Wellenkinder
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Liv Marie Bahrow ist geboren und aufgewachsen in einer Kleinstadt in der ehemaligen DDR. Ihr kritisches Umfeld und die Ereignisse der Wendezeit haben sie tief geprägt. Sie ist Literaturwissenschaftlerin und Schreibdozentin und lebt mit ihrer Familie in Leipzig.
Beiträge
eine aufwühlende Geschichte
Der Roman erzählt von drei Kinder die auf der Suche nach Freiheit und dem Halt einer Familie sind. Das Cover fand ich schön und ansprechend. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mit den Schreibstil - war nicht so flüssig zu lesen . Aber hab mich schnell daran gewöhnt und es ging dann leicht und flüssig weiter. Am Anfang lernt man die Hauptprotagonisten kennen und man hat viele Fragen im Kopf. Gut fand ich die wechselnde Perspektiven und man war gespannt wie es mit den einzelnen Protagonisten weiter geht. Ich fand die gut ausgearbeitet und man hat mit ihnen mitgefühlt und mitgelitten. Die einzelne Handlungsstränge werden nach und nach miteinander verwoben. Und allmählich lichtet sich die Geschichte und man versteht mehr. Ich fand besonders am Ende kommen noch paar überraschende Wendungen und alle Fragen wurden am Ende beantwortet. Man kriegt mit wie schwer es in DDR zu leben war - die gegen der Regime waren. Und was es für Folgen haben kann. Und wichtig dabei wird - Nichts ist so groß wie die Liebe einer Mutter. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt und ich gern weiterempfehle. Auch die Autorin Liv Marie Bahrow werde ich im Auge behalten.
⭐️⭐️⭐️⭐️ Ich empfehle diesen Roman allen, die sich mit DDR-Geschichte auseinandersetzen möchten, denen, die diesen Staat vielleicht selbst noch miterlebt haben - aber auch insbesondere denen, die das alles nur aus Geschichtsbüchern oder Dokumentationen kennen. Es lohnt sich, denn über die hier dargestellten Charaktere und die Handlung des Buches lernt man alles noch viel intensiver kennen, als wenn man sich nur mit Sachmaterial beschäftigen würde.
Komplexe Geschichte über Recht und Unrecht in der DDR Die Zeit der deutschen Teilung hat viele dramatische Schicksale hervorgebracht - viele wurden nie aufgeklärt, viele nicht hinterfragt. Liv Marie Bahrow tut in ihrem Roman genau das - sie packt die Themen an, die sich - hinter vorgehaltenen Händen geflüstert - in 40 Jahren DDR-Geschichte verbergen. Sie gibt denen eine Stimme, die denunziert, verurteilt, betrogen und eingesperrt wurden. Und denen, die ahnungslos ein Leben lebten, das bei weitem nicht so klar und einfach war wie es den Anschein hatte. „Wellenkinder“ erzählt von Margit, Oda und Jan - zwei Müttern, die durch ein Kind miteinander verbunden wurden. Doch diese Verbindungen werden erst viele Jahre nach der Wende offenbar, als Jan zu seinem kranken Vater in seine Heimat zurückkehrt. Vor vielen Jahren verschwand seine Mutter Margit - doch was wirklich passiert ist, wird erst offenbar, als die Polizei nach 30 Jahren die Ermittlungen wieder aufnimmt. Jans Leben wird dadurch in seinen Grundfesten erschüttert und langsam kommt eine Geschichte ans Licht, die unglaublich erscheint, aber genau so durchaus hätte passiert sein können. Denn in der Zeit der DDR saßen nicht nur Kriminelle im Gefängnis, sondern oft auch Personen, die Kritik am System geäußert hatten oder durch nicht systemtreue Aktivitäten aufgefallen waren. Solch eine junge Frau war Oda. Und sie war schwanger. Liv Marie Bahrow erzählt detailreich und gut recherchiert, sie konnte mich mitnehmen in die Geschichte und mich sensibilisieren für das Unrecht, das Menschen in diesem Staat widerfahren ist. Auf mehreren Zeitebenen setzt sie die Puzzlestücke zusammen, die am Ende ein verstörendes, aber doch stimmiges Bild ergeben. Dabei konnte ich die Handlungsstränge, die in der Vergangenheit spielen, noch besser nachvollziehen als die in der Gegenwart. Die Charaktere in der Gegenwart, besonders Jans Noch-Ehefrau Gesa, konnten mich nicht für sich einnehmen. Nur Jans Schulfreund Silvio bildete da eine Ausnahme. Auch wenn das Buch insgesamt eine eher traurige und düstere Stimmung transportiert, vermittelt es doch einen sehr guten Eindruck davon, welches Unrecht Menschen widerfahren kann und davon, wie weit die Liebe von Müttern zu ihren Kindern gehen kann - seien sie nun durch Blutsverwandtschaft verbunden oder nicht.

