Das literarische Werk. Prosa 1918 - 1930

Das literarische Werk. Prosa 1918 - 1930

Taschenbuch

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Beschreibung

Dieser Band mit der frühen Prosa von Kurt Schwitters hält selbst für Literaturleser viele Überraschungen bereit. Ob Märchen, Kurzprosa, Fabeln und abenteuerliche Geschichten – alles ist bei diesem Künstlerliteraten gegen den Strich zu lesen.

Die Tatsache mag verblüffen: Der Merzkünstler Schwitters, der so viele Sparten der Kunst revolutionierte, schrieb auch literarische Prosa, meist Satiren, Märchen, Fabeln, Erzählungen, Kurzgeschichten, Abenteuer- und Lügengeschichten. Was so gattungsgeschichtlich ordentlich klingt ist freilich bei diesem Avantgardisten extraordinär: Er experimentiert mit Montage, Kürzung, Textverstümmelung und Wiederholung, mit Parodie und Phantasie und läßt das Trivale zu Wort kommen. Dies ist in den Jahren 1918 – 1930 sein Weg, um gegen den Erstarrungsprozeß in Politik und Gesellschaft anzugehen. Kunst für die Befreiung, Kunst für alle.

Eine kleine Kostprobe aus seiner ›Hauspoesie‹, was dieser Band für vergnügliche Lektüre bereithält:
»Im Stübchen sitzen Vater, Mutter, Großmutter, Urahne und Kind. Draußen tobt ein starkes Gewitter. Da schlägt es plötzlich in den Ofen ein. Ein greller Blitz, Rauch, Schwefeldampf, ein betäubender Knall, der Ofen stürzt ein, aber sonst ist nichts passiert. Da sagt die Großmutter: ›Wie gemütlich ist es doch, beim Gewitter so zusammenzusitzen. Man hat viel Zeit füreinander und weiß, daß nichts passieren kann‹.«

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
N/A
Preis
18.50 €

Autorenbeschreibung

Kurt Schwitters wurde am 20. Juni 1887 als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren. Nach einjähriger Kunstgewerbeschule besuchte er 1909 – 1914 die Kunstakademie Dresden. Nach der Rückkehr in die Heimatstadt 1915 heiratete er Helma Fischer. Den Militärdienst verbrachte er in der Schreibstube. 1918/19 Studium an der TU Hannover. 1918 schlägt die Geburtsstunde des Künstlers, der sich nun Kurt Merz Schwitters nennt: er stellt seine ersten ›Merzbilder‹ aus und veröffentlicht seine ersten Gedichte, darunter das berühmte Nonsensgedicht ›An Anna Blume‹. Nach der Begegnung mit Hans Arp nimmt er Kontakt zu allen Avantgarde-Gruppen auf, führt auf Vortragsreisen und in Ausstellungen regelrechte »Dada-Feldzüge« und gibt von 1923 – 1932 die dadaistische Zeitschrift ›Merz‹ heraus. 1933 wird sein Schaffen als »entartete Kunst« verboten. 1937 flieht Schwitters vor der Gestapo nach Norwegen, 1940 nach England, wo er am 8. Januar 1948 in Ambleside/Westmoreland hochgeehrt verstarb. Von seinen drei ›Merzbauten‹ sind nur mehr Überreste vorhanden.