Wo die Schakale heulen
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Amos Oz wurde am 4. Mai 1939 in Jerusalem geboren und starb am 28. Dezember 2018 in Tel Aviv. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an, der auf Hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Amos Oz war Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977 bestehenden Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now) und befürwortete eine Zwei-Staaten-Bildung im israelisch-palästinensichen Konflikt. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1992, dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main 2005 und dem Siegfried Lenz Preis 2014. Sein bekanntestes Werk Eine Geschichte von Liebe und Finsternis wurde in alle Weltsprachen übersetzt und 2016 als Film adaptiert.
Beiträge
»Und innen, im innersten der Kreise, im Herzen unserer erleuchteten Welt, dort steht Sashkas Schreibtisch. Die Tischlampe spendet ihr kreisrundes Licht und vertreibt die Schatten von den Papierstapeln. Der Stift in seiner Hand bewegt sich hin und her und die Worte nehmen Gestalt an.« Ich kannte bislang Amos Oz nur durch seinen hervorragenden Roman JUDAS, der erst vor wenigen Jahren entstand. Mich faszinierte an dieser Geschichte, wie er der Dreiecksbeziehung der Protagonisten durch Worte Leben verlieh und Bilder und Gefühle in mir erzeugte. Ich führte diese Art des lebensweisen, kräftigen Schreibstils auch auf die Lebenserfahrung des Autors zurück. Daher war ich gespannt, wie diese frühen Erzählungen mir gefallen würden, die immerhin 50 Jahre vor dem von mir geliebten Roman entstanden. Wenn ich nicht um die zeitliche Diskrepanz gewusst hätte, wäre es mir nicht aufgefallen, dass hier ein junger Schriftsteller seine ersten Werke veröffentlichte. Natürlich entsteht bei den Kurzgeschichten nicht so eine innige Vertrautheit mit den vielen wechselnden Personen. Manche Geschichten sind auch eindrücklicher und trauriger als Andere, und daher lässt sich ein generelles Urteil nur schwer fällen. Insgesamt hat mir der Einblick in das Leben der einzelnen Personen aus den 60er Jahren in Israel sehr gut gefallen. Es ist wie bei den schelmischen Rabbi-Anekdoten: die Leute haben viel Schlimmes erlebt, einige haben den Holocaust am eigenen Leib gespürt und haben eine lange Reise ins gelobte Land hinter sich. Doch fast alle haben diese innere Ruhe und Unaufgeregtheit, die sich wohltuend durch das ganze Buch zieht. Selbst wenn der Vater, dem es schwer fällt, seine Liebe dem Sohn zu zeigen, unten dem Hochspannungsmast steht, in dem sich der Sohn als Fallschirmjäger verfangen hat, geht es erstaunlich entspannt trotz der harten Worte zu. Vermisst habe ich allenfalls mehr Einblicke in das Leben in einem Kibbuz. Das wurde auf dem Schutzumschlag angekündigt, spielt aber eigentlich keine Rolle. Es wird nicht das Miteinander beschrieben, sondern vielmehr pickt sich Oz einzelne Bewohner heraus und erzählt ihre Erlebnisse der Vergangenheit. Das Leben im Gestern spielte nach dem schlimmen Erlebnissen halt doch noch eine größere Rolle als das Leben im Jetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher von Amos Oz.
