Milchmann
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anna Burns, geboren in Belfast, Nordirland, ist Autorin mehrerer Romane. 2018 erhielt sie für Milchmann den Man Booker Prize. Das Buch wurde zu einer internationalen Sensation und mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Orwell Prize und dem National Book Critics Circle Award. Milchmann erschien bisher in 30 Ländern. Anna Burns lebt in East Sussex, England.
Beiträge
Das Buch hat mich stellenweise schon etwas gefordert, da ich es eigentlich nicht gewohnt bin, dass Protagonist:innen in einem Buch keine Namen, sondern „ Bezeichnungen“ haben. Z.B. :Kleine Schwestern, Älteste Schwester, Vielleicht- Freund. Zunächst störte das meinen Lesefluss, aber nach und nach hatte ich mich daran gewöhnt. Wir treffen also auf eine namenlose, 18-jährige Ich-Erzählerin, die vermutlich in den 1970‘ern in Belfast aufwächst. Es herrscht Bürgerkrieg und sie flüchtet sich aus ihrer Umgebung, indem sie viel liest. Sogar im Gehen auf der Straße. Dies macht sie zur Außenseiterin und Gerüchte kommen sogar über sie in Umlauf. Angeblich hat sie eine Affäre mit einem 40- jährigen, verheirateten Mann. Er ist Staatsverweigerer und der Anführer einer paramilitärischen Gruppierung eines katholischen Viertels. Und hier beginnt also auch diese bedrückende Geschichte. Dieser Anführer, der nur „ Milchmann“ genannt wird, stalkt die Ich-Erzählerin. Durch seinen Status hat er Verbindungen, die es ihm möglich machen, Informationen über die Ich- Erzählerin und ihr nahes Umfeld zu erhalten. Hier wird ganz klar aufgezeigt, wie jemand Missbrauch begehen kann, ohne körperlich zu werden. Der Milchmann löst ohne je ihr gegenüber aggressiv oder körperlich zu werden regelrechte Panikattacken aus. Sie weiß nicht, wie sie sich mitteilen kann oder soll, da sie nicht in der Lage ist, zu erklären, was ihr passiert. Denn körperlich wurde ihr von ihm nichts angetan. Das ist wirklich sehr gut gemacht. Außerdem geht es um Gesellschaften, in denen Lügen interessanter sind, als die Realität. Auch hier erfährt unsere Ich- Erzählerin Übergriffigkeiten, die nichts mit Gewalt zu tun haben. Über sie werden Lügen verbreitet, die sie nicht widerlegen kann, da niemand ihr zuhören würde/will. Nicht mal ihre älteste Freundin oder ihre Mutter können ihr Glauben schenken…. Hier wird mehr darauf gegeben, was die Gesellschaft sagt und denkt. Auch wenn sie versucht, sich zu öffnen. Aus dieser Art von Gesellschaft versucht sie also verständlicherweise zu flüchten, will nicht daran teilhaben. Sie erkennt und sieht diese Strukturen ganz klar. Mir hat das Buch wirklich gefallen, da es mal etwas anderes als das war, was ich bisher gelesen habe. Nicht so sehr vom Plot aber sprachlich. Hat mir wirklich gut gefallen.
Dranbleiben lohnt sich! „Damals, als ich achtzehn war, lauteten die Grundregeln in der permanent alarmbereiten Gesellschaft, in der ich aufgewachsen war: Wenn keine körperliche Gewalt ausgeübt und man nicht direkt verbal beleidigt worden war und keiner in der Nähe blöd guckte, dann war auch nichts passiert. Wie also konnte man Opfer von etwas sein, das es gar nicht gab?“ Ein deutlich älterer verheirateter Mann stellt einer jungen Frau nach und doch schauen alle nur auf sie. Bei Milchmann ist nicht nur der Titel, sondern auch die Art der Erzählung ungewöhnlich: Keine der Figuren trägt einen Namen & der Ort wird nicht genannt. Stattdessen begegnen wir Milchmann – nicht zu verwechseln mit Echter Milchmann –, erfahren etwas über Schwager Eins bis Drei, bekommen von Älteste Freundin gutgemeinte Ratschläge und besuchen Vielleicht-Freund. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich an die Namenslosigkeit zu gewöhnen, empfinde es rückblickend aber sehr passend: Ständig wird be- und verurteilt, es gibt nur „wir“ oder „die“, andere Gedanken haben keinen Platz. Alles bleibt austauschbar. Irritationen werden als Schwachsinn abgetan & die Personen gesellschaftlich ausgeschlossen. „Er war bei der Arbeit von einer Autobombe in den Tod gerissen worden, weil er die falsche Religion am falschen Ort gehabt hatte, so was kam vor.“ Und dann wäre da noch die Gewalt und die Willkür, die für die Erzählerin zum Alltag gehören, mich in ihrer Selbstverständlichkeit hingegen nicht nur einmal aus der Bahn geworfen haben. Die Einblicke, wie die Gemeinschaft tickt, wo Grenzen gezogen werden (oder auch nicht), wie sich die Gerüchte weiterverbreiten und ein Eigenleben entwickeln sowie die eindringliche Schilderungen der Protagonistin, wie sie zunehmend in die Isolation getrieben wird, obwohl sie so dringend Solidarität bräuchte, haben mich sehr bewegt. Insgesamt ein besonderes Buch, das Konzentration fordert und nicht ohne Ausschweifungen auskommt, sich aber sehr lohnt. Meine Empfehlung: Gemeinsam lesen! Die verschiedenen Interpretationen & der Austausch zum Nordirlandkonflikt (namentlich nicht genannt, aber stets präsent) waren für mich Gold wert. Die Übersetzung stammt von Anna-Nina Kroll.

