Kindeswohl
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller, viele sind verfilmt, zuletzt ›Am Strand‹ (mit Saoirse Ronan) und ›Kindeswohl‹ (mit Emma Thompson). Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts, der American Academy of Arts and Sciences und Träger der Goethe-Medaille.
Beiträge
Gerichtsfall, Ethik, Leben einer Juristin, Workaholic, Glaube, Moral, individuelle Freiheit, Leseempfehlung.
„Religionen, moralische Prinzipien, auch ihre eigenen, waren wie Gipfel in einem dichtgefügten Gebirgszug, aus großer Entfernung gesehen: keiner eindeutig höher, wichtiger, wahrer als die anderen. Wie sollte man da urteilen.“ Meine Meinung: "Kindeswohl" präsentiert einen fesselnden Gerichtsfall, in dem ein junger Mann (kurz vor seinem 18. Lebensjahr) und seine Familie aufgrund seines Glaubens als Zeuge Jehovas eine lebensrettende Bluttransfusion ablehnt, obwohl sie laut ärztlicher Aussage dringend erforderlich ist. Das Buch bietet nicht nur einen Einblick in das Leben einer Juristin und die damit verbundenen Herausforderungen, sondern wirft auch die zentrale Frage auf, inwieweit man in das Leben eines Menschen eingreifen darf und ob Glaubensüberzeugungen über das Wohl eines Einzelnen gestellt werden können. Besonders faszinierend ist die Darstellung der unterschiedlichen Denkweisen, die durch die frühkindliche Prägung mit dem Glauben entstehen. Es regt dazu an, über die Konzepte von Richtig und Falsch sowie deren Relativität nachzudenken. Obwohl diese Thematik ansprechend behandelt wird, könnte das Buch meiner Meinung nach noch mehr in die Tiefe gehen und möglicherweise die Perspektive des Patienten näher beleuchten. Die kurzen Einblicke in sein Innenleben durch Briefe und Gedichte sind zwar ansprechend, könnten aber ausführlicher sein. Trotz seiner Kürze lässt sich das Buch schnell lesen. Allerdings könnte die Gestaltung der Seiten verbessert werden, da der Mangel an Absätzen den Lesefluss störte. Das überraschende Ende rundet die Geschichte jedoch gelungen ab. Fazit: Insgesamt ist "Kindeswohl" ein Buch, das zum Nachdenken anregt und lange in Erinnerung bleibt. Obwohl es an einigen Stellen noch Potenzial für mehr Tiefe gibt, empfehle ich es dennoch als lesenswerte Lektüre.

Sprachgewaltig und traurig schön!
Ian McEwan nimmt uns mit nach England in das Leben der Familienrichterin Fiona und ihren Ehemann. Mitten in einer Ehekrise muss sie sich einem hochkomplexen Fall widmen. Ein 17-jähriger Junge verweigert eine lebensnotwendige Behandlung. Mit ihrem Richterspruch verändert sich auch ihr Leben. Ich habe den Erzählstil sehr gemocht und beschlossen, noch weitere Bücher von Ian McEwan zu lesen. Das war mein erstes Buch von ihm. Hat jemand Tipps? Was ist noch empfehlenswert von ihm?
Der Beruf einer Familienrichterin
Ich war beim Lesen immer wieder gefesselt von den juristischen Fällen und den daraus resultierenden Urteilen. Die Familienrichterin Fiona, die das Urteil über einen 17jährigen, an Leukämie erkrankten Jungen fällen muss, der Aufgrund seiner Religion bzw. der Religion seiner Eltern die Behandlung verweigert. Die Vielschichtigkeit des Romans habe ich sehr gemocht. Lesenswert!
