Zwischen Welten

Zwischen Welten

Hardcover
3.888

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig.

Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht bei seiner Zeitung, durch engagierte journalistische Projekte den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kraft bringen.

Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen. In einem offenen und sehr emotionalen Austausch per E-Mail und WhatsApp wollen sie einander ganz neu kennenlernen und sich gegenseitig aus ihren Welten erzählen – aus dem Leben im Elfenbeinturm der Hamburger Kultur-Elite und aus der erdverbundenen brandenburgischen Agrar-Existenz. Steckt hinter der alten Freundschaft vielleicht sogar eine verhinderte Liebe? Doch während Stefan und Theresa einander näher kommen, geraten sie immer wieder in einen hitzigen Schlagabtausch um polarisierte Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. So sehr sie sich bemühen, die Politik aus ihrer Freundschaft herauszuhalten – es ist, als liefen die Gräben einer gespaltenen Nation mitten durch ihre Beziehung. Ist heute wirklich jeder und jede gezwungen, eine Seite zu wählen? Gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken, oder sind es gerade enttäuschte Gefühle, die die Konflikte so unüberwindbar machen?

Als sich am Ende Theresas und Stefans Wege auf völlig unerwartete Weise kreuzen, müssen beide erkennen, dass sie im Begriff stehen, etwas Entscheidendes zu verlieren: die Freiheit, selbst zu bestimmen, wer man ist.

Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Studium des Europa- und Völkerrechts, Promotion. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Schon ihr Debütroman »Adler und Engel« (2001) wurde zu einem Welterfolg, inzwischen sind ihre Romane in 35 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Ernst-Toller-Preis (2003), dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009), dem Thomas-Mann-Preis (2013), dem Hildegard-von-Bingen-Preis (2015) und dem Bruno-Kreisky-Preis (2017) sowie dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (2019). 2018 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde sie zur Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt.

Beiträge

76
Alle
1

Das Buch hätte mich von den ersten Seiten gecatcht, wenn diese elenden Mails aufgehört hätten oder meinetwegen nur zwischendrin immer wieder zwischen Kapiteln aufgetaucht wären. So aber war es echt anstrengend diese langen Weltverbesserer Monologe zu lesen und ich hab nach 50 Seiten aufgegeben, obwohl ich die Wichtigkeit de Geschichte erkannt habe. Ob das nun ein Stilmittel sein soll oder einfach nur ehrliches Feedback und Lektorat gefehlt haben… Ich glaube Letzteres. Da hätte Frau viel draus machen können.

4

Zuerst fiel es mir schwer, in den Stil reinzukommen, da fast es ausschließlich aus dem Austausch mit WhatsApp und E-Mail zwischen Stefan und Theresa besteht. Durch die Aktualität des Buches fand ich mich dann aber zurecht und war begeistert von den verschiedenen Sichtweisen zu hochaktuellen Themen. Auch wenn es einige Längen gab und ich das Buch teilweise zur Seite gelegt habe, hat mich immer wieder interessiert, wie sich die Meinungen entwickeln. Zuerst habe ich mich ganz klar einer Meinung zuordnen können, fand aber die gegenteiligen Argumente interessant, wenn auch nicht immer unbedingt nachvollziehbar. Es passte aber immer zu den jeweils handelnden Personen. Zum Ende hin ging es dann nicht mehr ausschließlich um die Positionen sondern es passierte so viel, dass es fast spannend wurde. Das Ende ist meiner Meinung nach gut gelöst, insgesamt ein wirklich zu empfehlendes Buch, das den Zeitgeist gut aufarbeitet und interessant darstellt. Klare Leseempfehlung.

4

Achtung das Buch hat selbstreflektierende Nebenwirkungen!