milchmann 🥛 die geschichte spielt in den 1970er jahren zu zeiten des nordirlandkonflikts. „Wir waren der Feind, wir waren die Terroristen, die Zivilterroristen, die Verbündeten von Terroristen oder einfach Personen, die verdächtigt wurden, aber denen noch nicht nachgewiesen war, Terroristen zu sein.“ S.235 der stil des buches ist speziell. so werden keine namen der personen genannt. vielmehr werden diese durch die position in der familie oder den beruf beschrieben. die protagonistin „mittlere schwester“ ist im heiratsfähigen alter (18 jahre). das buch wird anhand ihrer gedanken, erinnerungen und erlebnisse erzählt. es ist daher manchmal etwas wirr, zeigt dadurch gleichzeitig aber auch die vielfalt an dingen, die einen im alltag beschäftigen. und so sind ihre gedanken eine kombination aus belanglosen dingen und schwerwiegenden ereignissen. der milchmann, ein deutlich älterer mann, ist ihr stalker. „Ich kam von der Arbeit, er war da. Ich ging in die Bibliothek, er war da. Selbst wenn ich irgendwo hineinging und wieder herauskam und er nicht da gewesen war, kam es mir so vor, als wäre er da gewesen.“ S.215 als sich die protagonistin ihrer mutter anvertraut, trifft sie auf fehlende empathie. denn, die gemeinschaft hat eine andere erklärung - sie ist einfach ein flittchen und hat sich mit einem zu alten und zwielichtigen mann eingelassen… das buch handelt neben dem milchmann vor allem von der politischen situation in nordirland, dies allerdings eher unterschwellig durch die fast naive wahrnehmung der protagonistin. das buch ist viel und ich hätte es irgendwie sehr gerne gemocht. ich konnte mal nicht zu 100% in die geschichte finden, was ziemlich sicher an der art der erzählung und den geringen kapiteln lag. es gab damit wenig pausen und viele sprünge. von einigen handlungen hätte ich gerne mehr erfahren, andere wurde für meinen geschmack zu ausführlich beschrieben. es ist definitiv ein buch, auf das man sich einlassen muss und bei dem konzentriertes lesen sowie zusätzliche hintergrundinfos zum nordirlandkonflikt sehr hilfreich sind.
die geschichte spielt in den 1970er jahren zu zeiten des nordirlandkonflikts. „Wir waren der Feind, wir waren die Terroristen, die Zivilterroristen, die Verbündeten von Terroristen oder einfach Personen, die verdächtigt wurden, aber denen noch nicht nachgewiesen war, Terroristen zu sein.“ S.235 der stil des buches ist speziell. so werden keine namen der personen genannt. vielmehr werden diese durch die position in der familie oder den beruf beschrieben. die protagonistin „mittlere schwester“ ist im heiratsfähigen alter (18 jahre). das buch wird anhand ihrer gedanken, erinnerungen und erlebnisse erzählt. es ist daher manchmal etwas wirr, zeigt dadurch gleichzeitig aber auch die vielfalt an dingen, die einen im alltag beschäftigen. und so sind ihre gedanken eine kombination aus belanglosen dingen und schwerwiegenden ereignissen. der milchmann, ein deutlich älterer mann, ist ihr stalker. „Ich kam von der Arbeit, er war da. Ich ging in die Bibliothek, er war da. Selbst wenn ich irgendwo hineinging und wieder herauskam und er nicht da gewesen war, kam es mir so vor, als wäre er da gewesen.“ S.215 als sich die protagonistin ihrer mutter anvertraut, trifft sie auf fehlende empathie. denn, die gemeinschaft hat eine andere erklärung - sie ist einfach ein flittchen und hat sich mit einem zu alten und zwielichtigen mann eingelassen… das buch handelt neben dem milchmann vor allem von der politischen situation in nordirland, dies allerdings eher unterschwellig durch die fast naive wahrnehmung der protagonistin. das buch ist viel und ich hätte es irgendwie sehr gerne gemocht. ich konnte mal nicht zu 100% in die geschichte finden, was ziemlich sicher an der art der erzählung und den geringen kapiteln lag. es gab damit wenig pausen und viele sprünge. von einigen handlungen hätte ich gerne mehr erfahren, andere wurde für meinen geschmack zu ausführlich beschrieben. es ist definitiv ein buch, auf das man sich einlassen muss und bei dem konzentriertes lesen sowie zusätzliche hintergrundinfos zum nordirlandkonflikt sehr hilfreich sind.