Ein Emotionales Buch
Ian McEwans "Kindeswohl" ist ein fesselnder Roman über die Richterin Fiona Maye, die vor einer extrem schwierigen Entscheidung steht: Soll sie gegen den Willen gläubiger Eltern eine lebensnotwendige Bluttransfusion für ihren Sohn Adam anordnen? McEwan erzählt diese Geschichte mit seinem gewohnt beeindruckenden Schreibstil, der die inneren Konflikte der Figuren intensiv spürbar macht. Im Zentrum steht die Frage nach dem Kindeswohl und wie dieses mit religiösen Überzeugungen kollidiert. Der Roman beleuchtet auf sensible Weise, wie Fiona zwischen ihrer professionellen Verantwortung und ihren eigenen emotionalen Reaktionen hin- und hergerissen ist. Die Begegnung mit dem jungen Adam und seine Lebensfreude berühren sie tief und stellen ihre rationale Denkweise auf die Probe. "Kindeswohl" ist mehr als nur ein Justizdrama. Es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Liebe, Glaube, die Macht von Entscheidungen und deren oft unvorhersehbare Folgen. McEwan vermeidet Schwarz-Weiß-Malerei und zeigt die Komplexität der Situation auf eindringliche Weise. Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und noch lange im Gedächtnis bleibt. Wer tiefgründige Geschichten mit starken Charakteren und wichtigen ethischen Fragen schätzt, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Wunderschöner Schreibstil & berührend tiefgründig
Ian McEwan hat generell einen wunderschönen Schreibstil, der Szenen und Personen detailgetreu und authentisch aufgreift - auch in seinen anderen Werken. In "Kindeswohl" verpackt er eine ethische und gesellschaftliche Debatte in seine Geschichte, aber letztlich wird klar, dass der wahre Schwerpunkt abseits der juristischen Klauseln und dem moralischen Gebieten stattfindet: Es geht um Menschlichkeit, um Entscheidungsfindung und wie wir uns und unsere Liebsten darin verlieren können. Das Buch ist gut zu lesen, realitätsnah, authentisch. Die Charaktere sind menschlich unfair und ihr Verhalten so nachvollziehbar, dass es fast einen Spiegel vorhält. All das ist raffiniert eingeflochten und findet einen hübschen Spannungsbogen. Absolutes Lieblingsbuch!
3,75 Sterne - Wahnsinn- der Mann kann schreiben!!! Das war mein erstes Buch von Ian McEwan und sicher nicht mein letztes. Die ersten beiden Drittel des Buch haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich war begeistert von der Geschichte, aber mehr noch von der Wortwahl und der gewandten Art des Autoren, sich eloquent auszudrücken. Dann nahm die Geschichte eine Wendung, die mir so gar nicht gefiel und das hat mir das Buch leider ein wenig verdorben.
Ein Meisterwerk
Ich kann eigentlich nicht beschreiben, warum ich dieses Buch so gut finde. Inhaltlich geht es um eine Richterin, die darüber zu entscheiden hat, ob einem Kind (fast volljährig) eine Bluttransfusion gegeben werden soll. Das Kind und die Eltern sind bei den Zeugen Jehovas. Wie der Autor diese Geschichte erzählt, wie die Richterin mit ihren Gedanken, Gefühlen und Zweifeln beschrieben wird, ebenso wie alle anderen Charaktere macht dieses Buch einmalig. Das Buch sollte man gelesen haben.
