Weil da war etwas im Wasser
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Beschreibung
Beiträge
Zunächst ein Lieblingsbuchanwärter, so außergewöhnlich und stark! - aber ein Kapitel gegen Ende war ein echter Flop, daher "nur" 3*.
Anders und so voller lehrreicher Stunden
Oktopoden sind faszinierende Tiere. Hier erzählt man uns eine Familiengeschichte über 7 Generationen. Wie ? 8 Arme eines Riesenkalmars mit eigenen Namen und Charakteren. Ein Buch das aktuell zu den Klimadebatten passt, man viel über Biologie, Politik und Geschichte lernt. Verrückt viele Fussnoten und Querverweise. Ein Buch wie ein Notizbuch. So gerne gelesen :)
Interessante Idee, irre Verknüpfungen, mir jedoch zu konfus. Vor allem durch die ersten 100 Seiten muss man sich kämpfen… auch die ständigen Fußnoten und das parallele Lesen des letzten Abschnittes waren so gar nicht meins. Trotz allem irgendwie faszinierend konstruiert. Daher noch 3,5 Sterne
Wie ist das Leben einer Riesenkalmarin in der Tiefsee? In Luca Kiesers Buch erfahren wir es, wir erfahren, wie es ist, wenn sich ein Walfisch nähert oder wenn sich ein Tsunami ereignet. Oder die eigenen Fangarme an ein Glasfaserkabel stoßen, durch das die Kommunikation der halben Welt fließt. Alle 8 Arme erzählen uns unterschiedliche Geschichten von einzelnen Menschen und deren Erlebnissen, allerdings unterbrechen und kritisieren sie dabei einander gegenseitig. Literarisch sehr originell und gleichzeitig sowohl sehr menschlich (die Geschichten der 8 Arme) als auch sehr tierisch (die Welt aus der Sicht einer Kalmarin) ist dieses Buch nicht nur ein tolles und kluges Lesevergnügen sondern auch eine deutliche Stimme für den Schutz unserer Meere. Großartig!
Zitat: «Wie das tiefschwarze Gefieder eines Hahnes vor dem Schrei dehnt sich dass All – und die Erde, unsere Heimat, ist darin nicht mehr als das Blitzen einer Federspitze.» Tiere als Protagonisten sind nichts Neues. Katzen ermitteln in Mordfällen, Hunde berichten von der Liebesgeschichte ihres Frauchens – sogar Schafe sind schon als Handlungsträger aufgetreten. Aber ein Riesenkalmar, der Schwärze der Tiefsee entrissen? Oder genauer gesagt: die acht Arme des Kalmars, die voneinander unabhängig erzählen, sich sogar widersprechen? Eine mutige Wahl des Autors. Diese Perspektive ist für Lesende ungewohnt, öffnet ein Fenster in eine Welt, die für uns so fremdartig ist wie ein anderer Planet. Monströs mag dieses Wesen auf den ersten Blick erscheinen, doch mit jeder Geschichte, die einer der Arme erzählt, erfahren wir mehr über seine Lebenswelt, seinen faszinierenden Körper, seine Gefährdung durch den Menschen. Das ist halb Sachbuch, halb Roman. Durch eine Reihe weiterer, menschlicher Perspektiven schlägt der Autor Brücken zum für uns Nachvollziehbaren. Wir begegnen Menschen, die aus den verschiedensten Gründen mit dem Kalmar oder dem Ökosystem Meer im Allgemeinen zu tun haben. Außerdem widmet der Autor einige Passagen der Populärkultur, die sich mit den ‚Monstern‘, den Ungeheuern der Meere beschäftigen – von Jules Verne bis Steven Spielberg. Doch auf jeden Schritt in vertraute Gefilde folgt wieder ein Bruch; dann zieht einer der Arme dich erneut ins Unbekannte. Insgesamt ist die Konstruktion des Romans gewagt, in manchen Passagen meines Erachtens überfrachtet mit Themen, Fakten, Blickwinkeln. Dennoch: Die Erzählungen der Arme des Kalmars machen abstraktes Wissen greifbar, erheben ökologische Themen aus dem diffusen Nebel des leicht Ignorierbaren. Fußnoten schicken dich hierhin und dorthin – pures Chaos, aber unbedingt folgen! Letztlich wirft Luca Kieser die Frage in den Raum, ob der Mensch überhaupt auf angemessene, sinnvolle Weise über Tiere und Natur sprechen kann. Kann der Roman als Bejahung dieser Frage gelten? Das liegt wohl im individuellen Ermessen der Leser:innen. Für mich ist der Roman auf jeden Fall ein anerkennenswerter Versuch. Das Experimentelle seiner Struktur schubst dich aus der Komfortzone, und das macht Lust darauf, den angesprochenen Themen weiter nachzugehen. Zitat: «Und dann brach ein Klagelaut aus ihm hervor. Obwohl es stach, sog unser Kalmar in sich ein, was durch die Kiemen in ihn geriet. Schäumend grüne Gischt und jenes Gas – einen Moment waren da nur der Nachhall seines Schreis und das Weiß in einem grün schäumenden Meer und zwischen dem Himmel und ihm ein Kampf – dann siegte die Helligkeit und er duckte sich unter Wasser.»
