Juja

Juja

Hardcover
4.580
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Beschreibung

Beruhend auf einer wahren Geschichte stellt die erfolgreiche Theaterautorin Nino Haratischwili in ihrem ersten Roman die Frage nach Authentizität. Das Buch "Die Eiszeit" von Jeanne Saré wird in den Siebziger Jahren ein großer Verkaufserfolg, vor allem in feministischen Kreisen. Das hasserfüllte Buch der jugendlichen Selbstmörderin Saré animiert mehrere Leserinnen zum Suizid. Nun, in der Jetztzeit, macht sich eine Kunstwissenschaftlerin in Paris auf die Suche nach Saré. Was hat der Verleger des Buches, ein frauenhassender älterer Herr mit Saré zu tun? Wer war Jeanne Saré eigentlich? Warum gibt es keine Zeugnisse? Und wie konnte das Buch derart wirken? Nino Haratischwili verknüpft geschickt mehrere Erzählstränge in diesem Roman, und beschreibt auf schwindelerregende Weise, welche Bedeutung das Reale und das Irreale für das soziale Leben haben können.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
300
Preis
24.70 €

Beiträge

75
Alle
5

Epochales Meisterwerk

Eine tief gehende und detaillierte Familiengeschichte. Nino Haratischwili verbindet die zahlreichen Figuren wunderbar miteinander und über viele Generationen hinweg. Die Länge des Buches hat mich nicht gestört. Ganz im Gegenteil konnte ich dadurch richtig in der Geschichte ankommen. Jeder einzelne Teil war interessant und hat mich für sich begeistern können. Und auch sprachlich war das definitiv ein Lesehighlight. Von vorn bis hinten eine runde Story. & wem der Roman gefällt, der wird auch „An den Ufern von Stellata lieben“.

5

Was ein episches Werk. Diesen 1280 Seiten langen Roman der deutsch-georgischen Autorin Nino Haratischwili habe ich in 18 Tagen verschlungen. Die Geschichte verwebt das Leben der Familie Jaschi über 5 Generationen hinweg, angefangen im Jahr 1900 bis ins Jahr 2008, mit der Geschichte Georgiens, wir erleben die Zarenzeit, den Ersten Weltkrieg, Bolschewismus, Stalinismus, den Zweiten Weltkrieg, den Kalten Krieg, den Prager Frühling und den Fall der Mauer in Deutschland. Der Roman ist anders als herkömmliche Familiensagen, der Schreibstil der Autorin ist ganz besonders, so dass ich bis zum Ende gefesselt war. Zudem habe ich viel über Georgien gelernt, ein Land, das bislang ein blinder Fleck auf meiner persönlichen Landkarte war.

4

Lesenswert

Man lernt hier auch etwas über die Geschichte Europas, ein Stern Abzug da es hier und da seine längen hat.

5

Ein Jahrhundert, acht Leben – und mein Herz gehört euch

Manche Bücher liest man – Das achte Leben lebt man. Seite für Seite, Jahr für Jahr, Schicksal für Schicksal. Ich habe selten ein Werk gelesen, das mich derart tief berührt, geschichtlich bereichert und emotional aufgewühlt hat. Die Geschichte der Familie Jaschi hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Allen voran Stasia – für mich das Herz dieses Romans. Eine Frau voller Stärke, Anmut, Widerstand und Liebe. Ich habe mit ihr gehofft, gelitten, geträumt. Ihre Würde, ihr inneres Leuchten, ihr Tanz – sie bleibt mir unvergessen. Was dieses Buch jedoch über die persönlichen Schicksale hinaus so besonders macht, ist die eindrucksvolle historische Tiefe. Ich habe so viel über Georgien und den sowjetischen Raum gelernt – Geschichte, die mir bisher fern war, ist durch Haratischwilis Worte lebendig, greifbar und erschütternd nah geworden. Die politischen Umwälzungen, die Gewalt der Systeme, die Zerrissenheit eines ganzen Jahrhunderts – all das ist plötzlich nicht mehr abstrakt, sondern durch die Figuren tief fühlbar. Ich bin tief bewegt, neugierig geworden – auf das Land, auf seine Geschichte, auf Tbilissi, auf die Orte, die die Familie Jaschi geprägt haben. Ich trage diese Geschichte in meinem Herzen weiter. Und ich bin noch nicht bereit, sie loszulassen. Ein Buch wie ein Leben – oder besser: wie acht Leben. Und jedes einzelne davon ist ein Geschenk.