Packende Lebensgeschichten in der DDR
Es ist die Geschichte von Jan, Oda und Margit, eingebettet in das jeweilige Zeitgeschehen. Die Figuren verbindet ein enges Band, welches erst im Laufe der Erzählung nach und nach zum Vorschein kommt. Jan ist spät Vater geworden, hat mit Ende vierzig einen 4jährigen Sohn und lebt in Berlin. In der Beziehung zu seiner Frau gibt es Schwierigkeiten, sie wohnen getrennt. Die Geschichte nimmt ihren Anfang als sein Vater, zu welchem er nach dem Verschwinden der Mutter keinen Kontakt mehr hatte, starke gesundheitliche Probleme bekommt. Jan reist in seine alte Heimat nach Rügen, um nach ihm zu schauen. Außerdem tauchen nach Jahrzehnten neue Hinweise zum Verbleib seiner Mutter auf. Oda versucht in den 1970er Jahren zusammen mit ihrem Freund aus der DDR zu fliehen. Die Flucht scheitert. In der Haft merkt sie, dass sie schwanger ist. Margit muss als Kind während des zweiten Weltkriegs fliehen und nimmt sich auf der Flucht einem kleinen Jungen an. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die verschiedenen Blickwinkel haben die Protagonisten:innen nahbar gemacht. Gleichzeitig gab es bis zum Schluss die Spannung, wie die verschiedenen Lebensgeschichten zusammenhängen. Die Schicksale der beiden Frauen machen betroffen und mich hat es emotional mitgenommen. Der Schreibstil ist gut zu lesen. Für mein Empfinden hat sich das Ende etwas zu dramatisch zugespitzt. Dies hatte ich nach dem ruhigen Beginn so nicht erwartet und war für mein Gefühl etwas zu viel. Grundsätzlich müssen Charaktere nicht durchgehend sympathisch sein, aber Jans Frau wurde als schwierig und unempathisch dargestellt. Sodass ich nicht nachvollziehen konnte, warum er noch so an ihr hängt. Die Protagonisten sind aber authentisch und menschlich beschrieben. Insgesamt eine Leseempfehlung von mir.
Manchmal braucht es eine Weile, bis man sich in eine Geschichte eingefunden hat. Bis man anfängt, die Zusammenhänge zu begreifen und die magischen Bande in ihnen zu erkennen. Genauso erging es mir mit Wellenkinder. Erst wurde ich gar nicht warm mit der Geschichte. Ich legte sie zur Seite. Aber irgendwas hat mich immer wieder zu ihr zurückgezogen und jetzt, wo ich fertig bin, kann ich nicht mehr nachvollziehen, warum ich sie nicht schon von Anfang an geliebt habe. Aber jetzt kenne ich auch alle Zusammenhänge. Ich kenne alle Protagonist*innen und ich kenne vor allem alle gelüfteten Geheimnisse. Diese Geschichte ist so unglaublich! So gut durchdacht und lässt mich einfach nur sprachlos darauf zurückblicken. Diese Geschichte enthält so viel Liebe und doch auch so viel Grausamkeit. So viele Ungerechtigkeiten aber auch so viel Glück. Ich liebe die Perspektivwechsel zwischen den drei Hauptprotagonist*innen und die vielen Zeitsprünge zwischen unterschiedlichen Jahrzehnten. Ein kleiner Kritikpunkt: An manchen Stellen ging es mir etwas zu schnell und sprunghaft. Da fehlten mir hier und da Informationen, die ich gerne etwas mehr ausgearbeitet gehabt hätte. Aber trotzdem ist es ganz eindeutig eine wundervolle Geschichte, die ich von Herzen weiterempfehlen kann!