Wenn es Autor*innen gelingt, mich selbst zu Reflektieren, war das Lesen in jedem Fall ein Gewinn. Zur Geschichte: Theresa und Stefan kennen sich aus Unizeiten, haben sich aber aus den Augen verloren und seit über 20 Jahren nicht gesehen. Ihre Entwicklungen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Theresa hat nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters den Bauernhof im brandenburgischen übernommen. Sie sieht sich einem ständig wachsenden Druck ausgesetzt, der durch EU-Voschriften, Schweinepest und einem mangelnden Interesse der Bundesregierung hervorgerufen wird. Stefan hingegen ist aufstrebenden Star am Journalistenhimmel und soll Chefredakteur einer der renommiertesten Zeitungen werden. Durch Zufall treffen sich Theresa und Stefan wieder und tauschen sich fortan über Emails und Messengerdienste zu relevanten gesellschaftlichen Themen aus. Es geht um Gendergerechtigkeit, das Klima und Rassismus. Da prallen Ansichten und Welten aufeinander, die zumindest am Anfang gegensätzlicher nicht sein können. Beide erleben in der Geschichte Ereignisse, die ihre Meinungen verändern. Man hat den Eindruck, dass sie einander zuhören und auch verstehen. Ich fragte mich beim Lesen ständig, wie es wohl ausgehen wird. Das Ende passt und ist auch glaubhaft. Das Buch hat mich beim Lesen sehr beschäftigt. Ich habe mich gefragt, ob ich nicht auch oft von oben herab auf andere schaue und dabei übersehe, mit welchen Sorgen und Nöten sie sich konfrontiert sehen. Ich versuche künftig besser hinzugehen und Dinge zu hinterfragen und trotzdem für die eigenenWerte einzustehen. Das ist doch ein guter Neujahrsvorsatz.

3.5

Julie Zeh hat gemeinsam mit Simon Urban einen Roman geschrieben, der aus E-Mails und Whatsapp-Nachrichten besteht. Theresa und Stefan haben in einer WG zusammen gewohnt, treffen sich nach 20 Jahren wieder und diskutieren nun aktuelle Themen, streiten sich und beschreiben sich ihre aktuellen, grundverschiedenen Lebenswelten. Sie ist Milch-Bäuerin in einer abgelegenen Gegend in Brandenburg, er ist Kulturchef der angesehenen Hamburger Zeitung „Der Bote“. Aus diesen Unterschieden in den Lebensentwürfen resultieren unterschiedliche Haltungen zu Themen wie gendern, Rassismus und Klimapolitik, um nur einige zu nennen. Nach der Lektüre bleibt für mich die Frage, warum zwei so verschiedene Menschen sich so lange und intensiv schreiben. (Sie nimmt das Notebook morgens mit in den Melkstand!) Die Figuren kommen einem nicht wirklich nahe und scheinen etwas überstilisiert in Ihren Rollen, vielleicht eine gewollte satirische Überzeichnung. Der ehrgeizige, karriereverliebte Redakteur und die von der Bürokratie drangsalierte Bäuerin, beide mit einem gemeinsamen Germanistikstudium, verbeißen sich in ihre kontroversen Überzeugungen, was aber zu einigen interessanten Punkten führt. Fast auf jeder Seite gibt es eine Anmerkung, die man unterstreichen möchte. Es ist ein Buch, das (noch) aktuelle Themen aufgreift, Einblicke in zwei Lebenswelten bietet und grundlegende Fragen zum Umgang mit sozialen Medien, zur Meinungsbildung und moderner Kommunikation aufwirft. Beim Lesen war ich jeweils zwischen den beiden Sichtweisen hin und her geworfen. Die Haltung von Stefan und seine Meinungsumschwünge entlarven sich selber. Aus der Haltung von Theresa wird klar, wie schnell man in das rechte Spektrum abrutschen kann. Die beiden Figuren bleiben sich selbst fremd und als Leserin hätte ich mir gewünscht, mehr erzählt zu bekommen, als dies in dieser Form möglich war. Das Buch liest sich jedoch flüssig und es gibt einige Gelegenheiten, eigene Standpunkte zu überdenken. Aus diesem Grund ist die Lektüre durchaus zu empfehlen.

4

Super wie hier brandaktuelle Themen in Literatur aufgegriffen werden. Ein großes Beitrag für mehr gegenseitiges Verständnis. Ich hab mich erst mit der Form des Romans etwas schwergetan, habe mich jedoch mit der Zeit daran gewöhnen können.