Ich habe es nicht zu Ende gelesen
Das Buch war sehr anstrengend lesen. Interessante Passagen, z.B. wieso bestimmte Vornamen ein no-Go sind. Aber seitenlange Erklärungen zu Autoteilen, das war zu viel.
Eine namenlose junge Frau in einer namenlosen Stadt im Nordirland der 1970er Jahre beschreibt ihr Leben in einer Gesellschaft ohne jegliche Selbstbestimmung. Gerüchte und Regeln bestimmen jeden Lebensbereich mit zerstörerischer Kraft. Keine der Figuren hat einen Namen, alle werden durch ihren Verwandtschaftsgrad oder ihre Funktion benannt. Teilweise gruselig und beklemmend, immer intensiv und anstrengend bis fast schmerzhaft, trotzdem lesenswert.
Herausfordernd und eigenwillig, aber großartig! „… Gerücht ist eine Pfeife, die Argwohn, Eifersucht, Vermutung bläst, und von so leichtem Griffe, daß sogar das Ungeheuer mit zahllosen Köpfen, die immer streit'ge, wandelbare Menge, drauf spielen kann.“ William Shakespeare Manch kluger Kopf von früher hat so weise Worte gesprochen oder verfasst, dass unsereiner heute auf einen riesigen Fundus dieser Gedanken zurückgreifen kann – dem Internet sei Dank :-). So ein Gerücht wird der namenlosen Ich-Erzählerin in Anna Burns´ mit dem Man Booker Prize 2018 ausgezeichneten Roman „Milchmann“ (beinahe) zum Verhängnis. Beinahe deshalb, weil die Leser*innen schon auf der ersten Seite erfahren, dass der Milchmann erschossen wird. Bis es soweit ist, hat die geneigte Leserschaft gut 400 Seiten hinter sich. Und die haben es (nicht nur thematisch) in sich! „Milchmann“ fordert seine Leser*innen heraus, schenkt ihnen nichts, zeigt kein Mitleid – und genau daran mag der ein oder die Andere scheitern, sich mit Grausen abwenden und dem Buch eine schlechte bis mittelmäßige Note geben. Ich gebe gerne zu, dass ich am Anfang mit der Schreibweise, den Bandwurmsätzen, den „von Höxchen auf Stöckchen“ kommenden Gedanken, den namenlosen Personen und Orten der Erzählerin auch Schwierigkeiten hatte und das Buch schon beinahe in der Ecke gelandet wäre. Wie gut, dass es dann eine überragende Leserunde zu dem Roman gab, in der ich meine Meinung bereits nach dem ersten Leseabschnitt revidieren musste und – wie sich jetzt herausstellt – es auch nicht bereut habe. Vor dem Hintergrund des (zwar nie wirklich explizit genannten, aber anhand von Umschreibungen der Autorin verorteten) Konfliktes in Nordirland spinnt Anna Burns ein Geflecht aus rückblickenden Gedanken der Ich-Erzählerin über die Zeit, als der „Milchmann“ ihr nachstellte und (ausgelöst durch ein Gerücht) die entstandenen Spannungen in der Gemeinschaft oder in ihrem privaten Umfeld. Letztlich sind die Themen wie Stalking, Mobbing, (religiöse) Konflikte oder die Suche nach dem oder der richtigen Partner*in universell und zeitlos. Trotzdem braut die Autorin hier ein (teilweise) irrwitziges, teils beklemmendes Gebräu, dass einen intensiven Geschmack hinterlässt (sofern die geneigte Leserschaft gewillt ist, die Geschmacksnerven mit dem Gebräu zu konfrontieren). Neben all der im Buch genannten Schwermut, der (psychischen) Gewalt, der (scheinbar) ausweglosen Situation, fehlt etwas Entscheidendes dennoch nicht: die Hoffnung auf (positive) Veränderung (hier brillant dargestellt an einer von der Protagonistin besuchten Französisch-Stunde - nach der Lektüre dieses Abschnittes sollte die geneigte Leserschaft sich noch einmal das Cover genauer anschauen *g*) und von Bitterkeit getränkter schwarzer Humor und Sarkasmus – die Übersetzung dieses Romans war bestimmt nicht leicht…Wer also gerne etwas Neues ausprobiert, ist mit „Milchmann“ bestens bedient. Für mich ein verdienter Preisträgerroman und ein weiteres „Crown Jewel“ 2020! 5* ©kingofmusic
Einfach fürchterlich Der Klappentext und die Vorschusslorbeeren waren spannend und ich wollte es unbedingt lesen, begann voller Vorfreude auf diese "literarische Großereignis". Dann kamen die ersten Kapitel und völlige Ernüchterung. Ich dachte erst, die Einführung ist halt bissel lahm und anstrengend zu lesen. Aber es hörte nicht auf und zog sich durch das ganze Buch. Was war das? Was soll das? Endlose Schachtelsätze an deren Ende ich den Anfang nicht mehr wusste. Kaum Absätze, ellenlange Kapitel, Monotonie. Für mich Qual statt Leselust! Wofür und weshalb hat dieses Buch diverse Preise gewonnen? Den Schreibstil fand ich unmöglich. Charaktere, die keine Namen sondern meist Nummern hatten, konnten mich nicht erreichen. Mag sein, dass dieses speziell innovative Buch einige begeistert. Mich nicht, es war furchtbar. Daher keine Leseempfehlung von mir!