Ein Roman über Mutterliebe und DDR-Unrecht - und doch so viel mehr. In 3 Perspektiven wird über eine Flucht aus Königsberg nach dem Krieg, einen Fluchtversuch aus der DDR und dessen Folgen sowie ein Schicksal in der Gegenwart berichtet. Wie alles dann miteinander zu tun hat, ist wirklich gut gemacht. Allerdings hatte ich am Anfang Probleme in die Geschichte hereinzukommen und hätte das Buch fast abgebrochen. Ich hätte etwas verpasst. Die Schicksale sind wirklich schwer und so kann man manchmal gar nicht glauben, was man da liest. Was für ein Unrechtsstaat diese DDR unter dem Deckmantel der Menschlichkeit im Sozialismus war - unfassbar. Die Charaktere sind nicht durchweg sympathisch, am besten konnte ich mit Oda fühlen, deren Rolle als DDR-Flüchtling sehr gut beschrieben wurde. Ein Buch mit überraschenden Wendungen, dass ich sehr empfehlen kann.
Liv Marie Bahrow hat mit "Wellenkinder" einen Familienroman geschrieben, den ich sehr gerne gelesen habe und der mich wirklich berührt hat. Bereits die ersten Seiten haben mich gefesselt. Erzählt wird abwechselnd aus 3 Perspektiven. Margit hat den 2.Weltkrieg miterlebt. Sie ist selbst noch ein Kind, als sie auf einem Schiff auf der Ostsee eine junge Frau mit einem Baby auf der Reling stehen sieht. Sie entreist der Frau das Kind, die danach im Wasser versinkt. Oda lebt in der DDR. 1970 versucht sie, gemeinsam mit einem jungen Mann durch die Ostsee in den Westen zu schwimmen. Sie wird erwischt und kommt ins Gefängnis. Kurze Zeit später bemerkt sie, dass sie schwanger ist. Sie bringt das Kind zur Welt, doch es wird ihr weggenommen. Jan lebt heute, er ist Familienvater. Als er wegen einer Familienangelegenheit nach Rügen zu seinem Vater reisen muss, stellt er fest, dass seine Vergangenheit auf Lügen aufgebaut ist... Jede Geschichte für sich ist sehr spannend, stellenweise dramatisch und traurig. Was man schon früh erahnen kann, bestätigt sich im Verlauf des Buches.... Die Geschichten gehören zusammen.... Was man als Leser*in durch die wechselnden Perspektiven schon weiß, muss Jan erst mühevoll herausfinden. Eine für ihn schwierige Aufgabe. Für Jan geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft, da er vor den Trümmern seiner Ehe steht. Ihm wird klar, er muss die Vergangenheit aufarbeiten, muss herausfinden, was es mit dem Verschwinden seiner Mutter vor 30 Jahren auf sich hat. Ich konnte mich am besten in Oda hineinversetzen. Wie schlimm muss es für eine Mutter sein, wenn sie nicht weiß, wo ihr Kind ist, das ihr die Regierung weggenommen hat?... Am Ende hatte die Geschichte noch eine Wendung parat, die ich so nicht habe kommen sehen. Ein Buch, für das ich gerne eine Leseempfehlung gebe. Themen: DDR, Wende, Mutterliebe, Verlust, Trauer, Verzweiflung.
Ein emotionaler Roman über einen Mann und zwei Frauen, die ein Schicksal eint und dennoch trennt. Sehr berührend, intensiv und temporeich.
