Das literarische Werk. Schauspiele und Szenen

Das literarische Werk. Schauspiele und Szenen

Taschenbuch

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Beschreibung

Kurt Schwitters’ Bühnenœuvre kennenzulernen heißt, die faszinierende Entwicklung zum modernen Theater mitzuerleben – von den dadaistischen Happenings bis hin zu existentiellen Stücken, die allerdings die Ausweglosigkeit eines Sartre verwerfen.   Daß Kurt Schwitters die Bühne in seinem alles umfassenden ›Merzsystem‹ schwerlich auslassen konnte, kann nicht überraschen. Am Beginn steht für ihn die Erfahrung des dadaistischen »Kabarettisten«, der mit seinem sensitivem Publikum orgiastische »Minihappenings« unter Eingeweihten veranstaltet – wichtig ist die Zertrümmerung der gewohnten Zusammenhänge. Ab 1924 folgt die Entwicklung einer »Normalbühnen-Theorie«, die den Theaterbesucher wieder in seine Zuschauerrolle zurückversetzt, um die künstlerische Raffinesse zu genießen.   Schwitters folgt zwar nach wie vor seinen Ideen des Grotesken, indem er Tiere in Menschen verwandelt, leblose Gegenstände belebt und das ganze Spektrum der Sprache in ungewohnter Gemengelage darbietet, aber er stellt sich auch auf das zeitgenössische Publikum ein und schreibt Schlager- und Revuetexte. Im Exil mußte er sich darauf beschränken, seine »Vermerzung« im Rahmen des Illusionstheaters voranzutreiben, aber seine Stücke bleiben mutige Kampfansagen gegen jede Art von Besessenheit und Absolutheitswahn.

Haupt-Genre
Lyrik & Dramen
Sub-Genre
Dramen & Theaterstücke
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
N/A
Preis
18.50 €

Autorenbeschreibung

Kurt Schwitters wurde am 20. Juni 1887 als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren. Nach einjähriger Kunstgewerbeschule besuchte er 1909 – 1914 die Kunstakademie Dresden. Nach der Rückkehr in die Heimatstadt 1915 heiratete er Helma Fischer. Den Militärdienst verbrachte er in der Schreibstube. 1918/19 Studium an der TU Hannover. 1918 schlägt die Geburtsstunde des Künstlers, der sich nun Kurt Merz Schwitters nennt: er stellt seine ersten ›Merzbilder‹ aus und veröffentlicht seine ersten Gedichte, darunter das berühmte Nonsensgedicht ›An Anna Blume‹. Nach der Begegnung mit Hans Arp nimmt er Kontakt zu allen Avantgarde-Gruppen auf, führt auf Vortragsreisen und in Ausstellungen regelrechte »Dada-Feldzüge« und gibt von 1923 – 1932 die dadaistische Zeitschrift ›Merz‹ heraus. 1933 wird sein Schaffen als »entartete Kunst« verboten. 1937 flieht Schwitters vor der Gestapo nach Norwegen, 1940 nach England, wo er am 8. Januar 1948 in Ambleside/Westmoreland hochgeehrt verstarb. Von seinen drei ›Merzbauten‹ sind nur mehr Überreste vorhanden.