Als die Träume in den Himmel stiegen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Nach einem Sprachstudium in Cambridge war Laura McVeigh Direktorin des »Global Girls Funds«, der sich für Gleichberechtigung und Bildungschancen für Mädchen weltweit einsetzt. Unter anderem reiste sie dabei auch nach Afghanistan. Später wurde sie Vorsitzende des Internationalen PEN-Clubs. Die Autorin stammt aus Irland und lebt mit ihrer Familie in London. »Als die Träume in den Himmel stiegen« ist ihr Debütroman, der in zahlreichen Ländern erschien.
Beiträge
Es gibt Bücher, die tun manchmal unglaublich weh – sie zerreißen das Leserherz gnadenlos in winzig kleine Stücke. immer wieder, und man ertrinkt fast im Leid der Protagonisten. Und trotzdem klappt man das Buch nicht zu, schmeißt es nicht weg, weil man zum einen das letzte bisschen Hoffnung nicht verliert, und die Geschichte zum anderen einen Klang der Wahrheit hat, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Es gibt Bücher, die erzählen Geschichten, die gehört werden müssen, weil sie (so oder so ähnlich) Tag für Tag von Menschen in der Realität gelebt werden. Auch wenn es Samar nicht gibt – irgendwo lebt ein kleines Mädchen, dessen Familie auch aus Kabul flüchten musste, die das Schreckensregime der Taliban am eigenen Leib erlebt hat. Wenn das jetzt klingt, als würde ich das Buch nicht empfehlen, dann täuscht das, denn ich bereue kein bisschen, beim Lesen auch mal bittere Tränen vergossen zu haben. Ich konnte mich der Geschichte dieser Familie auf der Flucht von der ersten Seite an nicht entziehen und empfinde es als Bereicherung, sie gelesen zu haben. "Als die Träume in den Himmel stiegen" wird oft mit "Drachenläufer" von Khaled Hosseini verglichen, und tatsächlich war es für mich ein sehr ähnliches Leseerlebnis: eine emotionale Herausforderung, die sich in meinen Augen jedoch lohnt. Man liest so viel über die Taliban in den Nachrichten. Auch über Flüchtlinge wird viel gesprochen, aber wie ihre alltägliche Lebensrealität sich anfühlt, dass kann man höchstens erahnen. Laura McVeigh öffnet dem Leser ein Fenster in diese Realität, die vieles vereint: fesselnd, aber verstörend, unterhaltsam und bewegend. Wie sie die Geschichte dieser Familie erzählt, das ist brilliant. Ich kann hier leider noch nicht viel verraten, denn man muss sich von manchen Dingen überraschen lassen, damit sie die volle Wirkung entfalten können! Die ein oder andere unerwartete Wendung kommt einem vor, als wäre die Realität gerade aus den Gleisen gesprungen... Aber alles macht Sinn, im Rückblick begreift man erst, wie alles zusammenpasst. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, und meine Mitleser waren ehrlich gesagt geteilter Meinung darüber, ob sie diese Wendungen als das große Highlight des Buches empfanden oder eher als etwas, das die Wirkung des Buches schmälert. Aber meiner Meinung nach lohnt sich das Risiko, es selber auszuprobieren. Wenn man auch sonst nichts mitnimmt: man lernt viel und bekommt einen sehr authentischen Einblick in Dinge, die man sonst nur von außen und von ferne sieht. Die Charaktere werden sehr lebensecht und glaubhaft geschildert. Trotz der ungewohnten Namen konnte ich sie schnell auseinander halten und mit ihnen mitfühlen! Besonders Samar, die uns diese Geschichte erzählt, habe ich sehr ins Herz geschlossen. Die Autorin zeigt am Beispiel ihrer Familie und der Menschen, denen sie auf ihrer Flucht begegnen, sehr gut, wie unterschiedlich verschiedene Menschen mit so einer