Der Mythos des Sisyphos
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Albert Camus wurde am 7. November 1913 als Sohn einer Spanierin und eines Elsässers in Mondovi, Algerien, geboren. Er studierte an der Universität Algier Philosophie, 1935 trat er der Kommunistischen Partei Algeriens bei und gründete im Jahr darauf das «Theater der Arbeit». 1937 brach er mit der KP. 1938 entstand sein erstes Drama, Caligula, das 1945 uraufgeführt wurde, 1947 sein Roman «Die Pest». Neben seinen Dramen begründeten der Roman Der Fremde und der Essay Der Mythos des Sisyphos sein literarisches Ansehen. 1957 erhielt Albert Camus den Nobelpreis für Literatur. Am 4. Januar 1960 starb er bei einem Autounfall.Das Gesamtwerk von Albert Camus liegt im Rowohlt Verlag vor.
Beiträge
Perfekter Feiertag. Innehalten und mit Albert Camus der Frage nach Sinnen "ob das Leben die Mühe, gelebt zu werden, lohnt oder nicht." ...

"I feel like getting married, or committing suicide, or subscribing to L'Illustration."
Letzten Sommer saß ich mit einem Verwandten, der sich mit Musik beschäftigt und gerne einmal vom Songwriting leben würde, nach Mitternacht am Strand. Schöner Nachthimmel, die Wellen sorgten für eine wunderbare Geräuschkulisse. Er erzählte mir davon, wie sehr er seinen Brotjob satt habe und er voller Hoffnung seine Musik mache, um mal ein ganz anderes Leben zu führen. Ich, auf der anderen Seite, der beabsichtigt, irgendwann einmal Romane zu veröffentlichen, sagte: "In meinem Leben wird sich nichts ändern. Zwischen mir, der noch nie etwas veröffentlicht hat, und mir, der Texte veröffentlicht haben wird, wird es absolut keinen Unterschied geben. Das weiß ich." Das vermieste ihm die Laune, zog ihn runter. "Wieso denn?", fragte ich. "Ist doch alles halb so wild. Ich will es ja trotzdem." Ich bin niemand, der Bücher mehrfach liest. Aber mit dem Mythos des Sisyphos habe ich meine für immer Bettlektüre gefunden.
Mein Lieblingsbuch! Darum kann ich nicht objektiv bewerten! 😂
Ich finde den Ansatz des Existenzialismus wirklich spannend. Camus wirft dabei noch seine Perspektive des Absurden dazu und Zack: erhält man eine erstaunlich nüchterne als auch humorvolle Betrachtung auf das Leben. Seine Philosophie hat viel Tiefe und dabei dennoch eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn man das vom Exsitenzialismus sicher nicht erwartet. Das Buch ist sicher kein easy-read und es setzt ein großes Grundverständnis voraus von anderen Philosophischen Strömungen, die vor dem Existenzialismus dominierten. Auch die geschichtliche Einordnung hilft das besser zu verstehen. Camus schreibt mit einer Leichtigkeit über Komplexität, die ich wirklich bewundere. Ich empfehle dieses Buch jeder Person, die sich gerne mit out-of-the-box thinking befasst und mal eine Art von philosophischen Texten lesen möchte. Aber wie gesagt, es ist sehr anspruchsvoll.
Schwierig aber gut. Typisch Camus
Seltsam, in gewisser Weise habe ich mich von Camus' Logik des Absuden faszinieren lassen, und habe mich auch ein gutes Stück darin wiedergefunden. Und doch muss ich am Ende sagen, dass seine Theorie in meinen Augen und mit meinen Erfahrungen hakt. Dass das Leben absurd ist, wenn man den großen Zusammenhang sieht, verstehe ich. Auch ich hadere damit, dass ich meinen Leben nicht den Sinn geben kann, den ich möchte. Demnach würde mir nur der philosophische Selbstmord übrig bleiben. Aber das sollen wir nicht machen als nach dem Sinn fragende Menschen. Vielmehr sollen wir eine Revolte starten, die Absurdität nicht die Oberhand gewinnen lassen durch unseren Freitod, sondern unsere verbleibende Lebenszeit mit dem andauernden Streben nach dem Sinn des Lebens füllen. Gilt übrigens nur für Agnosiker. Gläubige an eine göttliche Macht kennen die Absurdität ja nicht, da ihre Religion sie von diesem Spannungsfeld befreit. Da gibt ewiges Leben und noch vielmehr, wenn man auf andere Weltreligionen schaut. Aber letztlich ist das auch nur ein Lamentieren aus dem philsophischen Elfenbeinturm, ohne die Realität zu beachten. Denn es gibt ausreichende Menschen, die ihrem Leben einen Sinn geben können und der muss nicht mehr metaphysisch sein, sondern ganz simpel in einfacher Nächstenliebe sich äußern. Oder einem Kunstgewerbe nachgehen. Oder seinen SuB zu Lebzeiten noch vollständig abbauen. Was auch immer. Es sind nur wenige, die dieses Spannungsfeld spüren, die Camus beschreibt. Depressive stehen dem bestimmt näher. Aber Antworten auf die großen Fragen des Lebens kann Camus in meinen Augen damit auch nicht bieten.