Wir treffen in dem Text auf Fiona Maye. Eine Familienrichterin Anfang/Mitte fünfzig. Sie ist mit Jack, einem Uni-Professor verheiratet. Die Ehe hat sich abgekühlt und eines Abends eröffnet Jack Fiona gegenüber, dass er eine Affäre beginnen möchte. Das zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. Äußerlich jedoch bleibt sie gefasst. Sie reißt sich regelrecht zusammen. Auch beruflich muss sie sich mit einem bewegenden Fall auseinandersetzen. Adam Henry ein siebzehnjähriger, intelligenter, junger Mann verweigert aufgrund seines Glaubens Bluttransfusionen für seine Leukämietherapie. Er und seine Eltern sind Anhänger der Zeugen Jehovas. Lieber stirbt er, als sich mit fremden Blut zu “verunreinigen“. Fiona fährt ins Krankenhaus, um sich selbst ein Bild machen zu können. Mc Ewan schreibt einen großartigen Text. Die großen Emotionen lässt er zwischen den Zeilen stehen. Der Schreibstil wirkt nüchtern und abgeklärt. Aber dies bedingt die Hauptfigur Fiona. Als Familienrichterin sieht und hört sie u.a. von traumatischen, herzzerreißenden Situationen innerhalb Familien. Sie muss sich persönlich distanzieren, um rationale, rechtlich haltbare Entscheidungen zu treffen. Ihre Professionalität überträgt sich natürlich auch auf ihr Privatleben. Als Leser:in merkt man, wie sie es womöglich verlernt hat, Gefühle auszudrücken bzw. an sich heranzulassen. Dies spürt eben ihr Ehemann am meisten. Und so geraten ihr berufliches und privates Leben etwas aus den Fugen. Ich mochte den Text sehr gerne. Man spürt die ganze Zeit über Fionas Druck alles und allem gegenüber gerecht zu werden. Ihr einziges Ventil scheint dabei die klassische Musik. Dort kann sie als Hobby-Pianistin scheinbar fühlen und ihre Emotionalität kompensieren. Mir hat es wirklich gut gefallen. Wer ein ruhiges Buch zum Nachdenken und mitfühlen sucht, wird dies bestimmt gerne lesen. Es hinterlässt auch nach dem Lesen eine unglaubliche Wirkung. Ebenfalls ist die Verfilmung mit Emma Thompson in der Hauptrolle zu empfehlen. Der Film ist sehr nah am Buch. Meines Erachtens nach ist es sehr gut filmisch umgesetzt wurden.
3,5
Leider keinen Zugang gefunden
Ich habe des Buch nach 67 Seiten jetzt vorläufig weggelegt, vielleicht hat es gerade nicht gepasst. Aber ich habe keinen Zugang zur Protagonistin gefunden. Ich werde aber versuchen, es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal in die Hand zu nehmen.
Mehr von Ian McEwan
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Autorenbeschreibung
Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller, viele sind verfilmt, zuletzt ›Am Strand‹ (mit Saoirse Ronan) und ›Kindeswohl‹ (mit Emma Thompson). Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts, der American Academy of Arts and Sciences und Träger der Goethe-Medaille.
Beiträge
Gerichtsfall, Ethik, Leben einer Juristin, Workaholic, Glaube, Moral, individuelle Freiheit, Leseempfehlung.
„Religionen, moralische Prinzipien, auch ihre eigenen, waren wie Gipfel in einem dichtgefügten Gebirgszug, aus großer Entfernung gesehen: keiner eindeutig höher, wichtiger, wahrer als die anderen. Wie sollte man da urteilen.“ Meine Meinung: "Kindeswohl" präsentiert einen fesselnden Gerichtsfall, in dem ein junger Mann (kurz vor seinem 18. Lebensjahr) und seine Familie aufgrund seines Glaubens als Zeuge Jehovas eine lebensrettende Bluttransfusion ablehnt, obwohl sie laut ärztlicher Aussage dringend erforderlich ist. Das Buch bietet nicht nur einen Einblick in das Leben einer Juristin und die damit verbundenen Herausforderungen, sondern wirft auch die zentrale Frage auf, inwieweit man in das Leben eines Menschen eingreifen darf und ob Glaubensüberzeugungen über das Wohl eines Einzelnen gestellt werden können. Besonders faszinierend ist die Darstellung der unterschiedlichen Denkweisen, die durch die frühkindliche Prägung mit dem Glauben entstehen. Es regt dazu an, über die Konzepte von Richtig und Falsch sowie deren Relativität nachzudenken. Obwohl diese Thematik ansprechend behandelt wird, könnte das Buch meiner Meinung nach noch mehr in die Tiefe gehen und möglicherweise die Perspektive des Patienten näher beleuchten. Die kurzen Einblicke in sein Innenleben durch Briefe und Gedichte sind zwar ansprechend, könnten aber ausführlicher sein. Trotz seiner Kürze lässt sich das Buch schnell lesen. Allerdings könnte die Gestaltung der Seiten verbessert werden, da der Mangel an Absätzen den Lesefluss störte. Das überraschende Ende rundet die Geschichte jedoch gelungen ab. Fazit: Insgesamt ist "Kindeswohl" ein Buch, das zum Nachdenken anregt und lange in Erinnerung bleibt. Obwohl es an einigen Stellen noch Potenzial für mehr Tiefe gibt, empfehle ich es dennoch als lesenswerte Lektüre.