Wow, was für ein Buch! Zuallererst: Ich sehe total woher die ganzen kritischen Stimmen und negativen Bewertungen kommen. Ich glaube, dass ist eines jener Bücher die man entweder hasst oder liebt, irgendwas dazwischen gibt es nicht. Ich auf jeden Fall habe es geliebt. Die Grundprämisse ist relativ simpel; Eine 18-jährige Frau die in West-Belfast irgendwann während der 70er Jahre lebt und von einem doppelt so alten, verheirateten Mann gestalkt wird. Sofort verreisst sich die konservative, katholische Nachbarschaft das Maul über die junge Frau. Wie kann man nur eine Affäre mit einem soviel älteren, verheirateten Mann anfangen der auch noch hochrangiges IRA Mitglied ist?!? Das besondere an diesem Buch ist dass keine Person mit Namen bezeichnet wird. Es gibt den Milchmann, den Echten Milchmann, Vielleicht-Freund, Schwager Nummer drei, die Verweigerer, die ehemals frommen Frauen und so weiter und so fort. Auch Ortschaften werden so bezeichnet. Das feindliche Land auf der anderen Seite der See (Grossbritannien), die richtige Seite der Strasse (Falls Road) oder die falsche Seite der Strasse (Shankill). Ausserdem schweift die Hauptstory immer wieder extrem ab. Plötzlich wird seitenlang über ein Auto-Teil das Vielleicht-Freund gekauft hat geschrieben. Oder über einen Katzenkopf der in der 10-Minuten Gegend liegt. Oder über die Farbe des Himmels während dem Französischunterricht. Mir persönlich hat diese Art des Erzählens wahnsinnig gut gefallen. Aber wie oben geschrieben, ich kann die Kritik nachvollziehen, dieses Buch ist definitiv nicht für jeden.
Ich danke NetGalley und dem zuständigen Verlag für die kostenlose Bereitstellung des Rezensionsexemplars. zum Buch :»Der Tag, an dem Irgendwer mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb.« Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann. Es ist das Letzte, was sie will. Hier, in dieser namenlosen Stadt, erweckt man besser niemandes Interesse. Und so versucht sie, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen. Doch Milchmann ist hartnäckig. Und als der Mann ihrer älteren Schwester herausfindet, in welcher Klemme sie steckt, fangen die Leute an zu reden. Plötzlich gilt sie als »interessant« – etwas, das sie immer vermeiden wollte. Hier ist es gefährlich, interessant zu sein. Doch was kann sie noch tun, nun, da das Gerücht einmal in der Welt ist? Milchmann ist die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Weg für sich sucht – in einer Gesellschaft, die sich ihre eigenen dunklen Wahrheiten erfindet und in der jeglicher Fehltritt enorme Konsequenzen nach sich zieht. Meine Meinung: Nachdem ich das Buch jetzt zum 2.Mal gelesen habe, beim 1.Mal abgebrochen, muss ich sagen, dass es mich absolut nicht überzeugen konnte. Das Buch besteht aus ellenlangen und verschachtelten Sätzen, namenlosen Charaktere (kleine Schwestern, Schwager 1, Schwager 3 usw.) und keiner mir ersichtlichen Handlung sondern nur Vermutungen und irgendwelche Rückblicke, die sich mir nicht ganz erschließen. Erst durch das Lesen anderer Rezensionen habe ich erfahren, dass es sich um den Nordirland-Konflikt handelt. Im ersten Moment hab ich gedacht „Oh ist das peinlich“ …. doch, zum Glück, ist es wohl vielen Lesern so ergangen. Fazit: Den Hype um dieses Buch kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Die Geschichte ist langatmig, nicht verständlich (zumindest für mich) und sehr anstrengend zu lesen. Es ist mir unmöglich irgendetwas positives zu schreiben um das Buch weiterempfehlen zu können.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anna Burns, geboren in Belfast, Nordirland, ist Autorin mehrerer Romane. 2018 erhielt sie für Milchmann den Man Booker Prize. Das Buch wurde zu einer internationalen Sensation und mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Orwell Prize und dem National Book Critics Circle Award. Milchmann erschien bisher in 30 Ländern. Anna Burns lebt in East Sussex, England.
