Was ich euch nicht erzählte

Was ich euch nicht erzählte

Taschenbuch
4.1161
FamiliendramaVerlustMigrationChinesisch-Amerikanische Familie

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Beschreibung

Spannung und Unterhaltung auf hohem literarischen Niveau

»Lydia ist tot.« Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche. Mord oder Selbstmord? Die Lieblingstochter von James und Marilyn Lee war ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass Jack an Lydias Tod Schuld hat. Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James Lee, Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen Schwester. Was bedeutet es, sein Leben in die Hand zu nehmen? Welche Kraft hat all das Ungesagte, das Menschen oft in einem inneren Abgrund gefangen hält? Nur der Leser erfährt am Ende, was sich in jener Nacht wirklich ereignet hat.
 

Kennen Sie bereits den ebenfalls bei dtv erschienenen Roman »Kleine Feuer überall« von Celeste Ng, der als erfolgreiche TV-Serie mit Reese Witherspoon und Kerry Washington verfilmt wurde?

Außerdem von Celeste Ng bei dtv erschienen: »Unsre verschwundenen Herzen«

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
288
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Celeste Ng, geboren 1980, wuchs in Pittsburgh, Pennsylvania, und in Shaker Heights, Ohio, auf. Sie studierte Englisch in Harvard und Kreatives Schreiben an der University of Michigan. ›Was ich euch nicht erzählte‹ stand genauso auf der Bestsellerliste wie ›Kleine Feuer überall‹, das auch als Miniserie verfilmt wurde. Celeste Ng lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Cambridge, Massachusetts.

Beiträge

45
Alle
5

Dramatisch realistisch

Celeste Ngs Roman "Was ich euch nicht erzählte" ist ein zutiefst bewegendes Familiendrama, das weit über die Oberfläche hinausgeht und eine Vielzahl von Themen behandelt, die zum Nachdenken anregen. Die Geschichte spielt in den 1960er Jahren und konzentriert sich auf eine amerikanische Familie, deren Leben durch den frühen Tod eines Kindes zerrüttet wird. Ng beleuchtet meisterhaft die komplexen Dynamiken innerhalb der Familie. Im Zentrum steht die Ehe einer weißen Amerikanerin mit einem chinesischstämmigen Mann. Ihre Kinder kämpfen in der damaligen Zeit mit der Integration und Identitätsfindung in einer Gesellschaft, die ihnen ihre Andersartigkeit oft spüren lässt. Besonders eindringlich ist die Darstellung der Mutter, die sich aus der traditionellen Frauenrolle befreien möchte, aber dabei unbewusst die Fehler ihrer eigenen Mutter wiederholt. Sie projiziert ihre unerfüllten Träume auf ihre Tochter, was zu einem enormen Erwartungsdruck führt und die Frage aufwirft, was passiert, wenn Eltern zu hohe Erwartungen an ihre Kinder stellen. Der Roman ist ein unglaublich rührendes Drama, das die Leserinnen und Leser von der ersten Seite an fesselt. Celeste Ng erzählt die Auswirkungen des Todes eines Kindes auf die Eltern und Geschwister mit beeindruckender Feinfühligkeit und Empathie. Sie vermeidet Kitsch und übermäßige Sentimentalität, stattdessen überzeugt sie durch einen fairen und zurückhaltenden Schreibstil, der dennoch eine tiefe emotionale Nähe zu den Charakteren schafft. Der Roman ist gut zu lesen, der Stil flüssig und die Sprache prägnant. "Was ich euch nicht erzählte" ist ein eindringliches Porträt einer Familie, die mit Verlust, Identität und den Lasten unerfüllter Erwartungen ringt. Es ist ein Buch, das noch lange nach dem Lesen nachklingt und wichtige Fragen über familiäre Beziehungen und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt aufwirft.

