Das literarische Werk. Prosa 1931 - 1948

Das literarische Werk. Prosa 1931 - 1948

Taschenbuch

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Beschreibung

Dieser Band mit den literarischen Texten Kurt Schwitters’ von 1931 bis zu seinem Tode im Jahre 1948 bezeugt das behutsame Fortschreiten des Künstlers zum »Weisen«, der durch seine Worte die heraufziehende Nazi-Diktatur nicht bannen, sein Berufsverbot und die zweimalige Flucht nicht verhindern kann, der aber dennoch nicht aufhört, den Menschen »kluge« Verhaltensweisen aufzuzeigen.

Auch in seinen Prosatexten nach 1930 folgt Schwitters seiner erklärten Absicht, die Perspektiven des Lesers und dessen Vorkenntnisse interaktiv mit einzubeziehen. Dadurch einstehen unterschiedliche Sinngehalte.

So wird beispielsweise in ›Hundebrief‹ - den Caesar seinem Hundefreund Nero schreibt und den der Autor aus der Hundesprache übersetzt – mit dem Wort »Rassenschande« am Ende die in der ganzen Geschichte latent aufkommende zeitpolitische Anspielung überdeutlich. Sarkastisch wird die braune Ideologie beim Wort genommen, dadurch aufgedeckt und der Lächerlichkeit preisgegeben.

Das zentrale Anliegen der späten Prosa aber ist es, »kluge« Verhaltensweisen aufzuzeigen, weil das Zufällige für Glück und Unglück zugleich gehalten werden kann. In diesem Sinne ist für Schwitters nicht die artistische Brillanz entscheidend, sondern die objektive Sicht, das Verstehen des fremden Wesens und die Liebe zu den kleinen Schwächen der anderen.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
N/A
Preis
18.50 €

Autorenbeschreibung

Kurt Schwitters wurde am 20. Juni 1887 als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren. Nach einjähriger Kunstgewerbeschule besuchte er 1909 – 1914 die Kunstakademie Dresden. Nach der Rückkehr in die Heimatstadt 1915 heiratete er Helma Fischer. Den Militärdienst verbrachte er in der Schreibstube. 1918/19 Studium an der TU Hannover. 1918 schlägt die Geburtsstunde des Künstlers, der sich nun Kurt Merz Schwitters nennt: er stellt seine ersten ›Merzbilder‹ aus und veröffentlicht seine ersten Gedichte, darunter das berühmte Nonsensgedicht ›An Anna Blume‹. Nach der Begegnung mit Hans Arp nimmt er Kontakt zu allen Avantgarde-Gruppen auf, führt auf Vortragsreisen und in Ausstellungen regelrechte »Dada-Feldzüge« und gibt von 1923 – 1932 die dadaistische Zeitschrift ›Merz‹ heraus. 1933 wird sein Schaffen als »entartete Kunst« verboten. 1937 flieht Schwitters vor der Gestapo nach Norwegen, 1940 nach England, wo er am 8. Januar 1948 in Ambleside/Westmoreland hochgeehrt verstarb. Von seinen drei ›Merzbauten‹ sind nur mehr Überreste vorhanden.