Beiträge
Das Buch hat mich stellenweise schon etwas gefordert, da ich es eigentlich nicht gewohnt bin, dass Protagonist:innen in einem Buch keine Namen, sondern „ Bezeichnungen“ haben. Z.B. :Kleine Schwestern, Älteste Schwester, Vielleicht- Freund. Zunächst störte das meinen Lesefluss, aber nach und nach hatte ich mich daran gewöhnt. Wir treffen also auf eine namenlose, 18-jährige Ich-Erzählerin, die vermutlich in den 1970‘ern in Belfast aufwächst. Es herrscht Bürgerkrieg und sie flüchtet sich aus ihrer Umgebung, indem sie viel liest. Sogar im Gehen auf der Straße. Dies macht sie zur Außenseiterin und Gerüchte kommen sogar über sie in Umlauf. Angeblich hat sie eine Affäre mit einem 40- jährigen, verheirateten Mann. Er ist Staatsverweigerer und der Anführer einer paramilitärischen Gruppierung eines katholischen Viertels. Und hier beginnt also auch diese bedrückende Geschichte. Dieser Anführer, der nur „ Milchmann“ genannt wird, stalkt die Ich-Erzählerin. Durch seinen Status hat er Verbindungen, die es ihm möglich machen, Informationen über die Ich- Erzählerin und ihr nahes Umfeld zu erhalten. Hier wird ganz klar aufgezeigt, wie jemand Missbrauch begehen kann, ohne körperlich zu werden. Der Milchmann löst ohne je ihr gegenüber aggressiv oder körperlich zu werden regelrechte Panikattacken aus. Sie weiß nicht, wie sie sich mitteilen kann oder soll, da sie nicht in der Lage ist, zu erklären, was ihr passiert. Denn körperlich wurde ihr von ihm nichts angetan. Das ist wirklich sehr gut gemacht. Außerdem geht es um Gesellschaften, in denen Lügen interessanter sind, als die Realität. Auch hier erfährt unsere Ich- Erzählerin Übergriffigkeiten, die nichts mit Gewalt zu tun haben. Über sie werden Lügen verbreitet, die sie nicht widerlegen kann, da niemand ihr zuhören würde/will. Nicht mal ihre älteste Freundin oder ihre Mutter können ihr Glauben schenken…. Hier wird mehr darauf gegeben, was die Gesellschaft sagt und denkt. Auch wenn sie versucht, sich zu öffnen. Aus dieser Art von Gesellschaft versucht sie also verständlicherweise zu flüchten, will nicht daran teilhaben. Sie erkennt und sieht diese Strukturen ganz klar. Mir hat das Buch wirklich gefallen, da es mal etwas anderes als das war, was ich bisher gelesen habe. Nicht so sehr vom Plot aber sprachlich. Hat mir wirklich gut gefallen.
Dranbleiben lohnt sich! „Damals, als ich achtzehn war, lauteten die Grundregeln in der permanent alarmbereiten Gesellschaft, in der ich aufgewachsen war: Wenn keine körperliche Gewalt ausgeübt und man nicht direkt verbal beleidigt worden war und keiner in der Nähe blöd guckte, dann war auch nichts passiert. Wie also konnte man Opfer von etwas sein, das es gar nicht gab?“ Ein deutlich älterer verheirateter Mann stellt einer jungen Frau nach und doch schauen alle nur auf sie. Bei Milchmann ist nicht nur der Titel, sondern auch die Art der Erzählung ungewöhnlich: Keine der Figuren trägt einen Namen & der Ort wird nicht genannt. Stattdessen begegnen wir Milchmann – nicht zu verwechseln mit Echter Milchmann –, erfahren etwas über Schwager Eins bis Drei, bekommen von Älteste Freundin gutgemeinte Ratschläge und besuchen Vielleicht-Freund. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich an die Namenslosigkeit zu gewöhnen, empfinde es rückblickend aber sehr passend: Ständig wird be- und verurteilt, es gibt nur „wir“ oder „die“, andere Gedanken haben keinen Platz. Alles bleibt austauschbar. Irritationen werden als Schwachsinn abgetan & die Personen gesellschaftlich ausgeschlossen. „Er war bei der Arbeit von einer Autobombe in den Tod gerissen worden, weil er die falsche Religion am falschen Ort gehabt hatte, so was kam vor.“ Und dann wäre da noch die Gewalt und die Willkür, die für die Erzählerin zum Alltag gehören, mich in ihrer Selbstverständlichkeit hingegen nicht nur einmal aus der Bahn geworfen haben. Die Einblicke, wie die Gemeinschaft tickt, wo Grenzen gezogen werden (oder auch nicht), wie sich die Gerüchte weiterverbreiten und ein Eigenleben entwickeln sowie die eindringliche Schilderungen der Protagonistin, wie sie zunehmend in die Isolation getrieben wird, obwohl sie so dringend Solidarität bräuchte, haben mich sehr bewegt. Insgesamt ein besonderes Buch, das Konzentration fordert und nicht ohne Ausschweifungen auskommt, sich aber sehr lohnt. Meine Empfehlung: Gemeinsam lesen! Die verschiedenen Interpretationen & der Austausch zum Nordirlandkonflikt (namentlich nicht genannt, aber stets präsent) waren für mich Gold wert. Die Übersetzung stammt von Anna-Nina Kroll.