beängstigenden Situation umgehen – sie zeigt Hass und Gewalt, aber auch Liebe und selbstlose Hilfsbereitschaft. Samar selber ist eine beeindruckend starke Persönlichkeit; sie erlebt schreckliche Dinge, aber sie steht immer wieder auf und macht weiter, gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf, so unwahrscheinlich es auch sein mag. Der Schreibstil hat mich voll und ganz überzeugt. Samar hat eine unvergleichliche Art, sich auszudrücken, und ihre Geschichte klingt wirklich so, als habe sie ein junges Mädchen mit einer blühenden Fantasie und einem Gespür für die Macht der Worte geschrieben. Würde ich noch einmal ein Buch der Autorin lesen? Unbedingt, aber jetzt brauche ich erstmal eine Pause, um "Als die Träume in den Himmel stiegen" sacken zu lassen und noch eine Weile darüber nachzudenken. Fazit: Samar und ihre Familie müssen aus Kabul flüchten und stellen schnell fest, dass auch das abgelegene Bergdorf, in das sie sich zurückgezogen haben, nicht sicher ist vor dem langen Arm der Taliban. Und so geht die Flucht weiter und weiter und weiter... Über ein kleiner Bergdorf und ein überfülltes Flüchtlingslager führt die Reise bis in einen Waggon der Transsibirischen Eisenbahn. Am Anfang der Geschichte ist Samar erst 6 Jahre alt, und die letzten Worte schreibt sie im Alter von 15 Jahren nieder. Ob sie zu diesem Zeitpunkt in der Freiheit angekommen ist, lasse ich hier lieber noch offen! Das Buch ist für mich eine absolute Leseempfehlung – aber nur mit gebührenden Warnhinweisen. Die Geschichte geht an die Nieren, dreht einen oft regelrecht durch die Mangel... Manchmal ist sie nur schwer zu ertragen, denn Samars Geschichte ist meist bitter, selten süß.
An sich eine schöne Geschichte, die auch an manchen Stellen dich sehr zieht
Inhalt Früher lebte Samar mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in Kabul, bis es zu gefährlich für die Familie wurde. Erst die Russen und später die Taliban brachten Chaos in das Leben so vieler Familien. Nun sitzt Samar in einem Zug, der ins Ungewisse führt, aber die Reise hierhin war nicht leicht und sie hat viele Verluste erlitten ... Cover und Titel Mir gefallen Die Farben schonmal sehr gut, Sonnenauf- und -untergänge sehen generell schon mal sehr schön aus, mit ihren Farbübergängen. Die Sonne befindet sich hinter dem spielenden Kind und ich finde, kombiniert mit dem Titel wirkt es sehr traurig, aber auch hoffnungsvoll. Den englischen Titel finde ich auch gut, sogar etwas besser, da der Platz unterm Mandelbaum schon eine Rolle spielt. Charaktere Samar ist bei ihrem ersten Auftritt fünf Jahre alt und wird im Verlauf des Buches natürlich älter. Unter den gegebenen Umständen ist auch sie gezwungen, früher erwachsen zu werden, darum fiel es mir immer schwer, ihr Alter einzuschätzen. Samar ist wissbegierig und könnte Lehrerin oder Schriftstellerin werden. Sie hat viele Träume und immer noch Hoffnung. Wenn Schlimmes passiert, versucht sie, darüber hinwegzukommen, in die Zukunft zu blicken und sich wenn nötig neue Ziele zu setzen. Sie versteht oft Zusammenhänge und liest oft zwischen den Zeilen, aber es ist eben eine Welt, in der nur die Schlauen überleben können. Es gibt viele weitere Charaktere: Samars fünf Geschwister, jeder von ihnen voller Leidenschaft bei ihren Taten, ihre Eltern, die ihre Geheimnisse haben, Familienfreunde und Verwandte, die sie unterstützen, und viele weitere Personen, die sie auf ihrem Weg treffen.Wenn ich mehr zu ihnen sage, wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll. Jeder