América
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
T. Coraghessan Boyle, geboren 1948 in Peekskill, New York, unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles. Für seinen Roman ›World's End‹ erhielt er 1988 den PEN/Faulkner-Preis. Als Enfant terrible der amerikanischen Gegenwartskultur wurde T. C. Boyle zum Pop- und Literaturstar seiner Generation.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Ungerechtigkeiten im Kapitalismus. Wer Früchte des Zorns mag dürfte auch America mögen. Das Buch ist in den 90ern beheimatet ist aber immer noch aktuell. T.c. Boyle in Hochform
Irgendwie fühlte ich mich durch die Thematik des Buches an die Trump-Ära und seinen Mauerbau erinnert. Die Angst vieler Amerikaner vor Überfremdung, die Vorurteile und der Wunsch, etwas als sein Eigen zu verteidigen, was man anderen zuvor blutig genommen hat, ist hier eindrucksvoll dargestellt. Boyle beschreibt eine Welt, die bei genauer Betrachtung genau das nicht ist. Es sind zwei Welten, die aufeinanderprallen. Der Wunsch nach einem Aufbruch, Hoffnung auf Verbesserung, Akzeptanz, einen Job und ein Dach über dem Kopf, trifft auf eine Gesellschaft des Überflusses, in dem man sich Sterilität wünscht, sich einigelt, alles Fremde voller Sorge und Argwohn beäugt, Zäune und Mauern baut, um sich die weißgetünchte Welt zu erhalten. Ich finde, das Boyle in diesem Buch fantastisch darstellt, wie unsere Welt funktioniert, wie Menschen funktionieren. Es ist aus meiner Sicht zeitlos, denn auch wenn die Geschichte vor 25 Jahren geschrieben wurde, hat sich nichts geändert. Ein Buch, das nachdenklich macht, soziale Missstände schonungslos darlegt und sprachlich ein herausragendes Niveau erreicht. Aus meiner Sicht hat hier nichts gefehlt und ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.
Insgesamt wirklich sehr spannend geschrieben. Aber wieder so ein offenes Ende wie bei den Terranauten...
Es gibt viele dystopische Klassiker, deren Vision haben sich leider schon lange erfüllt. Dieses Buch ist weit davon entfernt, ein Klassiker zu sein, noch wollte TC Boyle Mitte der 90er Jahre hier seine Hellsichtigkeit beweisen. Doch wenn man liest, dass eine kalifornische Siedlung in den Canyons nahe der mexikanischen Grenze eine Mauer um ihr schickes Wohnviertel bauen lässt, um unliebsame Coyoten (die ihre Haustiere fressen) und arme Latinos (die auf allen Supermarktparkplätzen herumlungern und nach Arbeit betteln) fern zu halten, dann kommt einen zwangsläufig Trumps wahnsinnige Mauer-Idee in den Sinn. Dies war mein drittes Buch von TC Boyle, und es gefiel mir nicht so gut wie "Wenn das Schlachten vorbei ist" und "Drop City". Auffällig ist beim Autor, dass er bei allen drei Büchern gerne Schwarz-Weiß-Zeichnung vornimmt und zwar auf gesellschaftlicher wie auch auf geografischer Ebene. Im Fall von America trifft Arm auf Reich, der Süden auf den Norden, doch diesmal war mir die Darstellung zu plakativ. Im Grunde dreht sich das Buch um vier Personen, genauer zwei Paare, das amerikanische Wohlstandspaar kreuzt immer wieder die Wege des mexikanischen Tagelöhnerpaars, welches wild campend vor den Toren der eingemauerten Wohnsiedlung übernachtet. Der Autor will durch seine drastische Darstellung der Mittellosigkeit auf der einen Seite und der Dekadenz auf der anderen Seite bewusst provozieren. Wenn aber jedes Kleidungsstück, welches das amerikanische Paar trägt mit genauer Nennung des Mikrofaser-Stoffes der Edelmarke bezeichnet wird, nur um zu verdeutlichen, dass wie sehr Gore-Tex-Jacken von Timberland im Gegensatz zum zerschlissenen Hemd des Wanderarbeiters stehen, dann wird dies auf die Länge des Buchs irgendwann ermüdend. Nach dem interessanten Einstieg in die Geschichte, als der Amerikaner den Mexikaner mit seinem japanischen Mittelklassewagen aus Versehen anfährt und ihn mit 20 Dollar abspeist als Schmerzensgeld, zieht sich die Geschichte im Mittelteil doch sehr hin. Erst ein Großbrand, den wiederum aus Versehen vom Mexikanern beim Grillen eines Truthahn in der trockenen Natur ausgelöst wird, bringt gegen Ende etwas Leben in die Erzählung. Das Ende ist dagegen in ihrer Symbolhaftigkeit fast schon tragisch-kitschig. Wie immer sind Boyle-Bücher sehr gut zu lesen. Seine Formulierungen sind scharfzüngig und die erzählten Begebenheit kurios. Auch wenn die Konzeption der Geschichte mir nicht immer gefiel, so ist es doch ein zeitloses Thema, welches in Zukunft die Welt immer stärker beschäftigen wird.