milchmann 🥛 die geschichte spielt in den 1970er jahren zu zeiten des nordirlandkonflikts. „Wir waren der Feind, wir waren die Terroristen, die Zivilterroristen, die Verbündeten von Terroristen oder einfach Personen, die verdächtigt wurden, aber denen noch nicht nachgewiesen war, Terroristen zu sein.“ S.235 der stil des buches ist speziell. so werden keine namen der personen genannt. vielmehr werden diese durch die position in der familie oder den beruf beschrieben. die protagonistin „mittlere schwester“ ist im heiratsfähigen alter (18 jahre). das buch wird anhand ihrer gedanken, erinnerungen und erlebnisse erzählt. es ist daher manchmal etwas wirr, zeigt dadurch gleichzeitig aber auch die vielfalt an dingen, die einen im alltag beschäftigen. und so sind ihre gedanken eine kombination aus belanglosen dingen und schwerwiegenden ereignissen. der milchmann, ein deutlich älterer mann, ist ihr stalker. „Ich kam von der Arbeit, er war da. Ich ging in die Bibliothek, er war da. Selbst wenn ich irgendwo hineinging und wieder herauskam und er nicht da gewesen war, kam es mir so vor, als wäre er da gewesen.“ S.215 als sich die protagonistin ihrer mutter anvertraut, trifft sie auf fehlende empathie. denn, die gemeinschaft hat eine andere erklärung - sie ist einfach ein flittchen und hat sich mit einem zu alten und zwielichtigen mann eingelassen… das buch handelt neben dem milchmann vor allem von der politischen situation in nordirland, dies allerdings eher unterschwellig durch die fast naive wahrnehmung der protagonistin. das buch ist viel und ich hätte es irgendwie sehr gerne gemocht. ich konnte mal nicht zu 100% in die geschichte finden, was ziemlich sicher an der art der erzählung und den geringen kapiteln lag. es gab damit wenig pausen und viele sprünge. von einigen handlungen hätte ich gerne mehr erfahren, andere wurde für meinen geschmack zu ausführlich beschrieben. es ist definitiv ein buch, auf das man sich einlassen muss und bei dem konzentriertes lesen sowie zusätzliche hintergrundinfos zum nordirlandkonflikt sehr hilfreich sind.
die geschichte spielt in den 1970er jahren zu zeiten des nordirlandkonflikts. „Wir waren der Feind, wir waren die Terroristen, die Zivilterroristen, die Verbündeten von Terroristen oder einfach Personen, die verdächtigt wurden, aber denen noch nicht nachgewiesen war, Terroristen zu sein.“ S.235 der stil des buches ist speziell. so werden keine namen der personen genannt. vielmehr werden diese durch die position in der familie oder den beruf beschrieben. die protagonistin „mittlere schwester“ ist im heiratsfähigen alter (18 jahre). das buch wird anhand ihrer gedanken, erinnerungen und erlebnisse erzählt. es ist daher manchmal etwas wirr, zeigt dadurch gleichzeitig aber auch die vielfalt an dingen, die einen im alltag beschäftigen. und so sind ihre gedanken eine kombination aus belanglosen dingen und schwerwiegenden ereignissen. der milchmann, ein deutlich älterer mann, ist ihr stalker. „Ich kam von der Arbeit, er war da. Ich ging in die Bibliothek, er war da. Selbst wenn ich irgendwo hineinging und wieder herauskam und er nicht da gewesen war, kam es mir so vor, als wäre er da gewesen.“ S.215 als sich die protagonistin ihrer mutter anvertraut, trifft sie auf fehlende empathie. denn, die gemeinschaft hat eine andere erklärung - sie ist einfach ein flittchen und hat sich mit einem zu alten und zwielichtigen mann eingelassen… das buch handelt neben dem milchmann vor allem von der politischen situation in nordirland, dies allerdings eher unterschwellig durch die fast naive wahrnehmung der protagonistin. das buch ist viel und ich hätte es irgendwie sehr gerne gemocht. ich konnte mal nicht zu 100% in die geschichte finden, was ziemlich sicher an der art der erzählung und den geringen kapiteln lag. es gab damit wenig pausen und viele sprünge. von einigen handlungen hätte ich gerne mehr erfahren, andere wurde für meinen geschmack zu ausführlich beschrieben. es ist definitiv ein buch, auf das man sich einlassen muss und bei dem konzentriertes lesen sowie zusätzliche hintergrundinfos zum nordirlandkonflikt sehr hilfreich sind.