spielt eine Rolle. Handlung und Schreibstil Huh, ich weiß gar nicht wirklich, was ich dazu sagen soll. Es werden eben von Zeit zu Zeit neue Dinge enthüllt, und ich weiß nicht, wie ich meine Meinung erklären soll, ohne zu spoilern. Es wird abwechselnd aus der Gegenwart und chronologisch aus der Vergangenheit erzählt, aus der Perspektive der jungen Samar, die in der Gegenwart gerade mal fünfzehn ist. Meiner Meinung nach war das eine gute Weise, das Geschehene zu erzählen. Man ahnte, wo sie landen würden und hatte daher Hoffnung, trotz all der schrecklichen Dinge, die ihnen zugestoßen sind. So hat das Buch die Gefühle des Lesers gelenkt und Hoffnung, Trauer und Mitgefühl erzeugt. Das finde ich natürlich gut, ich mag es ja, wenn Geschichten mich berühren und ich später nicht nur denke, dass es ein netter Zeitvertreib war. Die Kriege und Auseinandersetzungen, die Flüchtlingslager und die strengen Gesetze der Taliban waren schrecklich. Dabei werden Familien auseinander gerissen, Heimaten zerstört, und unzählige sterben. Dieses Buch hatte genau das zum Thema, also ist es natürlich ein ernstes Buch. Ich fand die Perspektive des jungen Mädchens gut gewählt, es wäre eine ganz andere Geschichte gewesen, wenn es eine Mutter oder ein Soldat oder Ähnliches gewesen wäre. Fazit "Als die Träume in den Himmel stiegen" ist ein Buch mit einem ernsten Thema aus der Sicht eines jungen Mädchens, dass durch die Hölle geht, bevor sie dann in diesem Zug landet. Es ist eine Reise und Flucht mit Hoffnung, Angst, Trauer und Verzweiflung, bei der Samar viel zu schnell erwachsen werden musste.
Meine Meinung Allgemein Emotional bewegend und nachdenklich stimmend. Dieses Buch hat mich auf viele Arten tief berührt. War ich am Anfang noch unsicher, was ich von der Geschichte halten soll, da einfach sehr viel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gesprungen wurde und ich das definitiv nicht erwartet hätte, so war ich am Ende unsicher, warum meine Gefühle so wirr sind. Seite um Seite hatte dieses Buch Wendungen, Botschaften und bittere Realität zu bieten. Immer ein wenig mehr. In der Geschichte wird ein schon lange aktueller Aspekt besprochen: Die Flucht aus dem Krieg. Dieses Buch verbindet hierbei verschiedene Szenarien, die passieren können. Vermutlich nicht alle einer Person, aber trotzdem erlebt man sie auf einer kurzweiligen, aber erschütternder Ebene. In der Mitte des Buches befand sich bereits der Höhepunkt, welcher die ganze Situation noch einmal um 180 Grad wendet. Ab dort gibt es nichts mehr, was diese Situation überbieten könnte, doch ab diesem Punkt war ich so im Trance von den Geschehnissen, dass ich wie durch einen Nebel das Buch weiterlesen musste. Dieser Effekt könnte vielleicht verloren gehen, wenn man danach pausiert. Die Geschehnisse wecken einen auf, aus der heilen Welt in der wir wohnen. Es erläutert unleugbare Realitäten. Auch wenn ich persönlich vieles schon wusste, so fand die Geschichte anklang und bewegte etwas in mir und meinen Gedanken. Für Leute, die sich intensiv mit dem Thema Flucht beschäftigen, ist es wahrscheinlich nicht ganz so emotional, da doch vieles sachlich bleibt. Das Ende lässt viele Fragen offen und endet an einem Wendepunkt in dem Leben der Protagonistin. Natürlich wünsche ich mir Antworten auf zahlreiche zurückgebliebene Fragen, doch spiegelt das Ende die Realität wieder: Viele Menschen bekommen diese Antworten in ihrem eigenen Leben selbst nicht. Charaktere Obwohl die Charaktere recht oberflächlich bleiben, wirken sie ausgefeilt. Jeder bekommt eine eigene Geschichte, durch die man sich erinnern kann. Jeder entwickelt sich. Und doch bleiben sie alle eine Person unter vielen. Es wirkt, als wären sie für sich untereinander einzigartig. Es wird deutlich, dass jeder Mensch ein Geheimnis in sich trägt. Dieser trägt er sein ganzes Leben lang mit sich. Wie so schön Stephen King bereits schrieb: „Der Acker eines Mannes ist steiniger.