Es gibt viele dystopische Klassiker, deren Vision haben sich leider schon lange erfüllt. Dieses Buch ist weit davon entfernt, ein Klassiker zu sein, noch wollte TC Boyle Mitte der 90er Jahre hier seine Hellsichtigkeit beweisen. Doch wenn man liest, dass eine kalifornische Siedlung in den Canyons nahe der mexikanischen Grenze eine Mauer um ihr schickes Wohnviertel bauen lässt, um unliebsame Coyoten (die ihre Haustiere fressen) und arme Latinos (die auf allen Supermarktparkplätzen herumlungern und nach Arbeit betteln) fern zu halten, dann kommt einen zwangsläufig Trumps wahnsinnige Mauer-Idee in den Sinn. Dies war mein drittes Buch von TC Boyle, und es gefiel mir nicht so gut wie "Wenn das Schlachten vorbei ist" und "Drop City". Auffällig ist beim Autor, dass er bei allen drei Büchern gerne Schwarz-Weiß-Zeichnung vornimmt und zwar auf gesellschaftlicher wie auch auf geografischer Ebene. Im Fall von America trifft Arm auf Reich, der Süden auf den Norden, doch diesmal war mir die Darstellung zu plakativ. Im Grunde dreht sich das Buch um vier Personen, genauer zwei Paare, das amerikanische Wohlstandspaar kreuzt immer wieder die Wege des mexikanischen Tagelöhnerpaars, welches wild campend vor den Toren der eingemauerten Wohnsiedlung übernachtet. Der Autor will durch seine drastische Darstellung der Mittellosigkeit auf der einen Seite und der Dekadenz auf der anderen Seite bewusst provozieren. Wenn aber jedes Kleidungsstück, welches das amerikanische Paar trägt mit genauer Nennung des Mikrofaser-Stoffes der Edelmarke bezeichnet wird, nur um zu verdeutlichen, dass wie sehr Gore-Tex-Jacken von Timberland im Gegensatz zum zerschlissenen Hemd des Wanderarbeiters stehen, dann wird dies auf die Länge des Buchs irgendwann ermüdend. Nach dem interessanten Einstieg in die Geschichte, als der Amerikaner den Mexikaner mit seinem japanischen Mittelklassewagen aus Versehen anfährt und ihn mit 20 Dollar abspeist als Schmerzensgeld, zieht sich die Geschichte im Mittelteil doch sehr hin. Erst ein Großbrand, den wiederum aus Versehen vom Mexikanern beim Grillen eines Truthahn in der trockenen Natur ausgelöst wird, bringt gegen Ende etwas Leben in die Erzählung. Das Ende ist dagegen in ihrer Symbolhaftigkeit fast schon tragisch-kitschig. Wie immer sind Boyle-Bücher sehr gut zu lesen. Seine Formulierungen sind scharfzüngig und die erzählten Begebenheit kurios. Auch wenn die Konzeption der Geschichte mir nicht immer gefiel, so ist es doch ein zeitloses Thema, welches in Zukunft die Welt immer stärker beschäftigen wird.