Ein Jahrhundert, acht Leben – und mein Herz gehört euch
3

Ich brauchte mehrere Etappen⏯️

Das achte Leben ist ein sehr "dicht" geschriebener Roman in dem wahnsinnig viel passiert. Ich mag lange Bücher, aber hier musste ich in Etappen lesen, weil es mir insgesamt zu viel war (viele viele tragische Schicksalsschläge). Es wäre sinnvoll gewesen weniger Geschichten zu erzählen, die Hälfte hätte meiner Meinung nach gereicht. Oder man hätte aus diesem einen Buch mindestens zwei oder gar drei machen können. Ich hatte zwischendurch immer wieder überlegt es abzubrechen, war hin und her gerissen, ob ich genervt sein soll von der ganzen Tragik. Aber irgendwie hat mich diese Generationsgeschichte doch gekriegt. Deshalb 3 Sterne von mir.

5

✨ Lebenslesehighlight ✨

Ich wollte schon vor längerer Zeit dieses Werk von Nino Haratischwili lesen und bin unbeschreiblich glücklich, endlich zu dem Buch gegriffen zu haben, denn sonst hätte ich dieses Lebenslesehighlight nicht erlebt. Auf knapp eintausenddreihundert Seiten erfahren wir die Familiengeschichte der Jaschis, die sich über ein ganzes Jahrhundert erstreckt. Dies lies mich anfänglich etwas zweifeln, weil ich dachte, dass mehrere Längen bei solch einem Umfang entstehen könnten. Meine Zweifel waren jedoch total unbegründet, denn die Autorin versteht es, genau an den richtigen Stellen neue Erzählzweige zu eröffnen, sodass das Interesse und die Neugier nie abflachten. Etwa achtzig Seiten habe ich gebraucht, um ganz im Buch anzukommen. Danach wollte ich nur noch weiterlesen, denn die Geschichte war völlig einnehmend und lies keine Wünsche offen. Abgesehen von der Familiengeschichte erhalten wir Einblicke in die damaligen Zeiten und natürlich geht es auch um Liebe, Dramen, Intrigen, Verrat, Zusammenhalt, Hass, Politik, Wirtschaft, Krieg und den Entwicklungen der verschiedenen Generationen. Packend, bildhaft, emotional, fesselnd und fasziniert hat mich Nino Haratischwili durch ihre Geschichte getragen. Sie hat außerdem ein absolutes Händchen für Figuren, die wir nach und nach dosiert kennenlernen und die im weiteren Verlauf immer mal wieder in einigen Strängen auftauchen. Was ich zusätzlich besonders fand, ist, dass das Buch in mehreren größeren Kapiteln unterteilt ist, in die es vordergründig um jeweils einen Charakter geht und erfahren aber trotzdem die einzelnen Verzweigungen und wie sie familiär zusammenhängen und sich entwickeln. Wenn man ein Buch wie dieses mit einem tiefen Seufzer schließt, weil es so viel in einem ausgelöst hat, wird es unvergessen bleiben. „Das achte Leben (Für Brilka) ist ein Epos der besonderen Art, jede Seite war ein Lesegenuss und intensives Erlebnis. Ganz große Buchliebe! Happy reading! Jasmin ♡

