Schilf im Wind
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Grazia Deledda (1871–1936) ist eine der bedeutendsten italienischen Erzählerinnen und Wegbereiterin der literarischen Moderne. Das alles umspannende Thema ihres Werks ist die Insel Sardinien, auf der sie geboren wurde. Die großartige sardische Landschaft, die Sitten und Gebräuche der Menschen, die Seele eines einfachen Inselvolks, Religiosität, Naturverbundenheit und Fatalismus, Leidenschaft und Sinnlichkeit bestimmen ihre suggestive Erzählkunst. 1926 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Ein poetischer Klassiker „Ich habe in Berührung mit dem Volk und den schönsten und wildesten Landschaften gelebt, in die sich meine Seele versenkt hat und daraus ist meine Kunst entstanden, wie ein Lied, ein Motiv, das sich plötzlich von den Lippen eines primitiven Dichters erhebt. (Grazia Deledda) Spannend, wenn man ein Zitat einer Literatur-Nobelpreisträgerin findet, bei dem sofort klar wird, warum sie so poetisch und naturverbunden schreiben konnte. Grazia Deledda war mir bis vor kurzem völlig unbekannt. Wie gut, dass der Manesse-Verlag sich dem Werk „Schilf im Wind“ in einer wunderschön gestalteten Neu-Edition (Übersetzer: Bruno Goetz) mit zahlreichen Anmerkungen und einem Nachwort von Federico Hindermann angenommen hat und ich das Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlerne durfte. In „Schilf im Wind“ erzählt die sardische Schriftstellerin, die 1926 u. a. dafür den Literatur-Nobelpreis erhalten hat, eine Familiengeschichte, die auf den ersten Blick unspektakulär aussieht: Efix, ein Knecht, der ohne Lohn ein Gut bewirtschaftet, welches drei Schwestern gehört. Dabei rollt sich die ganze Geschichte aus der personal-erzählten Sicht von Efix vor den Augen der Leser aus. Doch hinter jeder Familiengeschichte stecken „Abgründe“, die nun die geneigte Leserschaft entdecken darf und die ich hier nicht preisgebe *g*. Dabei gibt es zahlreiche Motive, die während der ganzen Geschichte immer wieder auftauchen wie z. B. Schuld(ein-)geständnisse, Reue, Sühne und dem „Frieden mit sich selbst schließen“. Und auch das titelgebende Motiv, das „Schilf im Wind“, welches auf zwei Bibelstellen anspielt, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Außerdem gewährt Deledda den Lesern einen intensiven Blick auf die sardische Gesellschaft mit ihrem tief verwurzelten Aberglauben, ihrem Glauben und lässt uns teilhaben an Wanderungen durch die karge sardische Landschaft. Bei all dem spürt man die Hitze, den Wind, sieht den Mond und die Sonne aufgehen, erfreut sich an blühenden Wiesen – ich könnte noch stundenlang aufzählen, was mich an diesem Roman so begeistert hat. Das alles in einer poetisch-sinnlichen Sprache vorgetragen, deren Charme man sich schlecht widersetzen bzw. entziehen kann – hier hat der Übersetzer ganze Arbeit geleistet! Ein Beispiel möchte ich euch nicht vorenthalten: „[…] Es war der aufgehende Mond. Ganz allmählich erhellte sein Lichtschein die weite geheimnisvolle Landschaft, und dann, wie von Zauberhand, verschwand alles. Ein blau schimmernder See überflutete den Horizont, die klare und kalte Herbstnacht spannte sich über die Berge bis hinunter zum Meer, mit den großen Sternen am Himmel und den weit entfernten Feuern auf der Erde. In der Stille pulsierte der Fluss wie das Blut durch das schlafende Tal.“ (S. 362) Und somit hat sich Grazia Deledda mit „Schilf im Wind“ einen dauerhaften Platz in meiner Klassiker-Bibliothek gesichert. Absolute Leseempfehlung und ganz klar 5*! ©kingofmusic
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AlleMerkmale
