Pfaueninsel

Pfaueninsel

Audio-CD
3.05
MonsterFantasiePeter Joseph LennéBotanik

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Beschreibung

Eine Insel außerhalb der Zeit – und ein Spiegel des 19. Jahrhunderts Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot – und die kleinwüchsige Marie wächst fortan als Schlossfräulein mit ihrem Bruder Christian zwischen Palmenhaus und Menagerie auf. Aus ihrer Perspektive erzählt Thomas Hettche anrührend und kenntnisreich von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen und dem Wesen der Zeit. Dabei geht es um die Gartengestaltung der Insel durch den berühmten Botaniker Linné ebenso wie um die technischen Innovationen, die dabei eingesetzt werden – und es geht um die Liebe in mannigfaltigen Erscheinungsformen.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Audio-CD
Seitenzahl
N/A
Preis
24.95 €

Autorenbeschreibung

Der Romancier Thomas Hettche gehört seit 1989, seit seinem Debüt "Ludwig muß sterben", zu den oft polarisierenden, stets überraschenden literarischen Stimmen dieses Landes. "Der Fall Arbogast" wurde in 13 Sprachen übersetzt, sein Bestseller "Pfaueninsel", der die atmosphärische Geschichte einer Kleinwüchsigen im Preussen des 19. Jahrhunderts erzählt, wurde u.a. mit dem Wilhelm-Raabe-, dem Wolfgang-Koeppen-Preis, dem Solothurner Literaturpreis und dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet.

Beiträge

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Alle
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Berlin 1810. Die kleinwüchsige Marie und ihr ebenso kleinwüchsiger Bruder Christian leben als Teil des Hofes auf der Pfaueninsel, Marie ist offiziell ein “Schlossfräulein”. Eine Begegnung der beiden mit Königin Luise – und deren Reaktion – wird sie ihr Leben lang prägen. Marie lebt in der Familie des Hofgärtners Fintelmann und verliebt sich in dessen Neffen Gustav. Dieser erwidert ihre Liebe durchaus, doch mit ihrer Kleinwüchsigkeit kommt er nicht zurecht. Während der König die Pfaueninsel in eine Menagerie verwandelt, wird Marie immer mehr bewusst, dass auch sie ein Kuriosum ist, ein Überbleibsel einer vergangenen Epoche, als es noch Hofzwerge gab. Und die Veränderungen um sie herum nehmen kein Ende. Thomas Hettche ist ein Meisterwerk gelungen, das nehme ich gleich vorweg. Auch wenn ich die anderen Bücher, die für den Deutschen Buchpreis nominiert waren, einschließlich des Siegertitels, nicht gelesen habe, ich kann mir kaum vorstellen, dass sie besser sein sollen. Historische Themen, die sich nicht mit dem 20. Jahrhundert beschäftigen, haben es nicht leicht, auch wenn sie in der wunderbarsten Sprache geschrieben und hochaktuell sind – weil sie uns die Vergänglichkeit und das, was uns zum Menschen macht, gekonnt vor Augen führen. Denn das ist Marie, ein hochempfindsamer Mensch, auch wenn Gustav es nicht schafft, sie als solchen anzuerkennen. Ich habe dieses Buch sehr genossen, wirklich genossen, die leicht altertümliche Sprache, die an die Zeit angepasst ist, gehört zu dem schönsten, was ich je gelesen habe. Gleichzeitig liest sich diese Sprache jedoch absolut flüssig, ist für mich keineswegs “schwer”. Dazu kommt die wunderbare Ausstattung, der königliche Garten, in dem Alchimisten tätig waren, das Exotische einer Menagerie, in der nicht nur Tiere leben (und leiden) und von den Besuchern bewundert werden, sondern auch Menschen wie eben “Zwerge”, “Riesen” (wohl Überbleibsel der langen Kerls), “Mohren” und der Hawaiianer Maitey. Wie Thomas Hettche ganz richtig auf der Buchmesse äußerte, können wir überhaupt wirklich akurat Geschichte erzählen? Die Zeit, die Umstände, das Selbstverständnis, alles war so anders, dass jeder Versuch, über Geschichte zu schreiben, in gewissem Maße immer Fiktion sein muss. Können wir überhaupt einschätzen, wie ein Mensch dieser Epoche eine solche Menagerie und das Kuriosum einer Hofzwergin wahrgenommen haben muss? Der Glaubwürdigkeit der Charaktere des Romans tut dies keinen Abbruch. Insbesondere Marie ist für mich “hundertprozentig”, ich kann glauben, dass sie genau so war und sie ist mir äußerst sympathisch. Dass die Handlung stellenweise etwas behäbig fortzuschreiten scheint, hat meinen Lesegenuss überhaupt nicht gestört, wie ihr wisst, bin ich keine Freundin von Action. Am Ende des Romans bindet Hettche Maries Schicksal besonders geschickt in das der Pfaueninsel und der historischen Ereignisse ein, tatsächlich ein sehr gelungenes Ende. Marie ist tatsächlich, wie alle anderen Charaktere auch, eine historische Figur, die wirklich auf der Pfaueninsel gelebt hat, von der uns aber außer ihren Lebensdaten nichts bekannt ist. Auf die Gefahr hin, zu sehr ins Schwärmen zu geraten, dieses Buch ist einfach wunderbar, mein Highlight des Jahres, genau das, was ich lesen möchte.