Ich habe es nicht zu Ende gelesen
Das Buch war sehr anstrengend lesen. Interessante Passagen, z.B. wieso bestimmte Vornamen ein no-Go sind. Aber seitenlange Erklärungen zu Autoteilen, das war zu viel.
Eine namenlose junge Frau in einer namenlosen Stadt im Nordirland der 1970er Jahre beschreibt ihr Leben in einer Gesellschaft ohne jegliche Selbstbestimmung. Gerüchte und Regeln bestimmen jeden Lebensbereich mit zerstörerischer Kraft. Keine der Figuren hat einen Namen, alle werden durch ihren Verwandtschaftsgrad oder ihre Funktion benannt. Teilweise gruselig und beklemmend, immer intensiv und anstrengend bis fast schmerzhaft, trotzdem lesenswert.
Herausfordernd und eigenwillig, aber großartig! „… Gerücht ist eine Pfeife, die Argwohn, Eifersucht, Vermutung bläst, und von so leichtem Griffe, daß sogar das Ungeheuer mit zahllosen Köpfen, die immer streit'ge, wandelbare Menge, drauf spielen kann.“ William Shakespeare Manch kluger Kopf von früher hat so weise Worte gesprochen oder verfasst, dass unsereiner heute auf einen riesigen Fundus dieser Gedanken zurückgreifen kann – dem Internet sei Dank :-). So ein Gerücht wird der namenlosen Ich-Erzählerin in Anna Burns´ mit dem Man Booker Prize 2018 ausgezeichneten Roman „Milchmann“ (beinahe) zum Verhängnis. Beinahe deshalb, weil die Leser*innen schon auf der ersten Seite erfahren, dass der Milchmann erschossen wird. Bis es soweit ist, hat die geneigte Leserschaft gut 400 Seiten hinter sich. Und die haben es (nicht nur thematisch) in sich! „Milchmann“ fordert seine Leser*innen heraus, schenkt ihnen nichts, zeigt kein Mitleid – und genau daran mag der ein oder die Andere scheitern, sich mit Grausen abwenden und dem Buch eine schlechte bis mittelmäßige Note geben. Ich gebe gerne zu, dass ich am Anfang mit der Schreibweise, den Bandwurmsätzen, den „von Höxchen auf Stöckchen“ kommenden Gedanken, den namenlosen Personen und Orten der Erzählerin auch Schwierigkeiten hatte und das Buch schon beinahe in der Ecke gelandet wäre. Wie gut, dass es dann eine überragende Leserunde zu dem Roman gab, in der ich meine Meinung bereits nach dem ersten Leseabschnitt revidieren musste und – wie sich jetzt herausstellt – es auch nicht bereut habe. Vor dem Hintergrund des (zwar nie wirklich explizit genannten, aber anhand von Umschreibungen der Autorin verorteten) Konfliktes in Nordirland spinnt Anna Burns ein Geflecht aus rückblickenden Gedanken der Ich-Erzählerin über die Zeit, als der „Milchmann“ ihr nachstellte und (ausgelöst durch ein Gerücht) die entstandenen Spannungen in der Gemeinschaft oder in ihrem privaten Umfeld. Letztlich sind die Themen wie Stalking, Mobbing, (religiöse) Konflikte oder die Suche nach dem oder der richtigen Partner*in universell und zeitlos. Trotzdem braut die Autorin hier ein (teilweise) irrwitziges, teils beklemmendes Gebräu, dass einen intensiven Geschmack hinterlässt (sofern die geneigte Leserschaft gewillt ist, die Geschmacksnerven mit dem Gebräu zu konfrontieren). Neben all der im Buch genannten Schwermut, der (psychischen) Gewalt, der (scheinbar) ausweglosen Situation, fehlt etwas Entscheidendes dennoch nicht: die Hoffnung auf (positive) Veränderung (hier brillant dargestellt an einer von der Protagonistin besuchten Französisch-Stunde - nach der Lektüre dieses Abschnittes sollte die geneigte Leserschaft sich noch einmal das Cover genauer anschauen *g*) und von Bitterkeit getränkter schwarzer Humor und Sarkasmus – die Übersetzung dieses Romans war bestimmt nicht leicht…Wer also gerne etwas Neues ausprobiert, ist mit „Milchmann“ bestens bedient. Für mich ein verdienter Preisträgerroman und ein weiteres „Crown Jewel“ 2020! 5* ©kingofmusic
Einfach fürchterlich Der Klappentext und die Vorschusslorbeeren waren spannend und ich wollte es unbedingt lesen, begann voller Vorfreude auf diese "literarische Großereignis". Dann kamen die ersten Kapitel und völlige Ernüchterung. Ich dachte erst, die Einführung ist halt bissel lahm und anstrengend zu lesen. Aber es hörte nicht auf und zog sich durch das ganze Buch. Was war das? Was soll das? Endlose Schachtelsätze an deren Ende ich den Anfang nicht mehr wusste. Kaum Absätze, ellenlange Kapitel, Monotonie. Für mich Qual statt Leselust! Wofür und weshalb hat dieses Buch diverse Preise gewonnen? Den Schreibstil fand ich unmöglich. Charaktere, die keine Namen sondern meist Nummern hatten, konnten mich nicht erreichen. Mag sein, dass dieses speziell innovative Buch einige begeistert. Mich nicht, es war furchtbar. Daher keine Leseempfehlung von mir!
