Natürlich kann man hier nicht leben

Natürlich kann man hier nicht leben

Hardcover
4.333

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Beschreibung

Nilay will los. Am liebsten noch heute Nacht, von Berlin nach Istanbul. Seit Wochen verfolgt sie mit ihren Eltern die Nachrichten vom Taksim-Platz: die Bilder der Proteste, das Rufen nach Freiheit. Selim und Hülya sind außer sich. Sie selbst waren Kinder in den Straßen Izmirs. Dann kam der Putsch, im September 1980. Es folgten Jahre der Willkür, doch sie glaubten an eine Zukunft in der Türkei. Schließlich hatten sie sich und fanden Wege des Widerstands. Dreißig Jahre später zieht es ihre Tochter in das Land, das sie hinter sich ließen, in der Hoffnung, anderswo frei zu sein.

Mit großer Dringlichkeit und Hellsicht erzählt Özge İnan die Geschichte einer Familie, die nicht aufgibt. Eine Geschichte von Freundschaft und Verrat, von Liebe und Wut.

»Özge İnan erzählt von Menschen, die tausend Gründe hätten, keinen Widerstand zu leisten – und die dennoch nicht zu brechen sind. Ein so lebendig erzählter, beeindruckender Roman.« Shida Bazyar

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
240
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Özge İnan, geboren 1997 in Berlin, wurde während ihres Jurastudiums online mit politischen Kurztexten bekannt. Inzwischen arbeitet sie als Journalistin unter anderem für den Freitag, Zeit Online und die Süddeutsche Zeitung. »Natürlich kann man hier nicht leben« ist ihr erster Roman.

Beiträge

7
Alle
3.5

Interessante Einblicke in ein Thema mit dem ich mich bisher viel zu wenig beschäftigt habe. Manchmal fehlte mir der historische Hintergrund zu sehr, sodass ich bei der Handlung nicht immer ganz mitbekommen bin. Das ist aber eher meine Schuld. Ansonsten schöne Charaktere, aber manche bleiben durch die sprunghafte Erzählung, die sich eher auf jeweils einzelne Tage verschiedener Jahre beschränkt, ziemlich auf der Strecke. Die Entwicklung der Charaktere ist dann teilweise schwer nachzuvollziehen oder bekommt einfach nicht genug Aufmerksamkeit, da so große Lücken zwischen den Ereignissen liegen. Bin aber gespannt auf weitere Werke der Autorin!