Super wie hier brandaktuelle Themen in Literatur aufgegriffen werden. Ein großes Beitrag für mehr gegenseitiges Verständnis. Ich hab mich erst mit der Form des Romans etwas schwergetan, habe mich jedoch mit der Zeit daran gewöhnen können.
5

Wahnsinn - mehr fällt mir fast nicht ein. Als Hörbuch unschlagbar!

4

Hochaktuelle Gesellschaftskritik „Zwischen Welten „von Juli Zeh und Simon Urban befasst sich mit der aktuelle Streitkultur, in der andere Meinungen nur schwerlich akzeptiert werden. Vielmehr werden Andersdenkende gerne beschimpft und diffamiert. Man wirft ihnen sofort etwas vor, wie etwa Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Fortschrittsverweigerung u.s.w.. Sehr schön ist das ja in der Politik zu beobachten, aber auch zunehmend in der Gesellschaft. Unsere beiden Protagonist*innen kennen sich aus Studientagen, wo sie zusammen in einer WG in Münster gewohnt haben. Theresa ist irgendwann über Nacht einfach aus Stefan‘s Leben verschwunden, da ihr Vater verstorben war und ihre Mutter sich außerstande sah den eigenen Bauernhof in Brandenburg weiterzuführen. Sie hat dann entschieden selbst Bäuerin zu werden und hat es geschafft den Familienhof zum Ökobetrieb umzustrukturieren. Stefan dagegen ist nach dem Studium Journalist geworden und hat Karriere in einem renommierten Wochenblatt in Hamburg gemacht. Ihre Lebenswelten unterscheiden sich heute also sehr. Während Stefan sich von seinem Großstadtschreibtisch zu allen Themen unserer Zeit eine Meinung bildet, kämpft Theresa auf dem Land ganz konkret gegen die ganze Bürokratie, die der Landwirtschaft das Leben schwer macht. Einerseits versucht sie alles richtig zu machen, ihren Hof mit biologischer Landwirtschaft in die Zukunft zu führen, andererseits werden ihr von der Politik immer wieder Auflagen gemacht, die ihre Existenz gefährden. Jetzt wo sie sich zufällig wiedergetroffen haben, versuchen Theresa und Stefan, die alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, tauschen ihre Kontaktdaten und beginnen einen regen Austausch per e-Mail und What’s App. Das ganze Buch ist ein „Briefroman“ allerdings mit den modernen Medien e-Mail, What‘s App und ab und an SMS. Das macht es auch zuweilen etwas anstrengend und ist sicher nichts für jedermann. Beide Figuren waren mir nicht wirklich sympathisch. Stefan ist ein Besserwisser, der sich für total weltoffen und reflektiert hält und eigentlich jedem politischen Trend hinterherläuft. Und Theresa wirkt auch irgendwie etwas stereotyp. Sie kämpft tagtäglich in ihrem Betrieb mit den Folgen des Klimawandels, z.b den trockenen Böden oder den vielen bürokratischen Hürden, die den Landwirten das Leben wirklich schwer machen. Auch wenn sie sich heftig streiten, auch vor Beleidigungen des anderen nicht zurückschrecken, finden sie doch immer wieder zum Gespräch zurück. Die Themen sind vielfältig und aktuell. Es geht um Rassismus, die Frauenrollen, das Gendern aber auch um den Krieg in der Ukraine, Fremdenfeindlichkeit im Osten, Corona und die AFD, um nur ein paar Themen zu nennen. Die Auswirkungen der modernen Medien auf die Gesellschaft, die Hetze im Netz und die Cancel Culture bekommt Stefan dann auch hautnah in seinem Zeitungsbetrieb zu spüren. Auch wenn man weder Theresa noch Stefan zu 100% mag, kann man der einen oder anderen Position durchaus zustimmen. Juli Zeh und Simon Urban haben einen Gesellschaftsroman geschrieben, der sehr aktuell ist und den Finger immer genau in die Wunden des Systems stößt. Man wird nach der Lektüre schon nachdenklich, und die Lektüre gibt einem mit Sicherheit eine Menge Denkanstöße mit auf den Weg.