Seltsam, in gewisser Weise habe ich mich von Camus' Logik des Absuden faszinieren lassen, und habe mich auch ein gutes Stück darin wiedergefunden. Und doch muss ich am Ende sagen, dass seine Theorie in meinen Augen und mit meinen Erfahrungen hakt. Dass das Leben absurd ist, wenn man den großen Zusammenhang sieht, verstehe ich. Auch ich hadere damit, dass ich meinen Leben nicht den Sinn geben kann, den ich möchte. Demnach würde mir nur der philosophische Selbstmord übrig bleiben. Aber das sollen wir nicht machen als nach dem Sinn fragende Menschen. Vielmehr sollen wir eine Revolte starten, die Absurdität nicht die Oberhand gewinnen lassen durch unseren Freitod, sondern unsere verbleibende Lebenszeit mit dem andauernden Streben nach dem Sinn des Lebens füllen. Gilt übrigens nur für Agnosiker. Gläubige an eine göttliche Macht kennen die Absurdität ja nicht, da ihre Religion sie von diesem Spannungsfeld befreit. Da gibt ewiges Leben und noch vielmehr, wenn man auf andere Weltreligionen schaut. Aber letztlich ist das auch nur ein Lamentieren aus dem philsophischen Elfenbeinturm, ohne die Realität zu beachten. Denn es gibt ausreichende Menschen, die ihrem Leben einen Sinn geben können und der muss nicht mehr metaphysisch sein, sondern ganz simpel in einfacher Nächstenliebe sich äußern. Oder einem Kunstgewerbe nachgehen. Oder seinen SuB zu Lebzeiten noch vollständig abbauen. Was auch immer. Es sind nur wenige, die dieses Spannungsfeld spüren, die Camus beschreibt. Depressive stehen dem bestimmt näher. Aber Antworten auf die großen Fragen des Lebens kann Camus in meinen Augen damit auch nicht bieten.
Ich kann nicht behaupten, dass ich immer alles verstanden habe, aber ich hab mich von Camus sehr verstanden gefühlt. "Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen" kennt wohl jeder, aber dieses Buch hat noch so viel mehr zu bieten.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Albert Camus wurde am 7. November 1913 als Sohn einer Spanierin und eines Elsässers in Mondovi, Algerien, geboren. Er studierte an der Universität Algier Philosophie, 1935 trat er der Kommunistischen Partei Algeriens bei und gründete im Jahr darauf das «Theater der Arbeit». 1937 brach er mit der KP. 1938 entstand sein erstes Drama, Caligula, das 1945 uraufgeführt wurde, 1947 sein Roman «Die Pest». Neben seinen Dramen begründeten der Roman Der Fremde und der Essay Der Mythos des Sisyphos sein literarisches Ansehen. 1957 erhielt Albert Camus den Nobelpreis für Literatur. Am 4. Januar 1960 starb er bei einem Autounfall.Das Gesamtwerk von Albert Camus liegt im Rowohlt Verlag vor.
Beiträge
Perfekter Feiertag. Innehalten und mit Albert Camus der Frage nach Sinnen "ob das Leben die Mühe, gelebt zu werden, lohnt oder nicht." ...

"I feel like getting married, or committing suicide, or subscribing to L'Illustration."
Letzten Sommer saß ich mit einem Verwandten, der sich mit Musik beschäftigt und gerne einmal vom Songwriting leben würde, nach Mitternacht am Strand. Schöner Nachthimmel, die Wellen sorgten für eine wunderbare Geräuschkulisse. Er erzählte mir davon, wie sehr er seinen Brotjob satt habe und er voller Hoffnung seine Musik mache, um mal ein ganz anderes Leben zu führen. Ich, auf der anderen Seite, der beabsichtigt, irgendwann einmal Romane zu veröffentlichen, sagte: "In meinem Leben wird sich nichts ändern. Zwischen mir, der noch nie etwas veröffentlicht hat, und mir, der Texte veröffentlicht haben wird, wird es absolut keinen Unterschied geben. Das weiß ich." Das vermieste ihm die Laune, zog ihn runter. "Wieso denn?", fragte ich. "Ist doch alles halb so wild. Ich will es ja trotzdem." Ich bin niemand, der Bücher mehrfach liest. Aber mit dem Mythos des Sisyphos habe ich meine für immer Bettlektüre gefunden.
