Wut und Böse

Wut und Böse

Hardcover
4.246
MachtkritikPatriarchatGefühleLautsein

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Beschreibung

Wann waren Sie das letzte Mal richtig wütend? Frauen, die ihrer Wut freien Lauf lassen, haben schnell einen schlechten Ruf. Doch diese Wut kann eine mächtige Waffe gegen persönliche und politische Unterdrückung sein. Ciani-Sophia Hoeder fragt nach: Wie haben wütende Frauen Geschichte und Popkultur geprägt? Welchen Einfluss haben die Erziehung von Mädchen und der abfällige Umgang mit Sorgearbeit auf die seelische Gesundheit von Frauen? Und wie wird aus Wut Mut zur Veränderung?
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
208
Preis
18.50 €

Autorenbeschreibung

Ciani-Sophia Hoeder ist freie Journalistin sowie Gründerin von RosaMag, dem ersten Online-Lifestylemagazin für Schwarze FLINTA* in Deutschland. Sie studierte Politik und Journalismus in Berlin und London. Bei hanserblau erschienen bisher zwei Bücher von ihr, "Wut und Böse" (2021) und "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher" (2023).

Beiträge

10
Alle
5

Hab sehr viel gelernt und für mich mitgenommen, meine eigene Wut besser verstanden und kann das wirklich allen empfehlen. Wir sollten uns mehr mit unseren Gefühlen beschäftigen.

5

Dieses Buch ist eine Offenbarung!!!

4

Wut, Macht und die Grenzen gesellschaftlicher Normen

In Wut und Böse schreibt Ciani-Sophia Hoeder über ein Gefühl, das Frauen* gesellschaftlich oft abgesprochen wird: Wut. Sie zeigt, wie weibliche Wut nicht nur unterdrückt, sondern auch systematisch abgewertet wird. Dabei versteht Hoeder Wut nicht als destruktives, sondern als kraftvolles Gefühl, das auf Ungerechtigkeit hinweist und politische Veränderung anstoßen kann. Besonders stark ist das Buch in seiner persönlichen und zugleich strukturellen Perspektive. Hoeder beleuchtet, wie eng Wut mit Fragen von Macht, Rassismus, Geschlecht und sozialer Herkunft verknüpft ist. Sie legt dar, dass nicht alle Frauen* gleich wütend sein dürfen und dass vor allem Schwarze Frauen* und Frauen* of Color für ihre Wut besonders hart sanktioniert werden. Das Buch ist zugänglich geschrieben und inhaltlich fundiert. Gleichzeitig bleibt die Analyse stellenweise etwas pauschal. Einige Aspekte, etwa Unterschiede innerhalb der Gruppe der Frauen*, hätten noch stärker differenziert werden können. Wut und Böse macht sichtbar, wie politisch aufgeladen Gefühle sein können, besonders dann, wenn sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Mit einer Bewertung von 4/5 ist das Buch ein kluger Beitrag zur Debatte um Emotion, Geschlecht und Macht.