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Mehr von T. C. Boyle
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1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
T. Coraghessan Boyle, geboren 1948 in Peekskill, New York, unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles. Für seinen Roman ›World's End‹ erhielt er 1988 den PEN/Faulkner-Preis. Als Enfant terrible der amerikanischen Gegenwartskultur wurde T. C. Boyle zum Pop- und Literaturstar seiner Generation.
Beiträge
Ungerechtigkeiten im Kapitalismus. Wer Früchte des Zorns mag dürfte auch America mögen. Das Buch ist in den 90ern beheimatet ist aber immer noch aktuell. T.c. Boyle in Hochform
Irgendwie fühlte ich mich durch die Thematik des Buches an die Trump-Ära und seinen Mauerbau erinnert. Die Angst vieler Amerikaner vor Überfremdung, die Vorurteile und der Wunsch, etwas als sein Eigen zu verteidigen, was man anderen zuvor blutig genommen hat, ist hier eindrucksvoll dargestellt. Boyle beschreibt eine Welt, die bei genauer Betrachtung genau das nicht ist. Es sind zwei Welten, die aufeinanderprallen. Der Wunsch nach einem Aufbruch, Hoffnung auf Verbesserung, Akzeptanz, einen Job und ein Dach über dem Kopf, trifft auf eine Gesellschaft des Überflusses, in dem man sich Sterilität wünscht, sich einigelt, alles Fremde voller Sorge und Argwohn beäugt, Zäune und Mauern baut, um sich die weißgetünchte Welt zu erhalten. Ich finde, das Boyle in diesem Buch fantastisch darstellt, wie unsere Welt funktioniert, wie Menschen funktionieren. Es ist aus meiner Sicht zeitlos, denn auch wenn die Geschichte vor 25 Jahren geschrieben wurde, hat sich nichts geändert. Ein Buch, das nachdenklich macht, soziale Missstände schonungslos darlegt und sprachlich ein herausragendes Niveau erreicht. Aus meiner Sicht hat hier nichts gefehlt und ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.
Insgesamt wirklich sehr spannend geschrieben. Aber wieder so ein offenes Ende wie bei den Terranauten...
Es gibt viele dystopische Klassiker, deren Vision haben sich leider schon lange erfüllt. Dieses Buch ist weit davon entfernt, ein Klassiker zu sein, noch wollte TC Boyle Mitte der 90er Jahre hier seine Hellsichtigkeit beweisen. Doch wenn man liest, dass eine kalifornische Siedlung in den Canyons nahe der mexikanischen Grenze eine Mauer um ihr schickes Wohnviertel bauen lässt, um unliebsame Coyoten (die ihre Haustiere fressen) und arme Latinos (die auf allen Supermarktparkplätzen herumlungern und nach Arbeit betteln) fern zu halten, dann kommt einen zwangsläufig Trumps wahnsinnige Mauer-Idee in den Sinn. Dies war mein drittes Buch von TC Boyle, und es gefiel mir nicht so gut wie "Wenn das Schlachten vorbei ist" und "Drop City". Auffällig ist beim Autor, dass er bei allen drei Büchern gerne Schwarz-Weiß-Zeichnung vornimmt und zwar auf gesellschaftlicher wie auch auf geografischer Ebene. Im Fall von America trifft Arm auf Reich, der Süden auf den Norden, doch diesmal war mir die Darstellung zu plakativ. Im Grunde dreht sich das Buch um vier Personen, genauer zwei Paare, das amerikanische Wohlstandspaar kreuzt immer wieder die Wege des mexikanischen Tagelöhnerpaars, welches wild campend vor den Toren der eingemauerten Wohnsiedlung übernachtet. Der Autor will durch seine drastische Darstellung der Mittellosigkeit auf der einen Seite und der Dekadenz auf der anderen Seite bewusst provozieren. Wenn aber jedes Kleidungsstück, welches das amerikanische Paar trägt mit genauer Nennung des Mikrofaser-Stoffes der Edelmarke bezeichnet wird, nur um zu verdeutlichen, dass wie sehr Gore-Tex-Jacken von Timberland im Gegensatz zum zerschlissenen Hemd des Wanderarbeiters stehen, dann wird dies auf die Länge des Buchs irgendwann ermüdend. Nach dem interessanten Einstieg in die Geschichte, als der Amerikaner den Mexikaner mit seinem japanischen Mittelklassewagen aus Versehen anfährt und ihn mit 20 Dollar abspeist als Schmerzensgeld, zieht sich die Geschichte im Mittelteil doch sehr hin. Erst ein Großbrand, den wiederum aus Versehen vom Mexikanern beim Grillen eines Truthahn in der trockenen Natur ausgelöst wird, bringt gegen Ende etwas Leben in die Erzählung. Das Ende ist dagegen in ihrer Symbolhaftigkeit fast schon tragisch-kitschig. Wie immer sind Boyle-Bücher sehr gut zu lesen. Seine Formulierungen sind scharfzüngig und die erzählten Begebenheit kurios. Auch wenn die Konzeption der Geschichte mir nicht immer gefiel, so ist es doch ein zeitloses Thema, welches in Zukunft die Welt immer stärker beschäftigen wird.