Eine Geschichte, drei Generationen, ein Wunsch
**** Worum geht es? **** Zwischen kurz nach dem ersten Weltkrieg, der vereitelten Flucht aus der DDR in den 70ern und der Gegenwart verfolgt man 3 unterschiedliche Protagonisten. Der Wunsch nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit erscheint als starke Gemeinsamkeit, allerdings scheint da noch mehr zu sein. Kann sich das Vergangene in der Gegenwart zu etwas Gutem wenden und eine neue Hoffnung entzünden, eine die vielleicht schon immer da wahr? **** Mein Eindruck **** Eine Geschichte über drei Generationen wie keine zweite. Zunächst verwirrend und diffus begleitet mit starken Schockmomenten und dann immer aufklarender und emotional packend, auf wundersame Weise miteinander verbunden. Der Wechsel zwischen den Generationen fesselte mich, wie ein spannender Thriller, zum Einen wollte ich bei der einen Person bleiben und zum anderen erfahren, wie es bei der anderen weiter geht. Jede der dargestellten Geschichten konnte mich faszinieren und ergreifen. Schicksale die wir alle mit den entsprechenden Zeiten verbinden und dennoch auf überzeugende Art neu zusammengefügt. Vor allem, dass ich mich mit dem Protagonisten aus der Gegenwart direkt verbunden fühlte machte die Reise durch die Geschichte zu einem intensiven Erlebnis, das mich voller Hoffnung zurückließ. Was wir mit unserer Gegenwart machen gehört ganz uns. Die Vergangenheit wird immer eine Lehre sein. Bedürfnisse können anders definiert werden, bleiben aber im Grunde immer gleich, wir sind alle Menschen zu jeder Zeit! Ein inspirierendes und energetisch positives Buch. Fabelhaft ausformuliert und eine einmalige Verwebung der deutschen Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg mit der Gegenwart mittels starker Protagonisten. **** Empfehlung? **** Fans von starken historischen Familiengeschichten und tieferen Botschaften sind hier ganz klar an der richtigen Stelle. Ein Buch, das ich voller Freude weiterempfehle.
Nach und nach ergibt alles einen Sinn
Vor über 30 Jahren ist Jans Mutter unter dubiosen Umständen verschwunden und das Verhältnis zu seinem Vater ist alles andere als vertraut. Mittlerweile ist Jan selbst Vater, steht vor den Scherben seiner Ehe und bekommt zu alledem auch noch einen Anruf, der ihn komplett aus der Bahn wirft. Es gab einen erschreckenden Fund, der ihn zurück nach Rügen und seiner Vergangenheit beordert… Im Jahr 1970 versucht Oda aus der ehemaligen DDR zu fliehen, doch ihr Fluchtversuch scheitert. Erst wenig später findet sie heraus, dass sie schwanger ist. Da befand sie sich allerdings bereits in der Haftanstalt Hoheneck. Ostpreußen 1945, kurz nach Kriegsende, befand sich Margit auf einem der letzten Schiffe, die von Königsberg über die Ostsee fuhren. Leider geriet das Schiff unter Beschuss. Sie konnte gerade noch das Baby einer Frau an sich nehmen, bevor diese über Bord ging. Ein Buch mit eher düsteren Geschehnissen, die ein Stück deutsche Geschichte erzählen. Es geht um Fluchtversuche aus der ehemaligen DDR, Freiheit und Familie. Insgesamt wird die Geschichte in drei unterschiedlichen Zeitzonen erzählt und fügt sich nach und nach zu einer zusammen. Durch den angenehmen Schreibstil konnte ich der Story zwar gut folgen, allerdings konnte es mich nicht wirklich einfangen. Mir hat einfach etwas gefehlt, dass mich mehr mitgerissen hätte, somit ziehe ich leider einen Punkt ab. Dennoch möchte ich hier eine Leseempfehlung aussprechen, denn Geschmäcker sind absolut verschieden und das Buch ist durchaus lesenswert.