5

Danke an Vorablesen und den hanserblau Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Wut und Böse ist ein grandioses Buch, dass mich vor allem eins macht: wütend. Die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder schenkt in ihrem Sachbuch Wut und Frauen, und wütenden Frauen ihre Aufmerksamkeit. Dazu geht sie zu erst auf die biologischen und psychologischen Hintergründe von Wut ein, bevor sie dann in einen historischen und gesellschaftlichen Diskurs dieser Emotion übergeht. Hoeder beschreibt, dass wütende Frauen oft nicht als „wütend“ dargestellt werden, sondern als zickig, hysterisch, empfindlich, kompliziert, theatralisch, … (diese Liste führt sie im Buch in einem „wutlosen Lexion“ noch weiter aus!). Sie erklärt die Unterschiede zwischen „männlicher Wut“ und „weiblicher Wut“ wirklich anschaulich. Außerdem geht sie auf verschiedene Beispiele ein, in denen Frauen wütend geworden sind. Von Rosa Parks über ihre eigene Mutter bis zu Beispielen aus 2020 ist alles abgedeckt. Mädchen wird von klein auf beigebracht, dass Wut etwas schlechtes ist, dass es zu unterdrücken gilt. „Wer wütend ist, ist dumm. Wer klug ist, argumentiert“, schreibt die Autorin weiter. Und ganz ehrlich? Die Situation kenne ich nur zu gut. Wie oft wurde ich in Diskussionen nicht ernst genommen, wenn ich wütend geworden bin? Man soll „einen kühlen Kopf“ bewahren, sachlich argumentieren und die Wut bitte schön daraus lassen, sonst ist man direkt hysterisch… Es ist einfach traurig, dass diese Wut von Frauen als etwas Negatives definiert und abgetan wird. Denn in dem Buch erfahren wir auch, dass Wut rein biologisch dem Körper gut tut und angestaute Wut auch rausgelassen werden muss, weil sonst Stresshormone nicht abgebaut werden können, wodurch es z.B. zu Depressionen kommen kann. Durch dieses Buch habe ich so viel gelernt. Hauptsächlich, dass Wut gut ist, und gut tut. Und dass Wut als essentielle Emotion ohne Wertung angesehen werden sollte. Wut ist nämlich einfach eine normale Reaktion auf Ungerechtigkeit, aber wird besonders bei Menschen, die keine weißen cis hetero Männer sind, als nicht neutral bewertet. Der Stil der Autorin hat mir unglaublich gut gefallen; es ist natürlich ein Sachbuch und da ist keine Wortpoesie zu erwarten. Aber es ist nicht trocken, leicht zu lesen, und es gibt am Ende noch ein Glossar mit relevanten Begriffen. Besonders der intersektionale Ansatz der Autorin hat mir gefallen, da sie z.B. auch auf die Wut von POC (People of Color) oder queeren Personen eingeht. Ich kann euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Es ist eins der besten feministischen Sachbüchern, die ich je gelesen habe. Das Buch hat knapp 200 Seiten und ist mit seinen 18€ etwas teurer, aber es lohnt sich wirklich. Und das Cover ist ein echter Eyecatcher mit seinen bunten Farben! Sonst gibt es noch das Hörbuch, welches die Autorin selbst liest, falls jemand sich das lieber anhören möchte Mein Fazit von diesem Buch: Meine Wut ist normal und wenn mich nochmal jemand als „hysterisch“ oder ähnlich bezeichnet, oder mir meine Wut absprechen will, dann drücke ich dieser Person einfach „Wut und Böse“ in die Hand!

3

Schon sehr empowernd, aber leider auch etwas zu lang

5

Ein fantastisches Buch über die Würdigung und Anerkennung der weiblichen Wut

Ich habe es von Sekunde eins sehr gerne gelesen und viel mitgenommen. Ich konnte über den Leseprozess lernen Frieden mit meiner Wut zu schließen und diese lernen anzuerkennen. Ich würde jeder FLINTA* in meinem Umfeld dieses Buch empfehlen, das System und die Gesellschaft ist in Teilen noch nicht bereit für die weibliche Wut, wir sollten es allerdings auf jeden Fall sein!🫶🏼

4

Empfehlung!

Ein Buch über Wut- spannend. So wirklich Gedanken über diese Emotion habe ich mir davor nicht gemacht, weshalb ich aus diesem Buch viel mitnehmen konnte und mich dadurch auch etwas mehr kennengelernt habe. Allerdings muss ich mich einigen Kommentaren hier anschließen: ich hätte mir gewünscht, wenn die Autorin einige andere Ansichten mit einfließen hätte lassen. Auch für mich wirkte sie etwas eingefahren in ihrer Meinung, dass alte weiße cis Männer und ihr Patriarchat für alles verantwortlich sind. (Ich möchte hier nicht sagen, dass sie für nichts verantwortlich sind! Ich hoffe, dass es jetzt nicht falsch rüber kommt) In vielen Punkten stimme ich aber mit der Autorin überein und im Endeffekt konnte ich sehr sehr viel aus diesem Buch lernen. Für Gedankenanstöße kann ich euch dieses Buch nur empfehlen:) Ich habe mir das Hörbuch angehört.