Vielschichtig, komplex, genial
Zugegeben, besonders zu anfangs verwirrten mich die Vielzahl der Geschichten. Bei den Gedankensprüngen muss man wirklich aufpassen und sollte die Story nicht abends im Bett kurz vorm Einschlafen lesen. Je weiter ich mich eingelesen habe - und ich wollte diese Story lesen, denn die Idee dahinter, die acht Arme eines Kraken sprechen zu lassen gefiel mir so unfassbar gut - desto besser kam ich in die Story rein. Und ich muss sagen: Idee wie Umsetzung sind brillant. Die Figuren sind so vielschichtig und echt wie die Story dahinter. Dass alles in einem großen Zusammenhang steht, fasziniert mich auch nach Ende des Romans noch. Besonders das Ende hats mir angetan (nicht Sanjas Tagebuch, auch wenn ich das ebenfalls gut und authentisch fand, sondern das eigentliche Ende der Story!). Ich denke, wir werden noch viel von Luca Kieser lesen.
Ich bin dem Deutschen Buchpreis dankbar dafür, dass sie diesen Titel auf die Longlist gesetzt haben, da er sonst völlig an mir vorbeigegangen wäre. Der Autor hat sich auf Naturethik spezialisiert und das ließt man aus jeder Zeile heraus. Die Andersartigkeit, Ungreifbarkeit der Natur und ihrer Lebewesen wird plötzlich nahbar und damit werden zahlreiche Fragen aufgeworfen. Wie und wo greift der Mensch in die Natur ein? Wie und warum werden Geschichten durch und um Natur konstruiert? Warum ist die Distanz zur Natur so groß, wo wir doch so sehr von ihr geprägt werden? Vor allem aber hat mich die Ungezwungenheit, die Originalität, die Frische Brise, die diesen Text umspielt positiv überrascht. Nicht nur das wir diese nahezu außerirdischen Erzählperspektiven einnehmen. Wir wirbeln hier auch noch durch eine generationenübergreifende Familiengeschichte, die so alternierend und bunt doch durch eine einzigartige Begegnung mit der Natur verbunden ist und ein lange zurückliegendes Trauma weitervererbt. Das hier ist eine pure Reizüberflutung. Die Dämonisierung und Wertschätzung von Natur liefern sich, wie auch im echten Leben einen Konkurrenzkampf. Und ich wage zu bezweifeln, dass sich irgendjemand diesem Spektakel entziehen kann.
Zu verwirrend, baute 0 emotionalen Bezug auf, der Anfang hat sich noch gut aufgebaut,dann aber zunehmend wierd. Aber interessante Erzählperspektive und Dynamik in Erzählform- und Ton..
„Ich bin nur der Arm eines Tintenfisches und verstehe nicht viel von menschlichen Gefühlen.“ Kann man verwirrt und verzückt gleichzeitig sein? Jedenfalls wirkt einiges mysteriös und anderes ganz strahlend klar.
Das Buch ist experimentell, skurril und sicher nicht für jeden etwas. Aber allen, die gern ein außergewöhnliches Leseerlebnis suchen, kann ich dieses Buch nur empfehlen.