Dramatisch realistisch
4.5

Debütroman von Celeste Ng. Musterfamilie- 2Eltern-3Kinder - nach außen alles super. Dann stirbt eines der Kinder und aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder erfahren wir-bis zum Ende, was geschah. Mir hat es sehr gefallen. Spannend, fesselnd,bildhaft geschrieben. Jede Figur hat Charakter und wird nicht nur oberflächlich betrachtet. Man kann nicht aufhören zu lesen. Am Ende hat man einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen!

4

Ohio, Mai 1977: Es ist ein ganz normaler Morgen bei der Familie Lee, Marylin werkelt in der Küche, ihre beiden Kinder Nathan und Hannah sitzen am Frühstückstisch und waren auf ihre Schwester Lydia. Marylin geht schließlich hoch in das Zimmer ihrer Tochter - und findet es leer vor. Lydia ist verschwunden. Was als verzweifelte Suche beginnt, endet mit einer schrecklichen Gewissheit, als die Polizei den nahegelegenen See durchsucht: Lydia ist tot - und reißt damit die so gut gehegte bürgerliche Fassade der Lees ein. Celeste Ng untersucht in ihrem Debütroman "Was ich euch nicht erzählte" das Schweigen innerhalb einer Familie und was gesellschaftlicher sowie familiärer Druck, Rassismus und Sexismus auslösen können. James Lee, Lydias Vater, ist der Sohn chinesischer Einwanderer. Er wächst in Ohio auf, schafft es bis nach Harvard und lernt dort Marylin kennen, weiß, blond und gutaussehend. Sie möchte Ärztin werden, wird dann aber schwanger von James und hängt ihre Berufswünsche an den Nagel - vorübergehend, wie sie glaubt - um Hausfrau und Mutter zu sein. Die Lees bekommen insgesamt drei Kinder: Nathan, der Älteste, hadert seine gesamte Kindheit und Jugend damit, den Ansprüchen seines Vaters nicht gerecht zu werden. Lydia, das mittlere Kind, wird aus verschiedenen Gründen zum Liebling der Eltern, sie produzieren ihre Wünsche und Träume auf sie und Lydia versucht, ihre Eltern glücklich zu machen. Hannah, das Nesthäkchen, wird in der Familie überhaupt nicht beachtet, sie ist unsichtbar - und bemerkt doch am meisten, was ihre Mitmenschen beschäftigt. Diese ausgefeilte Figurenkomposition macht Celeste Ngs Roman aus und ich habe das Buch mit großer Spannung gelesen. "Was ich euch nicht erzählte" hallt noch lange nach dem Zuklappen nach. Übersetzt von Brigitte Jakobeit.

Post image
4.5

Mir fiel es am Anfang schwer der Handlung zu Folgen, da die Perspektiven sehr schnell gewechselt haben und in dem Buch sowohl in der Zeit nach hinten als auch nach vorne gesprungen wurde. Dennoch habe ich das Buch geliebt. Ich bin beim Lesen in die Welt von Marilyn, Lydia, James, Nath und Hannah abgetaucht und wollte dort bleiben. Ich wollte mehr erfahren. Welche Sorgen haben sie und mit welchen Problemen kämpft jede:r Einzelne von ihnen? Ich fand es sehr interessant zu verfolgen, wie sich eigene Erfahrungen auf das Leben anderer auswirkt und dass das was man für richtig hält, für andere nicht immer das Beste ist. Marilyn hat sich das Beste für Lydia gewünscht, dennoch hat sie einen immensen Druck auf sie ausgeübt und ihr keine Chance gegeben, sich selbst zu entwickeln und zu finden. Sie wollte, dass ihre Tochter das Leben führte, dass sie sich gewünscht hat. Ebenso war es auch bei James, der sich für seine Kinder gewünscht hat anders aufzuwachsen als er. Jede:r in der Familie von Problemen geplagt, doch darüber gesprochen wurde nicht. Ich habe sehr viel aus diesem Buch mitnehmen und lernen können.

