Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ciani-Sophia Hoeder ist freie Journalistin sowie Gründerin von RosaMag, dem ersten Online-Lifestylemagazin für Schwarze FLINTA* in Deutschland. Sie studierte Politik und Journalismus in Berlin und London. Bei hanserblau erschienen bisher zwei Bücher von ihr, "Wut und Böse" (2021) und "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher" (2023).
Beiträge
6 von 5 Sternen
Was für ein Buch! Ich habe so viel gelernt!! Ich bereue es sehr, dass ich das Buch aus der Bib ausgeliehen habe, anstatt es mir zu kaufen. Wäre es in meinem Besitz gewesen, hätte ich mir fast jeden 2. Satz markiert. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem Menschen empfehlen. Meine linke Niere würde ich dafür hergeben um Lindner oder Merz bei der Lektüre zuzuschauen. "Ungleichheit ist nicht naturgegeben."

Du musst dich in der Schule nur anstrengen, um beruflich erfolgreich zu sein, ohne Fleiß kein Preis, jede*r ist ihres*seines Glückes Schmied - oder? Dass diese Floskeln - obwohl dies gerne suggeriert wird - nicht auf alle Menschen zutreffen und wie groß die Rolle ist, die soziale Herkunft, Gender und Race bei der Klassenzugehörigkeit und sozialem Aufstieg spielen, arbeitet Ciani-Sophia Hoeder in ihrem neuen Sachbuch "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher: Die Lüge von der Chancengleichheit" eindrucksvoll heraus. In prägnanter und für alle leicht zugänglicher Sprache erzählt sie von eigenen Erfahrungen mit Armut und ihrem schulischen sowie beruflichen Werdegang, spricht mit reichen und armen Menschen, Expert*innen und Aktivist*innen. Sie plädiert dafür, sich der eigenen Klassenzugehörigkeit bewusst zu werden, die allgemeine Klassenblindheit zu überwinden, da nur so eine Veränderung in der Gesellschaft vonstatten gehen kann. Ciani-Sophia Hoeder verdeutlicht, wie schwer es tatsächlich ist, in Deutschland aufzusteigen - für mich sehr, sehr lesens- und empfehlenswert. Ein Buch, das uns alle anspricht, zum Nachdenken anregt und dazu motiviert, sich intensiver mit verschiedenen Diskriminierungsformen und deren struktureller Verzahnung auseinander zu setzen.

Gesellschaftskritik • Perspektivenwechsel
Ciani-Sophia Hoeders Buch „Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher“ hat einen zentralen Ansatzpunkt: Die Autorin setzt sich mit dem Mythos auseinander, dass in unserer Gesellschaft jede:r die gleichen Chancen auf sozialen Aufstieg habe. Hoeder entlarvt dabei die Rhetorik der Leistungsgesellschaft und zeigt eindrücklich, wie stark soziale Mobilität durch Privilegien, Herkunft und systemische Strukturen eingeschränkt wird. Von Anfang an macht das Buch deutlich: Die Erzählung vom „amerikanischen Traum“ – harter Arbeit führt zwangsläufig zu Erfolg – ist eine Illusion. Als Leser:innen erwartet man eine faktenbasierte, analytische Auseinandersetzung mit Themen wie Armut, Klassismus und Diskriminierung – und genau das liefert Hoeder. Doch darüber hinaus gelingt es ihr, das Thema durch persönliche Perspektiven, gesellschaftspolitische Analysen und konkrete Beispiele mit Leben zu füllen. Hoeders Ansatz ist dabei konsequent und umfassend. Sie beleuchtet nicht nur, dass soziale Ungleichheit existiert, sondern auch, warum sie sich so hartnäckig hält. Sie thematisiert, wie kapitalistische Strukturen, soziale Privilegien und tief verankerte Diskriminierung den Einzelnen lähmen – und warum es nicht ausreicht, sich allein auf individuelle Leistung zu verlassen. Die Autorin zeigt zudem auf, wie sich bestehende Ungerechtigkeiten selbst verstärken: Wer in einem privilegierten Umfeld geboren wird, profitiert von Netzwerken und Ressourcen, während andere nicht einmal den Zugang dazu haben. Besonders überzeugend ist, dass Hoeder nicht die Verantwortung auf das Individuum abwälzt. Es geht ihr nicht darum, den Leser:innen Tipps zu geben, wie sie „den sozialen Aufstieg schaffen“ können, sondern darum, ein Bewusstsein für die strukturellen Hürden zu schaffen, die diesen Aufstieg verhindern. Dabei bleibt sie nicht bei einer Bestandsaufnahme stehen. Sie fordert von der Gesellschaft ein radikales Umdenken und fordert gleichzeitig eine stärkere Auseinandersetzung mit Privilegien. Mit einer Bewertung von 5/5 ist „Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher“ ein wichtiges Werk. Es verbindet tiefgreifende Systemkritik mit einer klugen, gut verständlichen Analyse und regt dazu an, nicht nur über soziale Gerechtigkeit nachzudenken, sondern auch aktiv für sie einzutreten.
Noch ein Buch über Klasse von einer Aufsteigerin. Sicher nicht schlecht, aber stark von Anekdoten geprägt.
Wow, was für ein kluges & gut recherchiertes Buch (mal wieder!). Jahreshighlight! ✨
Lesenswert. Regt zum Nachdenken an.
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Autorenbeschreibung
Ciani-Sophia Hoeder ist freie Journalistin sowie Gründerin von RosaMag, dem ersten Online-Lifestylemagazin für Schwarze FLINTA* in Deutschland. Sie studierte Politik und Journalismus in Berlin und London. Bei hanserblau erschienen bisher zwei Bücher von ihr, "Wut und Böse" (2021) und "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher" (2023).
Beiträge
6 von 5 Sternen
Was für ein Buch! Ich habe so viel gelernt!! Ich bereue es sehr, dass ich das Buch aus der Bib ausgeliehen habe, anstatt es mir zu kaufen. Wäre es in meinem Besitz gewesen, hätte ich mir fast jeden 2. Satz markiert. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem Menschen empfehlen. Meine linke Niere würde ich dafür hergeben um Lindner oder Merz bei der Lektüre zuzuschauen. "Ungleichheit ist nicht naturgegeben."