🦑 𝘈𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘸𝘪𝘳, 𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘈𝘳𝘮𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘴 𝘙𝘪𝘦𝘴𝘦𝘯𝘬𝘢𝘭𝘮𝘢𝘳𝘴. Als ein riesiger Tintenfisch ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme davon zu erzählen, wie es ist, ein Ungeheuer zu sein. Ein außergewöhnliches literarisches Abenteuer. 💭 Wow, das war wirklich ein Abenteuer. Luca Kieser wagt hier etwas Neues, das ich so noch nicht gelesen habe. Und es ist so, so toll! Ich musste mich erst darauf einlassen, aber dann war ich begeistert davon, dass die Arme, die ihre eigenen Namen haben, ihre Geschichten erzählen wollen. Dabei unterbrechen sie sich auch gegenseitig um auf ihre Erzählungen hinzuweisen, zu denen man springen kann und durchbrechen damit quasi die vierte Wand. Aufgebaut ist das Buch in zwei Abschnitte, in denen die Ereignisse der Arme und die des Kalmars ineinander verwoben sind: 🦑 𝙳𝙴𝚁 𝙴𝙸𝙽𝙴 𝚃𝙴𝙽𝚃𝙰𝙺𝙴𝙻 𝙱𝙻𝙴𝙽𝙳𝙴𝙽𝙳 - 𝙲𝙷𝙴𝙼𝙸𝙴 𝚂𝚄̈𝚂𝚂 - 𝙽𝙴𝚁𝚅𝙴𝙽𝙶𝙸𝙵𝚃 𝙷𝙴𝙷𝚁 - 𝟻𝟶 𝙹𝙰𝙷𝚁𝙴 𝙱𝙻𝚄𝙴 𝙼𝙰𝚁𝙱𝙻𝙴 𝙷𝙰𝙻𝙱 - 𝙼𝙴𝙸 𝙷𝙾𝙸𝙼𝙰𝙳 🦑 𝙳𝙴𝚁 𝙰𝙽𝙳𝙴𝚁𝙴 𝚃𝙴𝙽𝚃𝙰𝙺𝙴𝙻 𝙰𝚁𝙼 - 𝙳𝙴𝚁 𝙽𝙰𝙼𝙴 𝙴𝙸𝙽𝙶𝙴𝙱𝙸𝙻𝙳𝙴𝚃 - 𝙺𝚁𝙰̈𝙷𝙴𝙽𝙽𝙴𝚂𝚃 𝙱𝙸𝚂𝚂𝙲𝙷𝙴𝙽 𝚂𝙲𝙷𝚄̈𝙲𝙷𝚃𝙴𝚁𝙽 - 𝙳𝙴𝚁 𝚂𝙿𝙰𝙽𝙸𝚂𝙲𝙷𝙴 𝙺𝚁𝙰𝙶𝙴𝙽 𝙽𝙴𝚄 - 𝙳𝙸𝙴 𝚅𝙾𝚁𝙷𝙰𝚄𝚃 𝙼𝚄̈𝙳𝙴 - 𝚂𝙰𝙽𝙹𝙰𝚂 𝚃𝙰𝙶𝙴𝙱𝚄𝙲𝙷 Dabei werden so viele Themen behandelt. Es geht um Krill und Ambra und der Parfümherstellung, um Selbstfindung, Begreifen der Familiengeschichte, der Aufarbeitung des Nationalsozialismus, um Traumata, Literatur und Film, Ekel und Scham. So unterschiedlich diese Erzählungen auch sein mögen, so passen sie dennoch zusammen. Am spannendsten für mich waren der süße, der arme und der müde Arm, bei der hauptsächlich die Geschichte der Familie Sanz, über sieben Generationen hinweg, und ihrer Begegnung und Verbindung zum Kalmar, erzählt wird. Auch interessant war der eingebildete Arm bei dem es vor allem um die Literatur geht. Um die Übersicht zu behalten ist auf jeder Seite am Rand gekennzeichnet, welcher Arm gerade spricht. Somit kann man es auch wagen, einem Arm konsequent zu folgen und das Buch demnach „durcheinander“ lesen. Man muss sich definitiv darauf einlassen und aufmerksam lesen. Das Buch ist experimentell, skurril und sicher nicht für jeden etwas. Aber allen, die gern ein außergewöhnliches Leseerlebnis suchen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Freue mich sehr auf das nächste Buch! 🐘 ⭐️⭐️⭐️⭐️

Beschreibung
Beiträge
Zunächst ein Lieblingsbuchanwärter, so außergewöhnlich und stark! - aber ein Kapitel gegen Ende war ein echter Flop, daher "nur" 3*.