Was für ein Buch, was für eine wichtige Thematik. Erschreckend, berührend und wirklich heftig. Für mich großartig.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Liv Marie Bahrow ist geboren und aufgewachsen in einer Kleinstadt in der ehemaligen DDR. Ihr kritisches Umfeld und die Ereignisse der Wendezeit haben sie tief geprägt. Sie ist Literaturwissenschaftlerin und Schreibdozentin und lebt mit ihrer Familie in Leipzig.
Beiträge
eine aufwühlende Geschichte
Der Roman erzählt von drei Kinder die auf der Suche nach Freiheit und dem Halt einer Familie sind. Das Cover fand ich schön und ansprechend. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mit den Schreibstil - war nicht so flüssig zu lesen . Aber hab mich schnell daran gewöhnt und es ging dann leicht und flüssig weiter. Am Anfang lernt man die Hauptprotagonisten kennen und man hat viele Fragen im Kopf. Gut fand ich die wechselnde Perspektiven und man war gespannt wie es mit den einzelnen Protagonisten weiter geht. Ich fand die gut ausgearbeitet und man hat mit ihnen mitgefühlt und mitgelitten. Die einzelne Handlungsstränge werden nach und nach miteinander verwoben. Und allmählich lichtet sich die Geschichte und man versteht mehr. Ich fand besonders am Ende kommen noch paar überraschende Wendungen und alle Fragen wurden am Ende beantwortet. Man kriegt mit wie schwer es in DDR zu leben war - die gegen der Regime waren. Und was es für Folgen haben kann. Und wichtig dabei wird - Nichts ist so groß wie die Liebe einer Mutter. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt und ich gern weiterempfehle. Auch die Autorin Liv Marie Bahrow werde ich im Auge behalten.
⭐️⭐️⭐️⭐️ Ich empfehle diesen Roman allen, die sich mit DDR-Geschichte auseinandersetzen möchten, denen, die diesen Staat vielleicht selbst noch miterlebt haben - aber auch insbesondere denen, die das alles nur aus Geschichtsbüchern oder Dokumentationen kennen. Es lohnt sich, denn über die hier dargestellten Charaktere und die Handlung des Buches lernt man alles noch viel intensiver kennen, als wenn man sich nur mit Sachmaterial beschäftigen würde.
Komplexe Geschichte über Recht und Unrecht in der DDR Die Zeit der deutschen Teilung hat viele dramatische Schicksale hervorgebracht - viele wurden nie aufgeklärt, viele nicht hinterfragt. Liv Marie Bahrow tut in ihrem Roman genau das - sie packt die Themen an, die sich - hinter vorgehaltenen Händen geflüstert - in 40 Jahren DDR-Geschichte verbergen. Sie gibt denen eine Stimme, die denunziert, verurteilt, betrogen und eingesperrt wurden. Und denen, die ahnungslos ein Leben lebten, das bei weitem nicht so klar und einfach war wie es den Anschein hatte. „Wellenkinder“ erzählt von Margit, Oda und Jan - zwei Müttern, die durch ein Kind miteinander verbunden wurden. Doch diese Verbindungen werden erst viele Jahre nach der Wende offenbar, als Jan zu seinem kranken Vater in seine Heimat zurückkehrt. Vor vielen Jahren verschwand seine Mutter Margit - doch was wirklich passiert ist, wird erst offenbar, als die Polizei nach 30 Jahren die Ermittlungen wieder aufnimmt. Jans Leben wird dadurch in seinen Grundfesten erschüttert und langsam kommt eine Geschichte ans Licht, die unglaublich erscheint, aber genau so durchaus hätte passiert sein können. Denn in der Zeit der DDR saßen nicht nur Kriminelle im Gefängnis, sondern oft auch Personen, die Kritik am System geäußert hatten oder durch nicht systemtreue Aktivitäten aufgefallen waren. Solch eine junge Frau war Oda. Und sie war schwanger. Liv Marie Bahrow erzählt detailreich und gut recherchiert, sie konnte mich mitnehmen in die Geschichte und mich sensibilisieren für das Unrecht, das Menschen in diesem Staat widerfahren ist. Auf mehreren Zeitebenen setzt sie die Puzzlestücke zusammen, die am Ende ein verstörendes, aber doch stimmiges Bild ergeben. Dabei konnte ich die Handlungsstränge, die in der Vergangenheit spielen, noch besser nachvollziehen als die in der Gegenwart. Die Charaktere in der Gegenwart, besonders Jans Noch-Ehefrau Gesa, konnten mich nicht für sich einnehmen. Nur Jans Schulfreund Silvio bildete da eine Ausnahme. Auch wenn das Buch insgesamt eine eher traurige und düstere Stimmung transportiert, vermittelt es doch einen sehr guten Eindruck davon, welches Unrecht Menschen widerfahren kann und davon, wie weit die Liebe von Müttern zu ihren Kindern gehen kann - seien sie nun durch Blutsverwandtschaft verbunden oder nicht.