Sprachgewaltig und traurig schön!
Ian McEwan nimmt uns mit nach England in das Leben der Familienrichterin Fiona und ihren Ehemann. Mitten in einer Ehekrise muss sie sich einem hochkomplexen Fall widmen. Ein 17-jähriger Junge verweigert eine lebensnotwendige Behandlung. Mit ihrem Richterspruch verändert sich auch ihr Leben. Ich habe den Erzählstil sehr gemocht und beschlossen, noch weitere Bücher von Ian McEwan zu lesen. Das war mein erstes Buch von ihm. Hat jemand Tipps? Was ist noch empfehlenswert von ihm?
Der Beruf einer Familienrichterin
Ich war beim Lesen immer wieder gefesselt von den juristischen Fällen und den daraus resultierenden Urteilen. Die Familienrichterin Fiona, die das Urteil über einen 17jährigen, an Leukämie erkrankten Jungen fällen muss, der Aufgrund seiner Religion bzw. der Religion seiner Eltern die Behandlung verweigert. Die Vielschichtigkeit des Romans habe ich sehr gemocht. Lesenswert!
Ein Emotionales Buch
Ian McEwans "Kindeswohl" ist ein fesselnder Roman über die Richterin Fiona Maye, die vor einer extrem schwierigen Entscheidung steht: Soll sie gegen den Willen gläubiger Eltern eine lebensnotwendige Bluttransfusion für ihren Sohn Adam anordnen? McEwan erzählt diese Geschichte mit seinem gewohnt beeindruckenden Schreibstil, der die inneren Konflikte der Figuren intensiv spürbar macht. Im Zentrum steht die Frage nach dem Kindeswohl und wie dieses mit religiösen Überzeugungen kollidiert. Der Roman beleuchtet auf sensible Weise, wie Fiona zwischen ihrer professionellen Verantwortung und ihren eigenen emotionalen Reaktionen hin- und hergerissen ist. Die Begegnung mit dem jungen Adam und seine Lebensfreude berühren sie tief und stellen ihre rationale Denkweise auf die Probe. "Kindeswohl" ist mehr als nur ein Justizdrama. Es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Liebe, Glaube, die Macht von Entscheidungen und deren oft unvorhersehbare Folgen. McEwan vermeidet Schwarz-Weiß-Malerei und zeigt die Komplexität der Situation auf eindringliche Weise. Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und noch lange im Gedächtnis bleibt. Wer tiefgründige Geschichten mit starken Charakteren und wichtigen ethischen Fragen schätzt, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Wunderschöner Schreibstil & berührend tiefgründig
Ian McEwan hat generell einen wunderschönen Schreibstil, der Szenen und Personen detailgetreu und authentisch aufgreift - auch in seinen anderen Werken. In "Kindeswohl" verpackt er eine ethische und gesellschaftliche Debatte in seine Geschichte, aber letztlich wird klar, dass der wahre Schwerpunkt abseits der juristischen Klauseln und dem moralischen Gebieten stattfindet: Es geht um Menschlichkeit, um Entscheidungsfindung und wie wir uns und unsere Liebsten darin verlieren können. Das Buch ist gut zu lesen, realitätsnah, authentisch. Die Charaktere sind menschlich unfair und ihr Verhalten so nachvollziehbar, dass es fast einen Spiegel vorhält. All das ist raffiniert eingeflochten und findet einen hübschen Spannungsbogen. Absolutes Lieblingsbuch!