Anders und so voller lehrreicher Stunden
Oktopoden sind faszinierende Tiere. Hier erzählt man uns eine Familiengeschichte über 7 Generationen. Wie ? 8 Arme eines Riesenkalmars mit eigenen Namen und Charakteren. Ein Buch das aktuell zu den Klimadebatten passt, man viel über Biologie, Politik und Geschichte lernt. Verrückt viele Fussnoten und Querverweise. Ein Buch wie ein Notizbuch. So gerne gelesen :)
Interessante Idee, irre Verknüpfungen, mir jedoch zu konfus. Vor allem durch die ersten 100 Seiten muss man sich kämpfen… auch die ständigen Fußnoten und das parallele Lesen des letzten Abschnittes waren so gar nicht meins. Trotz allem irgendwie faszinierend konstruiert. Daher noch 3,5 Sterne
Wie ist das Leben einer Riesenkalmarin in der Tiefsee? In Luca Kiesers Buch erfahren wir es, wir erfahren, wie es ist, wenn sich ein Walfisch nähert oder wenn sich ein Tsunami ereignet. Oder die eigenen Fangarme an ein Glasfaserkabel stoßen, durch das die Kommunikation der halben Welt fließt. Alle 8 Arme erzählen uns unterschiedliche Geschichten von einzelnen Menschen und deren Erlebnissen, allerdings unterbrechen und kritisieren sie dabei einander gegenseitig. Literarisch sehr originell und gleichzeitig sowohl sehr menschlich (die Geschichten der 8 Arme) als auch sehr tierisch (die Welt aus der Sicht einer Kalmarin) ist dieses Buch nicht nur ein tolles und kluges Lesevergnügen sondern auch eine deutliche Stimme für den Schutz unserer Meere. Großartig!
Zitat: «Wie das tiefschwarze Gefieder eines Hahnes vor dem Schrei dehnt sich dass All – und die Erde, unsere Heimat, ist darin nicht mehr als das Blitzen einer Federspitze.» Tiere als Protagonisten sind nichts Neues. Katzen ermitteln in Mordfällen, Hunde berichten von der Liebesgeschichte ihres Frauchens – sogar Schafe sind schon als Handlungsträger aufgetreten. Aber ein Riesenkalmar, der Schwärze der Tiefsee entrissen? Oder genauer gesagt: die acht Arme des Kalmars, die voneinander unabhängig erzählen, sich sogar widersprechen? Eine mutige Wahl des Autors. Diese Perspektive ist für Lesende ungewohnt, öffnet ein Fenster in eine Welt, die für uns so fremdartig ist wie ein anderer Planet. Monströs mag dieses Wesen auf den ersten Blick erscheinen, doch mit jeder Geschichte, die einer der Arme erzählt, erfahren wir mehr über seine Lebenswelt, seinen faszinierenden Körper, seine Gefährdung durch den Menschen. Das ist halb Sachbuch, halb Roman. Durch eine Reihe weiterer, menschlicher Perspektiven schlägt der Autor Brücken zum für uns Nachvollziehbaren. Wir begegnen Menschen, die aus den verschiedensten Gründen mit dem Kalmar oder dem Ökosystem Meer im Allgemeinen zu tun haben. Außerdem widmet der Autor einige Passagen der Populärkultur, die sich mit den ‚Monstern‘, den Ungeheuern der Meere beschäftigen – von Jules Verne bis Steven Spielberg. Doch auf jeden Schritt in vertraute Gefilde folgt wieder ein Bruch; dann zieht einer der Arme dich erneut ins Unbekannte. Insgesamt ist die Konstruktion des Romans gewagt, in manchen Passagen meines Erachtens überfrachtet mit Themen, Fakten, Blickwinkeln. Dennoch: Die Erzählungen der Arme des Kalmars machen abstraktes Wissen greifbar, erheben ökologische Themen aus dem diffusen Nebel des leicht Ignorierbaren. Fußnoten schicken dich hierhin und dorthin – pures Chaos, aber unbedingt folgen! Letztlich wirft Luca Kieser die Frage in den Raum, ob der Mensch überhaupt auf angemessene, sinnvolle Weise über Tiere und Natur sprechen kann. Kann der Roman als Bejahung dieser Frage gelten? Das liegt wohl im individuellen Ermessen der Leser:innen. Für mich ist der Roman auf jeden Fall ein anerkennenswerter Versuch. Das Experimentelle seiner Struktur schubst dich aus der Komfortzone, und das macht Lust darauf, den angesprochenen Themen weiter nachzugehen. Zitat: «Und dann brach ein Klagelaut aus ihm hervor. Obwohl es stach, sog unser Kalmar in sich ein, was durch die Kiemen in ihn geriet. Schäumend grüne Gischt und jenes Gas – einen Moment waren da nur der Nachhall seines Schreis und das Weiß in einem grün schäumenden Meer und zwischen dem Himmel und ihm ein Kampf – dann siegte die Helligkeit und er duckte sich unter Wasser.»