Packende Lebensgeschichten in der DDR
Es ist die Geschichte von Jan, Oda und Margit, eingebettet in das jeweilige Zeitgeschehen. Die Figuren verbindet ein enges Band, welches erst im Laufe der Erzählung nach und nach zum Vorschein kommt. Jan ist spät Vater geworden, hat mit Ende vierzig einen 4jährigen Sohn und lebt in Berlin. In der Beziehung zu seiner Frau gibt es Schwierigkeiten, sie wohnen getrennt. Die Geschichte nimmt ihren Anfang als sein Vater, zu welchem er nach dem Verschwinden der Mutter keinen Kontakt mehr hatte, starke gesundheitliche Probleme bekommt. Jan reist in seine alte Heimat nach Rügen, um nach ihm zu schauen. Außerdem tauchen nach Jahrzehnten neue Hinweise zum Verbleib seiner Mutter auf. Oda versucht in den 1970er Jahren zusammen mit ihrem Freund aus der DDR zu fliehen. Die Flucht scheitert. In der Haft merkt sie, dass sie schwanger ist. Margit muss als Kind während des zweiten Weltkriegs fliehen und nimmt sich auf der Flucht einem kleinen Jungen an. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die verschiedenen Blickwinkel haben die Protagonisten:innen nahbar gemacht. Gleichzeitig gab es bis zum Schluss die Spannung, wie die verschiedenen Lebensgeschichten zusammenhängen. Die Schicksale der beiden Frauen machen betroffen und mich hat es emotional mitgenommen. Der Schreibstil ist gut zu lesen. Für mein Empfinden hat sich das Ende etwas zu dramatisch zugespitzt. Dies hatte ich nach dem ruhigen Beginn so nicht erwartet und war für mein Gefühl etwas zu viel. Grundsätzlich müssen Charaktere nicht durchgehend sympathisch sein, aber Jans Frau wurde als schwierig und unempathisch dargestellt. Sodass ich nicht nachvollziehen konnte, warum er noch so an ihr hängt. Die Protagonisten sind aber authentisch und menschlich beschrieben. Insgesamt eine Leseempfehlung von mir.
Manchmal braucht es eine Weile, bis man sich in eine Geschichte eingefunden hat. Bis man anfängt, die Zusammenhänge zu begreifen und die magischen Bande in ihnen zu erkennen. Genauso erging es mir mit Wellenkinder. Erst wurde ich gar nicht warm mit der Geschichte. Ich legte sie zur Seite. Aber irgendwas hat mich immer wieder zu ihr zurückgezogen und jetzt, wo ich fertig bin, kann ich nicht mehr nachvollziehen, warum ich sie nicht schon von Anfang an geliebt habe. Aber jetzt kenne ich auch alle Zusammenhänge. Ich kenne alle Protagonist*innen und ich kenne vor allem alle gelüfteten Geheimnisse. Diese Geschichte ist so unglaublich! So gut durchdacht und lässt mich einfach nur sprachlos darauf zurückblicken. Diese Geschichte enthält so viel Liebe und doch auch so viel Grausamkeit. So viele Ungerechtigkeiten aber auch so viel Glück. Ich liebe die Perspektivwechsel zwischen den drei Hauptprotagonist*innen und die vielen Zeitsprünge zwischen unterschiedlichen Jahrzehnten. Ein kleiner Kritikpunkt: An manchen Stellen ging es mir etwas zu schnell und sprunghaft. Da fehlten mir hier und da Informationen, die ich gerne etwas mehr ausgearbeitet gehabt hätte. Aber trotzdem ist es ganz eindeutig eine wundervolle Geschichte, die ich von Herzen weiterempfehlen kann!