Empfehlung!
5

"Eine Frau, die keine Wut empfindet, wird auch nicht zur Gefahr" Seite 11 Angesprochen hat mich sogleich das Cover, so farbenfroh wie es ist, sticht es ins Auge. Unter dem Titel Wut und Böse konnte ich mir dann nicht so viel vorstellen bzw. in was für eine Richtung das Buch geht. Doch der Klappentext hat mich gleich überzeugt. Wut und wie die Gesellschaft und Frauen damit umgehen. Wann warst du das letzte Mal richtig wütend? Und wie hast du diese Wut ausgelebt, oder hast du sie heruntergeschluckt? Ich habe mich in vielen wieder erkannt was Ciani-Sophia Hoeder geschrieben hat. Gerade als ich noch jüngere war, war Wut ein großes Thema. Ich habe nie gelernt richtig mit ihr umzugehen und so habe ich sie gegen mich selbst gerichtet oder an Gegenständen ausgelassen, wenn ich explodiert bin, darauf hin landete ich in der Therapie. Kurzum, die Thematik ist genau meins und so habe ich das Buch auch voller Interesse gelesen. Einiges war mir schon bekannt, anders habe ich neu gelernt und vieles macht wütend. Wie viel Ungerechtigkeit es noch gibt, obwohl wir doch schon so weit sind. Aber trotzdem bleiben manche Denkmuster erhalten und werden immer weiter gegeben. Mir hat gefallen, wie die Autorin nicht nur ihre persönliche Meinung wiedergibt, sondern auch Studien, Interviews und Fachartikel miteinbezieht. Die Quellen findet man am Ende des Buches und kann so bei Bedarf alles selbst nochmal nachlesen. Ich würde das Buch gerne meinem 20 Jahre jüngeren Ich in die Hand drücken. Von mir eine Empfehlung, und zwar nicht nur an Frauen.

3

3,5⭐ Ein informatives Buch über Wut, den Umgang damit und das Lernen des Akzeptieren der eigenen Wut. Ich verstehe definitiv meine eigene Wut besser und habe auch viel dazu gelernt. Ich fand nur, dass sich viele Dinge inhaltlich wiederholt haben oder teilweise unverständlich erklärt wurden. Außerdem hätte ich mir mehr zur Wut in der Popkultur gewünscht.

5

Wut ist seit je her für die Geschlechter unterschiedlich besetzt; das beginnt schon als Kind. Während Jungs auch mal laut und aggressiv werden dürfen („Es sind eben Jungs“), sollen Mädchen „brav“ sein und ihre Wut unterdrücken. Diese von einander abweichende Bewertung setzt sich bis ins Erwachsenenalter fort: Wütende Männer sind stark und durchsetzungsfähig, wütende Frauen sind Zicken und hysterisch. Dabei haben Frauen auch heutzutage noch jede Menge Gründe, um eigentlich dauerhaft wütend zu sein – warum sind wir es nicht? Diesem spannenden Thema widmet die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder ihr erstes Sachbuch. Dabei verbindet sie auf gelungene Weise gesellschaftliche Betrachtungen mit historischen Rückblicken, faktischen Studien und persönlichen Erfahrungen. Zunächst klärt die Autorin den Begriff der Wut und seine Geschichte, schlägt dann den Bogen speziell zu weiblicher Wut und wagt am Ende den Ausblick, inwiefern Wut Veränderung schaffen kann und was eigentlich nach ihr kommt. Es fällt positiv auf, dass Hoeder dabei auch aktuelle Diskussionen und Entwicklungen einfließen lässt und einen intersektionalen Ansatz verfolgt. Schon früh im Text wird deutlich: Männer sind nicht wütender als Frauen, sie bewerten Wut nur anders. Frauen geben oft an, sich eher traurig oder enttäuscht zu fühlen, einfach weil das gesellschaftlich viel akzeptierter ist. Dabei ist es die männliche Wut, die als Ursache zu Aggression wird und zu riskanten Verhalten und Gewalt (vor allem gegen Frauen!) führt. In einer heterosexuellen Ehe werden Männer älter, weil sie ein besseres, sicheres Leben führen, Frau hingegen sterben früher – ist das nicht bezeichnend? Was können Frauen also tun? Die Wut für sich zurückfordern, sie „reclaimen“, sagt die Autorin; sie nicht länger unterdrücken, denn letztendlich macht genau das uns krank. Daher sollten wir stolz auf uns sein, wenn wir in einer Situation Wut empfinden und für uns selbst einstehen, um Gerechtigkeit zu erfahren. Wer bereits die einschlägige Literatur zur Ungleichbehandlung von Frauen kennt, für den ist vieles nicht neu, dennoch ist „Wut und Böse“ eine gelungene Zusammenfassung zu einem wichtigen Thema.

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