✨ Lebenslesehighlight ✨
4

5 Sterne: Eine monumentales Werk: Erstens weil es knapp 1300 Seiten umspannt. Zweitens weil es an ein ganzes Jahrhundert erinnert. Drittens weil es eine Familie über sechs Generationen verfolgt. Das Jahrhundert, um das es geht, ist das 20. Jahrhundert. Ein turbulentes Jahrhundert, vor allem im früheren sowjetischen Raum, im heutigen Russland, Georgien, der heutigen Ukraine. Haratischwili wirft ein historisch wertvolles Schlaglicht auf die georgische Geschichte in den Irrungen und Wirrungen weltpolitischer Entwicklungen. Sehr lehrreich die Geschichte(-n) auch mal aus einer anderen Perspektive erzählt zu bekommen. Die Familie, um die es geht, ist die Familie Jaschi. Am Fuße des Stammbaus steht der Schokoladenfabrikbesitzer Jaschi. Es folgen unglaublich stark ausgearbeitete Familienmitglieder. Haratischwili gibt ihren Figuren sehr viel Kontur und Raum. Besonders gut hat mir gefallen, wie eine Familie über Generationen hinweg Traumata und Misskommunikation weitergibt. Der Wert einerseits und die Last andererseits von Familie wird überwiegend sehr exemplarisch und universell stark rübergebracht. Auch hier wieder: sehr lehrreich! Das alles wird sprach- und bildgewaltig erzählt, mit Hang zum Kitsch und zur Übertreibung, aber meistens mochte ich den Stil sehr. 4 Sterne: Je mehr Figuren eingeführt wurden, je dichter der Plotteppich gewebt wurde, desto größer wurde die Sorge, dass das Buch sein Niveau nicht halten kann, dass Haratischwili die obigen 5 Sterne nicht über die Ziellinie bringt. 3 Sterne: Ich lese ungern solche Schinken, weil in den seltensten Fällen über so viele Seiten ein Weltklasse-Niveau gehalten werden kann. Das Vorurteil hat sich hier wieder mal bestätigt. Leider kam irgendwann der Tropfen und dann auch der Regen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die Ereignisse zu konstruiert, die „Zufälle“ zu unrealistisch, die historischen Passagen wurden plötzlich dünner, ansonsten von allem zu viel zu viel zu viel. Durch die letzten 200 dick aufgetragenen Seiten habe ich mich nur noch durchgekämpft. Schade! Trotzdem: ein auf verschiedenen Ebenen sehr lehrreiches, sprachlich hervorragendes Buch. Hinten raus ist es dann einfach zu dick, zu überladen, um ein 5-Sterne-Buch zu sein.

5

Was für ein Epos! Das 20te Jahrhundert einer georgischen Familie. Vom Zarenreich zur russischen Revolution und sowjetischer Gewaltherrschaft, Zusammenbruch derselbigen, verpackt in einer Familienstory. Wem fast 1300 Seiten nicht abschrecken, kann ich dieses Buch empfehlen.

5

"Sie wurden genauso vom Schweigen verschluckt, wie alle anderen Familienmitglieder, sie wurden vom Schweigen aufgefressen, als wäre es ein großer Wal, in dessen Bauch sie, einer nach dem anderen, gelandet waren." Berlin, 2006: Niza hat Georgien und ihrer Familie den Rücken gekehrt. Zu schmerzhaft sind die Verluste, die sie erlitten hat. Sie trudelt durch ihr Leben voll verpasster Chancen. Doch dann erhält sie einen Anruf von ihrer Mutter Elene, ihre Nichte Brilka ist nach einer Reise in den Westen verschwunden. Niza spürt sie auf - und beginnt Brilka die Geschichte ihrer Familie zu erzählen, die 1900 mit der Geburt ihrer Urgroßmutter Stasia als Tochter eines Schokoladenfabrikanten in Georgien beginnt. Stasia, Christine, Kostja, Kitty, Elene, Daria, Niza und Brilka - sie alle haben sich beim Lesen von "Das achte Leben (für Brilka)" tief in mein Herz geschlichen. Selten habe ich erlebt, dass jemand Geschichte so außergewöhnlich gut in Worten fühl- und erlebbar machen kann wie Nino Haratischwili - das ist große Schreibkunst! Sie erzählt in ihrem Roman sowohl die Schicksale der Familie Jaschi, von Liebe, Zusammenhalt, Hass und Einsamkeit, als auch die Historie Georgiens über mehr als ein Jahrhundert hinweg. Ich habe alle Protagonist*innen in Nino Haratischwilis Roman geliebt, am allermeisten aber Kitty, deren Leben absolut außergewöhnlich ist und mich sehr hat mitfiebern lassen. Es fällt mir schwer, mehr als 1.200 Seiten in eine Rezension zu packen, ich möchte einfach nur immer wieder sagen, wie sehr es sich lohnt, dieses Buch zu lesen und darin zu versinken. Lasst euch vom großen Seitenumfang des Romans nicht abschrecken, "Das achte Leben (für Brilka)" ist jede einzelne Seite wert. Nino Haratischwili hat mir damit ein Lebensbuch geschenkt, das ich irgendwann ganz sicher noch einmal lesen werde. Größte Leseempfehlung!