Ein Roman über Mutterliebe und DDR-Unrecht - und doch so viel mehr. In 3 Perspektiven wird über eine Flucht aus Königsberg nach dem Krieg, einen Fluchtversuch aus der DDR und dessen Folgen sowie ein Schicksal in der Gegenwart berichtet. Wie alles dann miteinander zu tun hat, ist wirklich gut gemacht. Allerdings hatte ich am Anfang Probleme in die Geschichte hereinzukommen und hätte das Buch fast abgebrochen. Ich hätte etwas verpasst. Die Schicksale sind wirklich schwer und so kann man manchmal gar nicht glauben, was man da liest. Was für ein Unrechtsstaat diese DDR unter dem Deckmantel der Menschlichkeit im Sozialismus war - unfassbar. Die Charaktere sind nicht durchweg sympathisch, am besten konnte ich mit Oda fühlen, deren Rolle als DDR-Flüchtling sehr gut beschrieben wurde. Ein Buch mit überraschenden Wendungen, dass ich sehr empfehlen kann.
Liv Marie Bahrow hat mit "Wellenkinder" einen Familienroman geschrieben, den ich sehr gerne gelesen habe und der mich wirklich berührt hat. Bereits die ersten Seiten haben mich gefesselt. Erzählt wird abwechselnd aus 3 Perspektiven. Margit hat den 2.Weltkrieg miterlebt. Sie ist selbst noch ein Kind, als sie auf einem Schiff auf der Ostsee eine junge Frau mit einem Baby auf der Reling stehen sieht. Sie entreist der Frau das Kind, die danach im Wasser versinkt. Oda lebt in der DDR. 1970 versucht sie, gemeinsam mit einem jungen Mann durch die Ostsee in den Westen zu schwimmen. Sie wird erwischt und kommt ins Gefängnis. Kurze Zeit später bemerkt sie, dass sie schwanger ist. Sie bringt das Kind zur Welt, doch es wird ihr weggenommen. Jan lebt heute, er ist Familienvater. Als er wegen einer Familienangelegenheit nach Rügen zu seinem Vater reisen muss, stellt er fest, dass seine Vergangenheit auf Lügen aufgebaut ist... Jede Geschichte für sich ist sehr spannend, stellenweise dramatisch und traurig. Was man schon früh erahnen kann, bestätigt sich im Verlauf des Buches.... Die Geschichten gehören zusammen.... Was man als Leser*in durch die wechselnden Perspektiven schon weiß, muss Jan erst mühevoll herausfinden. Eine für ihn schwierige Aufgabe. Für Jan geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft, da er vor den Trümmern seiner Ehe steht. Ihm wird klar, er muss die Vergangenheit aufarbeiten, muss herausfinden, was es mit dem Verschwinden seiner Mutter vor 30 Jahren auf sich hat. Ich konnte mich am besten in Oda hineinversetzen. Wie schlimm muss es für eine Mutter sein, wenn sie nicht weiß, wo ihr Kind ist, das ihr die Regierung weggenommen hat?... Am Ende hatte die Geschichte noch eine Wendung parat, die ich so nicht habe kommen sehen. Ein Buch, für das ich gerne eine Leseempfehlung gebe. Themen: DDR, Wende, Mutterliebe, Verlust, Trauer, Verzweiflung.
Ein emotionaler Roman über einen Mann und zwei Frauen, die ein Schicksal eint und dennoch trennt. Sehr berührend, intensiv und temporeich.