Du musst dich in der Schule nur anstrengen, um beruflich erfolgreich zu sein, ohne Fleiß kein Preis, jede*r ist ihres*seines Glückes Schmied - oder? Dass diese Floskeln - obwohl dies gerne suggeriert wird - nicht auf alle Menschen zutreffen und wie groß die Rolle ist, die soziale Herkunft, Gender und Race bei der Klassenzugehörigkeit und sozialem Aufstieg spielen, arbeitet Ciani-Sophia Hoeder in ihrem neuen Sachbuch "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher: Die Lüge von der Chancengleichheit" eindrucksvoll heraus. In prägnanter und für alle leicht zugänglicher Sprache erzählt sie von eigenen Erfahrungen mit Armut und ihrem schulischen sowie beruflichen Werdegang, spricht mit reichen und armen Menschen, Expert*innen und Aktivist*innen. Sie plädiert dafür, sich der eigenen Klassenzugehörigkeit bewusst zu werden, die allgemeine Klassenblindheit zu überwinden, da nur so eine Veränderung in der Gesellschaft vonstatten gehen kann. Ciani-Sophia Hoeder verdeutlicht, wie schwer es tatsächlich ist, in Deutschland aufzusteigen - für mich sehr, sehr lesens- und empfehlenswert. Ein Buch, das uns alle anspricht, zum Nachdenken anregt und dazu motiviert, sich intensiver mit verschiedenen Diskriminierungsformen und deren struktureller Verzahnung auseinander zu setzen.

Gesellschaftskritik • Perspektivenwechsel
Ciani-Sophia Hoeders Buch „Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher“ hat einen zentralen Ansatzpunkt: Die Autorin setzt sich mit dem Mythos auseinander, dass in unserer Gesellschaft jede:r die gleichen Chancen auf sozialen Aufstieg habe. Hoeder entlarvt dabei die Rhetorik der Leistungsgesellschaft und zeigt eindrücklich, wie stark soziale Mobilität durch Privilegien, Herkunft und systemische Strukturen eingeschränkt wird. Von Anfang an macht das Buch deutlich: Die Erzählung vom „amerikanischen Traum“ – harter Arbeit führt zwangsläufig zu Erfolg – ist eine Illusion. Als Leser:innen erwartet man eine faktenbasierte, analytische Auseinandersetzung mit Themen wie Armut, Klassismus und Diskriminierung – und genau das liefert Hoeder. Doch darüber hinaus gelingt es ihr, das Thema durch persönliche Perspektiven, gesellschaftspolitische Analysen und konkrete Beispiele mit Leben zu füllen. Hoeders Ansatz ist dabei konsequent und umfassend. Sie beleuchtet nicht nur, dass soziale Ungleichheit existiert, sondern auch, warum sie sich so hartnäckig hält. Sie thematisiert, wie kapitalistische Strukturen, soziale Privilegien und tief verankerte Diskriminierung den Einzelnen lähmen – und warum es nicht ausreicht, sich allein auf individuelle Leistung zu verlassen. Die Autorin zeigt zudem auf, wie sich bestehende Ungerechtigkeiten selbst verstärken: Wer in einem privilegierten Umfeld geboren wird, profitiert von Netzwerken und Ressourcen, während andere nicht einmal den Zugang dazu haben. Besonders überzeugend ist, dass Hoeder nicht die Verantwortung auf das Individuum abwälzt. Es geht ihr nicht darum, den Leser:innen Tipps zu geben, wie sie „den sozialen Aufstieg schaffen“ können, sondern darum, ein Bewusstsein für die strukturellen Hürden zu schaffen, die diesen Aufstieg verhindern. Dabei bleibt sie nicht bei einer Bestandsaufnahme stehen. Sie fordert von der Gesellschaft ein radikales Umdenken und fordert gleichzeitig eine stärkere Auseinandersetzung mit Privilegien. Mit einer Bewertung von 5/5 ist „Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher“ ein wichtiges Werk. Es verbindet tiefgreifende Systemkritik mit einer klugen, gut verständlichen Analyse und regt dazu an, nicht nur über soziale Gerechtigkeit nachzudenken, sondern auch aktiv für sie einzutreten.