Vielschichtig, komplex, genial
Zugegeben, besonders zu anfangs verwirrten mich die Vielzahl der Geschichten. Bei den Gedankensprüngen muss man wirklich aufpassen und sollte die Story nicht abends im Bett kurz vorm Einschlafen lesen. Je weiter ich mich eingelesen habe - und ich wollte diese Story lesen, denn die Idee dahinter, die acht Arme eines Kraken sprechen zu lassen gefiel mir so unfassbar gut - desto besser kam ich in die Story rein. Und ich muss sagen: Idee wie Umsetzung sind brillant. Die Figuren sind so vielschichtig und echt wie die Story dahinter. Dass alles in einem großen Zusammenhang steht, fasziniert mich auch nach Ende des Romans noch. Besonders das Ende hats mir angetan (nicht Sanjas Tagebuch, auch wenn ich das ebenfalls gut und authentisch fand, sondern das eigentliche Ende der Story!). Ich denke, wir werden noch viel von Luca Kieser lesen.
Ich bin dem Deutschen Buchpreis dankbar dafür, dass sie diesen Titel auf die Longlist gesetzt haben, da er sonst völlig an mir vorbeigegangen wäre. Der Autor hat sich auf Naturethik spezialisiert und das ließt man aus jeder Zeile heraus. Die Andersartigkeit, Ungreifbarkeit der Natur und ihrer Lebewesen wird plötzlich nahbar und damit werden zahlreiche Fragen aufgeworfen. Wie und wo greift der Mensch in die Natur ein? Wie und warum werden Geschichten durch und um Natur konstruiert? Warum ist die Distanz zur Natur so groß, wo wir doch so sehr von ihr geprägt werden? Vor allem aber hat mich die Ungezwungenheit, die Originalität, die Frische Brise, die diesen Text umspielt positiv überrascht. Nicht nur das wir diese nahezu außerirdischen Erzählperspektiven einnehmen. Wir wirbeln hier auch noch durch eine generationenübergreifende Familiengeschichte, die so alternierend und bunt doch durch eine einzigartige Begegnung mit der Natur verbunden ist und ein lange zurückliegendes Trauma weitervererbt. Das hier ist eine pure Reizüberflutung. Die Dämonisierung und Wertschätzung von Natur liefern sich, wie auch im echten Leben einen Konkurrenzkampf. Und ich wage zu bezweifeln, dass sich irgendjemand diesem Spektakel entziehen kann.
Zu verwirrend, baute 0 emotionalen Bezug auf, der Anfang hat sich noch gut aufgebaut,dann aber zunehmend wierd. Aber interessante Erzählperspektive und Dynamik in Erzählform- und Ton..
„Ich bin nur der Arm eines Tintenfisches und verstehe nicht viel von menschlichen Gefühlen.“ Kann man verwirrt und verzückt gleichzeitig sein? Jedenfalls wirkt einiges mysteriös und anderes ganz strahlend klar.
Das Buch ist experimentell, skurril und sicher nicht für jeden etwas. Aber allen, die gern ein außergewöhnliches Leseerlebnis suchen, kann ich dieses Buch nur empfehlen.