5

„Lass mich nicht los.“

Die Autorin hat mich tief getroffen mit ihrem Roman. „Was ich euch nicht erzählte“ ist so wunderschön geschrieben, es zerreißt einen. Eine Tochter/Schwester verschwindet mitten in der Nacht und niemand versteht, wie das passieren konnte. Natürlich erfahren wir in dieser Geschichte WAS passiert ist, aber vor allem das WARUM. Und gerade die Frage nach dem Warum hat mich in kleine Teile zersplittert. Ich habe immer wieder geweint und zum Ende hin einfach nur geschluchzt. Der Autorin ist etwas wundervolles gelungen.

5

Dies ist eine psychologisch sehr genau und einfühlsam erzählte Geschichte einer US-amerikanischen Familie, die mit ihren Ansprüchen ans Leben nicht zurecht kommt. Sie leidet - jeder auf seine Weise und mit katastrophalen Folgen - an einer Gesellschaft, die ihr die Anerkennung verwehrt, weil der Vater Kind eingewanderter Chinesen ist. Die Autorin, die dieses Schicksal aus eigener Anschauung kennt, beschreibt, wie der letztlich unspektakuläre Alltagsrassismus Wunden reißt, die unabsehbare Folgen haben.

4

Eine traurige Geschichte aber mit so vielen wichtigen Aspekten drumherum

Ein wirklich sehr schön geschriebenes Buch einer Familie in den 70er Jahren, die neben den familiären Differenzen, Rassismus und dem gesellschaftlichen Bild der Frau, mit einem plötzlichen Schicksalsschlag zu kämpfen haben. Die einzelnen Sichtweisen der Familienmitglieder dabei zu erleben und deren Gedanken zu erfahren, haben mich häufig zum Nachdenken angeregt. Und auch wenn der Grund "warum es geschehen ist" irgendwie irritiert und ärgerlich ist, ist das Buch von mir eine klare Leseempfehlung.

4

Ein bewegendes und tiefgründiges Buch über eine Familie in den 70er Jahren, die mit einem Todesfall irgendwie umgehen müssen. Regt zum Nachdenken an!

4

Gleich die beiden Auftaktsätze dieses großartigen Debütromans haben es in sich: “Lydia ist tot. Aber das wissen sie noch nicht.” Wie kam es dazu und vor allem warum? Abwechselnd wird in Rückblenden erzählt, wie die Familie Lee an diesen Punkt gekommen ist und in der Zeit voran gehend, wie die Familienmitglieder einzeln und als Familie mit dem Tod der mittleren Tochter und Schwester umgehen. Der Vater James ist chinesisches Einwandererkind, die Mutter Marilyn ist weiße Amerikanerin und ihre “Mischehe” verstößt zum Zeitpunkt der Heirat 1958 noch in einigen Bundesstaaten gegen das Gesetz. Sie heiratet ihn, weil sie anders sein will. Er heiratet sie, weil er, wie alle andern sein will. Mißverständnisse vorprogrammiert. In der Familie Lee wird über vieles geschwiegen; über die Rassismuserfahrungen von Vater und Kindern, über gescheiterte Träume und eigene Wünsche. Dafür bestimmt anderes den Alltag der Familie überlaut: die Erwartungen Marilyns an ihre Tochter Lydia. Die Rollen in der Familie scheinen klar verteilt. Ausbruch möglich? Es ist eine Geschichte darüber, wie man hinter einer Rolle so gänzlich verschwinden kann, dass das eigene Ich droht unter zu gehen. Und so betrifft der Titel “Was ich euch nicht erzählte” in gewisser Weise jedes einzelne Familienmitglied. Die beschriebenen Gedanken und Gefühle der einzelnen Familienmitglieder zeichnen dabei ein tief gehendes Bild der Beziehungen Mutter-Töchter und Vater-Sohn. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder von einem zum anderen, wobei man gut folgen kann, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird. Der Roman hat mich sehr berührt und es gibt von mir eine Leseempfehlung.

5

Wie kann man unter einem Dach leben und so wenig voneinander wissen?! Das hab ich mich die ganze Zeit gefragt. Ein unglaublich trauriges Buch über zu hohe Erwartungen, Rassismus, Sexismus und eine daran scheiternde Familie.

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