“ Schreibstil & Sichtweise Zuerst war der Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Er bleibt recht sachlich und oberflächlich. Doch genau diese Kürze und Neutralität lässt die Szenen realer und eindrucksvoller werden. Liebe zum Detail ist hier definitiv fehl am Platz. Wenn ein Detail wichtig ist, so sticht dieses durch die Einzigartigkeit doppelt hervor. Besondere Wörter der Kultur (Baba, Patu, …) erschaffen eine zusätzliche Atmosphäre Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Samar. Cover & Titel Ein Mädchen, welches durch eine karge Landschaft läuft. Durch den Blick nach hinten wirkt dieses, als würde es sich gehetzt umblicken und fliehen, was passend zum Inhalt wäre. Doch leider macht das Bändchen in ihrer Hand diesen Eindruck kaputt. Es wirkt mehr, als würde sie tanzen. Gepaart mit Titel wirkt das Cover eher heiter, trotz kargem Hintergrund und schwarzer Schattierung der Coverperson. Auch mit dem Titel kann ich mich nicht so sehr anfreunden. Manche lassen Träume in den Himmel steigen als positives Zeichen, hier ist es wohl eher in dem Sinne des Verlustes. Für mich wirkt alles zu heiter, im Gegensatz zum Inhalt. Zitat “ >Ich wollte nur vergessen.< Fürs Vergessen ist es zu spät.“ – Seite 298 Fazit Ein sehr emotionales Buch, welches einem zum nachdenken anregt und zusätzlich über die Welt der Flüchtlinge aufklärt. Ungeahnte Wendungen und eine bittere Realität.
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Autorenbeschreibung
Nach einem Sprachstudium in Cambridge war Laura McVeigh Direktorin des »Global Girls Funds«, der sich für Gleichberechtigung und Bildungschancen für Mädchen weltweit einsetzt. Unter anderem reiste sie dabei auch nach Afghanistan. Später wurde sie Vorsitzende des Internationalen PEN-Clubs. Die Autorin stammt aus Irland und lebt mit ihrer Familie in London. »Als die Träume in den Himmel stiegen« ist ihr Debütroman, der in zahlreichen Ländern erschien.
Beiträge
Es gibt Bücher, die tun manchmal unglaublich weh – sie zerreißen das Leserherz gnadenlos in winzig kleine Stücke. immer wieder, und man ertrinkt fast im Leid der Protagonisten. Und trotzdem klappt man das Buch nicht zu, schmeißt es nicht weg, weil man zum einen das letzte bisschen Hoffnung nicht verliert, und die Geschichte zum anderen einen Klang der Wahrheit hat, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Es gibt Bücher, die erzählen Geschichten, die gehört werden müssen, weil sie (so oder so ähnlich) Tag für Tag von Menschen in der Realität gelebt werden. Auch wenn es Samar nicht gibt – irgendwo lebt ein kleines Mädchen, dessen Familie auch aus Kabul flüchten musste, die das Schreckensregime der Taliban am eigenen Leib erlebt hat. Wenn das jetzt klingt, als würde ich das Buch nicht empfehlen, dann täuscht das, denn ich bereue kein bisschen, beim Lesen auch mal bittere Tränen vergossen zu haben. Ich konnte mich der Geschichte dieser Familie auf der Flucht von der ersten Seite an nicht entziehen und empfinde es als Bereicherung, sie gelesen zu haben. "Als die Träume in den Himmel stiegen" wird oft