2

Mühsame Lektüre

Puh, dieses Buch hat sich sehr mühsam gelesen und ich habe es nur fertiggelesen, weil ich es nicht abbrechen wollte. Dass das Buch ausschließlich aus Mails und Nachrichten besteht war mir vorher nicht klar und ist anstrengend zu lesen - gefühlt hab ich das im Alltag oft genug. Beide Protagonisten fand ich unsympathisch und auch den Anfang, wo sie sich nur beleidigen aber trotzdem weiter schreiben, unrealistisch. Erst gegen Ende nimmt die Story etwas Fahrt auf, aber mich hat es insgesamt nicht überzeugt.

3

„Für uns Ossis ist Emanzipation keine große Nummer. Da habt ihr Wessis einfach erheblichen Nachholbedarf.“ Eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft - grundsätzlich interessant, aber auf Dauer auch etwas anstrengend.

4

Roman im E-Mail - SMS Stil über aktuelle Themen dieser Zeit. Stefan und Theresa lebten während des Studiums in einer WG zusammen. Ihr Leben hätte unterschiedlicher nicht verlaufen können, Stefan ist Chefredakteur bei einer Zeitung und sie hat den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb übernommen . Nur das Ende habe ich mir anders vorgestellt.

Beitrag erstellen

Mehr von Juli Zeh

Alle
Der war's
About People
Zwischen Welten
Juli Zeh im 6er SET | Über Menschen + Unterleuten + Corpus Delicti + Nullzeit + Neujahr + Leere Herzen plus 6 extra Lesezeichen [Perfect Paperback] Juli Zeh
Juli Zeh | Zwischen Welten plus drei extra Lesezeichen [Hardcover] Juli Zeh [Hardcover] Juli Zeh [Hardcover] Juli Zeh
Die große Hörbuch-Edition
Gebrauchsanweisung für Pferde
Neujahr von Juli Zeh.
Corpus Delicti: Ein Prozess von Juli Zeh
der selfpublisher 23, 3-2021, Heft 23, Juni 2021
Über Menschen: Roman
Socke und Sophie
Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht
Corpus Delicti von Juli Zeh: Lektüreschlüssel mit Inhaltsangabe, Interpretation, Prüfungsaufgaben mit Lösungen, Lernglossar. (Reclam Lektüreschlüssel XL)
Juli Zeh | Zwischen Welten + Über Menschen im 2er Set plus drei extra Lesezeichen [Hardcover] Juli Zeh
Alle Jahre wieder
Jetzt bestimme ich, ich, ich! (ELTERN-Vorlesebuch)
Corpus Delicti: erweiterte Ausgabe
Fragen zu „Corpus Delicti“
Juli Zeh
Empty Hearts: A Novel
Leere Herzen
Gebrauchsanweisung für Pferde
Unterleuten: Das Hörspiel
Neujahr: Roman
Nachts sind das Tiere
Adler und Engel
Spieltrieb
Corpus Delicti
Treideln
Kleines Konversationslexikon für Haushunde
Corpus delicti: Un procès
Juli Zeh im 3er Set | Zwischen Welten + Über Menschen + Unterleuten plus 3 extra Lesezeichen [Perfect Paperback] Juli Zeh
Unter Leuten/ Schilf. 2 Bände
Mutti
Corpus delicti
Jetzt bestimme ich
Jetzt bestimme ich, ich, ich!
The Method: Nominiert for The Kitschies Red Tentacle Award 2013
Good Morning, Boys and Girls
Good Morning, Boys and Girls
Treideln
Feldmann und Lammer
Die Diktatur der Demokraten
Nullzeit
Schilf
Die Stille ist ein Geräusch
Die Geschenkte Stunde (neobooks Singles)
Die geschenkte Stunde
Feindliches Grün (neobooks Single)

Ähnliche Bücher

Alle
Unterleuten
Die spürst du nicht
Die Liebe an miesen Tagen
Neujahr
22 Bahnen