Eine Geschichte, drei Generationen, ein Wunsch
**** Worum geht es? **** Zwischen kurz nach dem ersten Weltkrieg, der vereitelten Flucht aus der DDR in den 70ern und der Gegenwart verfolgt man 3 unterschiedliche Protagonisten. Der Wunsch nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit erscheint als starke Gemeinsamkeit, allerdings scheint da noch mehr zu sein. Kann sich das Vergangene in der Gegenwart zu etwas Gutem wenden und eine neue Hoffnung entzünden, eine die vielleicht schon immer da wahr? **** Mein Eindruck **** Eine Geschichte über drei Generationen wie keine zweite. Zunächst verwirrend und diffus begleitet mit starken Schockmomenten und dann immer aufklarender und emotional packend, auf wundersame Weise miteinander verbunden. Der Wechsel zwischen den Generationen fesselte mich, wie ein spannender Thriller, zum Einen wollte ich bei der einen Person bleiben und zum anderen erfahren, wie es bei der anderen weiter geht. Jede der dargestellten Geschichten konnte mich faszinieren und ergreifen. Schicksale die wir alle mit den entsprechenden Zeiten verbinden und dennoch auf überzeugende Art neu zusammengefügt. Vor allem, dass ich mich mit dem Protagonisten aus der Gegenwart direkt verbunden fühlte machte die Reise durch die Geschichte zu einem intensiven Erlebnis, das mich voller Hoffnung zurückließ. Was wir mit unserer Gegenwart machen gehört ganz uns. Die Vergangenheit wird immer eine Lehre sein. Bedürfnisse können anders definiert werden, bleiben aber im Grunde immer gleich, wir sind alle Menschen zu jeder Zeit! Ein inspirierendes und energetisch positives Buch. Fabelhaft ausformuliert und eine einmalige Verwebung der deutschen Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg mit der Gegenwart mittels starker Protagonisten. **** Empfehlung? **** Fans von starken historischen Familiengeschichten und tieferen Botschaften sind hier ganz klar an der richtigen Stelle. Ein Buch, das ich voller Freude weiterempfehle.
Nach und nach ergibt alles einen Sinn
Vor über 30 Jahren ist Jans Mutter unter dubiosen Umständen verschwunden und das Verhältnis zu seinem Vater ist alles andere als vertraut. Mittlerweile ist Jan selbst Vater, steht vor den Scherben seiner Ehe und bekommt zu alledem auch noch einen Anruf, der ihn komplett aus der Bahn wirft. Es gab einen erschreckenden Fund, der ihn zurück nach Rügen und seiner Vergangenheit beordert… Im Jahr 1970 versucht Oda aus der ehemaligen DDR zu fliehen, doch ihr Fluchtversuch scheitert. Erst wenig später findet sie heraus, dass sie schwanger ist. Da befand sie sich allerdings bereits in der Haftanstalt Hoheneck. Ostpreußen 1945, kurz nach Kriegsende, befand sich Margit auf einem der letzten Schiffe, die von Königsberg über die Ostsee fuhren. Leider geriet das Schiff unter Beschuss. Sie konnte gerade noch das Baby einer Frau an sich nehmen, bevor diese über Bord ging. Ein Buch mit eher düsteren Geschehnissen, die ein Stück deutsche Geschichte erzählen. Es geht um Fluchtversuche aus der ehemaligen DDR, Freiheit und Familie. Insgesamt wird die Geschichte in drei unterschiedlichen Zeitzonen erzählt und fügt sich nach und nach zu einer zusammen. Durch den angenehmen Schreibstil konnte ich der Story zwar gut folgen, allerdings konnte es mich nicht wirklich einfangen. Mir hat einfach etwas gefehlt, dass mich mehr mitgerissen hätte, somit ziehe ich leider einen Punkt ab. Dennoch möchte ich hier eine Leseempfehlung aussprechen, denn Geschmäcker sind absolut verschieden und das Buch ist durchaus lesenswert.