mit "Drachenläufer" von Khaled Hosseini verglichen, und tatsächlich war es für mich ein sehr ähnliches Leseerlebnis: eine emotionale Herausforderung, die sich in meinen Augen jedoch lohnt. Man liest so viel über die Taliban in den Nachrichten. Auch über Flüchtlinge wird viel gesprochen, aber wie ihre alltägliche Lebensrealität sich anfühlt, dass kann man höchstens erahnen. Laura McVeigh öffnet dem Leser ein Fenster in diese Realität, die vieles vereint: fesselnd, aber verstörend, unterhaltsam und bewegend. Wie sie die Geschichte dieser Familie erzählt, das ist brilliant. Ich kann hier leider noch nicht viel verraten, denn man muss sich von manchen Dingen überraschen lassen, damit sie die volle Wirkung entfalten können! Die ein oder andere unerwartete Wendung kommt einem vor, als wäre die Realität gerade aus den Gleisen gesprungen... Aber alles macht Sinn, im Rückblick begreift man erst, wie alles zusammenpasst. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, und meine Mitleser waren ehrlich gesagt geteilter Meinung darüber, ob sie diese Wendungen als das große Highlight des Buches empfanden oder eher als etwas, das die Wirkung des Buches schmälert. Aber meiner Meinung nach lohnt sich das Risiko, es selber auszuprobieren. Wenn man auch sonst nichts mitnimmt: man lernt viel und bekommt einen sehr authentischen Einblick in Dinge, die man sonst nur von außen und von ferne sieht. Die Charaktere werden sehr lebensecht und glaubhaft geschildert. Trotz der ungewohnten Namen konnte ich sie schnell auseinander halten und mit ihnen mitfühlen! Besonders Samar, die uns diese Geschichte erzählt, habe ich sehr ins Herz geschlossen. Die Autorin zeigt am Beispiel ihrer Familie und der Menschen, denen sie auf ihrer Flucht begegnen, sehr gut, wie unterschiedlich verschiedene Menschen mit so einer beängstigenden Situation umgehen – sie zeigt Hass und Gewalt, aber auch Liebe und selbstlose Hilfsbereitschaft. Samar selber ist eine beeindruckend starke Persönlichkeit; sie erlebt schreckliche Dinge, aber sie steht immer wieder auf und macht weiter, gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf, so unwahrscheinlich es auch sein mag. Der Schreibstil hat mich voll und ganz überzeugt. Samar hat eine unvergleichliche Art, sich auszudrücken, und ihre Geschichte klingt wirklich so, als habe sie ein junges Mädchen mit einer blühenden Fantasie und einem Gespür für die Macht der Worte geschrieben. Würde ich noch einmal ein Buch der Autorin lesen? Unbedingt, aber jetzt brauche ich erstmal eine Pause, um "Als die Träume in den Himmel stiegen" sacken zu lassen und noch eine Weile darüber nachzudenken. Fazit: Samar und ihre Familie müssen aus Kabul flüchten und stellen schnell fest, dass auch das abgelegene Bergdorf, in das sie sich zurückgezogen haben, nicht sicher ist vor dem langen Arm der Taliban. Und so geht die Flucht weiter und weiter und weiter... Über ein kleiner Bergdorf und ein überfülltes Flüchtlingslager führt die Reise bis in einen Waggon der Transsibirischen Eisenbahn. Am Anfang der Geschichte ist Samar erst 6 Jahre alt, und die letzten Worte schreibt sie im Alter von 15 Jahren nieder. Ob sie zu diesem Zeitpunkt in der Freiheit angekommen ist, lasse ich hier lieber noch offen! Das Buch ist für mich eine absolute Leseempfehlung – aber nur mit gebührenden Warnhinweisen. Die Geschichte geht an die Nieren, dreht einen oft regelrecht durch die Mangel... Manchmal ist sie nur schwer zu ertragen, denn Samars Geschichte ist meist bitter, selten süß.