1 Bewertungen
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Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Grazia Deledda (1871–1936) ist eine der bedeutendsten italienischen Erzählerinnen und Wegbereiterin der literarischen Moderne. Das alles umspannende Thema ihres Werks ist die Insel Sardinien, auf der sie geboren wurde. Die großartige sardische Landschaft, die Sitten und Gebräuche der Menschen, die Seele eines einfachen Inselvolks, Religiosität, Naturverbundenheit und Fatalismus, Leidenschaft und Sinnlichkeit bestimmen ihre suggestive Erzählkunst. 1926 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Beiträge
Ein poetischer Klassiker „Ich habe in Berührung mit dem Volk und den schönsten und wildesten Landschaften gelebt, in die sich meine Seele versenkt hat und daraus ist meine Kunst entstanden, wie ein Lied, ein Motiv, das sich plötzlich von den Lippen eines primitiven Dichters erhebt. (Grazia Deledda) Spannend, wenn man ein Zitat einer Literatur-Nobelpreisträgerin findet, bei dem sofort klar wird, warum sie so poetisch und naturverbunden schreiben konnte. Grazia Deledda war mir bis vor kurzem völlig unbekannt. Wie gut, dass der Manesse-Verlag sich dem Werk „Schilf im Wind“ in einer wunderschön gestalteten Neu-Edition (Übersetzer: Bruno Goetz) mit zahlreichen Anmerkungen und einem Nachwort von Federico Hindermann angenommen hat und ich das Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlerne durfte. In „Schilf im Wind“ erzählt die sardische Schriftstellerin, die 1926 u. a. dafür den Literatur-Nobelpreis erhalten hat, eine Familiengeschichte, die auf den ersten Blick unspektakulär aussieht: Efix, ein Knecht, der ohne Lohn ein Gut bewirtschaftet, welches drei Schwestern gehört. Dabei rollt sich die ganze Geschichte aus der personal-erzählten Sicht von Efix vor den Augen der Leser aus. Doch hinter jeder Familiengeschichte stecken „Abgründe“, die nun die geneigte Leserschaft entdecken darf und die ich hier nicht preisgebe *g*. Dabei gibt es zahlreiche Motive, die während der ganzen Geschichte immer wieder auftauchen wie z. B. Schuld(ein-)geständnisse, Reue, Sühne und dem „Frieden mit sich selbst schließen“. Und auch das titelgebende Motiv, das „Schilf im Wind“, welches auf zwei Bibelstellen anspielt, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Außerdem gewährt Deledda den Lesern einen intensiven Blick auf die sardische Gesellschaft mit ihrem tief verwurzelten Aberglauben, ihrem Glauben und lässt uns teilhaben an Wanderungen durch die karge sardische Landschaft. Bei all dem spürt man die Hitze, den Wind, sieht den Mond und die Sonne aufgehen, erfreut sich an blühenden Wiesen – ich könnte noch stundenlang aufzählen, was mich an diesem Roman so begeistert hat. Das alles in einer poetisch-sinnlichen Sprache vorgetragen, deren Charme man sich schlecht widersetzen bzw. entziehen kann – hier hat der Übersetzer ganze Arbeit geleistet! Ein Beispiel möchte ich euch nicht vorenthalten: „[…] Es war der aufgehende Mond. Ganz allmählich erhellte sein Lichtschein die weite geheimnisvolle Landschaft, und dann, wie von Zauberhand, verschwand alles. Ein blau schimmernder See überflutete den Horizont, die klare und kalte Herbstnacht spannte sich über die Berge bis hinunter zum Meer, mit den großen Sternen am Himmel und den weit entfernten Feuern auf der Erde. In der Stille pulsierte der Fluss wie das Blut durch das schlafende Tal.“ (S. 362) Und somit hat sich Grazia Deledda mit „Schilf im Wind“ einen dauerhaften Platz in meiner Klassiker-Bibliothek gesichert. Absolute Leseempfehlung und ganz klar 5*! ©kingofmusic