4

„Natürlich kann man hier nicht leben“ erzählt in mehreren Zeitebenen von den politischen und persönlichen Kämpfen einer Familie aus der Türkei. Die Geschichte beginnt mit Nilay, einer jungen Frau in Deutschland, die sich inmitten der Gezi-Park-Proteste von 2013 nach einem Sinn in ihrem Handeln sehnt. Doch der Kern des Romans liegt in der Vergangenheit ihrer Eltern, Selim und Hülya, die als junge Erwachsene in der Türkei der 1980er Jahre Teil der linken Widerstandsbewegung waren. Während Selim und Hülya gegen die Militärdiktatur kämpfen, sehen sie sich mit Willkür, Verrat und persönlichen Verlusten konfrontiert. Schließlich müssen sie die Türkei verlassen und fliehen nach Deutschland – eine Entscheidung, die sowohl Hoffnung als auch bittere Enttäuschung mit sich bringt. Die Ankunft in Deutschland und der Versuch, ein neues Leben zu beginnen, werden eindringlich beschrieben, ebenso wie die fortwährende Verbundenheit zur Türkei. Der Roman beleuchtet dabei nicht nur die politischen und gesellschaftlichen Kämpfe, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und inneren Konflikte seiner Figuren. 🌍📖 Özge İnan schreibt mit einer direkten, fast schon drängenden Klarheit, die die Emotionen und politischen Spannungen der Erzählung wirklich sehr greifbar macht. Der Stil ist irgendwie schnörkellos, an manchen Stellen fast schon poetisch, ohne dabei aber überladen zu wirken. Besonders eindrucksvoll fand ich die Dialoge, die die inneren Konflikte und unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere extrem gut rübergebracht haben - selbst beim Hörbuch, was ich oft schwieriger finde. Manche Passagen, insbesondere die politischen Debatten und Reflexionen, verlangen ein gewisses Vorwissen oder Einlesen über die neuere türkische Geschichte, was den Lese- bzw. Hörfluss ein wenig erschwert hat. Dennoch schafft es die Autorin, auch komplexe Themen zugänglich und emotional aufgeladen darzustellen - hat mich sehr berührt. ✍️💔 Der Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart gibt der Geschichte eine besondere Dynamik, war aber ab und an beim Hören etwas anstrengend zu unterscheiden bzw. zu verfolgen. Die Handlung in der Türkei ist sehr aufwühlend und zeigt eindrücklich die Gefahren, denen Selim und Hülya ausgesetzt sind, sowie die Spannungen innerhalb der linken Bewegung. Die Abschnitte, die in Deutschland spielen, bieten dann einen ziemlich guten Einblick in das Leben von Migrant:innen und die Herausforderungen, die mit der Entwurzelung einhergehen. Während der Fokus auf Selim und Hülya liegt, kommen Nilays Perspektive und die Gezi-Park-Proteste etwas zu kurz, was ich schade fand. Vielleicht auch einfach, weil ich nach Lesen des Klappentextes ein bisschen was anderes erwartet habe. Die Parallelität zwischen den Kämpfen der Eltern und der Tochter hätte in meinen Augen einfach stärker herausgearbeitet werden können. Trotzdem bleibt die Geschichte das ganze Buch über spannend und emotional intensiv. 🔄 Das Buch hat mich wirklich bewegt. Obwohl ich selbst keinen direkten Bezug zu den beschriebenen Ereignissen oder der Türkei habe, fühlte ich mich den Charakteren und ihren Kämpfen echt sehr nahe. Özge İnan schafft es, die Verzweiflung und den Mut ihrer Figuren so darzustellen, dass man mit ihnen hofft, leidet und zweifelt. Besonders berührt hat mich die Frage nach Heimat und Zugehörigkeit – ein Thema, das immer wieder in meinem Leben hochkommt. 🏡🤍 Das Buch hat mich auch wieder dazu motiviert, mich mehr über die politische Geschichte der Türkei zu informieren. Die Parallelen zwischen den historischen und aktuellen Ereignissen in der Türkei waren erschreckend und gleichzeitig lehrreich. 📚🔎 Fazit: „Natürlich kann man hier nicht leben“ ist ein wirklich eindrucksvolles Debüt, das Politik, Geschichte und persönliche Schicksale auf bewegende Weise verbindet. Trotz kleinerer Schwächen hat das Buch mir echt gut gefallen. ⭐⭐⭐⭐

4

Ein unglaublich starkes Buch über Polizeigewalt, Widerstand, Vertrauen, Familie und Freiheit. Die Geschichte erzählt von den Generationen, die vor uns gekämpft haben. Selim und Hülya (und alle anderen Menschen) müssen entscheiden, bis wohin es sich zu kämpfen lohnt. Sie müssen entscheiden, wie wichtig ihnen ihre Freiheit ist und wem sie vertrauen. Eine absolute Weiterempfehlung! Vor allem möchte ich erwähnen, wie stark dieser Debütroman ist. Ich bin auf alles weitere gespannt, dass von Ozge kommt. Chapeau.

4

mochte es gerne, war super flüssig zu lesen und eine gute Storyline ! Inhaltlich war es auch stabil und hat so nahbar über die Lebensrealität von Kommunist*innen, Repressionen, Beziehungsdynamiken erzählt :)

4

Ein unglaublich starkes Buch über Polizeigewalt, Widerstand, Vertrauen, Familie und Freiheit. Die Geschichte erzählt von den Generationen, die vor uns gekämpft haben. Selim und Hülya (und alle anderen Menschen) müssen entscheiden, bis wohin es sich zu kämpfen lohnt. Sie müssen entscheiden, wie wichtig ihnen ihre Freiheit ist und wem sie vertrauen. Eine absolute Weiterempfehlung! Vor allem möchte ich erwähnen, wie stark dieser Debütroman ist. Ich bin auf alles weitere gespannt, dass von Özge kommt. Chapeau.

5

die Geschichte startet mit Protesten in der Türkei 2013. Nilay ist in Deutschland geboren und will unbedingt was tun. Sie beschließt nach Istanbul zu fliegen. Das zweite Kapitel spielt 1980. Selim, Nilays Vater, ist linker organisierter Schüler und wir erleben seine und die Geschichte seiner späteren Frau Hülya als linke Aktivistis in der Türkei, die gegen Unterdrückung, Nationalismus und für eine bessere Türkei kämpfen. Unglaublich einfühlsam und gleichzeitig drastisch geschrieben. Für mich eins meiner Jahreshighlights 5/5 Teegläsern.

5

Sehr flüssig zu lesen

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