Wow, was für ein Buch! Zuallererst: Ich sehe total woher die ganzen kritischen Stimmen und negativen Bewertungen kommen. Ich glaube, dass ist eines jener Bücher die man entweder hasst oder liebt, irgendwas dazwischen gibt es nicht. Ich auf jeden Fall habe es geliebt. Die Grundprämisse ist relativ simpel; Eine 18-jährige Frau die in West-Belfast irgendwann während der 70er Jahre lebt und von einem doppelt so alten, verheirateten Mann gestalkt wird. Sofort verreisst sich die konservative, katholische Nachbarschaft das Maul über die junge Frau. Wie kann man nur eine Affäre mit einem soviel älteren, verheirateten Mann anfangen der auch noch hochrangiges IRA Mitglied ist?!? Das besondere an diesem Buch ist dass keine Person mit Namen bezeichnet wird. Es gibt den Milchmann, den Echten Milchmann, Vielleicht-Freund, Schwager Nummer drei, die Verweigerer, die ehemals frommen Frauen und so weiter und so fort. Auch Ortschaften werden so bezeichnet. Das feindliche Land auf der anderen Seite der See (Grossbritannien), die richtige Seite der Strasse (Falls Road) oder die falsche Seite der Strasse (Shankill). Ausserdem schweift die Hauptstory immer wieder extrem ab. Plötzlich wird seitenlang über ein Auto-Teil das Vielleicht-Freund gekauft hat geschrieben. Oder über einen Katzenkopf der in der 10-Minuten Gegend liegt. Oder über die Farbe des Himmels während dem Französischunterricht. Mir persönlich hat diese Art des Erzählens wahnsinnig gut gefallen. Aber wie oben geschrieben, ich kann die Kritik nachvollziehen, dieses Buch ist definitiv nicht für jeden.
Ich danke NetGalley und dem zuständigen Verlag für die kostenlose Bereitstellung des Rezensionsexemplars. zum Buch :»Der Tag, an dem Irgendwer mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb.« Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann. Es ist das Letzte, was sie will. Hier, in dieser namenlosen Stadt, erweckt man besser niemandes Interesse. Und so versucht sie, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen. Doch Milchmann ist hartnäckig. Und als der Mann ihrer älteren Schwester herausfindet, in welcher Klemme sie steckt, fangen die Leute an zu reden. Plötzlich gilt sie als »interessant« – etwas, das sie immer vermeiden wollte. Hier ist es gefährlich, interessant zu sein. Doch was kann sie noch tun, nun, da das Gerücht einmal in der Welt ist? Milchmann ist die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Weg für sich sucht – in einer Gesellschaft, die sich ihre eigenen dunklen Wahrheiten erfindet und in der jeglicher Fehltritt enorme Konsequenzen nach sich zieht. Meine Meinung: Nachdem ich das Buch jetzt zum 2.Mal gelesen habe, beim 1.Mal abgebrochen, muss ich sagen, dass es mich absolut nicht überzeugen konnte. Das Buch besteht aus ellenlangen und verschachtelten Sätzen, namenlosen Charaktere (kleine Schwestern, Schwager 1, Schwager 3 usw.) und keiner mir ersichtlichen Handlung sondern nur Vermutungen und irgendwelche Rückblicke, die sich mir nicht ganz erschließen. Erst durch das Lesen anderer Rezensionen habe ich erfahren, dass es sich um den Nordirland-Konflikt handelt. Im ersten Moment hab ich gedacht „Oh ist das peinlich“ …. doch, zum Glück, ist es wohl vielen Lesern so ergangen. Fazit: Den Hype um dieses Buch kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Die Geschichte ist langatmig, nicht verständlich (zumindest für mich) und sehr anstrengend zu lesen. Es ist mir unmöglich irgendetwas positives zu schreiben um das Buch weiterempfehlen zu können.