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4.5

Warum schreibt jemand (s)eine Familienchronik in einer vollkommen fremden Sprache, mit fremder Grammatik und fremder Schrift? Würde ich das tun, wenn ich sprachlich dazu in der Lage wäre (wovon ich meilenweit entfernt bin)? Ich glaube kaum und das gilt vermutlich für die meisten Menschen. Nicht aber für Nino Haratischwili. Ihre Familie und sie selbst stammen aus Georgien und dort spielt auch der Großteil ihrer Geschichte. Aufgeschrieben hat sie die über 1200 Seiten in deutscher Sprache. Was könnten die Gründe dafür sein? Darüber zu spekulieren ist sicher zulässig, wenn man ihr Buch gelesen hat und tagelang nicht mehr davon loskommt.

Ein großer Teil der beschriebenen Ereignisse und Personen sind historisch belegt und selbst wenn keine Namen genannt werden, sind manche Romanfiguren leicht identifizierbar; der 'kleine große Mann' zum Beispiel. Je näher man jedoch der Familie kommt, desto diffuser wird der reale Hintergrund. In den Romanfiguren verschmelzen Aspekte unterschiedlicher realer Personen. Wenn man über Kitty recherchiert, die Tante der Ich-Erzählerin, die im Roman nach London flieht und dort eine Karriere als Sängerin macht, stößt man z. B auf Katie Melua und stellt erstaunt fest, dass sie georgische Wurzeln hat, oder auf die tschechische Sängerin Marta Kubisova, die Ikone des Prager Frühlings. Trotz all dieser Versatzstücke und wahrscheinlich erfundener Details, wird man den Gedanken nicht los, dass der emotionale Kern dieses Romans stimmig und hinter aller Verschleierung auch wahr ist. In der Rahmenhandlung schreibt Niza, die Ich-Erzählerin, für ihre Nichte Brilka diese Familiengeschichte auf, nachdem sie sich jahrelang ihrer eigenen Vergangenheit und der Vergangenheit ihrer Familie verweigert hat. Aus meiner Sicht könnte das auch in gewisser Weise auf Nina Haratischwili zutreffen. Aber im Gegensatz zur Niza bleibt im Roman vieles verschlüsselt. Nino Haratischwili gelingt das Kunststück, sich einerseits zu öffnen und andererseits, nichts und niemand an sich heranzulassen und die fremde Sprache ist dabei ein Teil des Schutzmechanismuses. Aus dieser Gemengelage ist ein Werk entstanden, das eine Wucht entfaltet, der man sich nicht entziehen kann und das lange nachwirkt. Tolles Buch 4.5 Sterne ✨

Warum schreibt jemand (s)eine Familienchronik in einer vollkommen fremden Sprache, mit fremder Grammatik und fremder Schrift? Würde ich das tun, wenn ich sprachlich dazu in der Lage wäre (wovon ich meilenweit entfernt bin)? Ich glaube kaum und das gilt vermutlich für die meisten Menschen. Nicht aber für Nino Haratischwili. Ihre Familie und sie selbst stammen aus Georgien und dort spielt auch der Großteil ihrer Geschichte. Aufgeschrieben hat sie die über 1200 Seiten in deutscher Sprache. Was könnten die Gründe dafür sein? Darüber zu spekulieren ist sicher zulässig, wenn man ihr Buch gelesen hat und tagelang nicht mehr davon loskommt.
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