. Hinzu kommen noch Nebenplots, wie der des irischen Hausmädchens von Ada Lovelace oder von einigen Nebenfiguren im Westafrika des 15. Jahrhunderts Durch die Masse an verschiedenen Namen und Andeutungen, wurde für mich das Ganze sehr undurchsichtig und auch am Ende tat sich mir kein Aha-Moment auf. Natürlich haben mir einige Stellen gefallen und grundsätzlich bin ich fasziniert vom Grundkonzept des Romans. Die Autorin zeigt, wie individuelle Erfahrungen über Jahrhunderte hinweg zu einer kollektiven Erfahrung kumulieren können und demonstriert eine beeindruckende Wehrhaftigkeit ihrer Frauenfiguren in den ausweglosesten Situationen. Jede Ada hat eine verlässliche Freundin an ihrer Seite als Unterstützung und jede Ada bekommt noch eine Chance. Aber eine Chance wozu? Glücklich zu werden? Ein lebendiges Kind in die Welt zu setzen? Der Text hat für mich leider keinen Grip und rutscht mir aus den Händen, wenn ich danach greifen will. Etwas Straffheit und Stringenz hätten dem Ganzen für meinen Geschmack gut getan - vieles verläuft im Nichts oder trägt nicht wirklich zur Handlung bei. Oft hatte ich das Gefühl, mir entgeht irgendetwas, konnte es aber in anderen, begeisterten Rezensionen oder in Interviews mit der Autorin nicht finden. Vielleicht einfach nicht unbedingt mein Buch, sowas soll’s ja auch geben

4

Inhalt: So wie Ada. Sie ist nicht eine, sondern viele Frauen: In Schleifen bewegt sie sich von Ghana nach England, um schließlich in Berlin zu landen. Sie ist aber auch alle Frauen, denn die Schleifen transportieren sie von einem Jahrhundert zum nächsten. So erlebt sie das Elend, aber auch das Glück, Frau zu sein, sie ist Opfer, leistet Widerstand und kämpft für ihre Unabhängigkeit. (Q: Fischer Verlag) Meine Meinung: Wow, was für ein Buch. Für mich war Adas Raum völlig anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Das Buch handelt von Frauen, die Ada genannt werden und auf verschiedenen Kontinenten, in verschiedenen Jahrhunderten leben. In Otoos Roman kommen unter anderem Gegenstände wie Besen und Reisepass zu Wort, die beschreiben, was sie sehen und fühlen. Doch es erwartet den Lesenden noch mehr Kurioses: Die Zahl 37 und ein Armband sind Dauerpräsent, es wird von einem Vater und mehreren Müttern sowie von Gott, mal als Frau und mal als Mann (mit Dialekt

1

Das Buch hat mir leider nicht gut gefallen. Durch die nicht chronologische Erzählung ist es nicht leicht den Handlungssträngen zu folgen. Das Buch war sehr mühsam obwohl es kein dickes Buch ist, ich bin leider nicht warm geworden mit der Geschichte.

Post image
2

Ich hab noch immer keine Ahnung was dieser Roman mir sagen sollte und fand ihn, außer an einigen Stellen, sehr willkürlich und verwirrend. Vielleicht bin ich nicht kultiviert genug für dieses Buch. Es war jedenfalls absolut nicht meins.

4

Ein poetisches, aber etwas wirres Buch, ohne erkennbar roten Pfaden. Mit toller Sprache und interessanten Charakteren, die mich wohl lange nicht loslassen werden.

4

Toller Umgang mit Sprache und Identität. Leider konnte ich nicht immer ganz folgen.

4

Ein Buch, dass man auf alle Fälle ein zweites Mal lesen kann. Tiefgründig, empathisch geschrieben.

18% reingehört Das ist mir alles zu chaotisch und holt mich weder inhaltlich noch sprachlich ab.

5

Ein grandioser Roman, der mensch mitnimmt auf eine Reise durch Zeit und Raum, verschiedenen Menschen eine Geschichte und eine Stimme gibt und das alles kunstvoll verflochten und aus einer erfrischend ungewöhnlichen Perspektive erzählt. Kein einfacher Roman zum nur weglesen, aber weglegen fällt auch schwer, da es bis zum Ende spannend bleibt.

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