»Und innen, im innersten der Kreise, im Herzen unserer erleuchteten Welt, dort steht Sashkas Schreibtisch. Die Tischlampe spendet ihr kreisrundes Licht und vertreibt die Schatten von den Papierstapeln. Der Stift in seiner Hand bewegt sich hin und her und die Worte nehmen Gestalt an.« Ich kannte bislang Amos Oz nur durch seinen hervorragenden Roman JUDAS, der erst vor wenigen Jahren entstand. Mich faszinierte an dieser Geschichte, wie er der Dreiecksbeziehung der Protagonisten durch Worte Leben verlieh und Bilder und Gefühle in mir erzeugte. Ich führte diese Art des lebensweisen, kräftigen Schreibstils auch auf die Lebenserfahrung des Autors zurück. Daher war ich gespannt, wie diese frühen Erzählungen mir gefallen würden, die immerhin 50 Jahre vor dem von mir geliebten Roman entstanden. Wenn ich nicht um die zeitliche Diskrepanz gewusst hätte, wäre es mir nicht aufgefallen, dass hier ein junger Schriftsteller seine ersten Werke veröffentlichte. Natürlich entsteht bei den Kurzgeschichten nicht so eine innige Vertrautheit mit den vielen wechselnden Personen. Manche Geschichten sind auch eindrücklicher und trauriger als Andere, und daher lässt sich ein generelles Urteil nur schwer fällen. Insgesamt hat mir der Einblick in das Leben der einzelnen Personen aus den 60er Jahren in Israel sehr gut gefallen. Es ist wie bei den schelmischen Rabbi-Anekdoten: die Leute haben viel Schlimmes erlebt, einige haben den Holocaust am eigenen Leib gespürt und haben eine lange Reise ins gelobte Land hinter sich. Doch fast alle haben diese innere Ruhe und Unaufgeregtheit, die sich wohltuend durch das ganze Buch zieht. Selbst wenn der Vater, dem es schwer fällt, seine Liebe dem Sohn zu zeigen, unten dem Hochspannungsmast steht, in dem sich der Sohn als Fallschirmjäger verfangen hat, geht es erstaunlich entspannt trotz der harten Worte zu. Vermisst habe ich allenfalls mehr Einblicke in das Leben in einem Kibbuz. Das wurde auf dem Schutzumschlag angekündigt, spielt aber eigentlich keine Rolle. Es wird nicht das Miteinander beschrieben, sondern vielmehr pickt sich Oz einzelne Bewohner heraus und erzählt ihre Erlebnisse der Vergangenheit. Das Leben im Gestern spielte nach dem schlimmen Erlebnissen halt doch noch eine größere Rolle als das Leben im Jetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher von Amos Oz.
Mehr von Amos Oz
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Amos Oz wurde am 4. Mai 1939 in Jerusalem geboren und starb am 28. Dezember 2018 in Tel Aviv. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an, der auf Hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Amos Oz war Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977 bestehenden Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now) und befürwortete eine Zwei-Staaten-Bildung im israelisch-palästinensichen Konflikt. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1992, dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main 2005 und dem Siegfried Lenz Preis 2014. Sein bekanntestes Werk Eine Geschichte von Liebe und Finsternis wurde in alle Weltsprachen übersetzt und 2016 als Film adaptiert.
Beiträge
»Und innen, im innersten der Kreise, im Herzen unserer erleuchteten Welt, dort steht Sashkas Schreibtisch. Die Tischlampe spendet ihr kreisrundes Licht und vertreibt die Schatten von den Papierstapeln. Der Stift in seiner Hand bewegt sich hin und her und die Worte nehmen Gestalt an.