3,75 Sterne - Wahnsinn- der Mann kann schreiben!!! Das war mein erstes Buch von Ian McEwan und sicher nicht mein letztes. Die ersten beiden Drittel des Buch haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich war begeistert von der Geschichte, aber mehr noch von der Wortwahl und der gewandten Art des Autoren, sich eloquent auszudrücken. Dann nahm die Geschichte eine Wendung, die mir so gar nicht gefiel und das hat mir das Buch leider ein wenig verdorben.
Ein Meisterwerk
Ich kann eigentlich nicht beschreiben, warum ich dieses Buch so gut finde. Inhaltlich geht es um eine Richterin, die darüber zu entscheiden hat, ob einem Kind (fast volljährig) eine Bluttransfusion gegeben werden soll. Das Kind und die Eltern sind bei den Zeugen Jehovas. Wie der Autor diese Geschichte erzählt, wie die Richterin mit ihren Gedanken, Gefühlen und Zweifeln beschrieben wird, ebenso wie alle anderen Charaktere macht dieses Buch einmalig. Das Buch sollte man gelesen haben.
Wir treffen in dem Text auf Fiona Maye. Eine Familienrichterin Anfang/Mitte fünfzig. Sie ist mit Jack, einem Uni-Professor verheiratet. Die Ehe hat sich abgekühlt und eines Abends eröffnet Jack Fiona gegenüber, dass er eine Affäre beginnen möchte. Das zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. Äußerlich jedoch bleibt sie gefasst. Sie reißt sich regelrecht zusammen. Auch beruflich muss sie sich mit einem bewegenden Fall auseinandersetzen. Adam Henry ein siebzehnjähriger, intelligenter, junger Mann verweigert aufgrund seines Glaubens Bluttransfusionen für seine Leukämietherapie. Er und seine Eltern sind Anhänger der Zeugen Jehovas. Lieber stirbt er, als sich mit fremden Blut zu “verunreinigen“. Fiona fährt ins Krankenhaus, um sich selbst ein Bild machen zu können. Mc Ewan schreibt einen großartigen Text. Die großen Emotionen lässt er zwischen den Zeilen stehen. Der Schreibstil wirkt nüchtern und abgeklärt. Aber dies bedingt die Hauptfigur Fiona. Als Familienrichterin sieht und hört sie u.a. von traumatischen, herzzerreißenden Situationen innerhalb Familien. Sie muss sich persönlich distanzieren, um rationale, rechtlich haltbare Entscheidungen zu treffen. Ihre Professionalität überträgt sich natürlich auch auf ihr Privatleben. Als Leser:in merkt man, wie sie es womöglich verlernt hat, Gefühle auszudrücken bzw. an sich heranzulassen. Dies spürt eben ihr Ehemann am meisten. Und so geraten ihr berufliches und privates Leben etwas aus den Fugen. Ich mochte den Text sehr gerne. Man spürt die ganze Zeit über Fionas Druck alles und allem gegenüber gerecht zu werden. Ihr einziges Ventil scheint dabei die klassische Musik. Dort kann sie als Hobby-Pianistin scheinbar fühlen und ihre Emotionalität kompensieren. Mir hat es wirklich gut gefallen. Wer ein ruhiges Buch zum Nachdenken und mitfühlen sucht, wird dies bestimmt gerne lesen. Es hinterlässt auch nach dem Lesen eine unglaubliche Wirkung. Ebenfalls ist die Verfilmung mit Emma Thompson in der Hauptrolle zu empfehlen. Der Film ist sehr nah am Buch. Meines Erachtens nach ist es sehr gut filmisch umgesetzt wurden.
3,5
Leider keinen Zugang gefunden
Ich habe des Buch nach 67 Seiten jetzt vorläufig weggelegt, vielleicht hat es gerade nicht gepasst. Aber ich habe keinen Zugang zur Protagonistin gefunden. Ich werde aber versuchen, es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal in die Hand zu nehmen.