Identitti

Identitti

Hardcover
3.9174
GayIdentitätIslamSommerurlaub

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Beschreibung

„Was für eine gnadenlos witzige Identitätssuche, die nichts und niemanden schont. Man ist nach der Lektüre nicht bloß schlauer – sondern auch garantiert besser gelaunt.“ (Alina Bronsky) - Auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2021 Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach „echter“ Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
432
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch "Vulva. Das unsichtbare Geschlecht", 2016 "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens". 2021 erschien bei Hanser ihr erster Roman "Identitti", der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.

Beiträge

47
Alle
4.5

Was für ein Buch. Es brachte mich gedanklich an Grenzen und darüberhinaus. Was für Ansätze bezüglich Race und Identität. So hab ich darüber noch nie nachgedacht. Ja, es ist anspruchsvoll zu lesen und die Charaktere sind nicht alle sympathisch, aber es ist ein ganz eigenes Buch und eine Empfehlung.

2.5

Spannendes Thema (ist race ein Spektrum?), dass durch unfassbar viele Wiederholungen langweilig wird

Auf über 400 Seiten diskutieren die Charaktere, ob Mensch das Weiß-sein ablegen kann, somit auch die damit verbundenen Privilegien, und so zum PoC wird. Aufhänger der Geschichte ist die Professorin für Cultural Studies, die von Sarah-Vera (biodeutsch) zu Saraswati (indisch) wird. Mehr Story gibt das Buch leider nicht her. Die ewigen Dialoge um immer das gleiche Thema, garniert mit Tweets und Blogeinträgen, konnte mich leider gar nicht überzeugen.

4.5

Mithu Sanyal zeichnet in ihrem Buch eine Debatte rund um Identitäten nach, die ich bisher nur von (trans)gender kannte. Das Buch hat mich angeregt, mir detailliertere Gedanken über transrace zu machen. Sie verwebt geschickt, eine von wahren Ereignissen inspirierte Geschichte mit realen Begebenheiten. Und lädt damit eigentlich auch zum Weiterrecherchieren ein: welcher Twitter-Accounts gibt's wirklich? Welche reale Persönlichkeit würde sich wie in einer transrace-Debatte positionieren? Etc.

3

Sehr interessantes Thema leider sehr langatmig und mit zu vielen Wiederholungen umgesetzt.

4

Eine humorvolle Art gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Sexismus zu behandeln. Es könnte eine Schullektüre sein, weil Begriffe wie white supremacy oder blackfacing, werden einfach erklärt anhand von Beispielen, die man sofort versteht. Eine tolle Art um die Identitätssuche zu beschreiben, um am Ende der Lektüre bisschen besser drauf zu sein. Irgendwann langweilten mich zwar die Figuren am Ende…

4

identitätskrise auf einem neuen level. in ihrem roman identitti dekonstruiert mithu sanyal identität und löst damit innerhalb des buches eine welle an debatten, ethischen fragen und einer neuen definition von identität aus.   saraswati lehrt als dozentin postcolonial studies an der universität düsseldorf. sie selbst beschreibt sich als poc - doch sie ist weiß. mit veröffentlichung dieses fremdgesteuerten outings bricht eine debatte los. wie viele menschen fühlt sich auch ihre studentin und aktivistin nivedita betrogen. & so liefert der roman eine nextlevel debatte über identität und das weißsein.   „Für mich bedeutet Weißsein entitled sein: sich berechtigt fühlen, dass die Welt sich um eine*n dreht.“S.347   gleichzeitig erklärt saraswati, meist zwischen den zeilen, ihre beweggründe: „Dass ich euch angelogen und gleichzeitig nicht angelogen habe. Als trans Inderin hatte ich die Chance, ich zu sein, ein Ich, das ich als ... Deut... Weiße nicht sein konnte. Und nicht nur das, ich durfte sogar mehr als nur ich sein.“s.356   es werden viele diskussionen geführt: was geht zu weit. was ist notwendig. was ist erlaubt. was ist egoistisch. was ist weißsein… „Weißsein ist kein Charakterfehler, es ist eine Menschen zugeschriebene gesellschaftliche Position - wie PoC oder Gender.“s.411   dieses buch hat mich umgehauen. es war anstrengend & kompliziert. gleichzeitig war es großartig. ich habe das nachwort geliebt, denn ich dachte so oft, wie kann diese fiktive geschichte so echt sein. so viele aktuelle geschehnisse mit einbinden. mit den letzten kapiteln und dem nachwort fügt sich alles zusammen. aus den vielen fragezeichen ergibt sich auf einmal ein klareres bild. es ist kein einfaches buch, sondern eines auf das man sich ganz bewusst und mit mentaler kapazität einlassen muss. aber wenn man es dann tut, gibt es großartige denkanstöße. 🤍