🦑 𝘈𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘸𝘪𝘳, 𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘈𝘳𝘮𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘴 𝘙𝘪𝘦𝘴𝘦𝘯𝘬𝘢𝘭𝘮𝘢𝘳𝘴. Als ein riesiger Tintenfisch ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme davon zu erzählen, wie es ist, ein Ungeheuer zu sein. Ein außergewöhnliches literarisches Abenteuer. 💭 Wow, das war wirklich ein Abenteuer. Luca Kieser wagt hier etwas Neues, das ich so noch nicht gelesen habe. Und es ist so, so toll! Ich musste mich erst darauf einlassen, aber dann war ich begeistert davon, dass die Arme, die ihre eigenen Namen haben, ihre Geschichten erzählen wollen. Dabei unterbrechen sie sich auch gegenseitig um auf ihre Erzählungen hinzuweisen, zu denen man springen kann und durchbrechen damit quasi die vierte Wand. Aufgebaut ist das Buch in zwei Abschnitte, in denen die Ereignisse der Arme und die des Kalmars ineinander verwoben sind: 🦑 𝙳𝙴𝚁 𝙴𝙸𝙽𝙴 𝚃𝙴𝙽𝚃𝙰𝙺𝙴𝙻 𝙱𝙻𝙴𝙽𝙳𝙴𝙽𝙳 - 𝙲𝙷𝙴𝙼𝙸𝙴 𝚂𝚄̈𝚂𝚂 - 𝙽𝙴𝚁𝚅𝙴𝙽𝙶𝙸𝙵𝚃 𝙷𝙴𝙷𝚁 - 𝟻𝟶 𝙹𝙰𝙷𝚁𝙴 𝙱𝙻𝚄𝙴 𝙼𝙰𝚁𝙱𝙻𝙴 𝙷𝙰𝙻𝙱 - 𝙼𝙴𝙸 𝙷𝙾𝙸𝙼𝙰𝙳 🦑 𝙳𝙴𝚁 𝙰𝙽𝙳𝙴𝚁𝙴 𝚃𝙴𝙽𝚃𝙰𝙺𝙴𝙻 𝙰𝚁𝙼 - 𝙳𝙴𝚁 𝙽𝙰𝙼𝙴 𝙴𝙸𝙽𝙶𝙴𝙱𝙸𝙻𝙳𝙴𝚃 - 𝙺𝚁𝙰̈𝙷𝙴𝙽𝙽𝙴𝚂𝚃 𝙱𝙸𝚂𝚂𝙲𝙷𝙴𝙽 𝚂𝙲𝙷𝚄̈𝙲𝙷𝚃𝙴𝚁𝙽 - 𝙳𝙴𝚁 𝚂𝙿𝙰𝙽𝙸𝚂𝙲𝙷𝙴 𝙺𝚁𝙰𝙶𝙴𝙽 𝙽𝙴𝚄 - 𝙳𝙸𝙴 𝚅𝙾𝚁𝙷𝙰𝚄𝚃 𝙼𝚄̈𝙳𝙴 - 𝚂𝙰𝙽𝙹𝙰𝚂 𝚃𝙰𝙶𝙴𝙱𝚄𝙲𝙷 Dabei werden so viele Themen behandelt. Es geht um Krill und Ambra und der Parfümherstellung, um Selbstfindung, Begreifen der Familiengeschichte, der Aufarbeitung des Nationalsozialismus, um Traumata, Literatur und Film, Ekel und Scham. So unterschiedlich diese Erzählungen auch sein mögen, so passen sie dennoch zusammen. Am spannendsten für mich waren der süße, der arme und der müde Arm, bei der hauptsächlich die Geschichte der Familie Sanz, über sieben Generationen hinweg, und ihrer Begegnung und Verbindung zum Kalmar, erzählt wird. Auch interessant war der eingebildete Arm bei dem es vor allem um die Literatur geht. Um die Übersicht zu behalten ist auf jeder Seite am Rand gekennzeichnet, welcher Arm gerade spricht. Somit kann man es auch wagen, einem Arm konsequent zu folgen und das Buch demnach „durcheinander“ lesen. Man muss sich definitiv darauf einlassen und aufmerksam lesen. Das Buch ist experimentell, skurril und sicher nicht für jeden etwas. Aber allen, die gern ein außergewöhnliches Leseerlebnis suchen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Freue mich sehr auf das nächste Buch! 🐘 ⭐️⭐️⭐️⭐️