Mein Lieblingsbuch! Darum kann ich nicht objektiv bewerten! 😂
Ich finde den Ansatz des Existenzialismus wirklich spannend. Camus wirft dabei noch seine Perspektive des Absurden dazu und Zack: erhält man eine erstaunlich nüchterne als auch humorvolle Betrachtung auf das Leben. Seine Philosophie hat viel Tiefe und dabei dennoch eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn man das vom Exsitenzialismus sicher nicht erwartet. Das Buch ist sicher kein easy-read und es setzt ein großes Grundverständnis voraus von anderen Philosophischen Strömungen, die vor dem Existenzialismus dominierten. Auch die geschichtliche Einordnung hilft das besser zu verstehen. Camus schreibt mit einer Leichtigkeit über Komplexität, die ich wirklich bewundere. Ich empfehle dieses Buch jeder Person, die sich gerne mit out-of-the-box thinking befasst und mal eine Art von philosophischen Texten lesen möchte. Aber wie gesagt, es ist sehr anspruchsvoll.
Schwierig aber gut. Typisch Camus
Seltsam, in gewisser Weise habe ich mich von Camus' Logik des Absuden faszinieren lassen, und habe mich auch ein gutes Stück darin wiedergefunden. Und doch muss ich am Ende sagen, dass seine Theorie in meinen Augen und mit meinen Erfahrungen hakt. Dass das Leben absurd ist, wenn man den großen Zusammenhang sieht, verstehe ich. Auch ich hadere damit, dass ich meinen Leben nicht den Sinn geben kann, den ich möchte. Demnach würde mir nur der philosophische Selbstmord übrig bleiben. Aber das sollen wir nicht machen als nach dem Sinn fragende Menschen. Vielmehr sollen wir eine Revolte starten, die Absurdität nicht die Oberhand gewinnen lassen durch unseren Freitod, sondern unsere verbleibende Lebenszeit mit dem andauernden Streben nach dem Sinn des Lebens füllen. Gilt übrigens nur für Agnosiker. Gläubige an eine göttliche Macht kennen die Absurdität ja nicht, da ihre Religion sie von diesem Spannungsfeld befreit. Da gibt ewiges Leben und noch vielmehr, wenn man auf andere Weltreligionen schaut. Aber letztlich ist das auch nur ein Lamentieren aus dem philsophischen Elfenbeinturm, ohne die Realität zu beachten. Denn es gibt ausreichende Menschen, die ihrem Leben einen Sinn geben können und der muss nicht mehr metaphysisch sein, sondern ganz simpel in einfacher Nächstenliebe sich äußern. Oder einem Kunstgewerbe nachgehen. Oder seinen SuB zu Lebzeiten noch vollständig abbauen. Was auch immer. Es sind nur wenige, die dieses Spannungsfeld spüren, die Camus beschreibt. Depressive stehen dem bestimmt näher. Aber Antworten auf die großen Fragen des Lebens kann Camus in meinen Augen damit auch nicht bieten.
Seltsam, in gewisser Weise habe ich mich von Camus' Logik des Absuden faszinieren lassen, und habe mich auch ein gutes Stück darin wiedergefunden. Und doch muss ich am Ende sagen, dass seine Theorie in meinen Augen und mit meinen Erfahrungen hakt. Dass das Leben absurd ist, wenn man den großen Zusammenhang sieht, verstehe ich. Auch ich hadere damit, dass ich meinen Leben nicht den Sinn geben kann, den ich möchte. Demnach würde mir nur der philosophische Selbstmord übrig bleiben. Aber das sollen wir nicht machen als nach dem Sinn fragende Menschen. Vielmehr sollen wir eine Revolte starten, die Absurdität nicht die Oberhand gewinnen lassen durch unseren Freitod, sondern unsere verbleibende Lebenszeit mit dem andauernden Streben nach dem Sinn des Lebens füllen. Gilt übrigens nur für Agnosiker. Gläubige an eine göttliche Macht kennen die Absurdität ja nicht, da ihre Religion sie von diesem Spannungsfeld befreit. Da gibt ewiges Leben und noch vielmehr, wenn man auf andere Weltreligionen schaut. Aber letztlich ist das auch nur ein Lamentieren aus dem philsophischen Elfenbeinturm, ohne die Realität zu beachten. Denn es gibt ausreichende Menschen, die ihrem Leben einen Sinn geben können und der muss nicht mehr metaphysisch sein, sondern ganz simpel in einfacher Nächstenliebe sich äußern. Oder einem Kunstgewerbe nachgehen. Oder seinen SuB zu Lebzeiten noch vollständig abbauen. Was auch immer. Es sind nur wenige, die dieses Spannungsfeld spüren, die Camus beschreibt. Depressive stehen dem bestimmt näher. Aber Antworten auf die großen Fragen des Lebens kann Camus in meinen Augen damit auch nicht bieten.
Ich kann nicht behaupten, dass ich immer alles verstanden habe, aber ich hab mich von Camus sehr verstanden gefühlt. "Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen" kennt wohl jeder, aber dieses Buch hat noch so viel mehr zu bieten.