« Ich kannte bislang Amos Oz nur durch seinen hervorragenden Roman JUDAS, der erst vor wenigen Jahren entstand. Mich faszinierte an dieser Geschichte, wie er der Dreiecksbeziehung der Protagonisten durch Worte Leben verlieh und Bilder und Gefühle in mir erzeugte. Ich führte diese Art des lebensweisen, kräftigen Schreibstils auch auf die Lebenserfahrung des Autors zurück. Daher war ich gespannt, wie diese frühen Erzählungen mir gefallen würden, die immerhin 50 Jahre vor dem von mir geliebten Roman entstanden. Wenn ich nicht um die zeitliche Diskrepanz gewusst hätte, wäre es mir nicht aufgefallen, dass hier ein junger Schriftsteller seine ersten Werke veröffentlichte. Natürlich entsteht bei den Kurzgeschichten nicht so eine innige Vertrautheit mit den vielen wechselnden Personen. Manche Geschichten sind auch eindrücklicher und trauriger als Andere, und daher lässt sich ein generelles Urteil nur schwer fällen. Insgesamt hat mir der Einblick in das Leben der einzelnen Personen aus den 60er Jahren in Israel sehr gut gefallen. Es ist wie bei den schelmischen Rabbi-Anekdoten: die Leute haben viel Schlimmes erlebt, einige haben den Holocaust am eigenen Leib gespürt und haben eine lange Reise ins gelobte Land hinter sich. Doch fast alle haben diese innere Ruhe und Unaufgeregtheit, die sich wohltuend durch das ganze Buch zieht. Selbst wenn der Vater, dem es schwer fällt, seine Liebe dem Sohn zu zeigen, unten dem Hochspannungsmast steht, in dem sich der Sohn als Fallschirmjäger verfangen hat, geht es erstaunlich entspannt trotz der harten Worte zu. Vermisst habe ich allenfalls mehr Einblicke in das Leben in einem Kibbuz. Das wurde auf dem Schutzumschlag angekündigt, spielt aber eigentlich keine Rolle. Es wird nicht das Miteinander beschrieben, sondern vielmehr pickt sich Oz einzelne Bewohner heraus und erzählt ihre Erlebnisse der Vergangenheit. Das Leben im Gestern spielte nach dem schlimmen Erlebnissen halt doch noch eine größere Rolle als das Leben im Jetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher von Amos Oz.
»Und innen, im innersten der Kreise, im Herzen unserer erleuchteten Welt, dort steht Sashkas Schreibtisch. Die Tischlampe spendet ihr kreisrundes Licht und vertreibt die Schatten von den Papierstapeln. Der Stift in seiner Hand bewegt sich hin und her und die Worte nehmen Gestalt an.« Ich kannte bislang Amos Oz nur durch seinen hervorragenden Roman JUDAS, der erst vor wenigen Jahren entstand. Mich faszinierte an dieser Geschichte, wie er der Dreiecksbeziehung der Protagonisten durch Worte Leben verlieh und Bilder und Gefühle in mir erzeugte. Ich führte diese Art des lebensweisen, kräftigen Schreibstils auch auf die Lebenserfahrung des Autors zurück. Daher war ich gespannt, wie diese frühen Erzählungen mir gefallen würden, die immerhin 50 Jahre vor dem von mir geliebten Roman entstanden. Wenn ich nicht um die zeitliche Diskrepanz gewusst hätte, wäre es mir nicht aufgefallen, dass hier ein junger Schriftsteller seine ersten Werke veröffentlichte. Natürlich entsteht bei den Kurzgeschichten nicht so eine innige Vertrautheit mit den vielen wechselnden Personen. Manche Geschichten sind auch eindrücklicher und trauriger als Andere, und daher lässt sich ein generelles Urteil nur schwer fällen. Insgesamt hat mir der Einblick in das Leben der einzelnen Personen aus den 60er Jahren in Israel sehr gut gefallen. Es ist wie bei den schelmischen Rabbi-Anekdoten: die Leute haben viel Schlimmes erlebt, einige haben den Holocaust am eigenen Leib gespürt und haben eine lange Reise ins gelobte Land hinter sich. Doch fast alle haben diese innere Ruhe und Unaufgeregtheit, die sich wohltuend durch das ganze Buch zieht. Selbst wenn der Vater, dem es schwer fällt, seine Liebe dem Sohn zu zeigen, unten dem Hochspannungsmast steht, in dem sich der Sohn als Fallschirmjäger verfangen hat, geht es erstaunlich entspannt trotz der harten Worte zu. Vermisst habe ich allenfalls mehr Einblicke in das Leben in einem Kibbuz. Das wurde auf dem Schutzumschlag angekündigt, spielt aber eigentlich keine Rolle. Es wird nicht das Miteinander beschrieben, sondern vielmehr pickt sich Oz einzelne Bewohner heraus und erzählt ihre Erlebnisse der Vergangenheit. Das Leben im Gestern spielte nach dem schlimmen Erlebnissen halt doch noch eine größere Rolle als das Leben im Jetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher von Amos Oz.