4

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021, in dem es das Buch bis zur Shortlist schaffte, hat "Identitti", Mithu Sanyals Debütroman, für viel Gesprächsstoff gesorgt. Darin entpuppt sich die Galeonsfigur der Düsseldorfer Universität für Postcolonial Studies und damit die Heldin der Hauptprotagonistin Nivedita als "Fake": Saraswati ist nicht PoC-zugehörig, sondern weiß! Für Nivedita bricht eine Welt zusammen: Ihr wird nicht nur ihr Vorbild, sondern auch die einzige Person genommen, von der sie sich verstanden fühlt in ihren alltäglichen Konflikten - innerlicher und äußerlicher Art - als Kind einer deutschen Mutter und eines indischen Vaters. Sie muss Saraswati zur Rede stellen und verstehen, was zur Hölle diese sich dabei gedacht hat. So begeben wir uns mit Nivedita in die Höhle des Löwen, in den Shitstorm des Jahrhunderts, naja vielleicht auch nur des Jahres, des Monats, des Tages? und in ein Wirrwarr aus Begriffen wie transracial, cultural theft, cultural appropriation und dergleichen, das es aufzudröseln gilt. Das Buch als Hörbuch zu hören, war nicht die beste Idee - erstens war es stark gekürzt und zweitens kam hier doch einiges an theoretischen Konstrukten auf den Tisch, die ich nochmals nachlesen hätte wollen bzw. sollen (was ich aber nicht gemacht habe, obwohl das Buch bei mir im Regal steht...). Ich nehme es daher komplett auf meine eigene Kappe, dass es manchmal schwer zu folgen war und mir die unterschiedlichen Argumente nur so um die Ohren geflogen sind. Einerseits denke ich, dass Mithu Sanyal genau das auch intendierte - den Wahnsinn der heutigen Debatten darzustellen, das Ringen der verschiedenen Themen und Konzepte untereinander, aber auch die Vielschichtigkeit und Komplexität von Themen wie Herkunft, Rassismus und Identität. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass sie in diesem Buch Wichtiges zusammenbringt, sowohl Gesellschaftskritik als auch Sichtbarkeit einer BIPoC-Perspektive, die es so in der deutschen Literatur vermutlich noch nicht gab. Niveditas Empfindungen und Gedanken über ihr Aufwachsen und ihren Platz in der Gesellschaft fand ich besonders stark und informativ, dabei kreativ verpackt in zynisch-ironischen Beiträgen auf ihrem "Identitti"-Blog. Leider kann ich dem Buch nicht in voller Gänze gerecht werden und werde mir selbst einen Reread, diesmal nur in Papierform, auftragen :-) Bislang bleibt der Eindruck eines sehr schlauen, einzigartigen Romans am Nabel der Zeit, der dabei kreativ und zeitweise komisch dorthin geht, wo der Hase begraben liegt.

4

"Identität bestimmt nicht die Dinge, die wir tun, wohl aber die Dinge, die andere Menschen uns antun." Die indische Professorin Saraswati ist in Wirklichkeit weiss, eine Deutsche die mit Hilfe von Pillen und Operationen optisch zu einer Inderin geworden ist. Warum hat sie das getan? Die Studierende Nivedita versucht, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Dieses Buch ist ein absolut wilder Ritt. Ein wichtiges Thema, so viele Dinge zum Nachdenken und Hinterfragen. Das Buch ist ziemlich überfrachtet und auch teilweise anstrengend zu lesen aber gleichzeitig macht es auch Spaß und grüblerisch. Ein Buch auf dass man sich einlassen muss, und ein Buch dass sicherlich noch lange nachwirken wird.

3

Ich kam mit dem Stil nicht gut klar. Es werden z.B. sehr viele Tweets eingebunden, die ich oft auch gar nicht richtig verstanden habe (vielleicht bin ich jetzt auch echt zu spät dran für die Anspielungen in dem Buch 🤷‍♀️). Mir hat das Buch auch nicht viel Neues gegeben und es hat schon echt seine Längen und Wiederholungen. Dennoch muss ich sagen: Hut ab vor der Autorin für dieses Buch, es ist anders und mutig. Am Ende sagt es vor allem, dass die ganze Sache um Identität extrem komplex ist und dass man sich gegenseitig zuhören muss.

2

Zu wenig Handlung, oberflächliche Charaktere und zu viele Sachinfos. Leider eine Enttäuschung.

Nivedita studiert in Düsseldorf Postcolonial Studies und sie ist begeistert von ihrer Professorin Saraswati, die, wie sie, eine Person of Colour ist. Doch als herauskommt, dass Saraswati eigentlich weiß ist und sich durch eine Hormonbehandlung eine dunkle Hautfarbe zugelegt hat, löst das einen großen Skandal aus. Viele fordern Saraswatis Rücktritt, es gibt Demonstrationen und Anfeindungen. Nivedita jedoch, möchte Antworten... 📚 Mir fällt es bei diesem Buch sehr schwer meine Meinung zusammen zu fassen. Ich habe es gemeinsam mit der lieben Sarah @sarahs_world_of_books im Buddyread gelesen und wir hatten uns sehr auf die Thematik des Buches gefreut. Leider muss ich ehrlich sagen, dass ich sehr enttäuscht wurde. Die Handlung ist sehr reduziert und es passiert auf den 424 Seiten nicht wirklich viel. Auch die Charaktere bleiben oberflächlich, ihre Handlungen und Sichtweisen konnte ich häufig nicht nachvollziehen. Dafür ist das Buch voll mit Sachinfirmationen, die zwar interessant, mir aber für einen Roman viel zu viel waren. Auch der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Besonders der häufige Wechsel ins Englische hat den Lesesfluss massiv gestört. Ich hatte oft das Gefühl, dass möglichst viel der Themen Identität und Rassismus in das Buch einfließen sollte. Dies war meiner Meinung nach zu viel des Guten. Wenn ich einen Roman lese, dann möchte ich kein Sachbuch! Für mich war das leider eine große Enttäuschung und bekommt von mir daher ⭐⭐.

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