An sich eine schöne Geschichte, die auch an manchen Stellen dich sehr zieht
Inhalt Früher lebte Samar mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in Kabul, bis es zu gefährlich für die Familie wurde. Erst die Russen und später die Taliban brachten Chaos in das Leben so vieler Familien. Nun sitzt Samar in einem Zug, der ins Ungewisse führt, aber die Reise hierhin war nicht leicht und sie hat viele Verluste erlitten ... Cover und Titel Mir gefallen Die Farben schonmal sehr gut, Sonnenauf- und -untergänge sehen generell schon mal sehr schön aus, mit ihren Farbübergängen. Die Sonne befindet sich hinter dem spielenden Kind und ich finde, kombiniert mit dem Titel wirkt es sehr traurig, aber auch hoffnungsvoll. Den englischen Titel finde ich auch gut, sogar etwas besser, da der Platz unterm Mandelbaum schon eine Rolle spielt. Charaktere Samar ist bei ihrem ersten Auftritt fünf Jahre alt und wird im Verlauf des Buches natürlich älter. Unter den gegebenen Umständen ist auch sie gezwungen, früher erwachsen zu werden, darum fiel es mir immer schwer, ihr Alter einzuschätzen. Samar ist wissbegierig und könnte Lehrerin oder Schriftstellerin werden. Sie hat viele Träume und immer noch Hoffnung. Wenn Schlimmes passiert, versucht sie, darüber hinwegzukommen, in die Zukunft zu blicken und sich wenn nötig neue Ziele zu setzen. Sie versteht oft Zusammenhänge und liest oft zwischen den Zeilen, aber es ist eben eine Welt, in der nur die Schlauen überleben können. Es gibt viele weitere Charaktere: Samars fünf Geschwister, jeder von ihnen voller Leidenschaft bei ihren Taten, ihre Eltern, die ihre Geheimnisse haben, Familienfreunde und Verwandte, die sie unterstützen, und viele weitere Personen, die sie auf ihrem Weg treffen.Wenn ich mehr zu ihnen sage, wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll. Jeder spielt eine Rolle. Handlung und Schreibstil Huh, ich weiß gar nicht wirklich, was ich dazu sagen soll. Es werden eben von Zeit zu Zeit neue Dinge enthüllt, und ich weiß nicht, wie ich meine Meinung erklären soll, ohne zu spoilern. Es wird abwechselnd aus der Gegenwart und chronologisch aus der Vergangenheit erzählt, aus der Perspektive der jungen Samar, die in der Gegenwart gerade mal fünfzehn ist. Meiner Meinung nach war das eine gute Weise, das Geschehene zu erzählen. Man ahnte, wo sie landen würden und hatte daher Hoffnung, trotz all der schrecklichen Dinge, die ihnen zugestoßen sind. So hat das Buch die Gefühle des Lesers gelenkt und Hoffnung, Trauer und Mitgefühl erzeugt. Das finde ich natürlich gut, ich mag es ja, wenn Geschichten mich berühren und ich später nicht nur denke, dass es ein netter Zeitvertreib war. Die Kriege und Auseinandersetzungen, die Flüchtlingslager und die strengen Gesetze der Taliban waren schrecklich. Dabei werden Familien auseinander gerissen, Heimaten zerstört, und unzählige sterben. Dieses Buch hatte genau das zum Thema, also ist es natürlich ein ernstes Buch. Ich fand die Perspektive des jungen Mädchens gut gewählt, es wäre eine ganz andere Geschichte gewesen, wenn es eine Mutter oder ein Soldat oder Ähnliches gewesen wäre. Fazit "Als die Träume in den Himmel stiegen" ist ein Buch mit einem ernsten Thema aus der Sicht eines jungen Mädchens, dass durch die Hölle geht, bevor sie dann in diesem Zug landet. Es ist eine Reise und Flucht mit Hoffnung, Angst, Trauer und Verzweiflung, bei der Samar viel zu schnell erwachsen werden musste.