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Diesmal hat der Autor mich nicht erreicht. Was er aber geschafft hat: Jetzt steht ein Besuch dieser süßen kleinen Insel kurz vor Potsdam fest auf meiner To Do-Liste beim nächsten längeren Besuch in der Heimat! Aber der Roman um das historisch belegte kleinwüchsige Schlossfräulin Marie hat mich am Ende nicht mehr interessiert als zu Beginn. Ich habe es nicht geschafft, mich in sie hineinzuversetzen, ihre Sicht auf die Welt blieb mir fremd. Echt schade, doch für Hettches schönen Erzählstil gebe ich 💜💜. Sein Roman "Der Fall Arbogast" war deutlich spannender.

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Tolle Sprache, traurige Geschichte

Thomas Hettche hat einen wundervollen Erzählstil, der auch hervorragend in die Zeit passt, in der der Roman spielt. Wir begleiten den Lebensweg der kleinwüchsigen Marie, die gemeinsam mit ihrem Bruder auf die Pfaueninsel kommt. Der preußische König hat dort einen Rückzugsort erschaffen, den er mit unterschiedlichen Geschöpfen bevölkert. Die blumige Sprache hat mein Kopfkino wunderbar ausgestattet, aber ich hatte Schwierigkeiten, der Protagonistin nahe zu kommen. Ich fand ihr Schicksal sehr anrührend, hätte ihr aber gerne ein schöneres Leben gegönnt. Tatsächlich habe ich viel gegoogelt nebenher und beim nächsten Berlin-Besuch möchte ich die Insel gerne mal besichtigen.

3

The audiobook ist beautifully narrated. The story though is beautiful and repealing. I like this kind of historical literature, because i learn through a story. The characters are deep, but only sometimes. Mostly the very graphic and really non-appropriate sex scenes pulled me out of the story. In my opinion they did nothing for the plot. Also I am not sure about the historical correctness in some points, because I heard that the sources were rare. I would need to further research on that to say more about that. I enjoyed the book, with awareness in my mind. All in all I would recommend the book, because of the beautiful language and the sensitivity, but with a warning, that the sex scenes are graphic, unnecessary and that you need to be aware. Take everything in this book with a big grain of salt (especially because it contains disabled characters and I am not a disabled person therefore I don't want to jump to conclusions in any directions. Plus always research the historical accuracy. Not everything written in a book is necessarily true!)

Mich hat schon die erste seltsame Sexszene des Schloßfräuleins mit ihrem Bruder (!) völlig abgestoßen. Warum unterstellt der Autor einer historisch existenten Person so etwas?

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"Pfaueninsel" lokalisiert in Potsdam ist die Insel Mittelpunkt der Geschichte eines Lebens. Die Kleinwüchsige Marie wird als Kind mit ihrem Bruder auf die Insel gebracht und verbringt dort ihr Leben als Schlossfräulein. Dabei steht jedoch ihre "Eigenartigkeit" immer zwischen ihr und einem normalen Leben. Lieben die Leute um sie herum sie zwar, so können sie jedoch nie darüber hinweg sehen. Die Geschichte umfasst das ganze Leben, also mehrere Jahrzehnte. Leider haben die Charaktere es nicht geschafft, mich abzuholen. Teilweise ist das Buch schön geschrieben, teilweise war der Stil aber auch belanglos. Ich fand es sehr schade, dass mich das Buch so gar nicht abgeholt hat, ich hätte es gerne gemocht.

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