Es gibt viele dystopische Klassiker, deren Vision haben sich leider schon lange erfüllt. Dieses Buch ist weit davon entfernt, ein Klassiker zu sein, noch wollte TC Boyle Mitte der 90er Jahre hier seine Hellsichtigkeit beweisen. Doch wenn man liest, dass eine kalifornische Siedlung in den Canyons nahe der mexikanischen Grenze eine Mauer um ihr schickes Wohnviertel bauen lässt, um unliebsame Coyoten (die ihre Haustiere fressen) und arme Latinos (die auf allen Supermarktparkplätzen herumlungern und nach Arbeit betteln) fern zu halten, dann kommt einen zwangsläufig Trumps wahnsinnige Mauer-Idee in den Sinn. Dies war mein drittes Buch von TC Boyle, und es gefiel mir nicht so gut wie "Wenn das Schlachten vorbei ist" und "Drop City". Auffällig ist beim Autor, dass er bei allen drei Büchern gerne Schwarz-Weiß-Zeichnung vornimmt und zwar auf gesellschaftlicher wie auch auf geografischer Ebene. Im Fall von America trifft Arm auf Reich, der Süden auf den Norden, doch diesmal war mir die Darstellung zu plakativ. Im Grunde dreht sich das Buch um vier Personen, genauer zwei Paare, das amerikanische Wohlstandspaar kreuzt immer wieder die Wege des mexikanischen Tagelöhnerpaars, welches wild campend vor den Toren der eingemauerten Wohnsiedlung übernachtet. Der Autor will durch seine drastische Darstellung der Mittellosigkeit auf der einen Seite und der Dekadenz auf der anderen Seite bewusst provozieren. Wenn aber jedes Kleidungsstück, welches das amerikanische Paar trägt mit genauer Nennung des Mikrofaser-Stoffes der Edelmarke bezeichnet wird, nur um zu verdeutlichen, dass wie sehr Gore-Tex-Jacken von Timberland im Gegensatz zum zerschlissenen Hemd des Wanderarbeiters stehen, dann wird dies auf die Länge des Buchs irgendwann ermüdend. Nach dem interessanten Einstieg in die Geschichte, als der Amerikaner den Mexikaner mit seinem japanischen Mittelklassewagen aus Versehen anfährt und ihn mit 20 Dollar abspeist als Schmerzensgeld, zieht sich die Geschichte im Mittelteil doch sehr hin. Erst ein Großbrand, den wiederum aus Versehen vom Mexikanern beim Grillen eines Truthahn in der trockenen Natur ausgelöst wird, bringt gegen Ende etwas Leben in die Erzählung. Das Ende ist dagegen in ihrer Symbolhaftigkeit fast schon tragisch-kitschig. Wie immer sind Boyle-Bücher sehr gut zu lesen. Seine Formulierungen sind scharfzüngig und die erzählten Begebenheit kurios. Auch wenn die Konzeption der Geschichte mir nicht immer gefiel, so ist es doch ein zeitloses Thema, welches in Zukunft die Welt immer stärker beschäftigen wird.
Englisch Schullektüre