Meine Meinung Allgemein Emotional bewegend und nachdenklich stimmend. Dieses Buch hat mich auf viele Arten tief berührt. War ich am Anfang noch unsicher, was ich von der Geschichte halten soll, da einfach sehr viel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gesprungen wurde und ich das definitiv nicht erwartet hätte, so war ich am Ende unsicher, warum meine Gefühle so wirr sind. Seite um Seite hatte dieses Buch Wendungen, Botschaften und bittere Realität zu bieten. Immer ein wenig mehr. In der Geschichte wird ein schon lange aktueller Aspekt besprochen: Die Flucht aus dem Krieg. Dieses Buch verbindet hierbei verschiedene Szenarien, die passieren können. Vermutlich nicht alle einer Person, aber trotzdem erlebt man sie auf einer kurzweiligen, aber erschütternder Ebene. In der Mitte des Buches befand sich bereits der Höhepunkt, welcher die ganze Situation noch einmal um 180 Grad wendet. Ab dort gibt es nichts mehr, was diese Situation überbieten könnte, doch ab diesem Punkt war ich so im Trance von den Geschehnissen, dass ich wie durch einen Nebel das Buch weiterlesen musste. Dieser Effekt könnte vielleicht verloren gehen, wenn man danach pausiert. Die Geschehnisse wecken einen auf, aus der heilen Welt in der wir wohnen. Es erläutert unleugbare Realitäten. Auch wenn ich persönlich vieles schon wusste, so fand die Geschichte anklang und bewegte etwas in mir und meinen Gedanken. Für Leute, die sich intensiv mit dem Thema Flucht beschäftigen, ist es wahrscheinlich nicht ganz so emotional, da doch vieles sachlich bleibt. Das Ende lässt viele Fragen offen und endet an einem Wendepunkt in dem Leben der Protagonistin. Natürlich wünsche ich mir Antworten auf zahlreiche zurückgebliebene Fragen, doch spiegelt das Ende die Realität wieder: Viele Menschen bekommen diese Antworten in ihrem eigenen Leben selbst nicht. Charaktere Obwohl die Charaktere recht oberflächlich bleiben, wirken sie ausgefeilt. Jeder bekommt eine eigene Geschichte, durch die man sich erinnern kann. Jeder entwickelt sich. Und doch bleiben sie alle eine Person unter vielen. Es wirkt, als wären sie für sich untereinander einzigartig. Es wird deutlich, dass jeder Mensch ein Geheimnis in sich trägt. Dieser trägt er sein ganzes Leben lang mit sich. Wie so schön Stephen King bereits schrieb: „Der Acker eines Mannes ist steiniger.“ Schreibstil & Sichtweise Zuerst war der Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Er bleibt recht sachlich und oberflächlich. Doch genau diese Kürze und Neutralität lässt die Szenen realer und eindrucksvoller werden. Liebe zum Detail ist hier definitiv fehl am Platz. Wenn ein Detail wichtig ist, so sticht dieses durch die Einzigartigkeit doppelt hervor. Besondere Wörter der Kultur (Baba, Patu, …) erschaffen eine zusätzliche Atmosphäre Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Samar. Cover & Titel Ein Mädchen, welches durch eine karge Landschaft läuft. Durch den Blick nach hinten wirkt dieses, als würde es sich gehetzt umblicken und fliehen, was passend zum Inhalt wäre. Doch leider macht das Bändchen in ihrer Hand diesen Eindruck kaputt. Es wirkt mehr, als würde sie tanzen. Gepaart mit Titel wirkt das Cover eher heiter, trotz kargem Hintergrund und schwarzer Schattierung der Coverperson. Auch mit dem Titel kann ich mich nicht so sehr anfreunden. Manche lassen Träume in den Himmel steigen als positives Zeichen, hier ist es wohl eher in dem Sinne des Verlustes. Für mich wirkt alles zu heiter, im Gegensatz zum Inhalt. Zitat “ >Ich wollte nur vergessen.< Fürs Vergessen ist es zu spät.“ – Seite 298 Fazit Ein sehr emotionales Buch, welches einem zum nachdenken anregt und zusätzlich über die Welt der Flüchtlinge aufklärt. Ungeahnte Wendungen und eine bittere Realität.